Dr. Max Stadler

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Donnerstag, 3. Januar 2013

FDP stellt Grundsätze für Zukunft des ländlichen Raumes vor

Fachgespräch in Passau mit Landtagsfraktionschef Hacker und den örtlichen Abgeordneten - Region stärken, um Abwanderung zu verhindern

Von Theresia Wildfeuer
Hochschulen ausbauen, Wirtschaft fördern und so mehr Arbeitsplätze in der Region schaffen. Thomas Hacker, Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion, zeigte bei einem Fachgespräch in Passau zur Zukunft des ländlichen Raums die Schwerpunkte liberaler Politik in Bayern auf. „Die FDP will keine Region aufgeben oder abhängen“, sagte Hacker im Blick auf das Gutachten des Zukunftsrats, das den Ostbayern empfohlen hatte, sich nach Österreich zu orientieren.

„Es ist nicht die Meinung der FDP, die ganze Kraft auf die Ballungsgebiete zu konzentrieren“, sagte Hacker. Er lobte alternative Vermarktungsstrategien, wie sie etwa „mymuesli“ realisiert. Der ländliche Raum biete mit günstigen Mieträumen und Lebenshaltungskosten Vorteile für Betriebe.
„Wir brauchen auch Forschung und Entwicklung in der Region“, sagte Hacker. Es gebe zu geringe Investitionen in den Randlagen des Freistaats. Passau konkurriere nicht nur mit Straubing, Regensburg und Bayreuth, sondern müsse weltweit vorne dabei sein. Das Modell der FDP: durch Förderung der Wissenschaft die Unternehmen vor Ort stärken.
Eine Herausforderung sah Hacker in Bildung und Schule. Er plädierte für kleinere Klassen und den Erhalt von Kleinschulen. Klassenübergreifender Unterricht berge auch Chancen. Die Kooperation zwischen Haupt- und Realschulen, um mehr Kindern den mittleren Schulabschluss zu ermöglichen, sei ein Modell der FDP. Er warb für zusätzliche Realschulen.
MdB Dr. Max Stadler hob die hohe Lebensqualität des ländlichen Raums hervor. Er teilte die Sorge um genügend Arbeitsplätze für junge Menschen und empfand es als Glücksfall, dass die bayerische FDP das Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium führe. Begrüßenswert seien die Vorschläge zum Ausbau der Uni Passau für technische Studiengänge.
Die FDP arbeite zudem an der Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur weiter, sagte Stadler. Als Fortschritt bezeichnete er den Ein-Stunden-Takt bei der Bahn. Die Bahnstrecke müsse jedoch schneller werden. Er plädierte dafür, die Verbindungen und wirtschaftlichen Verflechtungen zu Österreich und Tschechien auszubauen. Sie beflügelten den Wettbewerb, etwa auf dem Bankensektor. Auch bei der Verkehrsplanung gelte es, über den Tellerrand zu schauen und die Anbindungen zu verbessern.
MdL Franz-Xaver Kirschner trat für eine enge Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft ein. Ziel sei, junge Menschen hier zu halten, um Produkte herzustellen, die international gefragt sind. Auch Ärzte und Lehrer müssten bleiben. Als größtes Gut des ländlichen Raums wertete er die Arbeitsmoral der Menschen. Sie sei ein bedeutender Wettbewerbsvorteil. Die Menschen seien mit der Gegend verwurzelt, betrachteten die Unternehmen als Familie.
In der Diskussion mit FDP-Kreischef Korbinian Faltner ging es um schnelleres Internet. Hier sahen die FDP-Vertreter Handlungsbedarf. Sie mahnten ein freies letztes Kindergartenjahr und flächendeckende Ganztagsangebote in Schulen an. Kirschner rief die Unternehmen auf, Praktikumsstellen zu schaffen. Faltner bat Hacker, sich für mehr Polizisten einzusetzen.


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