Dr. Max Stadler

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Donnerstag, 3. Januar 2013

Gegen Rassismus und für Courage

Drei Passauer Schulen haben sich bislang einer bundesweiten Aktion angeschlossen
 
Von Jörg Klotzek
1000 sind es bundesweit, 15 in Niederbayern, 3 in Passau: Immer mehr Schulen schließen sich dem vom Bund getragenen Netzwerk „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ an. Der Passauer Bundestagsabgeordnete und Justizstaatssekretär Dr. Max Stadler weist auf die Bedeutung derartiger Netzwerke in Zeiten aufkeimender Rechtslastigkeit hin.
Stadler, der für die Staatliche Wirtschaftsschule Passau als Pate der Aktion „SOR-SMC“ fungiert: „Gerade nach der Mordserie durch die Zwickauer Terrorzelle ist dieses vorbildliche, auf Toleranz und Menschlichkeit gerichtete Engagement der Lehrkräfte sowie der Schüler besonders wichtig.“ Stadler weist in diesem Zusammenhang auf einen Anti-Rassismus-Wettbewerb (www.gerechte-sache.de/wettbewerb) für alle Schulen hin, bei dem sein Justizministerium Reisen nach Brüssel, Berlin oder München vergibt. Zudem könne man sich jederzeit dem SOR-SMC-Netzwerk anschließen.
Ansprechpartner dafür ist in Niederbayern der Jura-Student Fritz Marquardt. Der 21-Jährige fungiert als regionaler Koordinator der bundesweiten Aktion. „Ich habe als Schülersprecher das Thema an mein Berliner Gymnasium gebracht und die Aufgabe später an meinen Studienort Passau mitgenommen.“ 140 teilnehmende Schulen gibt es in Bayern, berichtet Marquardt weiter.
In Passau sind es neben der Staatlichen Wirtschaftsschule die Kaufmännische Berufsschule sowie das Adalbert-Stifter-Gymnasium. Dort ist Dr. Nadiane Kreipl zuständig für die Betreuung einer Arbeitsgruppe, die derzeit aus fünf Schülern der neunten und zehnten Jahrgangsstufe besteht und sich jeden Freitag nach Schulschluss in der Freizeit trifft. Mit großem Engagement planen die jungen Leute Aktionen, um gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sowie für Zivilcourage einzutreten. „Auch der Kampf gegen Mobbing ist uns wichtig.“ Als Pate fungiert am Adalbert-Stifter-Gymnasium übrigens der Kabarettist Bruno Jonas, einst selbst ASG-Schüler.
Studienrätin Kreipl nennt als Beispiele für das Engagement der Schüler das große Konzert gegen Rassismus mit 1000 Besuchern, das die jungen Leute vor ziemlich genau einem Jahr in der X-Point-Halle auf die Beine gestellt hatten. Damit wurde ebenso publikumswirksam auf die Thematik aufmerksam gemacht wie durch die aktive Teilnahmen an den Gedenkveranstaltungen am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus. Schulintern habe es zudem mehrere Veranstaltungen gegeben wie zum Beispiel ein Zivilcourage-Training durch Polizeibeamte. „Und für den kommenden Sommer planen unsere Schüler gerade wieder ein Konzert mit regionalen Bands - dieses Mal mit der Staatlichen Wirtschaftsschule zusammen.“
Dort kümmert sich Schulleiter Dieter Schönbuchner um das Projekt „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“. „Wir haben uns der Aktion im Juni vergangenen Jahres angeschlossen“, berichtet der Lehrer, der in Personalunion auch Leiter der Staatlichen Berufsschule II ist. „Dort machen wir ja schon seit zehn Jahren mit, wir waren damals die erste berufliche Schule in Bayern, die sich der Aktion angeschlossen hatte.“
Schönbuchner kündigt ein Theaterstück mit der preisgekrönten Schauspielerin Bettina Mittendorfer an. „Unsere Industriekaufleute aus der 12 a organisieren gerade eine Aufführung des Stückes ‚Weibsbilder’ von Oskar Maria Graf, der ja von den Nazis verfolgt wurde.“ Am 30. März soll das Stück in der Berufsschule am Fernsehturm aufgeführt werden.
An allen Schulen finden regelmäßig Fortbildungs- und Aufklärungsveranstaltungen für Schüler und Lehrer statt, wie die Verantwortlichen betonen. Neben dem Erkennen von latent vorhandenem Rassismus, wie er sich etwa in unbedachten Sprüchen zeigt, rückt dabei immer mehr das Thema Zivilcourage in den Fokus.
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Projektkoordinator Fritz Marquardt ist erreichbar per Mail über [email protected]



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