Dr. Max Stadler

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Donnerstag, 3. Januar 2013

''Wenn man eine Vision hat, dann macht man das''

Empfang zum 95. Geburtstag von Hanns Egon Wörlen in seinem Museum

Am Ostermontag feierte er seinen 95. Geburtstag, bei einem Festakt
gestern Abend hatten Freunde und Weggefährten von Hanns Egon Wörlen
Gelegenheit, dem Architekten, Kunstmäzen und Museumsstifter zu
gratulieren.
Es sollte eine Feier im kleinen Kreise sein, doch riss der Strom der
Gratulanten nicht ab, die dem Jubilar in seinem Museum Moderner Kunst
in der Bräugasse ihre Glückwünsche aussprachen. Der Jubilar sei der
beste Beweis dafür, dass Arbeit gesund und geistig fit hält, bemerkte
Franz Xaver Scheuerecker, stv. Vorsitzender der Stiftung Wörlen, und
überreichte im Namen der Stiftung als weitere Bereicherung der
Sammlung Wörlen ein Gemälde von Erwin Eisch. Was schenkt man sonst
einem großen Kunstfreund und Sammler? Eine eigene Ausstellung, hat
sich Museumsleiterin Dr. Josephine Gabler gedacht und witzig-anrührende
Impressionen aus 20 Jahren Museumsgeschichte zusammengetragen. Der
Museums-Freundeskreis schenkte Wörlen eine von Rudi Klaffenböck
gestaltete Porträtserie.
Als „Glücksfall in jeder Hinsicht“ würdigte OB Jürgen Dupper den Jubilar,
der seit 1994 Ehrenbürger der Stadt ist. Nach dem Krieg habe sich Wörlen
mit ganzer Schaffenskraft für den Wiederaufbau ins Zeug gelegt. Er habe
in Passau einzigartige Architektur geschaffen, sich aber auch als
Kunstmanager unschätzbare Verdienste erworben. Sein Museum gebe
zum einen der regionalen Kunst eine Plattform, hole aber auch die große
Kunst der Moderne in die Stadt.
Bewegend dann die frei gehaltene Ansprache des 95-Jährigen, eine
Hymne an das Leben, voller Humor und Esprit. „Ich genieße die Gnade
des Alters“, sagte er, es gebe aber schließlich auch nichts Schöneres, als
sich mit Dingen zu beschäftigen, die nicht alltäglich sind - der Kunst, die
Wörlens Leben zutiefst prägte. Der Stolz auf seinen Künstler-Vater
schwang durch seine Rede, in der er erzählte, wie er für diesen
Passepartouts schnitt und Rahmen gestaltete. Das Museum sei nur
Endprodukt dieser lebenslangen Auseinandersetzung mit Kunst und
Künstlern. „Wenn man eine Vision hat, dann macht man das“, gab er
seinen Hörern mit auf deren Lebensweg. Und erzählte, dass ihm auch im
Alter nach einem spannenden Leben die Visionen nicht ausgehen, dass es
noch viele Dinge gibt, die er auf den Weg bringen will. Entsprechend kraftund
schwungvoll war der musikalische Geburtstagsgruß eines Jazz-Trios
um Posaunist Paul Zauner. - lam


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