Dr. Max Stadler Archiv Presse


Der Donaldist trifft auf „Dirty Harry“

Heute um 11 Uhr live beim BR-Sonntags-Stammtisch

von MICHAEL OSWALD
Der Sonntags-Stammtisch im Bayerischen Fernsehen ist Kult und zählt seit Jahren zu den unterhaltsamsten Sendungen im Freistaat: Seit der Erstausstrahlung am 14. Oktober 2007 diskutiert Focus-Herausgeber Helmut Markwort mit zwei prominenten Gästen bayerisch, direkt und launig aber auch ernst die Themen, die Bayern und die Welt in der letzten Woche bewegt haben. Heute ab 11 Uhr kommt es dabei zu einem ganz besonderen Schlagabtausch, wenn es um Artikulation, Sprachwitz und spitze Kommentare geht: Der Passauer Vorzeige-Politiker Dr. Max Stadler (FDP) trifft auf Deutschlands Lästermaul Nr. 1, Harald Schmidt.

Zur Seite stehen BR-Moderator Helmut Markwort der Karikaturist Dieter Hanitzsch und der Generaldirektor des Deutschen Museums in München, Professor Wolfgang Heckl. Die Sendung wird ab 11 Uhr live vom Stammtisch des „Lansinger Gasthofs Brunnerwirt“ (aus der Serie „Dahoam is Dahoam“) übertragen. Fester Bestandteil ist auch immer die Frage an alle Stammtischteilnehmer nach der Freude und dem Ärger der Woche, wobei Dieter Hanitzsch seinen Ärger als Karikatur gezeichnet zum Ausdruck bringt. Beides konnte die AS vorab Stadler leider nicht entlocken. Nur soviel: „Das Positive bezieht sich auf unser Ministerium, das für die Bürger etwas Erfreuliches bewirkt hat.“

Ein Themenschwerpunkt, wie könnte es anders sein, wird natürlich die FDP und ihre aktuelle Daseinberechtigung. Klar: Für „Dirty Harry“ eine Steilvorlage. Über keinen anderen Prominenten, keine andere Institutionen und keine anderen Ereignisse riss der TV-Entertainer in den vergangenen Wochen und Monaten so viele bissige Witze wie über die FDP (siehe Kasten rechts). Stadler selbst nimmt es mit Humor und setzt noch einen oben drauf. Er witzelt vorab: „Früher haben die Leute immer gesagt, für eine FDP-Versammlung reicht eine Telefonzelle. Da stellt sich mir die Frage: Hängt der momentane Niedergang der FDP wohl damit zusammen, dass es kaum noch Telefonzellen gibt? Ich kann ja Harald Schmidt fragen, ob er diese These teilt.“
„Dirty Harry“, wie er wegen seines zynischen Humors genannt wird, gehört seit Jahren zu Deutschlands Top-Entertainern. In seiner „Harald Schmidt Show“ (SAT 1) nimmt er die Ereignisse der Woche hintersinnig und bisweilen auch hinterfotzig aufs Korn. Doch der 54-Jährige ist nicht nur als König der Late-Night-Talker sondern auch als Schauspieler erfolgreich. Derzeit ist er als schwäbelnder Ministerpräsident in Helmut Dietls Mediensatire „Zettl“ zu sehen. Sicherlich auch ein Thema, über das sich Stammtisch-Moderator Markwort mit Schmidt und Stadler einen pointenreichen Mehrkampf auf hohem Niveau liefern werden.

Für das Aufeinandertreffen mit Harald Schmidt braucht der FDP-Stadtrat aus Passau allerdings ein dickes Fell. Stadler kontert: „Passau ist seit Sigi Zimmerschied und Bruno Jonas Deutschlands Satirehauptstadt. Als Passauer ist man also den Umgang mit Kabarettisten gewohnt.“ Gerade wenn es um seine Partei, Westerwelle, Brüderle und Rösler geht, wird Schmidt aber kein Blatt vor den Mund nehmen. „Umso mehr freue ich mich auf die Begegnung mit einem der berühmtesten Satiriker“, so Stadler verheißungsvoll.
Der passionierte Schach-Spezialist und Hobby-Donaldist (er sammelt die Entenhausen-Comics) wird sich auf seine charmante Art und Weise dennoch nicht ins Bockshorn jagen lassen. Donaldist? Das ist kein Scherz: Das gibt es wirklich, ebenso den dazugehörigen Verein, bei dem der MdB passives Mitglied ist. Wie könnte es anders sein, befassen sich die Donaldisten natürlich „ernsthaft“ mit Donald Duck und seinen Gefährten. Allerdings in witzigen Abhandlungen. Stadler hat übrigens mal nach einem Spiegel-Bericht über Donald Duck dem Verfasser einen Leserbrief geschrieben.

Stadler hierzu: „Mit zahlreichen, Korrekturen, da der Redakteur nicht ganz korrekt recherchiert hatte. Der Leserbrief wurde komplett veröffentlicht!“. „In der Sache fest, in der Art verbindlich“ - dieses Motto hat sich Max Stadler auf die Fahnen geschrieben. Seit 40 Jahren ist er Mitglied der FDP und seit Oktober 2009 Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesjustizministerium - der vorläufige Höhepunkt seiner politischen Karriere. Stadler: „Wenn man aus Passau stammt, kann man meiner Meinung nach ohnehin nur entweder Kabarettist oder Politiker werden. Mein schauspielerisches Talent hat leider für eine Karriere als Kabarettist nicht ausgereicht.“
Schmidt wurde mit diesem Talent dafür umso mehr gesegnet. Deshalb soll „der vollmundige Schwabe mit seiner spitzen Zunge“ auch weiterhin die Freien Demokraten ins Visier nehmen - wünscht sich Stadler: „Am schlimmsten wäre es doch, wenn Harald Schmidt gar nicht mehr über uns lästern würde. Dann wüsste ich: ab sofort ist die Lage wirklich ernst!“



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