Dr. Max Stadler

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Donnerstag, 3. Januar 2013

Ostbayerns Abgeordnete: Frust bei SPD und CSU

Pronold: „Bittere Niederlage“ - CSU-Direktkandidaten verlieren deutlich - Hinsken nicht mehr Stimmenkönig
 
Max Stadler war gestern ein begehrter Interviewpartner. Er wurde mit 18,91 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis Passau zwar nur zweiter Sieger, zieht aber über die FDP-Liste wieder in den Bundestag ein.
 
Regen/Passau. Der bisherige deutsche „Stimmenkönig“ Ernst Hinsken (CSU) ist von seinem Thron gestürzt worden. In seinem Wahlkreis Regen/Straubing-Bogen erzielte der Haibacher Abgeordnete bei der gestrigen Bundestagswahl nur noch 55,4 Prozent der Erststimmen - vor vier Jahren waren es noch 68 Prozent. Hinsken behält jedoch das Direktmandat. Neuer ostbayerischer Stimmenkönig ist CSU-MdB Stephan Mayer (Altötting/Mühldorf) mit 60,7 Prozent der Stimmen. Im gesamten Freistaat fuhr allerdings Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (Wahlkreis Kulmbach) mit 68,1 Prozent der Stimmen das beste Ergebnis ein.
Besonders dramatisch waren die Verluste für Ernst Hinsken in Bodenmais (Lkr. Regen). Dort entfielen nur noch 34,62 Prozent der Stimmen auf ihn. Für seinen Widersacher von der SPD, den Bodenmaiser Bürgermeister Michael Adam, stimmten in der Bayerwald-gemeinde dagegen 53,82 Prozent der Wähler. 24 Prozent der Stimmen verlor Hinsken auch in Viechtach. Seit seiner ersten Direktwahl in den Bundestag 1983 hatte der CSU-Politiker immer klare Siege mit 60 Prozent und mehr eingefahren. Hinsken zeigte sich dennoch zufrieden: „Das Ergebnis ist natürlich nicht so, wie ich es erwartet habe, wir werden genau analysieren müssen, was nicht richtig gelaufen ist im Wahlkampf. Trotzdem bin ich zufrieden darüber, dass ich im Land Bayern mit den 55,4 Prozent ein Spitzenergebnis bei den Erststimmen eingefahren habe. Es ist ein Trend, dass die CSU auf dem Land überdurchschnittlich verliert.“
Federn lassen musste auch Max Straubinger im Wahlkreis Rottal-Inn. Sein Erststimmenergebnis ist mit 53,6 Prozent im Vergleich zum September 2005 um fast zehn Prozent schlechter. Damit hat der CSU-MdB aber aber erneut das Direktmandat gewonnen. Sein politischer Gegner, der bayerische SPD-Vorsitzende Florian Pronold, ist indes über die Liste abgesichert. Er erzielte 17,5 Prozent (minus 7,16 Prozent) der Erststimmen. „Ich freue mich über meine Wiederwahl“, sagte Max Straubinger am Abend, „aber natürlich bin ich über das Gesamtergebnis der Partei enttäuscht.“ Florian Pronold sprach dagegen von einer „bitteren Niederlage, wobei es auch kein Trost ist, dass die Verluste im Wahlkreis geringer sind als bayern- und deutschlandweit“.
In die Fußstapfen von Ernst Hinsken als neuer Stimmenkönig in der Region ist offenbar Stephan Mayer aus Oberbayern getreten. Der CSU-Abgeordnete holte 60,74 Prozent der Erststimmen. Der Verlust gegenüber 2005 ist mit vier Prozentpunkten vergleichsweise gering. „Ich habe in den vergangenen sieben Jahren unter Beweis gestellt, dass ich engagiert und leidenschaftlich die Belange der Region vertreten habe. Dafür hat mir der Wähler heute ein Zeugnis ausgestellt, mit dem ich zufrieden bin“, sagte Mayer.
Im Wahlkreis Deggendorf /Freyung-Grafenau hat MdB Barthl Kalb sein Direktmandat verteidigt. Auf den CSU-Politiker entfielen 52,9 Prozent der Erststimmen. Kalbs Widersacher von der FDP, Gerhard Drexler (11,85 Prozent), hat aufgrund des herausragenden Ergebnisses der Liberalen durchaus noch Chancen, über die Liste in den Bundestag zu gelangen.
Sicher im Bundestag sind auch Dr. Andreas Scheuer (CSU) und Dr. Max Stadler (FDP). Auf Scheuer entfielen im Wahlkreis Passau 46,51 Prozent der Erststimmen, auf Stadler 18,91 Prozent. „Die Bundestagswahl hat gezeigt, dass die Watschn für die CSU bei der letzten Landtagswahl kein Betriebsunfall war, sondern einen klaren Trend zeigt: Die Bayern wollen eine zweite bürgerliche Kraft. Und das ist die FDP“, kommentierte Max Stadler das Ergebnis. Er zieht erneut über die FDP-Liste in den Bundestag ein. Die Passauer SPD-Abgeordnete Jella Teuchner muss dagegen noch um ihren erneuten Einzug bangen. Sie holte in Passau 14,2 Prozent der Erststimmen. - pnp/ism


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