Dr. Max Stadler

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Donnerstag, 3. Januar 2013

FH Spielelau: Heubis sehr optimistisch

Wissenschaftsminister will zusammen mit FDP-Kollegen Zeil die nötigen Mittel im Nachtragshaushalt beantragen

"Konkret und offen" sprachen Prof. Dr. Reinhard Höpfl, Gerhard Drexler, Minister Wolfgang Heubisch, Armin Barbalata und Prof. Dr. Hans Peter Scharl die Probleme und Chancen für die Region an. Heubisch sagte seine Unterstützung zu.

Von Caroline Strang
Grafenau. Das Wichtigste vorab: Wolfgang Heubisch, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst , wird sich konsequent dafür einsetzen, dass eine FH-Außenstelle nach Spiegelau kommt. Dass dieses Vorhaben schon ziemlich weit fortgeschritten sei, konnte man bei der Podiumsdiskussion „Zukunftsregion Bayerwald?“, die von FDP-Bundestageskandidat und Vorsitzenden der Liberalen Mittelstandsunion, Gerhard Drexler, organisiert und von Dr. Franz Maximilian Zwiebel moderiert wurde, heraus hören. Der Antrag dazu ist schon seit gut einem Jahr gestellt. Doch nun will sowohl das Wirtschafts- als auch das Wissenschaftsministerium das Projekt mit Nachdruck unterstützen und es noch im November in den Nachtragshaushalt mit einbringen.
Um welche Summe es dabei geht, wurde nicht bekannt. Gerhard Drexler geht allerdings von einem ähnlichen Betrag aus, wie er in Freyung und Teisnach anfällt, also rund vier Millionen Euro. Es fehle nur noch das Okay des Finanzministers - und dazu sagte Heubisch klar: „Fahrenschon wird sich dem Antrag nicht entziehen können“. Die Erfolgschancen sind also sehr gut, wie Heubisch unterschwellig bei der Podiumsdiskussion im Grafenauer Bürgersaal immer wieder betonte.
Heubisch strahlte dabei eine Zuversicht aus, die die rund 60 Teilnehmer an der Podiumsdiskussion mit einem guten Gefühl in die Nacht entließ. Es pressiere, damit die Fördermittel im Nachtragshaushalt noch eingestellt werden können, so Heubisch. „Ich will das als eine Art Testlauf starten und für diese Region einfordern.“
Der Präsident der FH Deggendorf, Prof. Dr. Reinhard Höpfl, sprach davon, dass auch die FH bei diesem Projekt schon „einen Fuß in der Tür“ habe. „Glas und Optik sind Schlüsseltechnologien und haben Zukunft, es besteht die Möglichkeit, gemeinsam mit Hochschulpartnern zu arbeiten“, so Höpfl.
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*Zusammenarbeit mit Uni Bayreuth geplant*

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Ein Konzept für den geplanten Technologie-Campus in Spiegelau haben Bürgermeister Josef Luksch, Landrat Ludwig Lankl und Professor Dr. Peter Sperber von der FH-Deggendorf schon seit längerem entworfen, Gerhard Drexler hat es nun an Heubisch weitergeleitet. In dem Begleitschreiben heißt es: „Der Technologie-Campus (TC) Spiegelau soll sich hauptsächlich auf die Untersuchung und Entwicklung von Prozessen zur ,heißen‘ Glastechnologie konzentrieren. Er ergänzt damit ideal den TC Teisnach, in dem Technologien zur ,kalten‘ Glasbearbeitung untersucht werden. “
Eine Zusammenarbeit mit der Universität in Bayreuth, die schon mit Firmen in Spiegelau zusammen forscht, werde angestrebt. Als Forschungsschwerpunkte in Spiegelau sind unter anderem die Optimierung der Glasschmelztechnologie, das hochreine Glasschmelzen, die Entwicklung neuer Spezialgläser und die Entwicklung neuer Messtechnik vorgesehen.
Kurt Zettl, 2. Bürgermeister von Spiegelau, ist sehr froh über die Aussagen von Heubisch. „Ich glaube daran, dass wir die FH-Außenstelle jetzt bekommen werden“, sagte er auf Nachfrage der /PNP/. Er ist so optimistisch, weil die Zusage zur Hilfe für die gebeutelte Gemeinde nun deutlich und öffentlich geäußert wurde. Die Gemeinde sei bereit, das Ihre zum Gelingen des Projektes beizutragen. „Unsere Aufgabe wäre es, Gebäude und Grundstücke zur Verfügung zu stellen“, so Zettl. In Frage dafür käme das Gelände des ehemaligen staatlichen Sägewerks, man müsse allerdings erst schauen, was wo möglich sei und die Verhandlungen abwarten. Durch die voraussichtliche Schließung des Nachtmann-Werks in Riedlhütte sei Druck entstanden - „nun haben sie die Notwendigkeit zur Hilfe gesehen und es bewegt sich was“. Derzeit sei alles gut, was in die Gemeinde eingebracht werde. Zettl freut sich über die Möglichkeit neuer Entwicklungen im Bereich Glas. „Die Aussagen waren ein sehr wichtiges Signal und es war gut, dass Politik und Wirtschaft an einem Tisch saßen.“
Doch nicht nur der neue FH-Standort war Thema der Podiumsdiskussion. Minister Heubisch, Gerhard Drexler, Prof. Dr. Reinhard Höpfl, Armin Barbalata, Vorstand der Mindmatics AG, sowie Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Prof. Dr. Hans Peter Scharl thematisierten das Thema Zukunft für den Bayerischen Wald.
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*Voraussetzungen für Firmen schaffen*

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Heubisch und auch Scharl forderten dabei, sich auf die Stärken zu besinnen und ein klares Profil auszuarbeiten. Vor allem Armin Barbalata legte dar, welche Voraussetzungen in der Region geschaffen werden müssen, damit sich Firmen ansiedeln können: Es müsse genügend hochqualifizierte Mitarbeiter geben, Gründungsunterstützungen wie eine gute Infrastruktur, Fördermittel und Gründerzentren, die den Neuunternehmern helfen, müssten angeboten werden. Er selbst stammt aus Waldkirchen, hat seine Firma aber in München angesiedelt, weil dort die Voraussetzungen passten.
Es ging auch darum, Schlüsselbereiche zu finden, die die Zukunft der Region sichern können. Neben Glas war für Minister Heubisch auch der Pflegesektor Thema. Aus dem Publikum kamen als Vorschläge die Bereiche Logistik, Umweltforschung und die Nutzung der Natur als Kraftquelle im spirituellen und künstlerischen Bereich. Heubisch versprach, die Anregungen aufzunehmen - „man muss sich zusammensetzen und die Ideen einbringen“, so seine Aufforderung.
Generell hatte Heubisch nach eigener Aussage einen positiven Eindruck von den Gesprächen in Grafenau. Er habe in den zehn Monaten im Amt gelernt, dass Bayern aus Regionen besteht, „der Kreislauf sind die großen Städte, die Seele Bayerns liegt aber draußen in den Regionen“. Darauf solle man aufbauen. Er forderte die Anwesenden auf, immer wieder den Mund aufzumachen. Dies sagte er auch im Hinblick auf die Breitbandproblematik, die ihm ans Herz gelegt wurde. Mit dem Satz „Ich nehme ja an, dass das Ganze heute Folgen hat“, verabschiedete sich der Minister aus Grafenau und hinterließ große Hoffnungen in der Region.


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