Dr. Max Stadler Archiv Presse


Zahnarzt fühlt FDP auf den Zahn

Harsche Kritik an neuer Gebührenordnung für Zahnärzte

Die Passauer FDP diskutierte die neue Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ), die zu Jahresbeginn in Kraft trat. Was andernorts als der Erfolg eines langwierigen Reformvorhabens gefeiert wird, stößt in der Passauer FDP auf harsche Kritik. So kann Dr. Alexander Hartmann den „großen Wurf“ in der Novellierung der Gebührenordnung nicht sehen.
Leider wurde auf eine systematische Neuordnung verzichtet, so Referent Dr. Hartmann. Da die Gebührenordnung in ihren Grundzügen gleichbleibe, mache es sie für die Abrechnung vor allem moderner Methoden und Verfahren weitestgehend unbrauchbar. Neue bürokratische Hürden und unnützer Verwaltungsaufwand wurden aus Sicht von Dr. Hartmann auf- und nicht abgebaut. Durch ungenaue Regelungen entstehe ein Streitpotential zwischen Zahnarzt, Patient und Kostenerstatter, wo eigentlich Klarheit geschaffen hätte werden sollen. Zusätzlich provoziere sie durch völlig unzureichende Honorierungen einzelner Leistungen Eigenanteile für Patienten. Die wirtschaftliche Realität der Praxen werde ignoriert. Die Kostenentwicklung der letzten 46 Jahre bleibe auch weiterhin unberücksichtigt. Einzig der Verzicht auf eine sogenannte „Öffnungsklausel“, welche private Krankenversicherer zur Einschränkung der freien Arztwahl gefordert hatten, sei als positiv zu bewerten.
Für Kreisvorsitzenden Korbinian Faltner ist es erstaunlich zu sehen, wie weit die Einschätzungen bei Machern und Betroffenen der Reform auseinandergehen. Gerade für die Meinungsbildung vor Ort sei es wichtig, durch den Vortrag von Dr. Hartmann auch einmal die Möglichkeit gehabt zu haben, eine fundierte konträre Meinung kennen zu lernen. „Am Ende des Tages darf bei dieser Reform nicht vergessen werden, um wen es eigentlich geht. Nämlich um die Patienten.“, bilanziert Faltner. - red



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