Dr. Max Stadler

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Donnerstag, 3. Januar 2013

''Wir können nicht nichts machen''

Tafel-Verantwortliche kämpfen mit Bürokratie-Problemen

Wer hätte vor zehn Jahren gedacht, dass ohne eine Einrichtung wie die
Tafeln Menschen in Deutschland hungern müssten? Immer mehr
Menschen nehmen das Angebot dieser Einrichtungen in Anspruch. „Dieser
Zustand ist nicht gottgewollt“, ist Rupert Schanzer, Vorsitzender der
Fürstenzeller Tafel, überzeugt. Er hat im Namen seiner Kollegen von den
Passauer Tafeln zusammen mit MdL Bernhard Roos eine Gesprächsrunde
initiiert, bei der die Tafelmitarbeiter Gelegenheit hatten, Politikern aller
Parteien ihre Situation darzulegen und Missstände bei der Arbeit der
Tafeln, aber auch im Sozialgefüge allgemein aufzudecken.
„Wir tun unsere Arbeit gern, mit Energie und Einfallsreichtum. Aber
eigentlich sollten die Menschen nicht auf unsere Hilfe angewiesen sein
müssen“, brachte es Rupert Schanzer gleich zu Beginn auf den Punkt.
Damit sprach er seinen Tafelkollegen aus Pocking, Hutthurm,
Rotthalmünster und Vilshofen aus der Seele. Die Gleichgültigkeit vieler
Manager, die Milliardengewinne machen, aber dennoch Arbeitsplätze
abbauen, und das rasche Absinken auch von Menschen aus der so
genannten Mittelschicht in Hartz IV mache die Arbeit der Tafeln
erforderlich. „Wir können nicht nichts machen“, erklärte Schanzer.
Weil die Hilfe nun mal nötig ist, sollte sie so gut wie möglich geleistet
werden können. Und genau damit haben die Verantwortlichen der Tafeln
gelegentlich Schwierigkeiten: Sie kämpfen mit bürokratischen Hürden wie
Hygienevorschriften, die in den Räumen der Tafeln oftmals nur schwierig
einzuhalten seien. Sie müssten für die oftmals gespendeten
Tafelfahrzeuge Kfz-Steuer bezahlen, Rundfunkgebühren entrichten;
bekämen wegen der Vorschriften zum Mindesthaltbarkeitsdatum immer
weniger Lebensmittelspenden und müssten zugleich immer mehr
Menschen versorgen.
In einer Resolution haben sich die Passauer Tafeln bereits an die Politik
gerichtet und um Hilfe gebeten, beim Tafel-Gespräch gestern Nachmittag
brachten sie ihre Anregungen für eine Erleichterung ihrer Arbeit direkt an
den Mann. Neben Mit-Initiator Bernhard Roos (SPD) hatten sich Politiker
aller Parteien eingefunden, um über die Probleme der Tafel-Mitarbeiter zu
sprechen: MdB und Staatssekretär Dr. Max Stadler (FDP), MdL Bernhard
Taubeneder (CSU), MdL Eike Hallitzky (Grüne), als Vertreter der Freien
Wähler Peter Kaspar, Passaus stellvertretender Landrat Manfred Riedl, als
Vertreterin der Stadt Stadträtin Patricia Veitengruber. Alle sagten den
Verantwortlichen ihre Unterstützung zu - sie wollen auch künftig in
Verbindung bleiben, um die unschätzbar wertvolle Arbeit der Tafel-
Mitarbeiter effektiv zu erleichtern. - sas


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