Dr. Max Stadler Archiv Presse


Stadler: „Meine Frau sagt, ich habe das verdient“

Passauer FDP-Abgeordneter feierte Staatssekretärs-Ernennung mit der Familie

Der frisch gekürte Staatssekretär feierte seine Ernennung bei Muscheln in Weißwein-Soße.  

Der  Passauer FDP-Innen- und Rechtsexperte Max Stadler (60, verheiratet, ein Sohn) wird seit Jahren als FDP-Kandidat für Regierungsämter gehandelt. Nun wird er Staatssekretär an der Seite von Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger.

Glückwunsch zu Ihrem neuen Amt. Seit Samstag steht Ihre Benennung zum Parlamentarischen Staatssekretär fest. Wann kam der Anruf?

Stadler: Eigentlich schon am Freitag. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat mir mitgeteilt, dass sie zur Bundesjustizministerin ernannt wird, und gefragt, ob ich als Parlamentarischer Staatssekretär mit ihr zusammenarbeiten würde. Ich habe zugesagt, und sie hat ihren Wunsch dann Parteichef Guido Westerwelle vorgetragen. Der war sofort einverstanden.


Legt er das Mandat im Stadtrat nieder?



Es hieß, Sie mussten etwas zittern, weil der Regionalproporz gegen Ihre Ernennung sprach.


Stadler: Die Frage war schon, ob die Fraktion akzeptieren würde, dass in einem Ministerium zwei Politiker aus demselben Landesverband, Bayern, tätig sind. Schließlich wird auf eine gewisse regionale Aufteilung der Minister und Staatssekretärsämter wert gelegt. Dafür mussten Lösungen gefunden werden. Guido Westerwelle hat schließlich erst das ganze Personaltableau zusammengestellt, bevor er die Personalvorschläge unterbreitete. Deswegen gab es tatsächlich bis zu den Abstimmungen im Fraktionsvorstand und in der Fraktion am Samstag einen Rest Unsicherheit.

Wie hat Ihre Frau reagiert?

Stadler: Sie hat sich gefreut und gesagt, sie sei der Meinung, dass ich diese Berufung aufgrund meiner bisherigen politischen Leistungen verdient habe. Und sie hat gesagt, sie sei stolz darauf, dass ich damit eine gewisse Krönung meiner politischen Tätigkeit erfahre.

Haben Sie die Berufung gefeiert?

Stadler: Meine Frau hat ein wunderbares Abendessen bereitet - Muscheln in Weißweinsoße - und wir haben zu Hause mit Freunden und der Familie gefeiert. Das war besonders schön, weil nicht klar war, ob ich nach den Sitzungen am Samstag überhaupt nach Passau kommen würde. Denn am Sonntag stand schon wieder der FDP-Sonderparteitag in Berlin auf dem Programm. Ich war übrigens auch während der Sitzungen in Kontakt mit Passau: Mein Neffe hat mich per SMS über das Bayernliga-Spiel des SV Schalding auf dem Laufenden gehalten.

Mit welchem Gefühl sind Sie heute Morgen aufgewacht?

Stadler: Ich habe fast noch mehr Freude empfunden als am Vortag, der war doch sehr angespannt. Aber zum Feiern ist jetzt keine Zeit mehr. Am Mittwoch folgt meine Ernennung, am Donnerstag ist Amtsübergabe im Justizministerium und dann geht es mit der Arbeit los.

Werden Sie Ihre bisherigen Ämter behalten?

Stadler: Einige Aufgaben werde ich abgeben müssen, etwa den Vorsitz im Parlamentarischen Kontrollgremium und die Mitgliedschaft im Innenausschuss. Ich werde aber genügend Freiraum behalten, um einzulösen, was ich versprochen habe: nämlich mich noch stärker als bisher für die Interessen der Region Passau einzusetzen. Natürlich in Zusammenarbeit mit meinem Staatssekretärs-Kollegen Andreas Scheuer.

Werden Sie Ihr Mandat im Passauer Stadtrat behalten?

Stadler: Das ist noch nicht entschieden. Ich werde gemeinsam mit den Passauer FDP-Kollegen besprechen, ob es möglich ist, die Abläufe so zu organisieren, dass ich weiter in der Kommunalpolitik mitwirken kann, etwa indem mir durch Vertreter in den Ausschusssitzungen geholfen wird. Außerdem muss ich mir von der Bundesregierung gewissermaßen eine ,Nebentätigkeitsgenehmigung? einholen. Das Thema Stadtrat ist also noch offen.

Was hat Passau von einem Justizstaatssekretär in Berlin?


Stadler:
Weder ich noch Andreas Scheuer können Wunder wirken, vor allem in Zeiten leerer Kassen. Meine Tätigkeit im Justizministerium wird weniger unmittelbar mit der Region zu tun haben. Als Staatssekretär habe ich aber einen noch besseren Zugang zu denjenigen in der Bundesregierung, die wichtige Entscheidungen für unsere Region treffen können. Andreas Scheuer und ich werden uns selbstverständlich darum bemühen, bei allen Themen, die für unsere Region wichtig sind, unseren Einfluss geltend zu machen.

Gespräch: Laurent Martinez


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