Dr. Max Stadler

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Donnerstag, 3. Januar 2013

„Ich lasse mich nicht abwimmeln, wenn ich für etwas kämpfe“

Für die FDP bestreitet Gerhard Drexler aus Freyung den Wahlkampf zum Bundestagsabgeordneten - Zurückhaltung kann sich Region nicht leisten

Von Caroline Strang
Freyung. „Ich bin eine wandelnde Werbung für die Region“, sagt Gerhard Drexler. Er sitzt auf einer Bank hinter seinem Bahnhof in Freyung und lässt sich die Sonne ins Gesicht scheinen. An Selbstvertrauen mangelt es dem Bundestagskandidaten für den Wahlkreis Freyung-Grafenau/Deggendorf nicht.
„Ich arbeite professionell“, sagt er. „Ich bin aber sicher kein stromlinienförmiger Politiker.“ Als er sich selbst beschreiben soll, konkretisiert er: „Ich lasse mich nicht abwimmeln, wenn ich für etwas kämpfe, dann spielen Rang und Namen keine Rolle.“ Und das, wofür er kämpfe, sei ausschließlich die Region und das Wohl der Bürger hier. „Ich bin ein Regionalvertreter“.
Das sehe man auch am Bahnbeispiel. Natürlich sei es für ihn persönlich nicht ideal, wenn direkt an seinem Haus vorbei wieder die Bahn fährt, sagt er und schaut sinnierend auf die Schienen. Aber für die Allgemeinheit sei es gut. Und für die Region. Und darum kämpfe er dafür. Er werde sein Schlafzimmer eben verlegen. „Manche kämpfen nur für sich, mir geht es um die Sache.“
Auf der Bank der Biergartengarnitur mit Blick in die Natur, direkt unter dem großen Schild mit der Aufschrift „Freyung“, kommt er nach ein paar Minuten richtig in Fahrt. Er lockert seine gestreifte Krawatte. Die rechte Hand mit dem Ehering bewegt sich in alle Richtungen. Er liebe direkte Wege, sagt er noch und beschreibt seine Kontakte zu den FDP-Ministern, zu Guido Westerwelle und wichtigen Mitarbeitern in der Verwaltung. „Da herrscht ein starker Austausch und man kann sich gut beraten.“ Ein gutes Netzwerk habe er sich da aufgebaut. Und ein erfolgreiches, wenn es um die Region geht. „Da haut mir niemand auf den Deckel, die wissen alle, dass ich das aushalten kann.“ Er sei eigentlich ein ganz freundlicher Mensch, „aber die wissen, dass ich auch poltern kann“. Als durchsetzungsfähig beschreibt er sich noch. Und er habe keine Angst. Oft kriege er was er will, weil er die richtigen Ansprechpartner kenne. „Ich setze Marken und setze mich ein.“
Dabei fühlt er sich in der FDP sehr gut aufgehoben. „Ich bin ein liberaler Mittelstandsvertreter und die FDP bietet für mich inhaltlich die besten Möglichkeiten“, erklärt der Mann mit dem leicht rötlich schimmernden Vollbart. Erst habe er sich politisch nicht einordnen wollen, aber als er dann FDP-Bundestagsabgeordneten Max Stadler kennen lernte, war er beeindruckt. „Der hat mir imponiert und ich dachte, wenn solche Leute in der Partei sind, kann die nicht schlecht sein.“ Als „typisch bürgerlich-liberal und weltoffen“ beschreibt er seine Haltung auch. „Bei uns wird wirklich diskutiert, wir sind eine streitbare Partei. Da ist Pfeffer drin.“ So könne man sich wirklich einbringen und es komme nach intensiven Diskussionen auch zu guten Ergebnissen.
Für seinen Einzug in den Bundestag sieht er reelle Chancen - er belegt Listenplatz 15. Er hofft, dass er die Lücke schließen kann, die durch den Ruhestand von Bruni Irber entsteht, damit der Wahlkreis kein Mandat verliert. „Wer keine Vertretung hat, wird von anderen vertreten - oder verdroschen“, meint er. Er könne dann den Abgeordneten aus Deggendorf entlasten und mit diesem zusammenarbeiten. „Denn es geht um die Region, nicht um die Partei.“
Und für die Region will er einiges erreichen. Als Stichworte nennt er Regionalförderung, Hochschul-Bildung und Infrastruktur. Gerade bei der Bahn dürfe man nicht nur schauen, ob sich die Strecke rechnet, sondern man müsse gleiches Recht zwischen Stadt und Land schaffen. „Da werde ich Gas geben“, sagt er dazu. Und: „Wir sind in unseren Forderungen zu zurückhaltend. Zurückhaltung kann sich unsere Region aber nicht leisten.“ Also ist er der Macher - „machen, machen, machen“, sagt er laut und gestikuliert stark. Reden sollen andere. Das sei anstrengend, aber es gebe immer wieder Erfolge zu verzeichnen. Als seine Vorbilder nennt er Genscher und Strauß. „Die haben ihre Meinung gesagt und waren nicht gleichförmig und austauschbar wie so viele heute“. Manchmal müsse man auf den Tisch hauen.
Auch beim Thema sieben Prozent Mehrwertsteuer für die Gastronomie. „Ich habe mein Gesicht auf einen Flyer zur Initiative Pro 7 Prozent drucken lasse, weil ich dafür bin, dass Gastronomiebetriebe nur eine reduzierte Mehrwertsteuer zahlen müssen.“ Er habe da kein Problem, sich ein rotes Käppi aufzusetzen und mitzuhelfen.
Dem Privatmann Gerhard Drexler geht es auch um seine Familie. Darum setzt er als Finanzberater auch zwei Monate aus. „Die Planungen für diesen Wahlkampf laufen schon über Jahre und ich habe mir die zwei Monate über ein Zeitkontenmodell erarbeitet“, erklärt er. Hobbys wie das Golfen seien zurzeit gestrichen - seine freie Zeit verbringt er mit Frau, Tochter und Enkelinnen. „Unsere Truppe ist viel unterwegs“, sagt er und strahlt, wenn er vom Lachen seiner zwei Enkelinnen erzählt und davon, dass es ganz „pfiffige Kerlchen“ seien.
Was würde er als erstes tun, wenn er in den Bundestag gewählt werden würde? „Erst würde ich schauen, wo denn der FDP-Antrag auf Mehrwertsteuer-Senkung für die Gastronomie geblieben ist“, sagt er und lacht. „Dann würde ich sofort schauen, welche Ausschüsse zu besetzen sind.“ Er würde sich für die ganz laut melden, die für die Region am wichtigsten sind. „Ich bin immer aktiv, wenn ich wo dabei bin.“


Zur Person
Gerhard Drexler ist am 31. Januar 1964 in Freyung geboren. Nach der Realschule machte er eine Ausbildung bei der Firma Opel Stögbauer, seit 1983 war er als Versicherungs- und Finanzberater im Privat- und Geschäftskundenbereich tätig, kurz unterbrochen von der Wehrpflicht. 1988 studierte er am Control Data Institut in München im Bereich Datenverarbeitung. 1997 gründete er das Maklerbüro „Drexler Finanzmanagement“ im Bahnhof Freyung, den er 1999 kaufte und sanierte. Er studierte bis 2007 an der Fachhochschule in Schmalkalden. Er ist Pressewart und ehemaliger Vorsitzender des Lions Hilfswerks Freyung-Grafenau, Mitglied im Golfclub am Nationalpark, im BRK, TV Freyung, der Kinderhilfe „Glückskinder e.V.“, Blaskapelle Schlag, FC-Bayern München und AfW. Innerhalb der FDP ist er Landesvorstandsmitglied, Kreisvorsitzender, Mitglied im Bezirksvorstand, im Bundesfachausschuss Finanzen und Steuern und im Landesausschuss Wirtschaft und Arbeit.


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