Wenn der Defiliermarsch Freunde ankündigt
Handy-Klingeltöne bekannter Passauer und Peinlichkeiten mit dem Mobiltelefon
Von Christian Karl
Eine persönliche Note - das verbinden viele mit ihrem unverwechselbaren Handy-Klingelton, auch wenn der schon so manchen in Verlegenheit bringt, wenn er unerwartet loslegt. Die Lokalredaktion hat nachgefragt, welche Vorlieben bekanntere Passauer dabei haben.
„Aus Bequemlichkeit nutze ich immer nur den voreingestellten Klingelton“, sagt der für seine fast ständige Erreichbarkeit bekannte Dr. Max Stadler. „Eigentlich hätte ich gerne ,A whiter shade of pale‘ von Procul Harum, eine wunderbare Melodie in Anlehnung an ,Air‘ von Johann Sebastian Bach. Im Jahr 1967 besuchte ich ein Konzert der Bee Gees in München. Zufällig spielte als Vorgruppe Procul Harum, seitdem gefällt mir diese Musik“, fügt der FDP-Stadtrat, MdB und Staatssekretär im Justizministerium an. Eine Peinlichkeit, an die er sich erinnert: „In einer Bundestags-Sitzung hat mal mein Handy geläutet und ich habe in der Aufregung die Ausschalttaste nicht gleich gefunden - daher schalte ich jetzt quasi automatisch das Handy auf stumm, sobald ich den Reichstag betrete“.
„Als Klingelton nehme ich völlig unspektakulär einen von den Grundeinstellungen des Handys. Da hab ich mir noch nie einen besonderen Ton draufgeladen“, lässt Stadlers Berliner Kollege Dr. Andreas Scheuer wissen. Etwas überraschend für den Technik-Freak, der als Erster bereits vor Jahren auch bei Stadtratssitzungen via Handy E-Mails empfing und versandte. Eine Klingel-Panne hat der MdB und Parlamentarische Staatssekretär nicht vorzuweisen.
Nützliche Hintergedanken bei seinen Klingeltönen hegt Stadtbrandinspektor Andreas Dittlmann. „Ich nutze die Möglichkeit der individuellen Klingeltöne sehr gerne und gebe zu, dass ich dadurch für mich selbst auch so manche ,Dringlichkeit‘ des Anrufs definiere“, gesteht der Stadtrat. „Feuerwehrleute sind zum Beispiel mit dem Martinshorn hinterlegt, meine Familie mit dem Sirenenalarm, Max Stadler mit dem Bayerischen Defiliermarsch“, sagt der FDP-Politiker mit Blick auf den Kollegen, mit dem er das Passauer FDP-Büro teilt. Seiner Freundin hat Dittlmann „Weilst a Herz hast wia a Bergwerk“, ein Lied von Rainhard Fendrich, zugeordnet. Und in puncto Handy-Peinlichkeit hat Dittlmann auch was parat: „Beim letzten Urlaub in Ägypten rief Max Stadler an, als ich gerade durch die Sicherheitsschleuse am Flughafen ging. Der Anruf hat sowohl bei den Sicherheitskräften als auch den Urlaubern aus Norddeutschland einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen und bei mir für einen roten Kopf - auch ohne Sonnenbrand - gesorgt.“
Eher dezent und unauffällig handhaben es …..