So kritisiert die Kultur den EW-Streit
Kultur-Stadträte und Kulturschaffende zum Rücktritt der Vorsitzenden Katrin PernpointnerMit dem Rücktritt von EW-Chefin Katrin Pernpointner hat der lang schwelende Streit zwischen ihr und Intendant Dr. Pankraz Freiherr von Freyberg seinen Höhepunkt erreicht. Was bedeutet das für die Festspiele? Die PNP befragte Kulturschaffende und Stadträte des Kulturausschusses.
*Kulturreferent Dr. Max Brunner:* „Eine neue Führung ist sicher eine neue Chance für den Verein. Katrin Pernpointner hat mit ihren Äußerungen für Irritationen und Querelen gesorgt - ob sie damit recht hatte, sei dahingestellt. Ich respektiere ihre Entscheidung und finde gut, dass sie weiterhin Mitglied bleiben will. Für die Stadt zählt in erster Linie, dass der Verein funktioniert und Erfolge vorweisen kann. Dafür muss es aber Veränderungen geben, im Bezug auf Profil und Satzung zum Beispiel.“
*Walter Landshuter (Scharfrichterhaus):* „Ich finde die Entscheidung von Frau Pernpointner richtig - obwohl ich sie sehr bedauere. Sie hat die Notwendigkeit einer Ablösung von Freyberg erkannt. Der Intendant hält sich für unersetzlich und hätte wohl noch zehn Jahre weiter gemacht. Allerdings war Pernpointner ihm nicht gewachsen. An die Öffentlichkeit zu gehen, war ein Fehler. Die Konsequenz ist, dass jetzt beide weg müssen.“
*Dr. Max Stadler (FDP):* „Als früherer Beisitzer im Vorstand der EW weiß ich, dass die Probleme eine Sache des Vereins sind. Als Politiker will ich hier keine Ratschläge erteilen. Der Verein muss aber wieder in ruhigeres Fahrwasser kommen. Die Festspiele haben eine große Bedeutung, sie sollten durch ihr kulturelles Programm Aufsehen erregen und nicht durch Personalstreitigkeiten.“
*Oliver Robl (ÖDP):* „Da ist bestimmt vor diesem Interview einiges hinter den Kulissen abgelaufen. Wer aber wirklich zu weit gegangen ist, kann man von außen schwer beurteilen. Grundsätzlich sollte man sich nicht einmischen. Aber weil das Image der EW leidet, sollte schon langsam Ruhe einkehren.“
*Clemens Damberger (CSU):* „Wenn Frau Pernpointner sagt, dass der Rücktritt erfolderlich ist, dann akzeptiere ich die Entscheidung. Sowohl sie als auch Freyberg haben gute Arbeit geleistet, so konnte es aber einfach nicht weitergehen. Da Freyberg vertraglich bis 2011 gebunden ist, musste eben Frau Pernpointner gehen. Mir geht es bei den Festspielen grundsätzlich nicht um Personen - sondern um die Sache.“
*Karin Kasberger (SPD): *Obwohl ich sehr an Kultur interessiert bin, finde ich, dass die Lösung des Konfliktes Sache der EW ist und die Politik sich nicht einmischen sollte. Um mir ein Urteil bilden zu können, bräuchte ich mehr Einblick. Hoffentlich ist bald alles wieder im grünen Bereich, schließlich haben die EW auch überregional große Bedeutung. - kit/lu