Dr. Max Stadler

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Donnerstag, 3. Januar 2013

Stadlers Gasthaus

Am 27. Juni 1902, so der Poststempel, hat Therese Holzerland aus der Innocentiastraße 80 in Hamburg-Harvestuhude eine Postkarte des Gasthauses Stadler erhalten (siehe unten). Vermutlich hat Holzerland gewusst, wer ihr die Karte geschickt hat, denn es finden sich neben ihrer Postadresse keine weiteren Anmerkungen oder Grüße. Die Karte wirbt in besonderer Weise für die Stadler‘sche Wirtschaft: Es zeigt den Baubeginn des Winterhafens im März 1901. Die Insel „Racklau“ wurde zu diesem Zweck zuerst mit einem aus Bierfässern gebauten Steg erschlossen. Diese Großbaustelle zog viele Besucher aus Nah und Fern an und auch nach Fertigstellung des Hafens im Juni 1902 kamen viele Hafen- und Schifffahrtsinteressierte. Anschließend − so die Postkartenidee der Gastwirts- und Realitätenbesitzerseheleute Max und Rosina Stadler, Auerbach, Gemeinde Haidenhof − solle ihre Wirtschaft zum „angenehmen Aufenthalt“ aufgesucht werden.

Die Geschichte des Hauses Auerbach 11, heute Regensburger Straße 23, Gasthaus „Dubrovnik“, lässt sich bis zum Wirt Gabriel Pfaffenberger ins Jahr 1732 zurückverfolgen. 1882 stellt Josef Stadler an die Gemeinde Haidenhof das Gesuch „um die Bewilligung zum Betreiben einer Tafernwirtschaft“. Josef Stadler, der auch im Gemeinderat von Haidenhof sitzt, wurde die Genehmigung erteilt. Wie Johann Pimsner, der als Hauptlehrer in Auerbach wirkte, herausgefunden hat, hatten nicht alle Gemeinderatsmitglieder von Haidenhof die gleiche Stimmenanzahl. Der Gastwirt und Realitätenbesitzer Stadler verfügte über acht Stimmen, andere nur über eine oder vier Stimmen. Am 18. Januar 1901 kommt es im Sägewerk Zeban in Auerbach zu einem Großbrand. Das Gasthaus Stadler in unmittelbarer Nähe konnte durch den Einsatz der Feuerwehr gerade noch gerettet werden. Obwohl der Bierumsatz mit über 500 Hektoliter im Jahr hervorragend war, verkaufen Max und Rosina Stadler, die Großeltern des heutigen Staatssekretärs Dr. Max Stadler, das Haus mit Gaststätte an die Stockbauer-Brauerei.

Mit der Fertigstellung des Donaukraftwerks in unmittelbarer Nähe nannte sich das Wirtshaus ab 1927 „Zum Kachlet“. Auf Anregung von Johann Pimsner wurde die kleine Gasse zwischen Regensburger Straße und Stelzhamerstraße am 18. September 1985 mit „Stadlergasse“ benannt und damit der bedeutenden Auerbacher Familie ein kleines Denkmal gesetzt.  − rmf


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