Die Passauer FDP hat sich trotz anstehenden Volksbegehrens klar für die Beibehaltung der Studiengebühren ausgesprochen.
„Wer wie SPD, Grüne, Freie Wähler und jetzt auch die CSU Studienbeiträge abschaffen will, der muss einer Arzthelferin erklären, warum sie mit ihrer Lohnsteuer das Studium ihres späteren Chefs vollständig mitfinanzieren soll“, pflichtet der MdB und Stadtrat Dr. Max Stadler Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) bei. Wenn die Studiengebühren mit Mitteln aus dem Haushalt kompensiert werden sollen, dann müsse Bayern sich verschulden.
Die FDP in Passau hat keine Angst vor der Meinung des Volkes, so der FDP-Kreisvorsitzende Korbinian Faltner. „Zum Wesen der Demokratie gehört doch gerade das Ringen um den richtigen Weg. Lassen wir die Menschen Bayerns über diese Frage demokratisch abstimmen!“ Die FDP sei ja ohnehin die einzige Partei, die sich dem Votum des Volkes stellen will. Wer wie die CSU-Spitze sein Fähnchen in den Wind hängt, der müsse dann auch sagen, wie er den Universitäten die fehlenden Mittel ersetzen wolle, forderte der stellvertretende FDP-Vorsitzende Andreas Dittlmann. Wenn die Studiengebühren fallen, dann müssten auch unseren angehenden Handwerksmeistern die Aufwendungen für ihre Ausbildung erstattet werden, verlangte Dittlmann. - red
Sicherer Platz für den Bundestag, wenn Partei die 5-Prozent-Hürde schafft
Justizstaatssekretär Dr. Max Stadler ist auf dem FDP-Landesparteitag am Samstag in Rosenheim hinter Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger auf Platz 2 der bayerischen FDP-Liste für den Bundestag gewählt worden. Der Passauer Jurist hatte keinen Gegenkandidaten und erhielt mit 96 Prozent der Stimmen das beste Ergebnis des Tages.
Falls die Liberalen bei der Bundestagswahl 2013 die 5-Prozent-Hürde überwinden, gilt Listenplatz 2 als sichere Position für den Wiedereinzug Stadlers ins Parlament. Dem Bundestag gehört er seit 1994 an, Mitglied des Passauer Stadtrats ist er seit 1984.
Über seine Aktivität im Bundestag gab Stadler zuletzt beim Jour fixe der Passauer FDP im Bayerischen Löwen einen Überblick. In einer Plenumsrede habe er sich gerade dafür eingesetzt, den Mittelstand von unnötiger Bürokratie zu entlasten. „Kleinstkapitalgesellschaften“ erhalten laut Stadler künftig Erleichterungen bei der Bilanzerstellung.
„Etwa 500 000 Unternehmen in Deutschland werden davon profitieren.“, so der MdB in einer Pressemitteilung der Passauer FDP. Er habe die Verhandlungen mit den Rechtspolitikern der Koalition rechtzeitig abgeschlossen, dass der Bürokratieabbau schon für das Geschäftsjahr 2012 wirken werde.
Ebenfalls im Plenum habe er das Gesetz zur Schlichtung im Luftverkehr vorgestellt. Den Fluggästen stehe künftig ein schnelles, unkompliziertes und faires Regulierungsverfahren zur Verfügung. Im Unterausschuss Europa des Rechtsausschusses habe er sich dem Vorhaben von EU-Kommissar Algirdas Šemeta gewidmet, wirksamer gegen Betrug und Verschwendung vorzugehen. Stadler betonte vor den Abgeordneten: „Allein 2011 hat es einen Schaden von 700 Millionen Euro zu Lasten des EU-Haushalts gegeben. Deutschland ist der größte Nettozahler. Angesichts von knappen Kassen ist es ein Gebot der wirtschaftlichen Vernunft, wenn Verschwendung und Betrug besser bekämpft werden. Dazu kann eine EU-Finanzstaatsanwaltschaft beitragen.“ Der Passauer FDP berichtete Stadler, dass er auch seine Verhandlungen mit den Abgeordneten zum neuen Mietrecht (Ziel: energetische Sanierungen fördern; Mietnomadentum bekämpfen) sowie zu den Patientenrechten erfolgreich abgeschlossen habe: „Die Gesetzgebung läuft.“
Einem strittigen Thema mit Bezug zu Passau habe er sich allerdings im letzten Plenum des Bundesrats stellen müssen. Der Passauer Jura-Professor Dr. Holm Putzke sei bekanntlich ein Befürworter des Urteils des Landgerichts Köln, wonach eine Beschneidung aus religiösen Motiven künftig strafbar wäre. Die Bundesregierung habe dagegen einen mit breiter Mehrheit erteilten Auftrag des Bundestags zu erfüllen, dass unter bestimmten Voraussetzungen ein solcher Ritus, wenn er nach den Regeln der ärztlichen Kunst durchgeführt werde, aufgrund der Einwilligung der Eltern zulässig bleibe. Stadler trug dies in der Länderkammer vor. „Der Bundesrat unterstützte einstimmig den Gesetzentwurf der Bundesregierung.“ - re
Berlin/Passau - Nach intensiven Verhandlungen, die Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und ihr Staatssekretär Dr. Max Stadler mit der Branche und mit Verbraucherverbänden geführt haben, wurde jetzt das Gesetz zur Schlichtung im Luftverkehr auf den Weg gebracht. Viele Reisende kennen das Problem: Man freut sich auf den Urlaub und muss sich schon am Flughafen über überbuchte, annullierte oder verspätete Flüge ärgern. Oder man selbst erreicht das Reiseziel, das Reisegepäck aber ist unterwegs verloren gegangen oder beschädigt oder verspätet abgeliefert worden. Hier soll mit Einrichtung einer Schlichtungsstelle Abhilfe geschaffen werden. In seiner Bundestagsrede am Donnerstag führte der Passauer FDP-Politiker Max Stadler aus: „Dass Reisende ihre Schadensersatzansprüche schnell erstattet bekommen, ist das Ziel der Bundesregierung.“ Den Fluggästen stehe künftig ein schnelles, unkompliziertes und faires Regulierungsverfahren zur Verfügung, das für Verbraucher und Luftfahrtunternehmen Vorteile bringe. (red)
FDP informiert bei Diskussion mit Haus- und Grundbesitzerverein
Ein sozial ausgewogenes Mietrecht, das die richtigen Anreize für Investitionen schafft, ist aus Sicht der FDP eine der entscheidenden Voraussetzungen für energetische Sanierungen. Dies stellten Dr. Max Stadler und sein Kollege aus dem Deutschen Bundestag Sebastian Körber, baupolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, bei einer Diskussion mit dem Haus- und Grundbesitzerverein in Passau klar. Neben dem Vorsitzenden Klaus Fiedler nahmen auch die Fachanwältin für Mietrecht Anna-Maria Ramelsberger und der FDP-Kreisvorsitzende Korbinan Faltner an dem Erfahrungsaustausch teil.
Mit Blick auf die großen Herausforderungen bei der energetischen Sanierung des Wohnungsbestandes müssen die Rahmenbedingungen richtig gesetzt werden - zum Vorteil von Mietern, Eigentümern und der Umwelt. Maßnahmen zur Gebäudesanierung oder zur Steigerung der Energieeffizienz müssten zu Vorteilen sowohl durch Wertsteigerungen für Vermieter als auch zu Kostenreduzierungen für Mieter durch niedrigere Nebenkosten führen, so Sebastian Körber. Wirtschaftlich entscheidend für den Mieter sei nicht die erhöhte Nettokaltmiete, sondern die Bruttomiete einschließlich Heizkosten. Im Übrigen profitiere die Gemeinschaft durch eine nachhaltige CO2-Einsparung.
Die Steigerung der Modernisierungsquote in Deutschland werde von Rot-Grün im Vermittlungsausschuss immer noch blockiert. Steueranreize und verbesserte Absetzungsmöglichkeiten müssten zusammen mit dem verstetigten CO2-Gebäudesanierungsprogramm und einem investitionsfreundlicheren Mietrecht jetzt endlich umgesetzt werden.
„Wir wollen unterstützen statt überfordern und setzen auf Anreize statt auf Zwangsmaßnahmen“, betonten Dr. Max Stadler und Sebastian Körber. Bei der aktuellen Novellierung der Energieeinsparverordnung (EnEV) zu den künftigen Anforderungen an Neubauten und an Sanierungen im Bestand müssten Vorgaben aus Brüssel umgesetzt werden. Dabei dürften Haus- und Wohnungsbesitzer wirtschaftlich nicht überfordert werden. Es gelte das Eigentum zu schützen. Die Spielräume für Verschärfungen seien begrenzt, denn zu strenge Energieauflagen würden Investoren von sinnvollen Modernisierungsmaßnahmen abhalten. Dies schade am Ende den Zielen der Energieeinsparung und des Klimaschutzes statt ihnen zu nützen. - red
Auf Einladung von Dr. Max Stadler war dessen Kollege aus dem Bundestag Dr. Daniel Volk in Passau. Mit der FDP-Kreisvorstandschaft diskutierte er über die Steuerpolitik der Bundesregierung. Volk verwies darauf, dass zu Beginn der Legislaturperiode die christlich-liberale Koalition mit dem sogenannten Wachstumsbeschleunigungsgesetz Impulse für mehr Beschäftigung und Wachstum und ein klares Zeichen zur Stärkung von Familien und mittelständischen Unternehmen gesetzt habe. In weiteren Schritten, u. a. mit dem Steuervereinfachungsgesetz 2011, sei das deutsche Steuersystem „ein bisschen einfacher, gerechter, moderner und unbürokratischer“ geworden. Mehrere Seiten Steuerformulare müssten nicht mehr ausgefüllt werden. „In der Summe wird die Steuererklärung damit künftig einfacher und schneller zu erledigen sein,“ so Volk.
Berlin - Gasthöfe und Hotels können aufatmen: Die geplante Erhöhung der Merwertsteuer auf Übernachtungen ist gescheitert. Das teilte Justizstaatsekretär Dr. Max Stadler (FDP) der AS am Freitag nach der Sitzung des Bundesrates mit. Vor fast drei Jahren hat Deutschland eine von der EU eingeräumte Möglichkeit genutzt und die Mehrwertsteuer für das Beherbergungsgewerbe auf sieben Prozent abgesenkt. „Dies war gerade für unsere Betriebe im Grenzland sehr wichtig, weil Österreich denselben niedrigeren Steuersatz eingeführt hat. Wir mussten darauf achten, dass die niederbayerischen Gasthöfe und Hotels keinen Wettbewerbsnachteil erleiden.“ Seither sei beispielsweise auch im Bayerischen Wald und im Rottaler Bäderdreieck viel investiert worden. Eine Steuererhöhung hätte nach Meinung des FDP-Politikers die Region Passau, für die der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sei, erheblich getroffen. „Es ist daher erfreulich, dass der Gesetzentwurf der Länder Schleswig-Holstein, Bremen und Nordrhein-Westfalen keine Mehrheit gefunden hat.“ (pjp)
Standort-Kommunen profitieren von Solar-Einnahmen
Die „Passauer Runde“ aus Abgeordneten aller Parteien, OB und Landrat darf einem schönen Erfolg entgegenblicken, wie Justizstaatssekretär Dr. Max Stadler (FDP) gestern aus Berlin mitteilte: Der Bundestag werde heute aller Voraussicht nach eine gesetzliche Regelung beschließen, wonach Gemeinden von der Gewerbesteuer aus Photovoltaik-Anlagen auf ihrem Gebiet profitieren.
„Das Beispiel zeigt: Es ist sinnvoll, dass Abgeordnete sich mit Kommunalpolitikern zusammensetzen, wie wir es als Passauer Runde tun“, meint Stadler. OB Jürgen Dupper (SPD) und Landrat Franz Meyer (CSU) hätten das Anliegen vorgetragen: Nicht nur die Kommunen, in denen die Produzenten von Solarenergie ihren Sitz haben, sollten die Gewerbesteuer erhalten. Sondern vor allem sollten die Standort-Kommunen der jeweiligen Anlagen davon Steuereinnahmen erzielen - was bislang nicht der Fall ist. Anders als bei der Windenergie übrigens, wo dies schon seit 2009 so geregelt ist.
Nun kommt voraussichtlich die Aufteilung der Gewerbesteuer auch bei der Solarenergie: Das morgen zur Verabschiedung durch den Bundestag vorgesehen Jahressteuergesetz sieht die Beteiligung der Standort-Kommunen vor. Laut Max Stadler ist nach den Vorberatungen in den Ausschüssen sicher, dass das Gesetz so beschlossen wird. Der Bundesrat muss noch zustimmen.
Tatsächlich habe die Forderung der Passauer Runde einen Beitrag geleistet, sagt der Staatssekretär. Die Abgeordneten hätten dies in ihren Fraktionen weitergetragen und letztlich zur Initiative erhoben.
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Früher Geld für Handwerker
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Auch bei einem zweiten Thema der Passauer Runde gibt Stadler Nachricht. Es geht um die Befürchtung, die EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr werde sich nachteilig für den Mittelstand und insbesondere das Handwerk auswirken. In der Fragestunde des Bundestags hatte Stadler gestern Gelegenheit, die Bedenken auszuräumen. „Durch die Regelungen im Gesetzentwurf der Bundesregierung werden die Auftragnehmer nicht länger als bisher auf ihr Geld warten müssen, im Gegenteil“, versichert er. Nach bisheriger Rechtslage sei es im Geschäftsverkehr nahezu uneingeschränkt möglich, Vereinbarungen über lange Zahlungsfristen zu treffen. Die in deutsches Recht umzusetzende EU-Richtlinie dagegen sehe nun Höchstfristen von 30 und in bestimmten Fällen 60 Tagen vor. - sdr
Viele Baustellen prägen momentan das Stadtbild. Eine der interessantesten konnte Dr. Max Stadler seinem Kollegen aus dem Deutschen Bundestag Sebastian Körber zeigen. Körber, der baupolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, ließ sich gemeinsam mit dem FDP-Kreisvorsitzenden Korbinian Faltner vom Architekten Philipp Donath die Pläne für die neue Burgschänke an der Veste Oberhaus vor Ort erklären. Man war sich einig, dass die Maßnahme die Attraktivität des gesamten Oberhausareals steigere. Damit bekomme nicht nur der Tourismus in Passau ein weiteres Juwel, sondern auch die Bürger würden diesen Platz bald wieder schätzen lernen, so Dr. Max Stadler. Er versprach Sebastian Körber, dass dieser bei einem seiner nächsten Besuche schon im Sommer 2013 eine beeindruckende Aussicht vom neuen Biergarten genießen könne. - red/Foto: privat
Bei seinem kürzlichen Aufenthalt in London machte Justizstaatsekretär Dr. Max Stadler eine überraschende Entdeckung: In der Residenz des deutschen Botschafters Georg Boomgarden am Belgrave Square 21-23 hängt ein Porträt des Passauer Bischofs Leopold V., der zu Beginn des 17. Jahrhunderts in der Dreiflüssestadt wirkte. Bischof Leopold ist der Stifter des Passauer Jesuitenkollegs, des heutigen Europäischen Gymnasiums Leopoldinum. An dieser Schule hat Stadler das Abitur gemacht (1968). Der FDP-Abgeordnete zeigte sich erfreut, dass sich das Gemälde im Aufgang zu den Gesellschaftsräumen der Botschaft befindet, so dass jeder Gast des Botschafters daran vorbeikommt. - red
Wegen des geplanten Bürgerbegehrens will OB Dupper Maßnahmen ruhen lassen - CSU schlägt städtische Infoveranstaltung vor
Von Franz Danninger
Der Vorstoß von Alt-OB Willi Schmöller gegen den geplanten Fußgänger- und Radfahrtunnel Georgsberg hat bereits ein Ergebnis gezeitigt: OB Jürgen Dupper wird dem Bauausschuss vorschlagen, aufgrund des eventuell stattfindenden Bürgerbegehrens alle Kosten verursachenden Maßnahmen vorerst ruhen zu lassen. Dem Ausschuss werden am 25. Oktober die aktuellen Planungen zur Kenntnis gegeben. Die für den Haushalt 2013 eingeplanten Mittel sollen einen Sperrvermerk erhalten, bis eine endgültige Entscheidung getroffen ist. Die PNP fragte gestern die Fraktionsvorsitzenden des Stadtrats nach ihrer Meinung zum angekündigten Bürgerbegehren.
Ganz vorne an der Unterstützer-Front steht die Fraktion von FDP und Passauer Liste. Für dessen Vorsitzenden Dr. Max Stadler ist es selbstverständlich, dass auch Passau noch mehr für den Radwegebau tun müsse. „Der Nutzen des geplanten Tunnels ist aber äußerst zweifelhaft. Vor allem den Radfahrern, die den Donau-Rad-Weg Richtung Wien ansteuern, bringt er praktisch nichts.“ Stadler größter Kritikpunkt deckt sich aber auch mit dem der drei Initiatoren gegen den 2,5-Mio-Euro-Tunnel, neben Schmöller der Spenglerei-Unternehmer Johann Haidl und Jürgen Hellwing, dem Mann von Stadträtin Ursula Karl-Hellwing: „Kosten und Nutzen stehen in keinem vernünftigen Verhältnis zueinander.“Daher lehnt die FDP das Tunnelprojekt ab. Im Stadtrat hat die Fraktion FDP/PaL als einzige dagegengestimmt. Stadler begrüßt es sehr, dass Schmöller ebenfalls diesen klaren Standpunkt einnimmt. „Es ist sehr anerkennenswert, dass er sich im Interesse der Bürgerschaft in dieser Frage engagiert. Natürlich hat auch ein Alt-OB jedes Recht, sich bei solchen wichtigen Themen in die Debatte einzuschalten und gegen ein von ihm zutreffenderweise als unsinnig erkanntes Vorhaben anzukämpfen. Ich hoffe, dass er dabei Erfolg haben wird. Die FDP unterstützt sein Engagement voll und ganz.“
Zurückhaltender fallen die Reaktionen der anderen Parteien aus, die ja alle für den Tunnel gestimmt hatten. Armin Dickl erinnert daran, dass unter Schmöllers Ägide im Jahr 2000 Planungskosten für einen solchen Tunnel in den Haushalt gestellt worden waren.Gestern forderte er gegenüber der PNP, das Thema ernst zu nehmen und nicht einfach nur dagegen zu sein, ohne eine Alternative zu bieten. Denn die jetzige Situation sei unbefriedigend: „Wir werten Bschütt auf, wir bauen dort ein Parkdeck, immer mehr Studenten wohnen in Grubweg, wir wollen fußgänger- und radfahrfreundlicher werden...“ Lauter Argumente für einen Tunnel. Allerdings sollte man auf diesem Weg die Betroffenen mitnehmen und deshalb schlägt Dickl eine Versammlung zum Thema vor. Die Stadt sollte alle Altstädter, Halser, Grubweger und Ilzstädter dazu einladen.
„Der Tunnel darf nicht isoliert betrachtet werden“, fordert Markus Sturm namens seiner SPD-Mannschaft. „Der geplante Fußgänger- und Fahrradtunnel verliert auch bei neuerlicher Betrachtung nicht seine Berechtigung.“ Nur so sei auf Dauer eine dreispurige Fahrbahn stadteinwärts zu verwirklichen, die mit einer vollwertigen Linksabbiegespur den Verkehrsfluss im Übrigen unterstützt. Die Alternative, von Hals und Grubweg kommend das Linksabbiegen auf die Hängebrücke zu verbieten oder in großem Umfang den vorspringenden Felsen abzutragen, stelle jedenfalls keine Lösung dar, die verfolgt werden sollte. Deshalb könne man die Tunnelkosten nicht isoliert betrachten. Werde nun ein Bürgerbegehren angekündigt, so das das Recht jeden Passauers, eine Entscheidung des Stadtrats, „auch wenn diese wie hier mit großer Mehrheit getroffen wurde, überprüfen zu lassen. In diesem Fall wird sich zeigen, wer das Ohr näher am Bürger hatte, bzw. hat. Diesbezüglich unterlagen bereits 2001/2002 manche Akteure schon einmal einem folgeschweren Irrtum.“ Die jüngste Bürgerversammlung in Hals habe gezeigt, dass das Vorhaben von den Bürgern positiv gesehen werde. Der künftige Tunnel stelle eine wichtige Verbindung zwischen dem wachsenden Bschütt-Gelände und der Innenstadt dar.
Alois Feuerer ist zwar für den Tunnel, doch gewinnt der FWG-Chef dem Schmöller-Vorstoß dennoch eine positive Seite ab: „Jeder kann so ein Begehren in die Wege leiten, natürlich auch ein Ehrenbürger. Das hat dann auch noch den Vorteil, dass es vom Bürger besonders legitimiert ist, wenn er es für sinnvoll erachtet.“
Das Recht auf freie Meinungsäußerung hängt auch Erika Träger sehr hoch, die Fraktionsvorsitzende von B‘90/Die Grünen. Und dieses Recht stehe auch Schmöller natürlich zu, auch wenn es „unüblich und überraschend ist, dass sich ein ehemaliger OB ins politische Tagesgeschäft einmischt.“ Inhaltlich gibt sie dem ehemaligen SPD-Mann und seinen Mitkämpfern nicht Recht: „Wir haben unsere Argumente für den Tunnel ja schon vorgebracht und halten daran fest.“
Für die ÖDP stellt Oliver Robl fest, „dass was passieren muss. Wir sind offen für Verbesserungsvorschläge.“ Daher habe seine Fraktion beantragt, den Plan eines Halser Bürgers zu prüfen. Zum Thema „Einmischung von Schmöller“ meint Robl: „Es ist grundsätzlich nicht verkehrt, wenn der Bürger entscheidet. Und es ist schön, wenn sich jemand engagiert.“
Eine besondere Ehre hatte der Passauer Bundesjustizstaatssekretär Dr. Max Stadler: Am Freitag überreichte er als Präsident der FDP-nahen Stiftung den Thomas-Dehler-Preis 2012 an „Focus"-Gründer Helmut Markwort. Mit der Auszeichnung werde sein jahrzehntelanges kritisches und verantwortungsvolles Wirken als Journalist anerkannt.
Passau/Berlin. In den Streit um ein drohendes Schnupftabak-Verbot hat sich nun auch die bayerische FDP-Chefin und Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger eingeschaltet. In einem Brief an Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) bezeichnet sie den Schnupftabak als "ein deutsches Kulturgut mit langer Tradition, das weniger Gefahren für die Konsumenten und Mitmenschen in sich birgt als herkömmliche Rauchwaren". Leutheusser-Schnarrenberger fordert Aigner auf, sich dafür einzusetzen, dass es zu keinen Einschränkungen für Herstellung und Vertrieb von Schnupftabak komme. Der gegenwärtige Rechtszustand solle erhalten bleiben, so die FDP-Politikerin. Die EU-Kommission überarbeitet derzeit die sogenannte Tabak-Produktrichtlinie. Demnach soll Schnupftabak womöglich verboten werden. − ism
Justizstaatssekretär Dr. Max Stadler nahm auf Einladung des britischen Justizministers Chris Greyling an der feierlichen Eröffnung der Sitzungsperiode der britischen Gerichte teil (Opening of the Legal Year). Das Juristische Jahr beginnt in Großbritannien traditionell am 1. Oktober mit einer feierlichen Zeremonie in der Westminster Abbey, die bis ins Mittelalter zurückreicht und bei der die Richter ihre traditionellen Roben und Perücken tragen. Vor der Zeremonie wurde Minister Greyling auch als Lordkanzler vereidigt. Der oberste englische Richter, der die Zeremonie durchführte, lieferte ein Beispiel für den berühmten britischen Humor. Er sagte, dass viel darüber diskutiert werde, dass Minister Greyling kein Jurist sei. Dabei habe es bereits drei Lordkanzler gegeben, die ebenfalls keine Juristen gewesen seien. Diese wären allerdings alle im Tower of London gelandet. „Das ist aber ein Schicksal, dass wir dem neuen Lordkanzler nicht wünschen.“ Staatssekretär Dr. Stadler führte anschließend intensive Gespräche mit seinem britischen Amtskollegen Jeremy Wright über rechtspolitische Vorhaben der EU. Kurz nach dem Gottesdienst in Westminster Abbey erreichte Stadler die Nachricht vom Rücktritt des Passauer Bischofs Schraml. Duplizität der Ereignisse: Auch für den Erzbischof von Canterbury wird gerade ein Nachfolger gesucht.
Bahnchaos: Staatssekretär selbst Opfer
Passau. Verkehrs-Staatssekretär Max Stadler (FDP) pocht auf größere Zugkapazitäten zwischen München und Passau. Wie berichtet, sorgen momentan überfüllte Wagen des Donau-Isar-Express zur Oktoberfestzeit bei Pendlern für Unmut. Stadler habe bereits das Gespräch mit der Staatsregierung gesucht: Die wolle nun eine Analyse der Fahrgastzahlen erstellen, teilte der Passauer MdB mit. Stadler war während des Gäubodenfests selbst in einen überfüllten Zug geraten, ließ er wissen: „Wenn einem schlecht geworden wäre, hätte man jedenfalls nicht umfallen können, so dicht gedrängt stand Fahrgast an Fahrgast“, nahm es Stadler mit Galgenhumor. Er hatte sich daraufhin an die DB-Regio gewandt. „Dort wurde mir gesagt, dass man bemüht sei, an Tagen mit besonderen Ereignissen mehr Plätze anzubieten“, so Stadler. -
Aus Anlass eines bilateralen Treffens der Justizministerinnen von Deutschland und Österreich, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Beatrix Karl, hat Staatssekretär Max Stadler das im Grenzland praktisch relevante Problem der Feuerwehrführerscheine zur Sprache gebracht. Bei den Feuerwehrführerscheinen gibt es seit einiger Zeit in Deutschland eine Sonderregelung, die aber in Österreich noch nicht anerkannt wird. Umgekehrt ist aber eine entsprechende österreichische Sondererlaubnis in Deutschland gültig. Auf diese Problematik hat die Feuerwehr der Stadt Passau kürzlich den FDP-Bundestagsabgeordneten aufmerksam gemacht. Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Staatssekretär Stadler erläuterten Ministerin Karl, dass es im Interesse beider Staaten liege, wenn die Feuerwehren grenzüberschreitend bei Notsituationen helfen könnten, ohne durch unnötige bürokratische Hindernisse davon abgehalten zu werden. Die Feuerwehrleute
hätten Anspruch auf Rechtssicherheit. Gerade in Grenzregionen in Nieder- und Oberbayern und Schwaben sollte eine nachbarschaftliche Hilfe problemlos möglich sein. Nachdem ein Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof gegen Österreich abgeschlossen wurde, das bislang einer Neuregelung der entsprechenden österreichischen Vorschriften entgegenstand, besteht nun die Hoffnung, zu einer Lösung zu kommen. Ministerin Karl betonte, dass die Federführung bei diesem Thema beim österreichischen Verkehrsministerium liege. Stadler erklärte, er gehe davon aus, dass das Bundesverkehrsministerium sich der Angelegenheit annehmen werde.−red
In einer Versammlung der Passauer FDP legte Justizstaatssekretär Dr. Max Stadler nach knapp drei Jahren Amtszeit Rechenschaft über die Umsetzung des Koalitionsvertrags ab. „Entgegen allen Vorhersagen arbeiten CDU/CSU und FDP in der Rechtspolitik gut zusammen“, so der Abgeordnete nach Angaben der FDP-Pressestelle. Zwar gebe es erhebliche Meinungsunterschiede vor allem bei der anlasslosen Speicherung von Telefonverbindungsdaten, die von der FDP nach wie vor abgelehnt werde. „Nach dem Ablauf von drei Vierteln der Legislaturperiode sind aber exakt 75,9 Prozent der vereinbarten Gesetzesvorhaben umgesetzt worden. Damit liegen wir genau im Zeitlimit.“ Stadlers Hauptaufgabe als Staatssekretär besteht in den Verhandlungen der konkreten Gesetzestexte mit den Parlamentariern. Diese Verhandlungen konnten laut Stadler erfolgreich geführt werden bei wichtigen Themen wie der Sicherung der Pressefreiheit, dem Schutz vor Abofallen im Internet oder dem von einem Bürger aus dem Landkreis Passau angeregten besseren Rechtsweg in Zivilsachen. Als aktuellstes Thema stand am Freitag das Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz auf der Tagesordnung des Bundesrats. Trotz Widerständen aus einigen Bundesländern sei es gelungen, das Vorhaben einstimmig durch den Bundesrat zu bringen. Dabei geht es um gemeinsamen Klagemöglichkeite von Aktionären, die sich von Großkonzernen bei der Ausgabe von Aktien geschädigt fühlen. - red
Justizstaatssekretär Dr. Max Stadler ließ sich in seiner Bürgersprechstunde von Johann Weiß, Inhaber eines Ambulanten Pflegedienstes, über Probleme des Mittelstands mit der ab Januar 2013 geänderten Regelung zur Berechnung der Rundfunkgebühren informieren.
Künftig wird eine Pauschale erhoben, die bei Betrieben auf die Zahl der Mitarbeiter und der Firmenautos abstellt. Johann Weiß ist der Auffassung, dass damit Branchen, die für ihre Tätigkeit viele Fahrzeuge benötigen, einer erheblichen Mehrbelastung ausgesetzt seien. In seinem Fall würden künftig nach Angaben der FDP-Pressestelle jährlich 3000 Euro an die GEZ zu zahlen sein. Stadler betonte, dass er das neue Berechnungssystem, gegen das ein Passauer Jurist schon Klage beim bayerischen Verfassungsgerichtshof erhoben hat, grundsätzlich für richtig halte. Bei Abschluss des Rundfunkstaatsvertrages hätten alle Bundesländer eine Protokollerklärung abgegeben, dass die Neuregelung im Jahre 2014 evaluiert werde, insbesondere auch die Problematik der Firmenautos. Stadler: „Ich begrüße diese Ankündigung der Länder und halte es für notwendig, die Thematik bei dieser Gelegenheit noch einmal aufzugreifen, um übermäßige Belastungen des Mittelstands zu vermeiden.“ - red
Vilshofen. Max Stadler (63) soll Niederbayerns FDP in den Bundestagswahlkampf 2013 führen. Der Staatssekretär im Bundesjustizministerium aus Passau wurde vom Bezirksvorstand einstimmig als Spitzenkandidat für die Bundestagswahl 2013 nominiert. „Mit Dr. Max Stadler haben wir die Chance, den zweiten Platz auf der bayerischen Landesliste zu verteidigen", sagte FDP-Bezirksvorsitzender Andreas Fischer bei der Sitzung am Samstag in Vilshofen. Stadler wird sich am 17. November in Rosenheim dem Votum der bayerischen Delegierten für die Landesliste stellen. Der derzeit einzige niederbayerische FDP-Bundestagsabgeordnete will dafür kämpfen, die christlich-liberale Koalition in Berlin fortzusetzen. Die erfolgreiche Arbeit der Koalition habe dazu geführt, dass die Wirtschaftsdaten in Deutschland besser seien als vor der Bankenkrise. Die Arbeitslosenzahlen seien so niedrig wie nie zuvor, betonte Stadler. Bei einer Regierungsbeteiligung der SPD drohen seiner Befürchtung nach massive Steuererhöhungen. Bei den Landtagswahlen 2013 treten die beiden bisherigen Abgeordneten Andreas Fischer und Dietrich von Gumppenberg wieder an sie stellen sich in ihren Wahlkreisen am 18. Oktober und 4. November zur Wahl. Der Freyunger Kreis- und Stadtrat Gerhard Drexler hat ebenfalls seinen Hut in den Ring geworfen und wird um den Einzug ins Münchner Maximilianeum kämpfen. Der einzige niederbayerische FDPBezirksrat Toni Deller (Ergolding) tritt ebenfalls wieder an. - pnp
Schnittstelle zwischen Polizei und Ausländerbehörden - Wache bleibt
Von Mirja-Leena Klein
Wegscheid. „Ein klares Signal zur Stärkung der Grenzregion“ sei das erfolgreiche Werben für diese Behördenverlagerung, so Raimund Kneidinger. Die „aufenthaltsrechtliche Zuverlässigkeitsprüfung“ des Landeskriminalamts kommt nach Wegscheid: Der stellvertretende Landrat hatte es hübsch auswendig gelernt, wie LKA-Chef Peter Dathe scherzhaft bemerkte. Im Polizeijargon nenne man die Abteilung nur kurz „AZP“.
In Bayern laufen bei dieser AZP jährlich 42 000 Anfragen durch die Ausländerbehörden auf, die das LKA beantwortet. In Wegscheid werden künftig an die 13 Mitarbeiter - zehn Stellen wurden dafür geschaffen - mit dieser Aufgabe beschäftigt sein. Da dies komplett EDV-gesteuert passiert, war eine Auslagerung der Behörde aus dem Ballungsraum München möglich, wo die Behörde ihren Hauptsitz hat, so Dathe.
Beim gestrigen Festakt zur Eröffnung der Außenstelle Wegscheid wurden die neuen Mitarbeiter begrüßt. Die eingeladenen Abgeordneten Alexander Muthmann, Konrad Kobler und Bernhard Roos sowie Verkehrsstaatssekretär Andreas Scheuer vermisste Wegscheids Bürgermeister Josef Lamperstorfer. Doch freute er sich umso mehr über den Besuch von Justizstaatssekretär Max Stadler in der Marktgemeinde.
„Wegscheid soll eine Heimatstation des LKA werden. Die Arbeit wird hier nicht ausgehen, im Gegenteil“, versicherte Behördenchef Dathe. In Richtung seines Kollegen, des Polizeipräsidenten Niederbayerns, Josef Rückl, sagte Dathe, dass Wegscheid mit einer Polizeiwache immerhin auch noch Heimat für das Polizeipräsidium bleibe.
Allerdings: Die Polizeistation Wegscheid gehört nun der Vergangenheit an. Künftig wird es neben den LKA-Mitarbeitern nur noch ein mit einer Person besetztes Wachzimmer geben, tagsüber zuständig für die Anliegen vor Ort. Zwei Mitglieder des bisher fünfköpfigen Teams in Wegscheid gehen zum Ende des Jahres in Pension und zwei wechselten in das neue Aufgabengebiet AZP.
„Wir sind eben einfach zu brav“, kommentierte Bürgermeister Josef Lamperstorfer die Kriminalstatistik in Wegscheid und Breitenberg. „Es sind zu wenige Fälle in der Vergangenheit gewesen, die eine Polizeistation rechtfertigen würden.“ Über die neuen Mitarbeiter der LKA-Außenstelle und die Auswirkungen auf die Polizeiarbeit berichten wir gesondert.
Zwei führende Mitglieder der Passauer Liberalen konnten Parteijubiläum feiern und Urkunden für langjährige Mitgliedschaft entgegennehmen.Kreisvorsitzender Korbinian Faltner (l.) stieß vor 15 Jahren zur FDP. Nach einem Praktikum im Abgeordnetenbüro von MdB Dr. Max Stadler legte Faltner aber seinen Schwerpunkt doch auf die lokale Politik. Stadler betonte, Korbinian Faltner habe durch sein konzeptionelles Denken, seine sachkundigen Debattenbeiträge und seinen fairen Stil in der politischen Auseinandersetzung das Bild der Passauer FDP in der Bevölkerung sehr positiv geprägt. Der Justizstaatssekretär konnte auf 40 Jahre Mitgliedschaft bei den Liberalen mit allen Höhen und Tiefen zurückblicken. „Ich freue mich, dass sich die FDP in Passau in dieser Zeit zu einem wichtigen politischen Faktor entwickelt hat“, meinte Stadler. Die liberale Idee von Freiheit und und Verantwortung sei zeitlos.
Stadler denkt über Wiederkehr des Gesprächskreises nach
Mit 100 Teilnehmern war die Jahreskonferenz des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums vergangenes Jahr in Passau hochkarätig besetzt, die Veranstaltung lief gut, sie war in der Dreiflüssestadt am richtigen Platz - und deshalb ist eine baldige Wiederholung nicht ausgeschlossen, wie sich jetzt herausstellt.
Der von der Bundesregierung mit der Leitung der alljährlichen Konferenz beauftragte Justizstaatssekretär Dr. Max Stadler berichtet, die Entscheidung über den Veranstaltungsort des Gesprächsforums 2013 rücke gerade näher. Eine Möglichkeit wäre Waldsassen. Im Oberpfälzer Grenzort ließ Stadler sich die Tagungsmöglichkeiten zeigen und besichtigte das Tagungszentrum St. Joseph im Zisterzienserinnen-Kloster Waldsassen.
Stadler schließt aber auch nicht aus, die Konferenz 2013 wieder nach Passau zu holen. „Die Dreiflüssestadt hatte sich letztes Jahr als Gastgeberin sehr gut bewährt“, sagt er. OB Jürgen Dupper hatte die Gäste im Rathaus begrüßt, dann tagten die teilnehmenden aktiven und ehemaligen Diplomaten, Politiker, Journalisten und Wissenschaftler in den Redoutensälen. Das Thema waren „Identitäten und Bürgerschaften in Europa“. Nach Böhmen hat Passau vielfältige Verbindungen, vor allem zur Partnerstadt Budweis. Die Uni Passau kooperiert mit den Universitäten in Prag, Budweis, Pilsen und Brünn, es gibt gemeinsame Forschungsprojekte zum Goldenen Steig, zum Sprachatlas Böhmerwald oder zur Sprache und Kultur im Bohemicum.
In Deutschland tagt das Gesprächsforum erst wieder 2013, weil heuer Tschechien mit der Austragung dran ist, nämlich am 3. November die mährische Stadt Ostrava. Thema ist ein heißes Eisen: die unterschiedliche Energiepolitik der beiden Staaten. - sdr
Deutschlands bekanntester Schachspieler ist Großmeister Dr. Helmut Pfleger. Der vielfache Nationalspieler ist einem breiten Publikum dadurch bekannt geworden, dass er in humorvoller Art und Weise Turniere der Weltelite im Fernsehen kommentiert hat. In seiner Schachspalte in der „Zeit“ hat Dr. Pfleger auch schon zweimal Partien des Amateurs Dr. Max Stadler vorgestellt.
Der Passauer FDP-Politiker und Justizstaatssekretär spielt seit vier Jahrzehnten für die Schachfreunde Haselbach in der Bezirksliga. Für Stadler war es eine große Ehre, den berühmten Großmeister Pfleger bei einer Veranstaltung im Oberlandesgericht Bamberg persönlich kennenzulernen. Pfleger war wiederholt mit dem Schachclub Bamberg Deutscher Mannschaftsmeister; er hörte sich einen Vortrag Max Stadlers über den ersten Bundesjustizminister Dr. Thomas Dehler an und besuchte alte Freunde in der oberfränkischen Weltkulturerbe-Stadt.
Anschließend schrieb Pfleger dem Staatssekretär in einem Dankschreiben, er sei angenehm überrascht gewesen, wie kurzweilig ein Gedenkvortrag sein könne. - red
Preußischer Franke
Ebenfalls nach hinten und dann wieder ganz weit nach vorne mit neuen Paragraphen blickt unser Justiz-Staatssekretär Dr. Max Stadler. Das hat er jüngst sogar wörtlich getan in einem mit viel Beifall bedachten Vortrag in Bamberg: Im dortigen Oberlandesgericht (OLG) sprach er über den allerersten Bundes-Justizminister (1949-1953) Thomas Dehler zu dessen 45. Todestag. Der Lichtenfelser war einst in Bamberg Generalstaatsanwalt und OLG-Präsident. Als der Stadler Max für seinen Vortrag recherchierte, "stieß ich auf zwei Parallelen zur heutigen Zeit: Über Dehler, der ja auch FDP-Bundeschef war, kursierte damals das Bonmot: ‚Ein Franke ist der missglückte Versuch, aus einem Österreicher einen Preußen zu machen!’ Nun, der Oberfranke Dehler war eher preußisch pflichtbewusst. Er verlangte von seinen Mitarbeitern, dass diese abends und am Wochenende erreichbar blieben. Und da sehe ich im Ministerium gewisse Ähnlichkeiten zu der heutigen Hausleitung", hat der Herr Dr. Stadler mir schmunzelnd berichtet: Die Frau Ministerin Leutheusser-Schnarrenberger und er müssten auch häufig am Sonntag Kontakt mit engen Mitarbeitern halten. "Allerdings ist das heutzutage mit Handy und I-Pad viel einfacher als zu Dehlers Zeiten."
Geteilte Gewalten
Fast schon fachpressewürdig ist Stadlers zweite Parallele. Die sieht er in Dehlers Streit mit dem Bundesverfassungsgericht. Diesem warf der gerne mal scharfzüngige Dehler vor, es sei "in erschreckender Weise vom Wege des Rechts abgewichen". Auch heute gibt es bisweilen Kritik von Politikern an den Karlsruher Richtern. Stadler warnte aber vor Versuchen der Politik, auf das Bundesverfassungsgericht Einfluss zu nehmen. Die Unabhängigkeit des höchsten deutschen Gerichts müsse respektiert und gewahrt werden. Dehler habe schon damals auf die Gewaltenteilung gepocht und betont, dass die Zuständigkeiten von Justiz und Gesetzgebung getrennt bleiben müssten. Stadler: "Das ist nach wie vor eine richtige Forderung!"
"Ganz politikfrei geht kaum − nicht, dass ich mich für so wichtig halten würde, aber in der (Mit-) Leitung eines Ministeriums ist eben immer irgend etwas zu tun. Eine längere Reise scheidet daher aus. Auch der Start am Mittwoch zu einem Ausflug in die Steiermark (Schwimmen, Golfen, Kulinarik) musste um einen halben Tag verschoben werden, weil am Vormittag noch Kabinettssitzung in Berlin war. Aber das macht nichts, am liebsten bin ich sowieso in Passau. Und statt mit einem großen Jahresurlaub entspanne ich mich am besten damit, dass ich − nach biblischem Gebot − die Sonntage terminfrei halte: ein ausgiebiges Frühstück mit der Familie, etwas sportliche Bewegung, ein Besuch beim SV Schalding am Reuthinger Weg und abends Pasta im Piccolo Mondo in Heining. So tanke ich Kraft für die nächste Woche.
Generalsekretärin stellte neue Mitmach-Möglichkeiten der Liberalen vor
Über das Projekt „New Democracy“ berichtete Bayerns FDP-Generalsekretärin MdB Miriam Gruß (Augsburg) auf einer von den FDP-Kreisvorsitzenden Korbinian Faltner (Passau-Stadt) und Alexander Spörr (Passau-Land) geleiteten Versammlung am Montagabend im Ratskeller. In Anwesenheit der Stadträte Dr. Max Stadler, Dr. Anton Jungwirth und Andreas Dittlmann (Passau) sowie Josef Zormeier (Pocking) betonte Miriam Gruß nach einer Pressemitteilung der Partei, die neue Netzplattform ermögliche einen unkomplizierten, demokratischen und offenen Dialog und biete neue Wege des politischen Engagements. Das System könne für die einfache Erstellung, Bearbeitung, Diskussion und Abstimmung über Anträge genutzt werden. Damit setze die bayerische FDP als erster Landesverband der Liberalen neue Maßstäbe bei der Beteiligung von Öffentlichkeit und Mitgliedern an der inhaltlichen Arbeit der Partei. New Democracy stehe nicht nur von der Landesgeschäftsstelle, sondern von jedem Kreisverband dafür zur Verfügung, über das Internet offene oder mitgliederinterne Diskussionen und Abstimmungen durchzuführen. Die Generalsekretärin zeigte sich zufrieden darüber, dass Kommentatoren nach der Vorstellung des Mitmach-Tools geschrieben hätten: „In Bayern hat die FDP die Piraten überholt“.
Die Passauer Liberalen ermutigten laut Pressemitteilung Miriam Gruß, die FDP-Landesspitze solle weiterhin für die Klage gegen den Länderfinanzausgleich eintreten. Seit vielen Jahren zahle der Freistaat Bayern Milliardenbeträge ein, wovon vor allem chronische Schuldenländer wie Berlin und Bremen profitieren würden. Miriam Gruß erklärte: „Wir sind nicht generell gegen einen Finanzausgleich. Wer mehr hat, sollte auch mehr geben. Aber es müssen auch die Anstrengungen der Länderregierungen berücksichtigt werden, die ordentlich haushalten.“ Das jetzige System, dass ein Land fast 50 Prozent der Gelder allein aufbringe, sei nicht mehr akzeptabel. Miriam Gruß betonte, dass unter Regierungsbeteiligung der FDP in Bayern der Staatshaushalt nicht nur ausgeglichen sei, sondern man sogar Schulden zurückzahle und sogar erheblich in Infrastruktur und Bildung investiere.
Beifall bei der Passauer FDP erhielt Miriam Gruß auch für ihre Forderung, die Praxisgebühr abzuschaffen. Diese sei mit erheblichem bürokratischen Aufwand verbunden und entfalte keine Steuerungswirkung. Gruß verwies auf einen entsprechenden Landesparteitagsbeschluss der bayerischen FDP und nannte diesen als Beispiel für die politische Willensbildung von unten nach oben. „Wir Bayern haben damit auch die Haltung von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr beeinflusst, der sich in der Koalition vehement für die Rücknahme der Praxisgebühr einsetzt.“ - red
„Schildbürgerstreich“ und „Fehlentscheidung“
Die Jungen Liberalen Bayern kritisieren die neue Sperrstunde in Passau als „Schildbürgerstreich“. „Statt auf kooperative Lösungen mit Wirten und Nachtschwärmern zu bauen, setzt Passau mit dieser populistischen Verbotspolitik ein Zeichen provinziell-konservativen Denkens. Damit werden keine Probleme gelöst, sondern neue geschaffen. Passau wird gerade für Studenten dadurch unattraktiver werden. Spätestens wenn diese Passau öfter meiden und die Probleme in der Innenstadt trotzdem nicht gelöst wurden, wird man merken, dass das ein Schildbürgerstreich war“, so Matthias Fischbach, JuLis-Landesvorsitzender Bayern. „Nur weil sich ein paar Chaoten nicht benehmen können, werden hier alle bestraft.“ Die JuLis nehmen bei der Debatte auch die Parteikollegen in die Pflicht. „Es stimmt uns schon nachdenklich, wenn die FDP-Stadträte der Sperrstunde zustimmen, wo es für uns als Liberale doch zu den Grundüberzeugungen gehört, dass Verbote dieser Art eine klare Bürgerrechts-Einschränkung darstellen“, so Fischbach. „Wir hoffen, dass sich alle, aber gerade auch die liberalen Vertreter, schon bald ihrer Fehlentscheidung bewusst werden und diese korrigieren.“ - ck
PNP-Interview mit der bayerischen FDP-Generalsekretärin und familienpolitischen Sprecherin der Bundestagsfraktion
Passau. Miriam Gruß strahlt mit der Sonne um die Wette an diesem Nachmittag. Dabei gibt es für die Generalsekretärin der Bayern-FDP und familienpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion eigentlich wenig Grund dazu: Ihre Partei liegt ein Jahr vor der Landtagswahl in den Umfragen bei vier Prozent, in der Koalition gibt es Krach wegen des Betreuungsgeldes. Die 36-jährige Gruß glaubt trotzdem an den Aufschwung: „Zeit ist relativ in der Politik“, sagt sie gelassen im Interview mit der PNP. Passau ist eine Station ihrer 12 000 Kilometer langen Sommertour quer durch Bayern.
Frau Gruß, Sie haben angekündigt, das Gesetz zum Betreuungsgeld sei für Sie nicht zustimmungsfähig. Bleibt es trotz des Drucks der CSU dabei?
Miriam Gruß: Wie der Gesetzentwurf jetzt aussieht, ist er für mich definitiv nicht zustimmungsfähig. Das geht mehreren aus der Koalition so. Deshalb bin ich sehr daran interessiert, dass wir uns an einen Tisch setzen und sehen, was wir am Gesetzentwurf noch verändern können - und zwar mit der CSU.
Wie müsste die Änderung aussehen, damit Sie zustimmen könnten?
Gruß: Bereits im Koalitionsvertrag ist festgehalten, dass das Betreuungsgeld auch als Gutschein kommen kann. Da gibt es zwei Möglichkeiten: als Gutschein für die Rente - oder als kindbezogener Gutschein. Das wäre natürlich eine substanzielle Veränderung, würde das Gesetz aber für uns eher zustimmungsfähig machen. Unsere grundsätzliche Kritik bleibt aber: Wir würden eine neue milliardenschwere Leistung auf Pump finanzieren, die noch dazu die Mehrheit der Bevölkerung nicht haben will.
In den Wahlumfragen entscheiden sich trotzdem oft weniger als fünf Prozent der Bürger für die FDP. Woran liegt das?
Gruß: Wir haben viel versprochen im Wahlkampf. Vieles davon konnten wir nicht so umsetzen, wie wir es uns gewünscht haben. Das lag an verschiedenen Dingen - an äußeren Umständen, Finanzkrise et cetera, aber auch an Reibungen mit dem Koalitionspartner. Wichtig ist jetzt, dass wir uns auf unsere Kernthemen besinnen.
Auf welche Kernthemen wollen Sie im bayerischen Wahlkampf setzen?
Gruß: Schulden abbauen und klug investieren. Genau das, was wir in den letzten Jahren gemacht haben und weiter tun: Im Doppelhaushalt 2013/2014 wird nochmal eine Milliarde Schulden abgebaut. Und trotzdem gibt es 10 000 neue Studienplätze,
1300 neue Lehrerstellen, 2,2 Milliarden Investitionen in die Wirtschaft, insbesondere in die Technologietransferzentren.
Wird das nicht alles eher der CSU zugerechnet?
Gruß: Das wird CSU und FDP zugerechnet werden. Es gibt Punkte, wo wir ganz klar Vorreiter sind. Jeder weiß, ohne uns hätte es den Ausbau der Ganztagsbetreuung nicht gegeben und den der Krippenplätze in diesem massiven Maße. Die Verbesserungen beim G8 sind maßgeblich auf Druck der FDP zustande gekommen, ebenso der leichtere Übergang von Grundschule auf weiterführende Schulen und der Hochschulzugang für Meister.
Mit welchem Personal wollen Sie in den Wahlkampf ziehen? Wird der derzeit viel kritisierte FDP-Chef Philipp Rösler dabei sein?
Gruß: Philipp Rösler ist unser Bundesvorsitzender und natürlich wird er dabei sein. Auf jeden Fall freuen wir uns in Bayern über jeden Spitzen-Bundespolitiker, der uns unterstützt. Klar ist aber auch, dass wir für die Landtagswahl einen eigenständigen bayerischen Wahlkampf führen werden: mit unserem designierten Spitzenkandidaten Martin Zeil, mit eigenen Themen und eigenen Erfolgsmeldungen.
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Interview: Martin Wanninger
und Julia Ried
24:19-Mehrheit für Lokalschluss um 2 Uhr (wochentags) und 3 Uhr (Wochenende) - Ab 1. November probeweise für ein Jahr - Ausnahmeregelungen möglich
Von Christian Karl
Nach gut eineinhalb Jahre währender Debatte hat das Stadtrats-Plenum gestern mit 24:19-Mehrheit eine neue und einschneidendere Sperrzeiten-Verordnung beschlossen. Die ab 1. November gültige Regelung sieht in der Innenstadt Lokalschlusszeiten von 2 Uhr (wochentags) und 3 Uhr (samstags, sonntags und an Feiertagen) vor. Bis dato schließen vor allem Clubs im Umfeld von Fuzo und Ludwigsplatz teils erst um 5 Uhr. Der Beschluss beinhaltet aber zugleich Ausnahmeregelungen „für Betriebe, bei denen keine besonderen Störungen der Nachbarschaft zu erwarten sind“. Der Ordnungsausschuss hat demnächst darüber zu befinden, welche Nachtlokale, die sich zudem noch außerhalb des „Problembereichs“ zwischen Paulusbogen und Nikolastraße/Frauengasse befinden müssen, diese Kriterien erfüllen. Mit dem Beschluss wurde ein Antrag von Dr. Max Stadler (Fraktionsvorsitzender FDP/Passauer Liste) befürwortet, der auf einem Empfehlungsbeschluss des Ordnungsausschusses und einem Verwaltungsvorschlag basiert. Sowohl bei den 25 Befürwortern als auch bei den 19 Gegnern fanden sich parteiübergreifend Stadträte wieder, die ohne Fraktionszwang entschieden.
„Wir werden uns aber selbstverständlich in einem Jahr wieder unterhalten - in die eine oder andere Richtung“, sagte OB Jürgen Dupper kurz vor Abstimmung und mit Blick auf die einjährige Probezeit und einhergehende Überprüfung, die der neuen Sperrzeitverlängerung zusätzlich auferlegt wurde.
Dem Beschluss vorausgegangen war eine knapp zweistündige lebhafte Debatte, die im Großen Rathaussaal ausgetragen wurde. Der Umzug in den riesigen Sitzungsraum trug der großen Zuhörer-Erwartung Rechnung und war durchaus gerechtfertigt. Rund 200 Bürger jeglichen Alters verfolgten die Sitzung - die meisten junge Ausgeh-Anhänger, aber auch viele Anwohner und Gastronomen, die die Argumente im Plenum zu insgesamt vier verschiedenen Beschluss-Vorschlägen verfolgten
Die neue Verordnung wurde zuvorderst begründet durch ein erforderliches „öffentliches Bedürfnis“, das Ordnungs-Referent Josef Zacher mit Blick auf die seit gut eineinhalb Jahren währenden Dauerdebatte skizzierte. Dieses „Bedürfnis“ wurde in vielen öffentlichen Diskussionen und auch verwaltungsinternen Gesprächsrunden immer wieder gesehen in einer intensiven Lärmbelästigung von Bewohnern vor allem im Umfeld der rund 25 Lokale in der „Ausgehmeile“ rund um die Fußgängerzone (Klingergasse, Rosstränke, Heuwinkel). Hinzu kamen immer wieder ins Spiel gebrachte zunehmende Sicherheitsstörungen, wie sie die Polizei öfters in Statistiken vorbrachte. So wurden zum Beispiel im vergangenen Jahr 131 Körperverletzungsdelikte bearbeitet (rund 40 Prozent mehr als im Vorjahr). 77 Prozent dieser Delikte wurden am Wochenende begangen. 83 Prozent entfielen laut Polizei auf die zweite Nachthälfte – vorwiegend ab 2 Uhr. Hinzu kamen 2011 allein rund 200 Polizeieinsätze wegen Ruhestörungen und 61 wegen Randalierens (plus 19 %).
In der gestrigen Sitzung waren vier Vorschläge zur Sprache gekommen. Gemäß der Geschäftsordnung des Passauer Stadtrats wird zunächst über die jeweils „weitreichendsten“ Anträge abgestimmt. Allen voran stand der Empfehlungsbeschluss des Ordnungsausschusses vom 10. Juli (Öffnungszeiten für alle Innenstadt-Lokale wochentags bis 2 Uhr und am Wochenende sowie Feiertagen bis 3 Uhr). Mit 12:31 Stimmen wurde dieses restriktive Vorgehen abgelehnt. Es folgte das Votum über den Antrag von Dr. Max Stadler (FDP/Passauer Liste), der sich an den der Empfehlungsbeschluss anlehnte, zusätzlich aber soll für Betriebe, „bei denen keine besonderen Störungen der Nachbarschaft zu erwarten sind, kann der Ordnungsausschuss die in der Verordnung festgelegten Sperrzeiten im Einzelfall verkürzen“ (Ausnahmegenehmigungen). Probezeit ein Jahr. Die Verwaltung wird beauftragt, dem Ordnungsausschuss im Herbst 2013 zu berichten.
Nach dem Mehrheits-Votum kam der Antrag der Stadträte Armin Dickl (CSU)/Karin Kasberger (SPD) nicht mehr zur Abstimmung. Darin hätten die derzeit geltenden Sperrzeiten vorläufig nicht geändert werden sollen und die Wirte im Innenstadtbereich Gelegenheit erhalten sollen, freiwillige Maßnahmen umzusetzen wie die Schließung der Lokale von Montag bis Mittwoch um 2 Uhr, Donnerstag und Freitag um 3 Uhr, Samstag sowie Sonn- und Feiertage um 4 Uhr sowie die Beauftragung eines privaten Sicherheitsdienstes zu den jeweiligen Öffnungszeiten organisieren sollen. Auch der Antrag von Stephan Bauer (Grüne), der keine Änderung bis Ende 2013 und dafür eine Anordnung rigoroser Sperrzeit-Verlängerungen „bei problematischen Lokalen“, Quartiersgespräche der Verwaltung mit Anwohnern, Wirten und Polizei sowie Lokalverbote und Platzverweise für „Krawallmacher“ und eine „bessere Polizei-Präsenz“ vorsah, kam nicht mehr zur Abstimmung.
Die neue Sperrzeiten-Regelung soll zum 1. November in Kraft treten. Zum einen gebe dieser Zeitpunkt den Gaststättenbetreibern noch etwas Spielraum, sich auf die neue Situation einzustellen. Zum Anderen können gegebenenfalls die Kriterien für Ausnahmegenehmigungen durch den Ordnungsausschuss noch vor diesem Termin beschlossen werden. Der nächste Sitzungstermin für den Ordnungsausschuss, in dem Prinzipien und vielleicht sogar schon Namen für mögliche Ausnahmegenehmigungen genannt werden könnten, wäre der 9. Oktober. Die gestern beschlossene neue Verordnung gilt - so heißt es zumindest in §5 der Rechtsvorschrift - 20 Jahre. Aber, wie vom OB erwähnt: Nach dem einen Jahr Probezeit soll die Regelung nochmals auf Vor- und Nachteile abgeklopft werden. Änderungen „in die eine oder andere Richtung“ nicht ausgeschlossen.
Der neue Chefarzt der Passauer Kinderklinik des Dritten Ordens, Privatdozent Dr. med. Matthias Keller, stellte Justizstaatssekretär Dr. Max Stadler bei dessen Informationsbesuch nicht nur die geplanten Baumaßnahmen vor, sondern auch den globalen Report über Frühgeburten „Born Too Soon“. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat zu diesem Report das Vorwort geschrieben, Matthias Keller zählt zu den Autoren. Der Chefarzt betonte, dass etwa zehn Prozent aller Kinder vorzeitig zur Welt kämen. Die Thematik der Frühgeburten müsse noch viel mehr von der Politik aufgegriffen werden. Max Stadler wies darauf hin, dass er schon mit dem bisherigen Chefarzt Prof. Dr. Franz Staudt eng zusammengearbeitet habe, um eine optimale Betreuung der Frühgeburten in der Passauer Region sicherzustellen. Er werde auch künftig für die Kinderklinik den Kontakt zu seinem FDP-Kollegen, Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr, herstellen.
Passau/Nikosia – Justizstaatssekretär Max Stadler war zu Wochenbeginn in internationaler Mission unterwegs. Der Passauer FDP-Politiker nutzte die Konferenz des EU-Justizministerrates in Nikosia (Zypern) zu einem Treffen mit dem rumänischen Justizminister Titus Corlatean. Rumänien war in den letzten Wochen von der EU-Kommission wegen Verstößen gegen die Rechtsstaatlichkeit in deutlicher Form öffentlich gemaßregelt worden. Heute findet dort ein umstrittener Volksentscheid zur Absetzung des Präsidenten Traian Basescu statt. Stadler mahnte namens der Bundesregierung: „Die EU ist nicht nur ein Binnenmarkt, sondern auch eine Wertegemeinschaft. Grundlegende demokratischen Prinzipien dürfen in keinem Mitgliedsstaat in Frage gestellt werden.“ Stadler geht es vor allem um die Unabhängigkeit der Justiz und einen verstärkten Kampf gegen die Korruption. (sd)
Justizstaatssekretär rief zu "intensivem Wahlkampf" auf
Die FDP-Kreisverbände Passau-Stadt und Passau-Land ziehen erneut mit MdB Dr. Max Stadler in den Bundestagswahlkampf. In einer von den beiden Kreisvorsitzenden Korbinian Faltner und Alexander Spörr einberufenen gemeinsamen Sitzung am Montagabend im Gasthof Bayerischer Löwe wurde der 63jährige Justizstaatssekretär unter der souveränen Wahlleitung von Landesvorstandsmitglied Armin Sedlmayr einstimmig nominiert. Stadler erinnerte an die erfolgreichen Wahlkämpfe der Jahre 2008 und 2009 und rief dazu auf, sich erneut so intensiv für die liberale Politik einzusetzen.
Dabei zeigte sich der Passauer Bundestagsabgeordnete optimistisch, diejenigen Wählerinnen und Wähler, die enttäuscht seien, weil die FDP in der Regierungskoalition gegen die CDU/CSU ihre Steuersenkungspläne nicht hinreichend durchsetzen konnte, zurückzugewinnen. "SPD, Grüne und Linke treten für massive Steuererhöhungen ein. Das wäre Gift für die gute Konjunktur in Deutschland.", betonte Stadler. Die Wahlkämpfe in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen hätten bewiesen, dass die FDP durchaus auch bei schlechten Umfragewerten mit großem Einsatz Wähler mobilisieren könne, wenn man klar auf einen sparsamen Umgang mit Steuergeldern setze.
Die Innen- und Rechtspolitik von Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger werde einen erheblichen Beitrag zum Wahlerfolg der FDP leisten. Die konsequente Verteidigung der Bürgerrechte wie bei der Ablehnung der verdachtslosen Vorratsdatenspeicherung sei ein Markenzeichen liberaler Politik. In diesem Zusammenhang wandte sich Stadler gegen Einflussnahme der Politik auf die Bundesverfassungsrichter, wie sie zuletzt vielfach versucht worden sei. Man solle die Unabhängigkeit der Karlsruher Richter respektieren. Gerade wegen seiner parteipolitischen Neutralität genieße das Bundesverfassungsgericht höchstes Ansehen.
Die Wahlkreisarbeit sei auf Initiative von Andreas Dittlmann und Korbinian Faltner mit der regelmäßigen Sprechstunde im neuen FDP-Bürgerbüro erheblich intensiviert worden. Daraus seine immer wieder Anregungen aus der Region direkt in die Gesetzgebung eingeflossen. Der bessere Rechtsschutz durch eine Reform der ZPO gehe auf den Vorschlag eines Bürgers aus dem Landkreis Passau zurück, den er als Justizstaatsekretär unterstützt habe. "Das ist praktizierte bürgernahe Politik.", stellte Stadler fest.
Im Bundesjustizministerium habe er viele Gesetze mitgestalten könne, die für das alltägliche Leben der Bürgerinnen und Bürger bedeutsam seien. Beispielhaft nannte Stadler den Gesetzentwurf zum Mietrecht, mit dem energetische Sanierungen erleichtert und das so genannte Mietnomadentum bekämpft werden solle. Die erstmalige gesetzliche Regelung der Mediation habe er erfolgreich durch das schwierige Vermittlungsverfahren von Bundestag und Bundesrat gebracht. Im Jugendstrafrecht habe man sich für angemessene Verschärfungen entschieden und die Höchststrafe bei Mord auf fünfzehn Jahre Jugendstrafe erhöht. "Für den besseren Schutz der Pressfreiheit habe ich schon zu Oppositionszeiten eine Initiative ergriffen, die jetzt umgesetzt werden konnte."
Bei der aktuellen Debatte um das Melderecht zeichne sich ab, dass der Bundesrat zum ursprünglichen Regierungsentwurf zurückkehren werde. Danach dürften Daten von den Meldeämtern nur mit ausdrücklicher Einwilligung der Bürger hinausgegeben werden. Die "Widerspruchslösung", die der Bundestag favorisiert habe, stelle zwar die Bürger keineswegs rechtlos und bringe sogar mehr Datenschutz als die bisherige Gesetzeslage. Aber aus liberaler Sicht ist dem Datenschutz mehr gedient, wenn ohne Zustimmubng der Bürger Daten nicht hinausgegeben werden dürfen. "Daher hat die bayerische FDP in der Staatsregierung darauf hingewirkt, dass Bayern den Vermittlungsausschuss anruft, damit man dort wieder eine Mehrheit für den Entwurf der Bundesregierung, also der "Zustimmungslösung", erreichen kann."
Als eine wichtige rechtspolitische Aufgabe der nächsten Legislaturperiode nannte Stadler die Anpassung des Urheberrechts an die Herausforderungen des Internet-Zeitalters. Für Liberale sei der Schutz des geistigen Eigentums bedeutsam. Die einseitige "Nulltarif-Mentalität" der Piratenpartei sei ein Schlag ins Gesicht der kreativ Tätigen. Die FDP trete für Regelungen ein, die sowohl die Interessen der Künstler und Autoren als auch diejenigen der Internutzer berücksichtigen würden.
Für die Arbeit eines MdB' sei es selbstverständlich, die berechtigten Interessen der Region in Berlin und Brüssel zu vertreten. "Deshalb habe ich den Wunsch von Landrat Franz Meyer nach Aufspaltung der Gewerbesteuer bei Solaranlagen ebenso aufgegriffen wie die Forderung von OB Jürgen Dupper nach Fortführung der EU-Tourismusförderung.", so Stadler. "Als neuer Vorsitzender des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums habe ich dort aktuelle und zwischen beiden Staaten strittige Themen wie die Energiewende und die Euro-Rettungspolitik auf die Tagesordnung gesetzt."
Unter dem starken Beifall der FDP, Mitglieder, darunter Bürgermeister Dr. Anton Jungwirth, Stadtrat Andreas Dittlmann (Passau), Ehrenvorsitzender Rolf Frommelt, Kreisrat Hansi Brandl (Vilshofen) und Stadtrat Josef Zormeier (Pocking), stellte Stadler fest: "Die Passauer FDP kann sich mit einer guten Leistungsbilanz dem Votum der Wählerinnen und Wähler stellen."
Zu Delegierten für den Parteitag zur Aufstellung der Landesliste wurden gewählt: Dr. Max Stadler, Rolf Frommelt, Armin Sedlmayr, Ralf Wimmer, Alexander Spörr, Christian Neulinger und Josef Zormeier.
Ersatzdelegierte sind: Dr. Detlev Werner, Stefan Wiesner, Vanessa Wiesner, Johann Haidl, Katharina Walter, Andreas Dittlmann und Ingrid Splitgerber.
In einem Schreiben an die regionalen Europaabgeordneten Ismail Ertug (SPD) und Manfred Weber (CSU) setzt sich OB Jürgen Dupper für die weitere Förderung des öffentlichen Tourismus in Bayern durch die EU ein.
In der Förderperiode 2008-2013 stehen im Rahmen des EFRE-Fonds Förderungen für Tourismusmarketing für Projekte mit innovativem Ansatz, Förderung der Vernetzung und der Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Mittel für klassisches Tourismusmarketing zur Verfügung.
Diese insgesamt 4,7 Millionen Euro Fördermittel ermöglichten Bayern und besonders der Tourismusregion Ostbayern eine deutliche Verbesserung der touristischen Entwicklung, so Dupper. Für die neue Förderperiode 2014-2020 dagegen seien wohl keine oder nur sehr eingeschränkt EU-Mittel zur Vermarktung der ostbayerischen Tourismusregion vorgesehen, hat Dupper erfahren. Deshalb sollten die Abgeordneten sich für eine Förderung im bisherigen Umfang einsetzen, wenn der Regionalausschuss des Europarats morgen über diese Angelegenheit entscheidet.
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OB findet Mitstreiter in Staatssekretär Stadler
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Einen Mitstreiter hat der OB in Justizstaatssekretär Dr. Max Stadler (FDP) gefunden. Der hatte dazu am Rande eines EU-Rats in Brüssel ein Gespräch mit der Münchner Europaabgeordneten Nadja Hirsch (FDP) geführt. Sie habe bereits einen Änderungsantrag gestellt. „Innerhalb des Parlaments stehen die Chancen gut, dass der Tourismus auch weiterhin förderungswürdig sein soll“, so Stadlers Einschätzung. „Die Kommission und der Rat jedoch sind weitaus skeptischer." - red
Berlin/Passau - Im Streit um die geplante Reformierung der Gema-Gebühren läuft derzeit ein Schiedsverfahren vor dem Deutschen Patent- und Markenamt. „Die Politik hat derzeit keinen Einfluss - die Schiedsrichter sind unabhängig in ihrer Entscheidung“, sagt Justiz-Staatssekretär Dr. Max Stadler. Kritiker hatten angeregt, der Passauer Politiker solle sich mehr für die aufgebrachten Gastronomen stark machen. Hintergrund: Das Patent- und Markenamt ist als Aufsichtsbehörde der Gema wiederum dem Justizministerium unterstellt. Die Gema hat die Überprüfung durch die Schiedsstelle am 14. April selbst beantragt. Stadler ist zuversichtlich: „In der Vergangenheit ist es stets gelungen, dort gütlich Einigungen zu finden.“ Die Gema vertritt bei dem Verfahren die Interessen der Künstler. Für die Gastronomen wird die Bundesvereinigung der Musikveranstalter am Tisch sitzen.
Wie berichtet fürchten vor allem Großdiskotheken durch die Gema-Reform um ihre Existenz. Sie hatten bis dato eine Art „Mengenrabatt“ erhalten, der künftig wegfallen soll. Dadurch ergeben sich für einige Betriebe dramatische Gebühren-Steigerungen. (sd)
Der Passauer FDP-Politiker und Justizstaatssekretär Dr. Max Stadler wurde am Donnerstag (29.06.) vom Deutschen Bundestag als Mitglied des Kuratoriums der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung, Zukunft" wiedergewählt. Diese Stiftung war ursprünglich für die Zwangsarbeiterentschädigung zuständig und führt jetzt in Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus Projekte zur Stärkung der Menschenrechte und der Völkerverständigung durch. Stadler übt die ehrenamtliche Tätigkeit als Kurator seit Gründung der Stiftung im Jahre 2000 aus.
Berlin - Justizstaatssekretär Dr. Max Stadler (FDP) musste all seine Fähigkeiten als „Vermittler“ einsetzen, um ein lange erwartetes Gesetz, bei dem es selbst um Streitbeilegung durch Vermittlung geht, über die parlamentarischen Hürden zu bringen: Das „Gesetz zur Förderung der Mediation“. Der Bundestag hatte Neuland betreten und mit einem einstimmigen Beschluss erstmals eine umfassende Regelung der Mediation, vor allem der außergerichtlichen Streitbeilegung, vorgenommen. Dennoch drohte diese Reform im Bundesrat zu scheitern. Am Freitagabend wurde das Gesetz aber schließlich vom Bundesrat bestätigt. (red)
Justizstaatssekretär Dr. Max Stadler (FDP) macht auf neue Zuschussmöglichkeiten bei der Energieberatung aufmerksam. Nach Auffassung des FDP-Politikers ist "Gebäudesanierung der Schlüssel für ein Gelingen der Energiewende". Nur durch attraktive Förderanreize könne das riesige Energieeinsparpotenzial im Gebäudebestand mobilisiert werden. Stadler verweist darauf, dass zum 1. Juli die Zuschüsse für qualifizierte Energieberatungen in Wohngebäuden erhöht wurden. Eine Vor-Ort-Beratung in einem Ein- oder Zweifamilienhaus werde künftig bis zu 400 Euro gefördert, eine Stromeinsparberatung mit 50 Euro und eine thermografische Untersuchung mit bis zu 100 Euro. Die Zuschüsse können beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle beantragt werden.
Link: http://www.pnp.de/region und lokal/paid content/landkreis passau/passau stadt land/passau stadt/453854 Hoehere-Zuschuesse-fuer-Energieberatung.html
SV Schalding präsentiert seinen 19 Mann starken Kader für die Bayernliga Süd / Vier Neue und sechs Abgänge / Satte 6500 Reisekilometer
von Johannes Heininger
Den ersten Ruhetag der Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine hat der SV Schalding-Heining mit einem regionalen Highlight gefüllt. Der Klub vom Reuthinger Weg präsentierte am Mittwoch Abend bei "Sport Eybl" seinen 19-Mann-Kader für die Saison in der neuen Bayernliga Süd.
Mit Maxi Huber (21), Severin Muthmann (22/beide 1.FC Passau), Benedikt Buchinger (21/SV Hutthurm) und Dardan Gashi (21/ SC Fürstenfeldbruck) haben sich die Passauer Vorstädter gezielt verstärkt und versuchen damit, die schwer wiegenden Abgänge von Sturmführer Michael Pillmeier (SV Wacker Burghausen), Josef Krieg (TSV Waldkirchen), Johannes Gastinger, Stefan Kellermann (beide FC Sturm Hauzenberg) sowie Andi Abelein (pausiert) und Fabian Träger (Ziel unbekannt) zu kompensieren.
Dupper und Stadler als SVS-"Edelfans"
Unter den zahlreichen Gästen tummelte sich auch regionale Prominenz. Passaus Oberbürgermeister und SVS-"Edelfan" Jürgen Dupper fand passende Worte für die neue Herausforderung Bayernliga. "Grundsolides Wirtschaften, gute Leistungen, sportliche Breite und der dorfgemeinschaftliche Charakter", bilden demnach die vier Grundsäulen des Schaldinger Erfolgs. Staatssekretär Dr. Max Stadler wurde deutlich emotionaler und appellierte gleichzeitig auch an Fußballfans in der gesamten Region in und um Passau. "Wenn ich mir diese Mannschaft und den gesamten Verein so anschaue, blicke ich sehr optimistisch in die Zukunft. Ich würde mir jedoch wünschen, dass vor allem die Heimspiele des SV Schalding besser besucht werden würden. Spieler, Betreuer und ehrenamtliche Helfer haben sich diese Wertschätzung verdient."
Um vor allem im medizinischen und physiotherapeutischen Bereich professioneller zu werden, hat der sportliche Leiter Marcus Clemens einen neuen Partner mit ins Boot geholt. Tobias Jakob von der Praxis "physiocare" in Salzweg wird sich ab der kommenden Saison um den Kader kümmern.
Für Maxi Huber, der in 68 Bezirksoberliga-Einsätzen für den 1.FC Passau als Außenverteidiger bärenstarke 36 Tore erzielte, sind die Beweggründe für seinen Wechsel zum Stadtrivalen offensichtlich: "Ich will nach einer tollen Zeit in der Bezirksoberliga nun den nächsten Schritt machen und mich sportlich weiterentwickeln. Dafür sehe ich beim SV Schalding die perfekten Rahmenbedingungen." Auch Severin Muthmann wechselte vom Dreiflüssestadion in den Passauer Westen. Er bringt aus seiner Zeit in Dingolfing bereits Landesliga-Erfahrung mit. Dritter im Bunde ist Dardan Gashi. Der 21-jährige Abwehrrecke fühlt sich bereits jetzt pudelwohl beim Maxi Huber: "Perfekte Rahmenbedingungen" SVS: "Der Verein ist wirklich sehr familiär, so dass ich mich bereits jetzt schon unglaublich wohl fühle. Ich sehe beim SV Schalding beste Voraussetzungen für erfolgreichen Fußball." Benedikt Buchinger komplettiert das Feld der Neuverpflichtungen. Der Ex-Hutthurmer spielte trotz des Abstieges in die Bezirksliga eine Klasse-Rückrunde auf der Sechser-Position und könnte hier Josef Krieg ersetzen. Dieses Ziel hat Buchinger selbstbewusst vor Augen: "Ich will mich im Training voll reinhängen und hoffe, dass am Ende ein Stammplatz rausspringt."
Trainer Mario Tanzer sprüht vor dem Trainingsstart nur so vor Selbstvertrauen: "Der verpasste Aufstieg in die Regionalliga ist für uns alle endgültig vergessen. Die tolle Atmosphäre beim letzten Spiel in Schweinfurt müssen wir alle mit in die neue Saison nehmen." Für ihn sind die Abgänge zwar bedauerlich, aber keinesfalls Gründe zur Panik. "Das ist Fußball. Und Spielerwechsel gehören eben auch dazu. Trotzdem denke ich, dass wir für die neue Bayernliga bestens gerüstet sind. Wenn wir alle an einem Strang ziehen, dürfen wir uns auf eine tolle Saison freuen." Auch ein erstes – wenn auch nicht ganz ernst gemeintes Saisonziel hat Mario Tanzer schon ausgegeben. Auf die Frage, welchen Tabellenplatz der SVS in der neuen Saison anvisiere, antwortete Tanzer augenzwinkernd: "Wenn ich ehrlich bin, dann will ich Erster werden."
Der sportliche Leiter Marcus Clemens sieht das große Potenzial der Mannschaft vor allem in ihrer Zusammensetzung. "Durch die neuen Transfers haben wir die perfekte Mischung aus jugendlicher Frische und Erfahrung. Wir freuen uns auf eine neue Liga mit neuen Gegnern und hoffen dabei auch auf die Unterstützung unserer Fans", betonte Clemens.
Dass die neue Liga eine besondere Herausforderung ist, wird bereits bei einem Blick auf den Reiseplan deutlich. In der kommenden Saison muss der SVS 6500 Kilometer Wegstrecke zu seinen Auswärtsspielen zurücklegen. Man darf gespannt sein, wohin die Reise in sportlicher Hinsicht geht.
SVS-Kader 2012/13 Tor: Christian Wloch, Werner Resch.
Abwehr: Alexander Delby, Philipp Zacher, Maxi Huber, Michael Aringer, Dardan Gashi.
Mittelfeld: Benedikt Buchinger, Josef Eibl, Christian Brückl, Christian Süß, Thomas Kreß, Christopher Pauli, Michael Wirth, Albert Krenn.
Angriff: Steven Dillinger, Sebastian List, Severin Muthmann, Florian Stecher.
Sänger Gary Howard startet Benefiztour in Passau
Gary Howard - mhhh, wer ist das? Seine Stimme kennt wohl jeder Passauer, denn als früherer Frontman der englischen a capella-Grupe „The Flying Pickets“, sang er in den 80er-Jahren den Superhit „Only you“. Doch Howard fährt auch gerne Rad - am liebsten für den guten Zweck. Schon zum dritten Mal ist er auf „Xion Biketour“. Dabei sammelt er Spenden bei Unternehmen, die dem Wiener Hilfswerk zugute kommen. Gestern war Start auf dem Passauer Rathausplatz.
Dort empfingen ihn OB Jürgen Dupper, Kulturreferent Dr. Max Brunner, MdB Dr. Max Stadler und die ehemalige österreichische Justizministerin Claudia Bandion-Ortner. Andreas Eichler, der Leiter der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich in Passau, überreichte Howard einen Scheck in Höhe von 1000 Euro, mit dem die Bank die Aktion unterstützt.
Die Benefiz-Tour ist etwa 400 Kilometer lang und führt u.a. über Linz und Krems nach Wien. Dort gibt es kommenden Montag ein Abschlusskonzert im SkyDome. Dann wird auch die Spendensumme bekannt gegeben. Bis jetzt hat der Künstler mehr als 7000 Euro durch Unternehmensspenden gesammelt. „Ich bin darüber sehr glücklich, ich hoffe, das geht so weiter“, sagte Gary Howard. 10 000 Euro sind heuer sein Ziel. Seit drei Jahren organisiert der 56-jährige Sänger diese Charitytour in Zusammenarbeit mit der Wiener Hilfswerk. Dieses Jahr geht das Geld an das Projekt „Aktions-Raum“, das Jugendlichen mit Behinderung und Entwicklungsbeeinträchtigung die Möglichkeit bietet, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten. - lup
Justizstaatssekretär Dr. Max Stadler fand bei Amtsantritt in seinem Dienstzimmer ein Gemälde des führenden deutschen Expressionisten Karl Schmidt-Rottluff vor. Vor einigen Wochen hat Stadler zusätzlich ein Werk eines Passauer Künstlers erworben: eine Ansicht der Altstadt von der Innseite her, gemalt vom Passauer Künstler Josef Loher. Der Leiter des Sozialamts und der Staatssekretär kennen sich seit der gemeinsamen Schulzeit in Schalding rechts der Donau. - red
Spielgemeinschaft bewährte sich
Haselbach. Im Fotofinish wurde die diesjährige Vereinsmeisterschaft der Schachfreunde Haselbach entschieden. Zunächst sah es besser für Ulrich Neugebauer aus, denn er besiegte Dr. Max Stadler überzeugend. Stadler gewann aber alle anderen Partien und setzte sich in der letzten Runde gegen Thomas Maier durch.
Neugebauer dagegen gab ein Remis gegen Franz Scholler ab. Gegen Levente Balint hätte er alles klar machen können, doch am Ende wurden die Punkte geteilt. Somit beendeten Stadler (4 Siege aus 5 Partien) und Neugebauer (3 Siege und 2 Unentschieden) das Turnier punktgleich an der Spitze.
Aufgrund der besseren Buchholzwertung errang Max Stadler den Meistertitel. Knapp hinter den Spitzenreitern belegte Franz Scholler mit 3,5 Punkten den dritten Platz vor Lothar Ederer, Levente Balint, Thomas Maier, Robert Balint und Spielleiter Rupert Eder.
In einem doppelrundigen Blitzturnier siegte Uli Neugebauer souverän mit acht Punkten aus acht Spielen vor Franz Scholler, Max Stadler, Rupert Eder und Wolfgang Neukirchinger.
Bewährt hat sich die Spielgemeinschaft der Schachfreunde Haselbach mit Castra Batava Passau. Nach einer Siegesserie gelang in der Kreisliga-Ost eine Aufholjagd bis zur Vizemeisterschaft. Beide Vereine vereinbarten, in nächster Zeit die Spielabende gemeinsam durchzuführen, und zwar jeweils am Freitag ab 18 Uhr im Rosencafé Aschenbrenner in Grubweg. Die Blitzmeisterschaft findet dort am 6. Juli ,18 Uhr, statt. - red
Als Justizstaatssekretär Dr. Max Stadler die Verfassungskommission des seit kurzem unabhängigen Staates Südsudan zu Gesprächen über den Föderalismus empfing, kam es nach drei Jahrzehnten zu einem unverhofften Wiedersehen mit einem ehemaligen Passauer Jurastudenten. Johannes Lehne, der in der Dreiflüssestadt seine Jura-Examina abgelegt hat und in der Passauer FDP aktiv gewesen ist, hat mittlerweile als Diplomat Karriere gemacht und war schon in Washington und zuletzt als Vizebotschafter in Bolivien tätig. Nunmehr ist Lehne im Auswärtigen Amt für Ostafrika zuständig und begleitete die Delegation der Verfassungsexperten aus dem Südsudan ins Bundesjustizministerium, wo sie sich bei Max Stadler für die neue Grundordnung des jungen Staates Rat holten.
Wackerchef Dr. Rudolf Staudigl wendet sich in Gastbeitrag für die PNP gegen geplante Begrenzung des Zubaus von Photovoltaikanlagen
München. Zwar nicht gegen eine generelle Kürzung der Solarförderung, aber gegen eine immer weitere Reduzierung des Zubaus von Photovoltaik in den kommenden Jahren wendet sich in einem Gastbeitrag für die PNP Dr. Rudolf Staudigl. Staudigl ist Vorstands-Vorsitzender der Wacker Chemie AG, München, die in Burghausen ein Werk mit rund 10 000 Beschäftigte unterhält. Er schreibt:
"Der Ausstieg aus der Kernenergie ist beschlossene Sache. Die Atomkraft, die 2011 immer noch knapp ein Fünftel des deutschen Strombedarfs geliefert hat, muss in Zukunft ersetzt werden. Die Energielücke soll vor allem durch den Ausbau erneuerbarerer Energiequellen geschlossen werden − ein ehrgeiziges Vorhaben mit vielen Herausforderungen, das aber gelingen kann. Windkraft und Solarenergie werden und müssen dabei tragende Säulen im deutschen Energiemix sein.
Ein Jahr nach dem Beschluss der Bundesregierung zum Ausstieg aus der Atomkraft ist die Debatte zur Ausgestaltung der Energiewende in vollem Gange. Besonders Photovoltaik wird derzeit kontrovers diskutiert. Ineffizient sei sie, und ihre Förderung viel zu teuer, sagen die Kritiker. Die Einspeisevergütung käme vor allem den chinesischen Unternehmen zugute. Und außerdem gefährde der rasche Zubau die Stabilität der Stromnetze.
Bemerkenswert ist dabei aus meiner Sicht vor allem, mit welcher Dynamik sich der Stimmungswechsel in der öffentlichen – oder besser in der veröffentlichten – Meinung vollzogen hat. Wurde noch vor ein, zwei Jahren die Photovoltaik geradezu euphorisch als Zukunftstechnologie gelobt, so gilt sie heute vielen als ökonomisch unsinniges Auslaufmodell.
Nach meiner Überzeugung taugt Euphorie genau so wenig als Richtschnur zum Umbau unseres Energiesystems wie der momentan um sich greifende Abgesang auf die Zukunftsfähigkeit von Windkraft und Solarenergie. Zweifellos ist die Energiewende ein fundamentaler Paradigmenwechsel, für dessen erfolgreiche Umsetzung es keine Blaupause gibt. Außerdem ist die Thematik technologisch wie volkswirtschaftlich komplex. Umso wichtiger ist es deshalb, sich an den Fakten zu orientieren.
Das bedeutet zunächst einmal, die Frage zu beantworten, mit welchen Instrumenten die durch den Wegfall der Kernkraft entstehende Energielücke überhaupt geschlossen werden kann.
Vorrangiges Ziel: Sichere Stromversorgung zu vertretbaren Preisen Von allen erneuerbaren Energiequellen haben Windkraft und Photovoltaik das größte Ausbaupotenzial. Biomasse steht in Flächenkonkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion. Sie würde viel zu viel Fläche verbrauchen, wenn man sie hochskaliert. Wasserkraft ist günstig, aber in Deutschland nicht beliebig auszuweiten. Geothermie scheint noch zu teuer zu sein und ist auch nicht beliebig verfügbar.
Dagegen hat Photovoltaik in der Praxis keine Flächenbeschränkungen. Deutsche Dächer und Brachflächen bieten weitaus mehr Platz als notwendig, um die für die Energiewende erforderliche Anzahl an Solarmodulen zu installieren. Und Windkraftanlagen an Land können auch in Süddeutschland zu attraktiven Kosten betrieben werden, wenn die Rotoren groß genug sind. Wenn wir in Deutschland nicht schwerpunktmäßig auf CO2-intensive fossile Energieträger wie Kohle, Öl oder Gas setzen, sondern ein überwiegend auf erneuerbaren Energien basierendes Energiesystem aufbauen wollen, dann werden Photovoltaik und Wind die Hauptträger dieses Energiesystems sein.
Ein ganz wesentliches Ziel für den Umbau des deutschen Energiesystems muss es sein, für Unternehmen und Verbraucher eine sichere Stromversorgung zu vertretbaren Preisen zu gewährleisten. Gerade Wacker macht sich hier das Urteil nicht einfach. Die Stromkosten hierzulande sind für uns von entscheidender Bedeutung, denn wir sind ein besonders energieintensives Unternehmen. Wir verbrauchen an unseren deutschen Produktionsstandorten pro Jahr rund drei Terawattstunden Strom. Das ist etwa ein halbes Prozent des gesamten Strombedarfs hierzulande. Eine sichere und bezahlbare Energieversorgung ist deshalb für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Produktion in Deutschland überlebenswichtig.
Dass die Energiewende nicht zum Nulltarif zu haben sein wird, sollte jedem klar sein. Denn billiger als mit abgeschriebenen Kernkraftwerken lässt sich Strom kaum produzieren. Das gilt allerdings nur dann, wenn man dabei die Milliardensummen für die Endlagerung der verbrauchten Brennelemente und den Rückbau von Kernkraftwerken am Laufzeitende außer Acht lässt. Tatsache ist aber: Erneuerbare Energien sind schon heute sehr viel günstiger als viele denken.
Gerade die Photovoltaik hat in den vergangenen Jahren ganz enorme Kostensenkungen erreicht. Ein Solarmodul kostet heute nicht einmal mehr die Hälfte dessen, was noch vor fünf Jahren bezahlt wurde. Schon in zwei oder drei Jahren werden die Gestehungskosten für Strom aus Photovoltaik das Niveau von Onshore-Windkraft erreicht haben. Und das wird sich weiter fortsetzen. Nur auf die hohen Kosten der Vergangenheit zu sehen, wird der Realität nicht gerecht.
Die Solarförderung zu kürzen, wenn die Investitionskosten immer geringer werden, ist grundsätzlich richtig. Es geht darum, eine Überförderung zu verhindern. Die Einspeisetarife an die stark gesunkenen Systempreise anzupassen, sorgt dafür, dass Solarenergie eine wettbewerbsfähige und attraktive Energiequelle wird. Wichtig ist aber, hier nicht über das Ziel hinaus zu schießen. Damit meine ich etwa die Absicht, den Zubau von Photovoltaik in den kommenden Jahren immer weiter abzusenken.
Es ist legitim, dass die Bundesregierung den Zubau in einem Korridor steuern möchte. Aber die Neuinstallationen ausgerechnet dann noch weiter zu bremsen, wenn Solarenergie kostenmäßig voll wettbewerbsfähig wird, widerspricht jeder volkswirtschaftlichen Logik. Dann sollte der Korridor auf etwa fünf Gigawatt pro Jahr angehoben werden. Anders ist auch das Ziel der Bundesregierung nicht zu erreichen, ab 2050 den deutschen Strombedarf zu 80 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen zu decken.
"Möglichkeiten zur Stromspeicherung bei weitem nicht ausgereizt" Mittelfristig geht es vor allem darum, effiziente und kostengünstige Technologien zur Energiespeicherung zu entwickeln. Ich bin zuversichtlich, dass es hier in den kommenden Jahren substanzielle Fortschritte geben wird. Die technischen Möglichkeiten für eine leistungsfähige und kostengünstige Speicherung von Strom sind bei weitem noch nicht ausgereizt.
Am aussichtsreichsten erscheint die Produktion von Wasserstoff und seine Speicherung im Erdgasnetz. Zusammen mit modernen Gaskraftwerken als Regelenergie lässt sich so ein Energieversorgungssystem errichten, das der Volatilität von Wind- und Sonnenenergie Rechnung trägt und sie ausgleicht.
Deutschland ist in Sachen Solarenergie weltweit führend. Mehr als 100 000 Arbeitsplätze hängen hierzulande von der Photovoltaik ab – ein großer Teil davon im Handwerk und im Mittelstand. Selbst wenn die Module für eine bei uns errichtete Solaranlage aus China kommen, bleiben 50 bis 70 Prozent der Wertschöpfung hier. Denn es sind hier ansässige Firmen, die die Anlage projektieren und bauen. Rund 30 Ausbildungsberufe im Handwerk sind mit dem Bereich der erneuerbaren Energien und der Energieeffi-"Ausland beobachtet Energiewende in Deutschland sehr genau" zienz befasst. Auch stammen wesentliche Komponenten wie Wechselrichter oder das Polysilicium für die Solarzellen vielfach aus heimischer Produktion.
Insgesamt sind die Perspektiven für die Photovoltaik weiter sehr positiv. Der deutliche Preisrückgang bei Polysilicium, Wafern, Zellen und Modulen steigert ihre Wettbewerbsfähigkeit als Energieträger. Das wird dazu führen, dass neue Märkte erschlossen werden. Strom aus Photovoltaik kann unabhängig von bestehenden Netzen erzeugt und genutzt werden. Der Aufbau von Solarkraftwerken ist einfach. Sie haben praktisch keine variablen Betriebskosten. Sie erzeugen keinen Lärm. Und wenn die Module in vielleicht 25 bis 40 Jahren abgebaut werden, dann können sie problemlos entsorgt werden, wenn sie aus Silicium bestehen.
Die großen Wachstumsmärkte für Solarstrom sind China, Indien, Japan und die USA. Dort wird sehr genau beobachtet, wie wir in Deutschland die Energiewende voranbringen. Wenn wir dabei erfolgreich sind, bestehen beste Voraussetzungen, um Solar-Know-how made in Germany in diese Länder exportieren zu können. Deshalb ist es der Mühe wert, an bestehenden Problemen (Stichwort Energiespeicherung und Netzstabilisierung) weiter zu arbeiten und sie zu lösen.
Nachdem wir die erneuerbaren Energien und besonders die Photovoltaik über Jahre hinweg mit Milliardenbeträgen gefördert haben, sollten wir jetzt auch darauf achten, dass wir die Früchte dieser Investitionen in möglichst großem Umfang ernten können."
Zu einem Arbeitsmarktgespräch besuchte Dr. Max Stadler (r.), Mitglied des Bundestags, die Agentur für Arbeit Passau. Dr. Klaus Stein, Vorsitzender der Geschäftsführung, informierte ihn dabei über die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt. Themen waren die Pendlerbewegungen, die Beschäftigungssituation sowie die Zeitarbeit. Besonders beeindruckt zeigte sich Stadler über die Halbierung der Arbeitslosenzahlen seit dem Jahr 2005. Waren im Jahr 2005 noch durchschnittlich 15 183 Personen arbeitslos, beläuft sich die Zahl im Jahr 2011 auf nur mehr 7277. Dementsprechend stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im gleichen Zeitraum an. Im Agenturbezirk Passau sind von den 104 862 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 46 Prozent Frauen. Etwa 20 Prozent aller Beschäftigten arbeiten in Teilzeit. Damit liegt der Bezirk der Agentur für Arbeit Passau genau im Bundesdurchschnitt. In der Diskussion war man sich einig, dass es für die regionale Wirtschaft eine große Herausforderung sein wird, den Bedarf an Fachkräften über alle Branchen hinweg zu sichern.
Justiz-Staatssekretär Max Stadler (FDP) verteidigt die Position der Liberalen bei den Streitthemen Vorratsdatenspeicherung, Gauck-Wahl oder Schlecker-Rettung: „Die FDP ist kein Auslaufmodell.“
Herr Stadler, die EU hat Deutschland ein Ultimatum für ein Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung gesetzt. Wann liefert das FDP-Justizministerium?
Max Stadler: Das FDP-Justizministerium hat bereits geliefert - und zwar einen Entwurf, der vorsieht, dass manche Daten auf Vorrat gespeichert werden dürfen, nämlich IP-Adressen von Computern. Das ist wichtig, weil man so im Kampf gegen Kinderpornografie bessere Fahndungserfolge erzielen kann. Telefonverbindungsdaten wollen wir aber nur dann speichern, wenn es einen konkreten Anlass gibt. Insofern unterscheidet sich unser Vorschlag von der Vorstellung des CSU-geführten Innenministeriums, das auch eine Speicherung von Telefonverbindungsdaten erlauben möchte. Bisher haben wir noch keine Einigung gefunden.
Heißt das, dass Sie die Frist der EU zur Stellungnahme bis zum 26. April verstreichen lassen?
Stadler: Wir werden bis zu diesem Zeitpunkt und darüber hinaus auf der EU-Ebene dafür werben, dass die Kommission zunächst ihre eigenen Hausaufgaben macht. Denn unabhängig davon, dass nach meiner Meinung die Speicherung von Verbindungsdaten von allen unverdächtigen Bürgern übers Ziel hinausschießt, wäre derzeit ein schlechter Zeitpunkt für die Umsetzung. Auch die EU-Richtlinie soll ja erneuert werden. Eigentlich sollte der entsprechende Vorschlag schon bis Ende 2011 fertig sein, nun ist von Sommer 2012 die Rede. Wir sind auch von der Telekommunikationswirtschaft gebeten worden, nicht jetzt eine Richtlinie umzusetzen, die in wenigen Monaten schon geändert werden könnte. Es macht daher keinen Sinn, wenn uns die EU-Kommission jetzt mit einem Klageverfahren beim Europäischen Gerichtshof zu einer Umsetzung zwingen will. Es wäre besser, wenn die Kommission ihren neuen Vorschlag vorlegen würde, über den man dann reden müsste.
Wird es vor der Bundestagswahl dann überhaupt noch ein Gesetz geben?
Stadler: Das kann ich nicht vorhersagen, denn das hängt vom Verhalten der Kommission ab - sowohl von der Frage, wann sie die Neufassung vorlegt und wie sie ihr Ermessen hinsichtlich eines Vertragsverletzungsverfahrens ausübt. Sie kann die Bundesregierung verklagen, sie muss es aber nicht tun, sondern könnte sich auch unseren Argumenten anschließen.
Zu den Argumenten der CSU zählt, dass Sie mit ihrer Haltung in Kauf nehmen, dass es bei Verbrechen, bei denen es keinen Anfangsverdacht gibt - etwa im Fall der Zwickauer Terrorzelle - für die Aufklärung wichtige Daten verloren gehen.
Stadler: Bei der Zwickauer Zelle lagen die Taten Jahre zurück, so dass auch bei der früheren Regelung, die ein halbes Jahr Vorratsdatenspeicherung vorsah, der zusätzliche Ermittlungsertrag nicht so groß gewesen wäre. Ich bestreite aber gar nicht, dass es Fälle gibt, wo eine Vorratsdatenspeicherung zusätzlich Ermittlungsansätze schaffen würde. Letztendlich ist das aber eine Frage der Abwägung - genauso übrigens wie bei der Speicherung von DNA-Proben. Viele Verbrechen werden dadurch aufgedeckt und es ist auch erlaubt, bei Straftätern oder Verdächtigen DNA-Proben zu nehmen. Wenn man aber jetzt einfach von jedem Bundesbürger derartige Proben nehmen würde, um sie bei Verbrechen abzugleichen, wäre die allgemeine Entrüstung zu Recht groß. Das geht einfach zu weit. Genauso ist auch die Vorratsdatenspeicherung ein viel zu tiefer Eingriff in die Privatsphäre.
Vorratsdatenspeicherung, Gauck-Wahl, Schlecker - man hat das Gefühl die FDP sucht derzeit die Profilierung um jeden Preis, um aus dem Umfragetief zu kommen ...
Stadler: Bei der Vorratsdatenspeicherung haben wir eine langjährige Position, die wir konsequent beibehalten. Richtig ist, dass der Vorstoß der Parteiführung zugunsten Joachim Gaucks ein Erfolg für die FDP war, weil so eine hervorragend geeignete Persönlichkeit zum Bundespräsidenten gewählt worden ist. Natürlich hat viele FDP-Mitglieder dabei auch gefreut, dass es gelungen ist, wieder einmal eine Position der FDP durchzusetzen, nachdem das in der Vergangenheit bei Themen wie der Steuerpolitik nicht in der gewünschten Weise gelungen ist. Bei Schlecker ist für mich das Entscheidende, das wir zwar Profil zeigen konnten, aber nicht auf dem Rücken der betroffenen Arbeitnehmerinnen. Unsere Wirtschaftspolitiker hatten hier anfangs einen schweren Stand, weil die öffentliche Meinung für eine staatliche Auffanggesellschaft war. Aber wir haben Rückgrat gezeigt und dargelegt, dass eine Vermittlung über die Bundesagentur für den Staat, aber auch für die Betroffenen selbst die bessere Lösung ist. Gerade der Geradlinigkeit in dieser Sache haben wir zu verdanken, dass die FDP in ihren Grundprinzipien wieder deutlicher erkennbar wurde. Das kam zur rechten Zeit, weil viele Liberale selbst schon glaubten, ihre Partei sei ein Auslaufmodell. Diese Phase ist vorbei. Wir sind wieder im Aufwind.
Sie sind also optimistisch für die anstehenden Wahlen in NRW und Schleswig-Holstein?
Stadler: Ja, zumal wir dort zwei starke Persönlichkeiten als Kandidaten haben. Aber es ist keineswegs schon gelaufen. Wir kommen aus einer Talsohle. Jedes Ergebnis über fünf Prozent ist für uns ein Erfolg. Letztlich geht es für uns um die Existenzfrage - um die Frage, ob die Bevölkerung eine Partei wie die FDP als entbehrlich ansieht oder ob es genügend Wählerinnen und Wähler gibt, die eine Mischung aus Bürgerrechtsliberalismus und Wirtschaftsliberalismus, wie es sie nur in der FDP gibt, als Grundprinzip der Staatsordnung der BRD schätzen - und glauben eine Partei, die dieses Prinzip verkörpert, müsse es weiterhin im Parteiengefüge geben.
Schwarz-Gelb ist insgesamt laut Umfragen bundesweit wieder etwas im Aufwärtstrend, allerdings liegt die FDP immer noch unter fünf Prozent? Woran liegt’s?
Stadler: Viele Wähler sind noch immer enttäuscht, weil wir unsere Zielsetzungen in der Steuerpolitik nicht durchsetzen konnten. Ich habe aber den Eindruck, dass die Richtigkeit dieser Forderungen durch die jüngsten Berichte, wonach die Steuerbelastung der Bürger angestiegen ist, wieder ins öffentliche Bewusstsein dringt. SPD und Grüne machen einen schweren Fehler, wenn sie im Bundesrat die beabsichtigten Steuerentlastungen blockieren. Hier werden wir den Kampf fortsetzen. Gleiches gilt übrigens bei der Pendlerpauschale. Ich glaube, dass viele Argumente etwa der Grünen an der Sache vorbeigehen. Sie argumentieren, eine Anhebung würde nicht dazu führen, dass die Preise an Zapfsäule sinken. Darum geht es gar nicht. Die Pendlerpauschale hat die Aufgabe, mobile Arbeitnehmer von den Kosten zu entlasten, die durch den Weg zum Arbeitsplatz entstehen. Es ist völlig logisch, dass, wenn diese Kosten steigen, auch die Pendlerpauschale angehoben werden muss.
Die Piraten profilieren sich als neue Freiheitspartei - eigentlich ein Kernthema der Liberalen? Was machen sie besser als die FDP?
Stadler: Die Piraten haben das Potenzial der Nichtwähler und der Protestwähler mobilisieren können. Ich glaube aber, dass ähnlich wie in Schweden auch bei uns ihr Glanz bald verblassen wird. Teilweise haben sie ja noch gar kein Programm, zum Teil vertreten sie einen Freiheitsbegriff, der nicht mit dem unserem zusammenpasst. Freiheit ist nach meinem Verständnis immer gepaart mit Verantwortung. Bei den Piraten erkenne ich dagegen die Tendenz, Freiheit absolut zu setzen - mit entsprechenden fatalen Konsequenzen. Ein Beispiel aus dem Kommunalbereich: Die Piraten sind dafür, dass man im öffentlichen Personennahverkehr nichts mehr bezahlen muss. Die Freiheit, kostenlos Bus zu fahren, würde für Passau bedeuten, dass die Stadt die fehlenden Einnahmen von sechs Millionen Euro aus der Stadtkasse übernehmen müsste und für andere Aufgaben faktisch kein Geld mehr da wäre. So eine Politik halte ich für verantwortungslos.
Für Empörung bei vielen Abgeordneten sorgen derzeit geplante Änderungen beim Rederecht für Abgeordnete im Bundestag, die abweichende Meinungen vertreten. Wie stehen Sie dazu?
Stadler: Es ist völlig selbstverständlich, dass es auch denen, die eine abweichende Meinung vertreten, weiterhin möglich sein muss, im Parlament zu reden. Es wird deshalb weitere Beratungen zwischen den Fraktionen darüber geben, wie man die Geschäftsordnung etwas praktikabler machen kann, ohne dieses Recht zu beschneiden. Einen Maulkorb für Abgeordnete wird es dabei nicht geben.
Welche Gesetze sind aus ihrem Haus, dem Justizministerium, in nächster Zeit zu erwarten?
Stadler: Wir haben einige Gesetze auf den Weg gebracht, die vor allem für viele Verbraucher wichtig sind - etwa der Schutz vor Abofallen. Auch ein Gesetzentwurf zum Schutz vor unlauteren Geschäftspraktiken, wo es zum Beispiel um unangemessene Abmahnkosten geht, ist in Vorbereitung. Ganz neu ist, dass wir nun endlich das gemeinsame elterliche Sorgerecht regeln können. Darüber hat es lange Streit in der Koalition gegeben. Die Justizministerin hat eine Einigung erzielt, die vorsieht, dass bei nichtverheirateten Eltern zwar die Mutter mit der Geburt das Sorgerecht erhält. Anders als bisher haben es die Väter im Streitfall aber künftig leichter, das gemeinsame Sorgerecht zu bekommen. Bisher konnte die Mutter das durch ihren Widerspruch blockieren. Entscheidendes Kriterium ist künftig allein das Kindeswohl. Damit werden wir in den nächsten Wochen ins Gesetzgebungsverfahren gehen. Langfristig soll auch bei nicht-verheirateten Paaren das gemeinsame Sorgerecht der Regelfall werden.
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Das Interview führten Ernst Fuchs und Martin Wanninger.
Schrägaufzug ab Hängebrücke angedacht - Zuerst Untersuchungen abwarten
Von Christian Karl
Dr. Max Stadler wurde beim österlichen Ausflug nach Salzburg bestärkt, was seinen Glauben an ideale Aufstiegshilfen aufs Passauer Oberhaus anbelangt. „Warum geht das dort so problemlos“, meint der FDP-Stadtrat mit Blick auf die berginterne Liftanlage auf den Mönchsberg oder die 120 Jahre alte Standseilbahn auf die Festung Hohensalzburg.
„Wir dürfen das Thema nicht voreilig in den Papierkorb werfen und müssen die Stadtverwaltung stets daran erinnern, dass es in vergleichbaren Städten sehr gute Lösungen gibt“, appelliert Stadler und erwähnt die langwierige, aber nach wie vor aktuelle Debatte über Aufstiegshilfen hinauf zu Passaus frequentierter Veste samt Museum, schönstem Aussichtspunkt und demnächst auch gastronomischer Anlaufstätte. Die gemeinsame Stadtratsfraktion der FDP und Passauer Liste (PaL) hat in ihrer Sitzung am Montag das Thema diskutiert und auch bereits eine mögliche Variante im Sinn - eine bis dato neue Variante wohlgemerkt.
Aktuell werden sechs Varianten von Aufstiegshilfen im Detail untersucht: im erst noch zu bauenden Radfahr-/Gehwegtunnel Georgsberg sowie externe Schrägbahnen auf der Ilzseite. Die Kosten für die einzelnen Varianten bewegen sich nach ersten Schätzungen zwischen 1,4 und 5 Millionen Euro.
„Wir warten jetzt erst mal die Untersuchung und die Vorstellung der Ergebnisse im Stadtentwicklungsausschuss ab, die noch vor Pfingsten erfolgen dürfte“, meinte gestern Stadlers Fraktionskollege Andreas Dittlmann. Falls bei dieser Präsentation bereits unüberwindbare Hürden in puncto Denkmal- und Umweltschutz oder Finanzierbarkeit für all diese Varianten zur Sprache kommen, wird der neue FDP/PaL-Vorschlag wohl eher in der Schublade bleiben. Andernfalls erfolgt ein Antrag.
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„Der Eckerl-Bus kann’s auf Dauer nicht sein“
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„Die Seilbahn wäre es schon gewesen - da sind wir uns alle einig. Und die Variante Eckerl-Bus, die Leute zum Oberhaus bringt, kann’s auf Dauer auch nicht sein. Bei dem Potenzial, das da oben noch schlummert.“, sagt Dittlmann. Es soll eine neue Variante mit einem Schrägaufzug am Berg sein, deutet Dittlmann schon mal vage an. Der Einstiegspunkt wäre am nördlichen Brückenkopf der Hängebrücke angedacht. Das sei die maximale Wegstrecke, wohin man die vielen interessierten Touristen in Passau locken könne, meint Dittlmann in Anspielung an ein ebenfalls aktualisiertes CSU-Vorhaben, einen Schrägaufzug einige hundert Meter weiter donauaufwärts zu prüfen.
„Alles was von der Ilzstadtseite her geplant ist, ist für touristische Zwecke ungeeignet“, sagt Dittlmann. Bei einem externen Schrägaufzug auf der Georgsberg-Seite hingegen könne der Tourist bei der Auffahrt auch den schönen Ausblick auf die Stadt genießen und fotografieren. Zudem hätte ein Schrägaufzug am Berg den werbewirksamen Effekt, „dass dies vom Touristen an der Donauseite schon gesehen wird und er sich sagt, da muss ich hin, da muss ich rauf“.
Krux beim FDP/PaL-Ansinnen: „Dieser Schrägaufzug könnte nur vom nördlichen Brückenkopf Hängebrücke losgehen. Was aber dann wieder eine Behinderung wäre, wenn dort ein Geh- und Radtunnel beginnen oder enden soll. Entweder das eine oder das andere“, skizziert Dittlmann, ohne weitere Details des Ansinnens verraten zu wollen: „Wir haben den Antrag zurückgestellt und warten jetzt auf die Untersuchungsergebnisse. Das Thema ist aufgeschoben, aber sicher nicht aufgehoben.“
Wegen der hohen Spritpreise haben sich Politiker aus Ostbayern parteiübergreifend für eine Erhöhung der Pendlerpauschale ausgesprochen. Das ergab eine Umfrage der PNP. Zur Begründung hieß es, vor allem Bewohner des ländlichen Raums müssten oft lange Anfahrtswege in Kauf nehmen, um zu ihrem Arbeitsplatz zu kommen.
Für die deutlichste Anhebung der Pauschale plädierte der Passauer SPD-Landtagsabgeordnete Bernhard Roos. Er ist für mindestens eine Verdoppelung des jetzigen Satzes von 30 auf dann 60 Cent pro Kilometer. Allerdings fordert er zusätzlich eine soziale Komponente. Der Passauer CSU-MdL Konrad Kobler schlägt eine Mindesterhöhung auf 50 Cent vor. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) solle einen solchen Schritt "nicht länger blockieren".
Auch die Deggendorfer Oberbürgermeisterin Anna Eder (CSU) verlangt Verbesserungen, doch müssten diese "allen Pendlern nützen, nicht nur den Gutverdienern". Sie fordert deshalb die Politik dazu auf, die Benzinpreise "in den Griff zu kriegen". Eher zurückhaltend äußerte sich Altöttings Landrat Erwin Schneider (CSU). Vor einer Entscheidung müsse die Diskussion "auf eine breitere Basis gestellt werden". Der Passauer FDP-Bundestagsabgeordnete und Justizstaatssekretär Max Stadler ist dagegen "unbedingt" für eine Erhöhung der Pauschale.
Indes teilte der ADAC mit, Benzin- und Dieselpreise seien in den vergangenen zwölf Monaten um 7,7 Prozent gestiegen, was die Autokosten insgesamt hochtreibe. Danach stiegen die Kosten für Kauf und Haltung eines Autos seit März 2011 um 3,1 Prozent, die allgemeinen Lebenshaltungskosten um 2,1 Prozent. Seit 2005 verteuerten sich Benzin und Diesel sogar um fast 40 Prozent, die allgemeine Lebenshaltung um 13 Prozent. - pnp/
Justizstaatssekretär Max Stadler verfolgte die Wahlen im fernen Myanmar (ehemals Birma) am letzten Sonntag mit besonderer Aufmerksamkeit. Denn der Passauer FDP-Politiker hatte am 18. Februar 1998 die Gelegenheit, mit der Friedensnobelpreisträgerin und Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi in deren Haus in Rangun ein Gespräch zu führen. Stadler bezeichnet diese Begegnung als einen der berührendsten Momente in seiner politischen Tätigkeit. „Es freut mich sehr, dass Aung San Suu Kyi mit 90 Prozent der Stimmen ins Parlament gewählt worden ist. Das Regime in Myanmar konnte niemals den Widerstand dieser tapferen Freiheitskämpferin brechen“, erklärte der Staatssekretär.
FDP-PaL-Fraktionsvize Dittlmann im Interview zu Peter Pells Kritik-Tirade
Von Christian Karl
Peter Pell, als Stadtrat der Passauer Liste (PaL) auch Mitglied der kombinierten FDP/PaL-Stadtratsfraktion, hat am Wochenende mitgeteilt, dass nach dieser Legislaturperiode für ihn „definitiv und endgültig“ Schluss mit Lokalpolitik sei. Seine in der „Am Sonntag“ veröffentlichten Seitenhiebe auf Stadtratskollegen relativierte er gestern im Gespräch mit der PNP. Es gebe auch keine Absetzbewegungen zwischen FDP und PaL, stellte Fraktionskollege Andreas Dittlmann (FDP) im PNP-Interview klar.
Wie ist es momentan bestellt um das Verhältnis zwischen FDP und PaL?
Andreas Dittlmann: „Wir sehen eine gute Zusammenarbeit und sehr erfolgreiche Arbeit der gemeinsamen Fraktion mit zahlreichen Initiativen. Wir sind Meinungsführer bei zahlreichen Themen. Ich bin etwas überrascht über die Emotionalität, die aus dem Bericht spricht. Die Fraktionsarbeit aber kann er damit eigentlich nicht meinen.“
Trotzdem: Gibt es bereits erste Absetzbewegungen? Wollen FDP und PaL ab 2014 eventuell getrennt marschieren?
„Aus vorher erwähnten Gründen gibt es keine Absetzbewegungen. Ob man zur Wahl gemeinsam oder mit getrennten Listen mit eventuell Listenverbindung antritt, werden die entsprechenden Gremien der Passauer Liste und der FDP zur gegebenen Zeit behandeln.“
Warum kommen die Fraktions-Anträge eigentlich meist von den rührigen Stadträten Stadler und Dittlmann und selten, wenn überhaupt, von PaL-Stadträten?
„Fraktionsanträge werden in der Fraktion beschlossen und vom Vorsitzenden oder dessen Stellvertreter gestellt. Das ist bei uns nicht anders als bei anderen Fraktionen. Anträge, die auf Initiative des FDP-Kreisverbands zurückgehen, werden nicht als Fraktionsantrag gestellt, sondern von einzelnen FDP-Stadträten.“
Wie kommentieren Sie den angekündigten Rückzug Ihres Freundes Peter Pell, der 2014 nicht mehr kandidieren will?
„Es ist eine persönliche Entscheidung von Peter, die er uns bereits vor Wochen mitgeteilt hat.“
Hat er recht mit seinen in der AS geäußerten „Feststellungen“ zu den anderen Parteien im Stadtrat?
„Man tut gut daran, sich nicht über andere Fraktionen zu äußern, sondern sich auf seine eigene politische Arbeit zu konzentrieren.“
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Pell relativiert Aussagen gegenüber Kollegen
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Gegenüber der PNP relativierte Peter Pell gestern seine Aussagen zum Klima in der FDP/PaL-Fraktion und wies auf die „gute Zusammenarbeit und persönliche Freiheit innerhalb der Fraktion“ hin. „Ich bin nicht immer mit jedem einer Meinung. Aber das ist ja gerade das Gute in dieser Fraktion, dass jeder seine Meinung haben darf“, sagte Pell, der vor allem die Arbeit von Fraktions-Chef Dr. Max Stadler sehr schätzt. „Ich bin mehr als zufrieden, weil es dort besser läuft als dort, wo ich vorher war“, so der Stadtrat, der vor vier Jahren von der CSU zur Passauer Liste gewechselt war. Missverständlich sei der in dem Bericht zitierte Satz, seine früheren CSU-Kollegen seien „dumm“. „Ich habe gesagt, die CSU hat in letzter Zeit ein paarmal dumm agiert“, so Pell.
Verbindlich sei der Entschluss, „in zwei Jahren und einem Monat“ kein Stadtrat mehr sein zu wollen. „Ich bin jetzt in der glücklichen Lage, dass ich frank und frei agieren kann und keinem mehr Rechenschaft schuldig bin“, so Pell, der in der verbleibenden Zeit wieder mehr in Erscheinung treten will, nachdem er in den beiden vergangenen Jahren viel am Hut hatte mit privaten Investorenvorhaben.
Eine „niederbayerische Woche“ absolvierte Justizstaatssekretär Dr. Max Stadler in Berlin. Denn die Besuchergruppen aus der Heimat gaben sich fast die Klinke in die Hand. Zwar kam ein Treffen mit der Nikola-Schule Passau wegen gleichzeitiger anderweitiger Sitzungen Stadlers nicht zustande. Dennoch konnte der FDP-Politiker mehrere Reisegruppen im Reichstag begrüßen: Mit Schülern der Mittelschule Pocking, der Grund- und Hauptschule Untergriesbach sowie der Wirtschaftsschule Passau kam es zu jeweils einstündigen, lebhaften Diskussionen über aktuelle politische Themen. Der Wirtschaftsschule Passau ist Stadler zudem als „Pate“ für das Engagement als „Schule ohne Rassismus“ verbunden. - red
Auch die FDP hat jetzt doch noch eine Stellungnahme zum Verkehrsentwicklungsplan (VEP) abgegeben. Die Kreisvorstandschaft bittet die FDP-Stadträte, die als einzige Fraktion keine Vorschläge bei der Stadt eingereicht hatten, morgen bei der Abschlussberatung im Stadtentwicklungsausschuss noch drei Änderungsanträge zu stellen. Erhalten sie dafür von den anderen Stadträten keine Mehrheit, sollten die FDP-Vertreter gegen den VEP stimmen, rät die Vorstandschaft.
Beantragen sollen die FDP-Stadträte, dass der vom Stadtrat gegen die FDP-Stimmen befürwortete Geh- und Radfahr-Tunnel durch den Georgsberg aus dem VEP gestrichen wird. Der Planung habe die FDP zwar zugestimmt. Den Bau lehne sie aber dennoch ab, weil bei der jetzt absehbaren Abkehr von einem Aufzug im Berg der 2,5 Millionen Euro teure Tunnel allein das Kosten-Nutzen-Verhältnis nach wie vor nicht wahre.
Zweite Forderung: Die Dynamisierung der „grünen Wellen“ solle durch Ertüchtigung des Verkehrsleitrechners der Stadtwerke vorgezogen und schnellstmöglich in Angriff genommen werden. Und die dritte Forderung: Auf der Neuburger Straße dürften keine Fahrspuren reduziert werden, deshalb ist die FDP gegen die damit verbundene Gestaltung im Bereich Schulzentrum sowie möglicherweise in weiteren Abschnitten und auch den Kreisverkehr an der Leonhard-Paminger-Straße. – sdr
Die Pressemitteilung im Orginal:
Verkehrsentwicklungsplan der Stadt Passau
Die FDP-Kreisvorstandschaft Passau-Stadt hat sich in ihrer letzten Vorstandssitzung mit dem Verkehrsentwicklungsplan der Stadt Passau befasst. Dazu wurden folgende Änderungsanträge zu den geplanten Maßnahmen gefasst und die FDP-Stadträte gebeten, diese bei den abschließenden Beratungen einzubringen:
„Geh- und Radfahr-Tunnel Georgsberg“:
Obwohl diese Massnahme unter der Rubrik „bereits beschlossen/ in Planung“ aufgeführt ist, soll das Projekt aus dem Verkehrsentwicklungsplan gestrichen werden. Die FDP hat bei der Grundsatzentscheidung als einzige Partei im Stadtrat gegen diese Massnahme gestimmt. Die Baukosten werden mittlerweile auf mindestens 2,5 Mio. EUR geschätzt. Die FDP hat letztendlich der Planung nur zugestimmt, weil dieser Tunnel als Zugang für eine mögliche Aufzugsanlage im Berg auf die Veste Oberhaus zusätzlich genutzt werden könnte. Die letzten Beratungen im Stadtrat legen aber den Schluss nahe, dass ein Aufzug im Berg als touristische Attraktion politisch nicht mehrheitsfähig ist. Bei einem reinen Geh- und Radfahrtunnel sieht aber die FDP das Kosten-Nutzen-Verhältnis nach wie vor nicht gewahrt und lehnt daher den Tunnel auch weiterhin ab.
„Dynamisierung Grüne Wellen“
Unter der Leitlinie „Begrenzung der negativen Auswirkungen durch den MIV“ ist die Dynamisierung der Grünen Wellen als langfristige Massnahme aufgeführt. Die Ertüchtigung des Verkehrsleitrechners der Stadtwerke und die Ertüchtigung der Grünen Wellen sollte aber unbedingt vorgezogen und schnellstmöglich in Angriff genommen werden.
„Straßenraumgestaltung Neuburger Straße“
Der Punkt „Straßenraumgestaltung Neuburger Straße im Bereich Schulzentrum“ unter der Kategorie
„kurzfristig“ , die Maßnahme „Straßenraumgestaltung Neuburger Straße (übriger Bereich)“ unter der Kategorie mittelfristig und die Maßnahme „Kreisverkehr Neuburger Straße/Leonhard-Paminger Straße“ unter der Kategorie langfristig“ würden zu einer Verminderung der Fahrspuren in diesem Bereich der Neuburger Straße führen.
Die FDP stellt daher den Änderungsantrag, dass bei allen Maßnahmen, die im Bereich der Neuburger Straße zukünftig durchgeführt werden sollen, die Anzahl der Fahrspuren von jetzt vier oder mehr nicht reduziert werden.
Sollte diesen Änderungsanträgen nicht zugestimmt werden, empfiehlt die FDP Vorstandschaft ihren Stadträten, den Verkehrsentwicklungsplan abzulehnen.
Als härtester Verfechter für Liveübertragungen von politischen Sitzungen ins Internet ist die FDP in Passau bekannt. Doch wenn es um die Archivierung dieser Beiträge in einer sogenannten Online-Mediathek geht, dann teilen auch die Liberalen die Sorgen und Bedenken mancher Lokalpolitiker.
Denn einige haben notorisch Angst, nach misslungenen Redebeiträgen als „Running Gag“ im Internet verunglimpft zu werden. Um dem Internet-Spott vorzubeugen, sollen Politiker ein Vetorecht bei der Archivierung der aufgezeichneten Sitzungen haben und ihre Beiträge nachträglich „filtern“ dürfen.
Das hat die FDP nun in einem Zusatzschreiben ans OB-Büro beantragt. Konkret lautet die Formulierung: „Jeder Betroffene, der seine Zustimmung zur Livestream-Übertragung erteilt hat, soll zugleich das Recht erhalten, nachträglich Widerspruch gegen die Aufnahme seines Wortbeitrags in die Mediathek zu erheben. Der Wortbeitrag kann dann im Nachhinein aus der Aufnahme herausgeschnitten werden, bevor diese in die Mediathek gestellt wird.“ (sd)
Antrag im Orginal:
Livestream – Antrag zur Mediathek
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister!
Die Beratungen über den FDP-Antrag, die Livestream-Übertragungen aus dem Stadtrat dauerhaft in einer Mediathek den Bürgerinnen und Bürgern zugänglich zu machen, sind vertagt worden.
Der Initiator des Livestream-Antrags, der FDP-Kreisvorsitzende Korbinian Faltner, hat dazu zwischenzeitlich noch eine Idee entwickelt, die wir uns zu eigen machen:
Wir halten an dem Antrag auf Errichtung einer Mediathek fest, da viele Bürgerinnen und Bürger nicht schon am Nachmittag Zeit haben, die Übertragungen anzuschauen, aber sicher ein Interesse daran hätten, zu späterer Zeit in der Mediathek einzelne Aufnahmen aufzurufen.
Dagegen wurde bereits in der letzten Sitzung eingewandt, dass manche Betroffene ihre Zustimmung zu den Aufnahmen verweigern könnten, wenn diese dauerhaft gespeichert werden. Es drohe dann der Rückfall in die vom Anfang der Probezeit her bekannten unattraktiven, da lückenhaften, Übertragungen.
Wir greifen diese Besorgnis auf und stellen daher folgenden Ergänzungsantrag:
„Jeder Betroffene, der seine Zustimmung zur Livestream-Übertragung erteilt hat, soll zugleich das Recht erhalten. nachträglich Widerspruch gegen die Aufnahme seines Wortbeitrags in die Mediathek zu erheben. Der Wortbeitrag kann dann im Nachhinein aus der Aufnahme herausgeschnitten werden, bevor diese in die Mediathek gestellt wird.“
Damit wäre sichergestellt, dass beispielsweise jemand, der im Nachhinein seinen eigenen Debattenbeitrag als missglückt ansieht, nicht die Sorge haben müßte, dass diese Sequenz dauerhaft in der Mediathek abrufbar ist.
Mit einem solchen verbindlichen Widerspruchsrecht könnte man insbesondere etwaigen Bedenken aus den Reihen der städtischen Mitarbeiter, die sich in Stadtratssitzungen äußern müssen, entgegenkommen.
Damit wären beide Ziele erreichbar: Livestream-Übertragungen, die nicht durch Unterbrechungen unattraktiv sind, und verbesserter Zugriff für die Bürgerinnen und Bürger durch Einrichtung einer Mediathek, ohne dass der Datenschutz Einzelner gefährdet wäre.
Morgen werden die beiden MdB Stadler und Scheuer Passau in der Bundesversammlung vertreten
Die Bundesversammlung wählt am Sonntag den neuen Bundespräsidenten. Zwei der 95 bayerischen Delegierten sind die beiden Bundestagsabgeordneten Dr. Max Stadler (FDP) und Dr. Andreas Scheuer (CSU).
Sie sind die einzigen Passauer, die dieses Mal ein Stimmrecht haben, die bayerischen Landtags-Fraktionen haben es so gewollt. Denn sie bestimmen, wer außer den MdBs - die kraft Amtes Mitglied der Bundesversammlung sind - nach Berlin geschickt wird. Senta Berger steht zum Beispiel auf der Liste oder Ex-„Biermösl-Blosn“-Mitglied Hans Well. Der Großteil der Wahlfrauen- und Wahlmänner besteht jedoch aus Politikern, Ministerpräsident Horst Seehofer etwa oder MdL Reserl Sem (beide CSU) aus Rottal-Inn.
Die 620 Nicht-MdBs werden von der Bundestags-Verwaltung eingeladen, also inklusive Anreise und Hotelübernachtungen.
Bei Stadler und Scheuer ist dieser Aufwand nicht nötig, sie wohnen ja in der Hauptstadt. Beide reisen am heutigen Samstag dorthin, ihre Fraktionen haben das all ihren Mitgliedern auferlegt: „Man will ausschließen, dass am Sonntag jemand zu spät kommt“, erklärt Stadler. Am Sonntagvormittag heißt es deshalb überall „Seid ihr alle da?“, bevor es um 12 Uhr zur Wahl geht.
Die läuft im Prinzip ab, wie es Otto Normalwähler auch kennt: Jeder geht zum Wahlleiter, erhält den Stimmzettel, macht in der Kabine geheim sein Kreuz und wirft seine Stimme in die Wahlurne. Größter Unterschied ist die namentliche Nennung: „Jeder wird einzeln aufgerufen, nach dem Alphabet“, spricht Scheuer aus der Erfahrung von drei Präsidentenwahlen. Stadler hat schon fünf mitgemacht. Da beide Passauer mit „S“ ziemlich spät drankommen, nutzen sie die Wartezeit für Gespräche am Rande. „Seehofer will dabei zum Beispiel über die Solarförderung mit uns reden“, sagt Stadler.
Am 30. Juni 2010 haben beide Passauer Christian Wulff (CDU) gewählt und sich damit gegen den anderen Kandidaten Joachim Gauck entschieden. Dieses Mal werden sich beide genau anders entscheiden, wie sie angeben. Steckt da kein Widerspruch darin? Scheuer: „Überhaupt nicht. Jede Wahl ist ein Abwägungsprozess. Als Person habe ich Herrn Gauck schon immer geschätzt.“ Stadler: „Schon beim letzten Mal wäre es für mich möglich gewesen, Gauck zu wählen. Ich kenne ihn relativ gut und schätze ihn sehr. Mir erschien Wulff aber auch sehr gut; er hielt ja auch einige hervorragende Reden.“ Nun seien die Vorzeichen eben andere. - dan
von SEBASTIAN DAIMINGER
Die Arbeit für Medienleute in ganz Deutschland wird einfacher: Sie dürfen künftig nicht mehr strafrechtlich verfolgt und juristisch belangt werden, wenn sie zugespielte Informationen aus Behörden und Ministerien veröffentlichen, die eigentlich geheim sind. Eine entsprechende Gesetzesänderung hat der Koalitionsausschuss nun verabschiedet.
Es ist ein Sieg für die Pressefreiheit: In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Durchsuchungen von Redaktionsräumen und der Beschlagnahmung von Arbeitsunterlagen investigativer Journalisten. Für einen Aufschrei in der Medienlandschaft sorgte beispielsweise der Fall „Cicero“. Das Magazin für politische Kultur veröffentlichte im April 2005 einen Artikel des freien Journalisten Bruno Schirra mit dem Titel „Der gefährlichste Mann der Welt“, welcher sich mit dem Terroristen Abu Musab az-Zarqawi beschäftigte. In dem Text wurde ausführlich aus einem streng geheimen Auswertungsbericht des Bundeskriminalamtes zitiert. Nach der Veröffentlichung des Artikels leitete die Staatsanwaltschaft Potsdam ein Ermittlungsverfahren gegen den Autor sowie den Chefredakteur wegen Beihilfe zur Verletzung des Dienstgeheimnisses (Geheimnisverrat) ein. Nach Beschwerden des Magazins verurteilte das Bundesverfassungsgericht das Vorgehen der Behörden zwei Jahre später als verfassungswidrigen Eingriff in die Pressefreiheit.
Das soll künftig nicht mehr passieren. Auf Initiative des Passauer Justizstaatssekretärs Dr. Max Stadler (FDP) wird nach langen Verhandlungen der entscheidende Paragraf 353 b im Strafgesetzbuch geändert. „Seitdem seinerzeit die Redaktionsräume von Cicero durchsucht worden sind, hatte ich die Überzeugung, dass der Gesetzgeber zum Schutz der Pressefreiheit tätig werden muss“, so Stadler gegenüber der AS. „Das neue Gesetz unterstützt die Medien in der Ausübung einer ihrer wesentlichen Funktionen - der kritischen Recherchearbeit und Berichterstattung.“
Kommentar Recht so!
von SEBASTIAN DAIMINGER
Die besten Nachrichten ploppen nicht einfach so in den E-Mail-Ordner oder kommen von selbst aus dem Faxgerät - sie müssen hart recherchiert werden. Journalisten, die investigativ arbeiten, wissen das und stoßen dabei oft an ihre Grenzen.
Behörden und Institutionen mauern bei Recherchen, wenn es ans Eingemachte geht und heikle Details erfragt werden. Die sogenannten Pressesprecher sind nicht selten als Presseverhinderer tätig. Verständlich, denn sie arbeiten nicht im Auftrag der Zeitungsredaktionen und TV-Stationen, sondern für das gute Image ihrer Dienstherren. Damit können Journalisten leben und professionell umgehen. Oftmals verfügen sie über Netzwerke von Informanten und Insidern, die bei der Aufdeckung von Missständen behilflicher sind, solange sie selbst anonym bleiben. Dieser wichtige Informantenschutz wurde in der Vergangenheit von der Justiz schwer beschädigt. Richter gaben ihr Okay für Durchsuchungen von Redaktionsräumen und die Beschlagnahmung brisanter Unterlagen. Journalisten wurden zudem wegen Beihilfe zu Geheimnisverrat strafverfolgt. Ein Schlag ins Gesicht für die Pressefreiheit und einen Staat, der selbige als höchstes Gut im Grundgesetz verankert hat.
Justizstaatssekretär Dr. Max Stadler (FDP) hat diesen Missstand erkannt. Auf seinen Vorstoß hin wird es bald eine Gesetzesänderung geben - recht so! Das erfreut bundesweit die Journalisten. Der Passauer gilt als Freund der Medien, obwohl er selbst stets kritisch beäugt wird. Lob für einen mutigen Politiker - auch dafür ist die freie Presse da.
Die Übertragung des Livestreams ist auf weitere Medien erweitert und verbessert worden
Das Reizthema „Livestream“ bleibt im Gespräch. Einstimmig hat der Verwaltungsausschuss gestern beschlossen, dass die Sitzungen von Stadtrat und Ausschüssen weiterhin im Internet übertragen werden. Sie bleiben nicht nur, sie werden auch verbessert: Nun gibt es Dupper & Co. auch auf dem Handy. „Ich habe es selbst schon mit meinem Smartphone ausprobiert, es läuft“, informierte OB-Sprecher Herbert Zillinger die Stadträte. Damit wurde ein FDP-Antrag umgesetzt, die Technik so auszubauen, dass „auch Wifi-Nutzer und alle, die Internet über 3G sowie Smartphones oder in Netzwerken nutzen, die Übertragungen sehen können.“
Außerdem enthält die Homepage der Stadt nun Hinweise auf die Livestreams. Ob der Nutzer über diese Homepage künftig auch Zugriff auf eine online-Mediathek hat, das bleibt offen: Der FDP-Plan, die Übertragungen aufzuzeichnen und ungekürzt auf www.passau.de einzustellen, wurde gestern zurückgestellt. Die Mediathek ist bei Rathaus-Mitarbeitern auf Skepsis gestoßen. Wenn sie sich weigern, dass ihre Redebeiträge archiviert werden, „kehren wir zurück zum Unterbrechungs-TV“, warnte OB Jürgen Dupper. Deshalb sollen nun alle relevanten Mitarbeiter zu ihrer Haltung befragt werden „und dann können wir dem Thema wieder nähertreten.“
Eine weitere Verbesserung: Die Verwaltung hat jetzt Einblendungen integriert, damit der Zuschauer, der sich nach Ende der Übertragung einwählt, auch wirklich zweifelsfrei erkennt, dass der öffentliche Teil der Sitzung zu Ende ist. Dies war bislang oft unklar.
Das Ziel dieser Maßnahmen ist klar: Die Zahl der Zuseher soll erhöht werden. Denn nach Ansicht von Livestream-Initiator Dr. Max Stadler (FDP) muss sich die Stadt fragen, „warum es bei einzelnen Sitzungen auch mal ,nur‘ 50 Zuseher sind.“ Zu schwer zu finden? Zu wenig beworben? Technische Hemmnisse? All diese möglichen Gründe sollen eliminiert werden zugunsten von mehr Demokratie-Transparenz.
Für die Grünen hat Erika Träger - ebenso wie die FDP – zusätzlich vorgeschlagen, dass die Stadt die Universität kontaktiert. Der Lehrstuhl „Medien und Kommunikation“ wäre gut geeignet, den Livestream weiter zu verbessern, meinen sie. Nach einigem Hin und Her wurde auch dieser Vorschlag in einen Beschluss umgemünzt. - dan
Die FDP-Landesgruppe im Bundestag will erreichen, dass der Stichtag für die Kürzung der Solarförderung vom 9. März auf 1. April verschoben wird. Darauf hat der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesjustizministerium, der Passauer Bundestagsabgeordnete Max Stadler, im Gespräch mit der Passauer Neuen Presse hingewiesen.
Zwar sei die von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) und Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) vorgeschlagene Kürzung der Subventionen "grundsätzlich richtig", da die Kosten für die Errichtung von Solaranlagen gesunken seien. Nach einem am Dienstag gefassten Beschluss der FDP-Landesgruppe solle aber Vertrauensschutz gewährt werden, damit Verträge über die Errichtung von Solaranlagen noch bis 1. April nach den bisher gültigen Regeln abgewickelt werden könnten. Stadler erklärte, er habe "die gute Erwartung, dass es auch tatsächlich so kommt", wenn der Bundestag über die Sache abstimme.
Darüber hinaus setzt sich die FDP-Landesgruppe laut Stadler dafür ein, dass bei Freiflächenanlagen, deren Installation länger dauere, eine besondere Regelung für die Übergangsfrist greife. In solchen Fällen solle "als Voraussetzung für die günstige alte Förderung nur verlangt werden, dass ein entsprechender Bebauungsplan bis 9. März aufgestellt wird".
Verwaltung schlägt Fortsetzung des Livestreams vor - Stadler fordert Ausbau und technische Weiterentwicklung
Obgleich der Livestream im Internet aus den Stadtrats- und Ausschussitzungen zunächst umstritten war, will die Stadt die Übertragungen nun über den Probebetrieb hinaus fortsetzen. Das Thema steht am Montag, 5. März, auf der Tagesordnung des Ausschusses für Verwaltung und Personal. Wie die Stadt mitteilte, schlägt die Verwaltung vor, „die Livestream-Übertragungen der Stadtrats- und Ausschusssitzungen weiterhin durchzuführen und die Übertragung weiterhin zu verbessern“.
FDP-Fraktionsvorsitzender Dr. Max Stadler will der Öffentlichkeit das Verfolgen der Sitzungen per Antrag deutlich erleichtern. Seiner Ansicht nach soll es künftig nicht nur eine Liveübertragung geben. Die Aufnahmen sollen auch mitgeschnitten werden und in eine Online-Mediathek auf der Homepage der Stadt eingestellt werden. Technisch müsse Passau die Voraussetzungen schaffen, dass auch aus Firmen-Netzwerken und über drahtlose WIFI- oder 3G-Technik zugeschaut werden kann. Außerdem empfiehlt Stadler, das Angebot besser öffentlich zu machen. Der Stadt liegt außerdem ein Antrag der Fraktion Bündnis90/Die Grünen vor. Der Probebetrieb läuft seit 6. Juni 2011. Seitdem sei die Qualität gesteigert worden, so die Stadtverwaltung. Mittlerweile sei „ein spezielles Programm im Einsatz, damit die Präsentationen der Verwaltung in den Livestream integriert werden könne“. Außerdem habe die Verwaltung Einblendungen programmiert, damit der Nutzer, der sich nach Beendigung der Sitzung einwählt, zweifelsfrei erkennen kann, dass der öffentliche Teil der Sitzung beendet ist. Bisher sei dem Benutzer oftmals nicht klar gewesen, ob die Sitzung bereits beendet ist oder ob eine Übertragung aus technischen Gründen nicht möglich ist. Einspielungen würden auch vorgenommen, wenn aus datenschutzrechtlichen Gründen eine Unterbrechung notwendig sei. Bereits seit Anfang Februar werde auf der Startseite der Homepage der Stadt Passau auf das Angebot hingewiesen. Über die bisherigen Erfahrungen wurde den Mitgliedern des Verwaltungausschusses in der Sitzung am 30. Januar berichtet. Die Stadträte erfuhren unter anderem, dass die Zuschauerzahlen im Durchschnitt im mittleren zweistelligen Bereich lagen. - jur
Der ehemalige Thurmansbanger Rat Andreas Bauer ist glücklich, eine Gesetzesänderung mit angestoßen zu haben
Von Hermann Haydn
Thurmansbang. Für Andreas Bauer ist es quasi der entscheidende Sieg. In München wurde das Kommunalwahlrecht vor wenigen Tagen reformiert, wie FDP-Kreisrat Gerhard Drexler jetzt mitteilte. Und Bauers Fall könnte mit ein Auslöser dafür gewesen sein. Künftig reichen auch Zweitwohnungsmeldungen, um in einer Gemeinde politische Ehrenämter zu bekleiden, sofern damit auch der persönlich definierte Lebensmittelpunkt verbunden ist. Dort müssen nicht unbedingt Frau und Kind leben. Auch dort zu arbeiten und seine Existenz zu bestreiten, kann dafür der entscheidende Grund sein.
Vor etwa vier Jahren sorgte der Fall Andreas Bauer für Schlagzeilen, sogar überregional. Dabei gibt es seiner Schätzung nach etwa 500 solcher Fälle in Bayern. Nur, wo kein Kläger, da kein Richter. So lange sich niemand daran stört, dass ein Gemeinderat beispielsweise hier seinen Hof hat, seine Frau aber außerhalb der Gemeindegrenzen ihre Wohnung, so lange wurde dieser Umstand bisher auch politisch toleriert. Nicht aber rechtlich, wenn die Frage zur Prüfung aufgeworfen wird.
In Thurmansbang wurde die Frage gestellt. Die Freien Wähler mit Bürgermeister Martin Behringer hatten so die Möglichkeit, nach geltendem Recht den CSU-Ortsvorsitzenden aus dem Amt zu hebeln. Und auch vor Gericht hatte die Entscheidung Bestand. Als Nächstes wäre Bauer noch der Weg zum Europäischen Gerichtshof bevorgestanden. Auf dem Weg war die Frage bereits. Aber das kann dauern. Das Warten hat sich nun erübrigt.
Schützenhilfe bekam er zwischenzeitlich von anderer Seite. Landwirtschaftsminister Helmut Brunner und Landrat Ludwig Lankl wollten sich stark machen. Und auch die FDP mit Gerhard Drexler aus Freyung und der Passauer Justizstaatssekretär Dr. Max Stadler boten politische Koalition.
Andreas Bauer sieht diese Entscheidung für wichtiger als vor Gerichten Recht zu bekommen. Denn das wäre dann doch wieder eine Einzelfallentscheidung, sagt er. Nun können aber alle Bewerber und Amtsinhaber in Bayern aufatmen, die ihr Engagement und ihr Ehrenamt mit der Überzeugung verbinden, dort politisch aktiv zu sein, wo sie politisch auch hingehören; unabhängig von Ehestand oder Wochenendaktivitäten. Diesen öffentlichen und medial ausgetragenen „Seelenstriptease“ müsse nun keiner mehr abliefern.
Er habe doch seine Existenz in Thurmansbang, er sei in Vereinen aktiv. Dort sei er CSU-Vorsitzender und dort möchte er gerne mitgestalten, betont Bauer. Man könne es sich auf Dauer ohnehin nicht mehr leisten, Leute, die ein Ehrenamt ausüben wollen, zu verprellen, nur weil sie sich auch außerhalb der Gemeinde aufhalten. Da wären die Lebensmodelle heutzutage einfach viel flexibler. Wie gesagt, vor dem geltenden Recht hatte er damit nicht als Rat bestehen können. Seine politische Sicht der Dinge wurde nun aber bestätigt. In einem muss sich aber jeder Bewerber auch weiterhin klar sein: Kandidieren kann er nur in dem Bereich, den er als seinen Lebensmittelpunkt ansieht, nicht an zwei Wohnorten zugleich.
Für Andreas Bauer ist es eine Genugtuung. Denn er betonte stets, dass er sich als unnötiges politisches Opfer in der Gemeinde gesehen habe. Vom Innenministerium sei da nie Druck aufgebaut worden und auch vor Gericht sei der Bürgermeister darauf angesprochen worden, dass die Ratsentscheidung dafür ursächlich sei, dass verhandelt werden musste. Für Andreas Bauer sei es dagegen ein inneres Bedürfnis gewesen, der Amtsenthebung nicht einfach tatenlos zuzuschauen. Das wäre für ihn gewesen, wie eine Schuld einzugestehen, sagt er. Umso zufriedener sei er, dass er als kleiner, einfacher Mann das nun mit angestoßen habe. Eine große Medienresonanz sah er als ursächlich dafür, dass die Wahlrechtsänderung nun als sinnvoll erachtet wurde. In einem Mail schreibt er: „Wer kann schon von sich behaupten, eine solch einschneidende Wahlrechtsänderung in die Wege geleitet zu haben?“
Wie geht es nun politisch mit ihm weiter? 2014 steht die nächste Wahl an. Politisch war Bauer weiter aktiv; wahrscheinlich sogar mehr, als er es als Gemeinderat hätte sein können. Und das möchte er auch gerne weiterhin. Vorgreifen wolle er aber keiner Entscheidung, die nicht allein an ihm liege. Da müsse erst einmal der Ortsverein sagen, wie es nun weiter gehen solle, so Bauer.
Von Bürgermeister Martin Behringer war zu dieser Entscheidung zu erfahren: Man habe damals nach geltendem Recht gehandelt. Und auch jetzt sei das veränderte Recht die Grundlage für eine künftige Zusammenarbeit auf kommunalpolitischer Ebene. Für ihn stelle es kein Problem dar, gesetzliche Vorgaben zu akzeptieren.
Harsche Kritik an neuer Gebührenordnung für Zahnärzte
Die Passauer FDP diskutierte die neue Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ), die zu Jahresbeginn in Kraft trat. Was andernorts als der Erfolg eines langwierigen Reformvorhabens gefeiert wird, stößt in der Passauer FDP auf harsche Kritik. So kann Dr. Alexander Hartmann den „großen Wurf“ in der Novellierung der Gebührenordnung nicht sehen.
Leider wurde auf eine systematische Neuordnung verzichtet, so Referent Dr. Hartmann. Da die Gebührenordnung in ihren Grundzügen gleichbleibe, mache es sie für die Abrechnung vor allem moderner Methoden und Verfahren weitestgehend unbrauchbar. Neue bürokratische Hürden und unnützer Verwaltungsaufwand wurden aus Sicht von Dr. Hartmann auf- und nicht abgebaut. Durch ungenaue Regelungen entstehe ein Streitpotential zwischen Zahnarzt, Patient und Kostenerstatter, wo eigentlich Klarheit geschaffen hätte werden sollen. Zusätzlich provoziere sie durch völlig unzureichende Honorierungen einzelner Leistungen Eigenanteile für Patienten. Die wirtschaftliche Realität der Praxen werde ignoriert. Die Kostenentwicklung der letzten 46 Jahre bleibe auch weiterhin unberücksichtigt. Einzig der Verzicht auf eine sogenannte „Öffnungsklausel“, welche private Krankenversicherer zur Einschränkung der freien Arztwahl gefordert hatten, sei als positiv zu bewerten.
Für Kreisvorsitzenden Korbinian Faltner ist es erstaunlich zu sehen, wie weit die Einschätzungen bei Machern und Betroffenen der Reform auseinandergehen. Gerade für die Meinungsbildung vor Ort sei es wichtig, durch den Vortrag von Dr. Hartmann auch einmal die Möglichkeit gehabt zu haben, eine fundierte konträre Meinung kennen zu lernen. „Am Ende des Tages darf bei dieser Reform nicht vergessen werden, um wen es eigentlich geht. Nämlich um die Patienten.“, bilanziert Faltner. - red
Der BR-Stammtisch mit Justizstaatssekretär Dr. Max Stadler und TV-Talker Harald Schmidt hatte letzten Sonntag eine Rekordeinschaltquote erzielt. Ob es wohl auch daran lag, dass die AS die Sendung vorab auf die Titelseite hob? Wir dürfen schmunzeln...
Rund 200 000 Zuschauer saßen bayernweit vor den Bildschirmen. Damit hat die Sendung die bisher höchste Einschaltquote seit Bestehen erreicht. Für die AS gab’s natürlich ein Dankeschön: Die Talk-Gäste haben sich auf einer Zeitungsausgabe mit ihren Autogrammen verewigt. (pjp)
Trotzdem bleibe ich jetzt ernst. Was, wenn Vater Staat bei Dir oder mir oder einem Leser Schaden anrichtet? Das regelt das Staatshaftungsrecht. Und das soll reformiert werden. Unser Justizstaatssekretär Dr. Max Stadler schaut ja auf bürgerfreundliche Lösungen. Er leitete im Bundesministerium nun eine interne Anhörung von Sachverständigen zur Reform. "Derzeit sind die Vorschriften zum Schadenersatz für Bürger durch die öffentliche Hand verstreut und unübersichtlich. Ziel ist deshalb eine Regelung aus einem Guss. Doch das Thema ist so kompliziert, dass alle Änderungsversuche in den letzten Legislaturperioden immer gescheitert sind. Wir wollen jetzt die Experten-Anhörung für einen neuen Anlauf auswerten", sagt er. Da wünschen wir ihm gutes Gelingen! Nun hofft mal wieder auf Neues aus dem Rathaus von Dir Insider und grüßt Dich, Atem holend für den Faschingsendspurt mit Dir samt Aschermittwoch, Deine Liebe Kathi
Im Rahmen der laufenden Turnhallen-Debatte und mit Blick auf den anstehenden Beschluss am 27. Februar bringt die Stadtratsfraktion der FDP/Passauer Liste (PaL) einen Ergänzungsantrag ins Spiel. Danach soll bei der von der Stadt angestrebten rund 9,8 Millionen Euro teuren Variante (Sanierung alte Dreifachhalle/Neubau weiterer Dreifachhalle auf früherem Hallenbad-Areal) auch die Möglichkeit eines Public-Private-Partnership-Modells (PPP) untersucht werden. Als Public Private Partnership (PPP) wird die mittlerweile durchaus gängige Mobilisierung privaten Kapitals und Fachwissens zur Erfüllung staatlicher Aufgaben bezeichnet.
"Die FDP/PaL-Stadtratsfraktion befürwortet neben der Sanierung der bestehenden Dreifachturnhalle den Bau einer weiteren Mehrfachturnhalle am Standort des alten Hallenbades", sagt Fraktionsvorsitzender Dr. Max Stadler. Sollten staatliche Fördermöglichkeiten, wie von der Verwaltung vorgetragen, jedoch mit Auflagen verbunden sein (z.B. keine schulische Nutzung der neuen Halle), so sei auch eine Realisierung der Maßnahmen ohne Förderung in Betracht zu ziehen. "Daraus ergibt sich auch die Notwendigkeit einer intensiven Prüfung der Möglichkeit, beim Neubau ein Public-Private-Partnership-Modell sowohl als Finanzierungs- als auch Realisierungsmodell zu prüfen", meint Stadler, der in diesem Zusammenhang auf die aktuelle Veröffentlichung der Obersten Baubehörde im bayerischen Innenministerium verweist. Darin ist u.a. von einer Sporthalle in Deggendorf, einem Gymnasium-Bau in Pocking oder einem Feuerwehrgerätehaus in Rotthalmünster die Rede, die mit Hilfe privater Investitionen realisiert wurden. Eine solche Alternative könne sich auch für Passau lohnen, meint Stadler. "Eine Einsparung im Millionenbereich bei gleichzeitiger Realisierung eigener Wünsche und Anforderungen an die neue Halle sollten Argument genug sein, öffentliche Mittel effizient einzusetzen."
Justizstaatssekretär Dr. Max Stadler (r.) besuchte in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums seinen tschechischen Kollegen, Senator Ludek Sefzig, in Prag. Mit ihm und Kathrin Freier vom Zukunftsfonds (Mitte) beriet der Passauer FDP-Politiker über die nächste Jahrestagung. Diese wird voraussichtlich am 12. Oktober in Mährisch-Ostrau stattfinden und die unterschiedliche Energiepolitik der beiden Länder zum Thema haben. Bis dahin soll in Arbeitsgruppen die erfolgreiche Tagung des Gesprächsforums vom letzten November in Passau über „Europäische Identitäten“ weitergeführt werden. Das Treffen zwischen Stadler und Sefzig fand im historischen „Grünen Salon“ des Prager Kolavatsky-Palastes statt. - red/Foto: privat
Drei Passauer Schulen haben sich bislang einer bundesweiten Aktion angeschlossen
Von Jörg Klotzek
1000 sind es bundesweit, 15 in Niederbayern, 3 in Passau: Immer mehr Schulen schließen sich dem vom Bund getragenen Netzwerk „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ an. Der Passauer Bundestagsabgeordnete und Justizstaatssekretär Dr. Max Stadler weist auf die Bedeutung derartiger Netzwerke in Zeiten aufkeimender Rechtslastigkeit hin.
Stadler, der für die Staatliche Wirtschaftsschule Passau als Pate der Aktion „SOR-SMC“ fungiert: „Gerade nach der Mordserie durch die Zwickauer Terrorzelle ist dieses vorbildliche, auf Toleranz und Menschlichkeit gerichtete Engagement der Lehrkräfte sowie der Schüler besonders wichtig.“ Stadler weist in diesem Zusammenhang auf einen Anti-Rassismus-Wettbewerb (www.gerechte-sache.de/wettbewerb) für alle Schulen hin, bei dem sein Justizministerium Reisen nach Brüssel, Berlin oder München vergibt. Zudem könne man sich jederzeit dem SOR-SMC-Netzwerk anschließen.
Ansprechpartner dafür ist in Niederbayern der Jura-Student Fritz Marquardt. Der 21-Jährige fungiert als regionaler Koordinator der bundesweiten Aktion. „Ich habe als Schülersprecher das Thema an mein Berliner Gymnasium gebracht und die Aufgabe später an meinen Studienort Passau mitgenommen.“ 140 teilnehmende Schulen gibt es in Bayern, berichtet Marquardt weiter.
In Passau sind es neben der Staatlichen Wirtschaftsschule die Kaufmännische Berufsschule sowie das Adalbert-Stifter-Gymnasium. Dort ist Dr. Nadiane Kreipl zuständig für die Betreuung einer Arbeitsgruppe, die derzeit aus fünf Schülern der neunten und zehnten Jahrgangsstufe besteht und sich jeden Freitag nach Schulschluss in der Freizeit trifft. Mit großem Engagement planen die jungen Leute Aktionen, um gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sowie für Zivilcourage einzutreten. „Auch der Kampf gegen Mobbing ist uns wichtig.“ Als Pate fungiert am Adalbert-Stifter-Gymnasium übrigens der Kabarettist Bruno Jonas, einst selbst ASG-Schüler.
Studienrätin Kreipl nennt als Beispiele für das Engagement der Schüler das große Konzert gegen Rassismus mit 1000 Besuchern, das die jungen Leute vor ziemlich genau einem Jahr in der X-Point-Halle auf die Beine gestellt hatten. Damit wurde ebenso publikumswirksam auf die Thematik aufmerksam gemacht wie durch die aktive Teilnahmen an den Gedenkveranstaltungen am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus. Schulintern habe es zudem mehrere Veranstaltungen gegeben wie zum Beispiel ein Zivilcourage-Training durch Polizeibeamte. „Und für den kommenden Sommer planen unsere Schüler gerade wieder ein Konzert mit regionalen Bands - dieses Mal mit der Staatlichen Wirtschaftsschule zusammen.“
Dort kümmert sich Schulleiter Dieter Schönbuchner um das Projekt „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“. „Wir haben uns der Aktion im Juni vergangenen Jahres angeschlossen“, berichtet der Lehrer, der in Personalunion auch Leiter der Staatlichen Berufsschule II ist. „Dort machen wir ja schon seit zehn Jahren mit, wir waren damals die erste berufliche Schule in Bayern, die sich der Aktion angeschlossen hatte.“
Schönbuchner kündigt ein Theaterstück mit der preisgekrönten Schauspielerin Bettina Mittendorfer an. „Unsere Industriekaufleute aus der 12 a organisieren gerade eine Aufführung des Stückes ‚Weibsbilder’ von Oskar Maria Graf, der ja von den Nazis verfolgt wurde.“ Am 30. März soll das Stück in der Berufsschule am Fernsehturm aufgeführt werden.
An allen Schulen finden regelmäßig Fortbildungs- und Aufklärungsveranstaltungen für Schüler und Lehrer statt, wie die Verantwortlichen betonen. Neben dem Erkennen von latent vorhandenem Rassismus, wie er sich etwa in unbedachten Sprüchen zeigt, rückt dabei immer mehr das Thema Zivilcourage in den Fokus.
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Projektkoordinator Fritz Marquardt ist erreichbar per Mail über [email protected]
Von Thomas Seider
Die Parteien haben sich überboten in ihren Anträgen, beim Umbau des Bahnhofs auch einen Aufzug zum Poststeg oder gleich zur Grünaustraße einzurichten. Erste Untersuchungen zeigen nun: Diese Anlage spart zwischen Bahnhof und Busbahnhof 80 bis 100 Meter Fußweg. Sie kostet aber je nach Ausführung die Stadt um eine Million Euro, abzüglich möglicher Zuschüsse. Die Stadträte schreckt diese Information nicht ab. Fast alle können sich nach wie vor vorstellen, dass die Verbesserung groß genug ist, um den Aufwand zu rechtfertigen. Einer widerspricht: Andreas Dittlmann (FDP) hält den Aufzug für hinausgeworfenes Geld.
Ob CSU, SPD oder ÖDP, viele haben sich stark gemacht für eine bessere Anbindung des Bahnhofs. Die ist möglich. Eher nicht, indem man den Tunnel unter den Bahnsteigen bis zur Grünaustraße verlängert und dort einen Aufzug und die immer auch erforderliche Treppenanlage baut - denn das würde fünf Millionen Euro kosten. „Diese Kosten erschlagen mich“, bekennt etwa Dr. Gerhard Waschler (CSU). Den Kollegen geht es nicht anders. Doch es gibt Alternativen: Aufzüge von den Bahnsteigen hinauf zum Poststeg oder über einen neuen Steg direkt zur Grünaustraße. Der Bahn wäre einverstanden, obwohl es ihr am liebsten wäre, die Kunden gingen wie bisher durchs Bahnhofsgebäude und nähmen dabei noch etwas aus den vermieteten Shops mit.
Der Weg zum Busbahnhof führt bisher über den bestehenden Aufzug an der früheren Hauptpost. Wenn demgegenüber per neuem Aufzug direkt von einem der Bahnsteige aus 80 bis 100 Meter gespart würden, ist das viel? Mit schwerem Gepäck vielleicht schon, meint Paul Kastner (ÖDP). Vor allem aber sei die erlebte „Wegebeziehung“ besser. Auch OB Jürgen Dupper (SPD) sieht mehr als die bloße Meterzahl: Die großen Wohnviertel oberhalb der Grünaustraße wären besser angebunden. Die Grünaustraße wäre etwas mehr als nur Rückseite des Bahnhofs. Den Geschäften dort täte die Passantenfrequenz gut.
Spielverderber ist Andreas Dittlmann (FDP). Die Zeitersparnis auf dem Weg zwischen Bahnhof und Busbahnhof hat er mit 1,5 Minuten errechnet. Doch an Pendler in großer Zahl, die Bahn und Stadtbus kombinieren wollen, glaubt er eh nicht. Er ist auch kein Fan öffentlicher Aufzüge: Der bestehende am Poststeg sei im Dauerzustand „mehr als versifft“. Dittlmann ist versucht es anderen gleichzutun und aus Ekel die Aufzugtasten lieber mit dem Fuß als der Hand zu drücken. Die Zustände im neuen Aufzug wären nicht besser, fürchtet er: „Da müsste dreimal am Tag geputzt werden und daran glaube ich nicht.“
Wenn schon, bräuchten nicht nur einer, sondern sowohl der mittlere als auch der hintere Bahnsteig einen Aufzug, meint Dittlmann. Vorzeigebeispiel ist Regensburg. So setzt der Skeptiker auf die von der Stadt zu begleichende Rechnung nicht 600 000 Euro für einen Aufzug, sondern 1,2 Millionen für zwei. Dazu kommt eine an die Bahn zu zahlende sechsstellige Einmal-Pauschale für den Unterhalt. Die Stadt hofft aber, dass sie für den Bau Zuschüsse erhält.
Ob mit neuem oder altem Aufzug - will der Fahrgast überhaupt in die Grünaustraße, um vom Bahnhof zum ZOB zu gelangen? Viele wollen das eben nicht, sagt Dittlmann. Er selbst würde mit dem Rollkoffer den Weg über Bahnhofstraße und Busrampe bevorzugen. Viele Frauen hielten das in der Dunkelheit genauso. Für sie sei die im vorderen Teil zumindest bis zur Verwirklichung der neuen Baukomplexe eher unbelebte Grünaustraße ein „Angstraum“.
www.passau.de ist ihm nicht genug. Die Stadt soll sich auch um einen Internet-Auftritt im sozialen Netzwerk Facebook kümmern, fordert FDP-Stadtrat Andreas Dittlmann. Weil vor allem viele junge Leute die Kommunikation über Facebook nutzen, wäre dies eine gute Möglichkeit, die Jugend „mit ins Boot zu nehmen“, schreibt Dittlmann in seinem Antrag an die Stadt. Statt der mittlerweile schon wieder „altmodischen Newsletter“ könnte man über Facebook-Postings, so nennt man die kurzen Mitteilungen, „auf äußerst einfache und effektive Art und Weise kostengünstig Werbung“ machen. Dittlmann nennt den Livestream, das sind die TV-Übertragungen von Stadtratssitzungen ins Internet, oder die Veranstaltungen im soeben gestarteten Barockjahr als Beispiele. - jkl
Dass Justizstaatssekretär Dr. Max Stadler die FDP-Klausurtagung im Kloster Benediktbeuren vorzeitig verließ, hatte einen besonderen Grund: Am selben Tag fand in der Universität Regensburg eine große Feier zum 80. Geburtstag von Stadlers Doktorvater Prof. Dr. Ekkehard Schumann statt. Fast alle Doktoranden und ehemaligen Assistenten versammelten sich aufgrund einer Initiative der Regensburger Richterin Dr. Bettina Mielke und gratulierten ihrem akademischen Lehrer. Staatssekretär Stadler hatte die ehrenvolle Aufgabe, die Laudatio zu halten. Der Passauer, selber von 1974 bis 1977 Mitarbeiter am Lehrstuhl für Prozessrecht, zeigte auf, dass häufig wissenschaftliche Erkenntnisse von Professor Schumann, der auch Vizepräsident des Bayerischen Senats war, vom Gesetzgeber aufgegriffen worden seien. Zuletzt sei es zu einer von Schumann angeregten Gesetzesänderung bei den Regelungen zur Menschenrechtsbeschwerde gekommen. Prof. Schumann erwiderte launig, er freue sich, dass dieser Vorschlag, den er schon vor 50 Jahren in seiner eigenen Dissertation gemacht habe, nunmehr von seinem Schüler Stadler in die Tat umgesetzt worden sei.
Laut FDP-Gutachten keine Auswirkungen auf Aufklärungsquote von Straftagen - Widerspruch von der Union
Von Andreas Herholz
Berlin. Der Vorstoß war sorgfältig vorbereitet. Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger denkt nicht daran, im Koalitionsstreit um die Vorratsdatenspeicherung einzulenken. Die FDP-Politikerin legt ein juristisches Gutachten vor, das den Nutzen der Vorratsdatenspeicherung in Frage stellt.
Die Auseinandersetzung um die Nutzung von Kommunikationsdaten zur Ermittlung bei Straftaten zwischen Union und FDP spitzt sich weiter zu. Die Liberalen und ihre Ministerin lehnen die von der Union geforderte und von der EU-Kommission angemahnte Rückkehr zur anlasslosen Vorratsdatenspeicherung weiter strikt ab.
Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) beharrt als Kompromiss in der Auseinandersetzung mit der Union auf die Einführung des sogenannten Quick-Freeze-Verfahrens. Danach würden Telefon- und Internetanbieter nur bei einem Verdacht auf schwere Straftaten von den Sicherheitsbehörden angewiesen, Kommunikationsdaten zu speichern. Per Gerichtsbeschluss könnten die Behörden dann die Nutzung erreichen.
Leutheusser-Schnarrenberger sieht sich durch ein von ihr in Auftrag gegebenes Gutachten des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Strafrecht in Freiburg bestätigt. Die Expertenstudie über mögliche Schutzlücken durch den Wegfall der Vorratsdatenspeicherung kommt zu dem Ergebnis, dass diese Methode nicht zu einer systematisch höheren Aufklärung geführt hätte. Allerdings weisen die Juristen auch darauf hin, dass von Praktikern aus Justiz und Sicherheitsbehörden in dem von der Ministerin geforderten Quick-Freeze-Verfahren "kein taugliches Äquivalent zur Vorratsdatenspeicherung" gesehen werde. Eine Argumentationshilfe, die sich die Ministerin immerhin 20 000 Euro aus ihrem Etat hat kosten lassen.
"Die Studie zeigt, dass die Notwendigkeit der Vorratsdatenspeicherung nicht empirisch belegt, sondern nur ein Gefühl der Praktiker ist", erklärte der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesministerium der Justiz, Max Stadler (FDP). Die Vorratsdatenspeicherung habe keinen messbaren Einfluss auf Aufklärungsquoten, bekräftigte er die Ablehnung der Liberalen. Wenn Ermittler etwas anderes behaupteten und dabei auf Einzelfälle verwiesen, sei dies "weder belegt noch belegbar", so Stadler. "Wir treten als Alternative für das Quick-Freeze-Verfahren ein, bei dem Daten nur aus konkretem Anlass gespeichert werden", erklärte er.
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) erfuhr von der Studie erst aus den Medien. Der Minister und die Union beharren darauf, die anlasslose Vorratsdatenspeicherung wieder einzuführen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte zuletzt auf eine schnelle Einigung zwischen dem Justiz- und dem Innenressort gedrängt – vergeblich. Ein neues Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung werde keine Zustimmung der FDP finden, heißt es aus der Parteiführung. "Unverständlich", "abenteuerlich", "Milchmädchenrechnung", kritisieren CSU-Spitzen die Liberalen und die Justizministerin. In den Reihen der Union verweist man auf eine EU-Richtlinie, die eine sechs Monate lange Vorratsdatenspeicherung vorschreibt. Die Kommission droht Deutschland bereits mit Bußgeld im Falle der Nichteinhaltung.
Wird der Streit um die Vorratsdatenspeicherung jetzt zur Chefsache? Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte gestern, die Kanzlerin sei ständig mit den beiden Ministerin im Gespräch. Spätestens beim nächsten Koalitionsgipfel dürfte das Thema ganz oben auf der Tagesordnung stehen.
von SEBASTIAN DAIMINGER
Viel wurde über den Sinn und Unsinn von Liveübertragungen aus dem Passauer Stadtrat diskutiert. Doch nun steht fest: Das einst so umstrittene Projekt ist mittlerweile eine Erfolgsnummer - und zwar für die ganze Stadt. Denn Passau ist in der Sache landesweit Vorreiter - jeder Stadtrat quasi ein Pionier. Ein Gewinn auch für Demokratie und Transparenz.
Sogar mit konkreten Zahlen lässt sich der Erfolg nun beziffern. Laut neuesten Erhebungen der Stadtverwaltung schauen durchschnittlich rund 50 Bürger bei den Sitzungen zu. Mehr als sonst persönlich im Rathaus auftauchen oder als Zuschauer dort überhaupt Platz hätten. Einzelne Sitzungen (Bauen und Liegenschaften, Schulen und Sport, Finanzen) erreichten auch schon über 100 Zuschauer.
Grund genug für die Ideengeber der FDP-Stadtratsfraktion, beim Thema Livestream jetzt nochmal nachzulegen. In einem neuen Antrag ans OB-Büro fordert Justizstaatssekretär Max Stadler, die Livestream-Übertragungen aus den Stadtratssitzungen als feste Einrichtung fortzusetzen. Bis dato wurden die Übertragungen offiziell nur als Testphase deklariert. Die Übertragungen sollen zudem künftig auf der Homepage der Stadt Passau noch besser kommuniziert werden. Es wird moniert: „Viele Bürger wissen nicht, wann welche Sitzung übertragen wird.“
Weiteres Anliegen der FDP: Die technischen Voraussetzungen sollen ausgebaut werden, damit auch WIFI-Nutzer und alle, die Internet über 3G sowie Smartphones oder via Firmennetzwerke nutzen, die Übertragungen sehen können. Laut Techniker ist dies momentan nicht für alle Nutzer möglich - Schuld daran sei ein sehr eingeschränktes Server-System in der Stadtverwaltung, welches den Livestream-Empfang für manche Nutzer unmöglich macht. Um diese und andere Probleme zu lösen sei es auch ratsam, mit der Universität Passau, zum Beispiel dem Lehrstuhl für Medien und Kommunikation, zu kooperieren. Diesen Vorschlag unterstützt übrigens auch der Grünen-Stadtrat Karl Synek. Die Studenten könnten helfen, das Thema Livestream zu verbessern und auszubauen. Im FDP-Antrag heißt es dazu: „Zudem schlagen wir vor, zusammen mit der Uni Passau einen Weg zu finden, wie die Sitzungen kostengünstig aufgezeichnet werden und mit geringer zeitlicher Verzögerung ungeschnitten und unkommentiert in eine Online-Mediathek auf der Homepage der Stadt Passau eingestellt werden können. Dort sollen sie dauerhaft gespeichert und für jedermann zugänglich bleiben.“
All diese Maßnahmen sollen letztendlich dazu führen, die Zugriffszahlen für das „Rathaus-TV“ nochmal deutlich zu steigern. Bezüglich der Kosten dürfe der neue Bürgerservice laut Stadler aber nicht „aus dem Ruder laufen“. Zweckmäßige technische Lösungen seien gefragt: Zum Beispiel eine Webcam mit Richtmikro, welche den ganzen Raum (Zuschauer ausgenommen) filmt. Momentan übernimmt diese Aufgabe ein Angestellter der Stadt per Schwenk-Kamera. Diese Personalkosten - derzeit rund 9600 Euro im Jahr - können man großteils einsparen. Die FDP dazu: „Die Inhalte der Diskussion stehen für uns im Vordergrund. Diese müssen bei den Nutzern verständlich ankommen. Mehr aber auch nicht.“
Abgeordnete sollen sich für anstehende Änderung des Aktiengesetzes starkmachen
Die FDP-Stadträte Dr. Max Stadler und Andreas Dittlmann haben bekräftigt, dass sie ebenfalls öffentliche Aufsichtsratssitzungen bei den städtischen Tochtergesellschaften wünschen. Dafür reiche aber der Stadtratsbeschluss vom Montag nicht aus, sondern man brauche dafür eine klare gesetzliche Grundlage. „Wir fordern daher den Oberbürgermeister und die Passauer SPD, die CSU und die Grünen auf, an ihre jeweiligen Bundestagsfraktionen heranzutreten und dafür zu sorgen, dass diese das FDP-Anliegen unterstützen.“ Im übrigen sei es bei der Gründung der GmbHs nicht um Geheimniskrämerei, sondern um verbesserte Wirtschaftlichkeit gegangen.
Stadler und Dittlmann erklärten, man müsse momentan Sorge haben, dass Beschlüsse der städtischen Tochter-GmbHs GGP, Event und Stadtwerke Passau demnächst gerichtlich aufgehoben würden. Darauf habe der städtische Jurist Dr. Heinz-Günter Kuhls die Stadträte vor der Abstimmung am Montag ausdrücklich aufmerksam gemacht. Unter Juristen sei es die herrschende Meinung, dass man Aufsichtsratssitzungen nur auf der Grundlage einer Gesetzesänderung öffentlich abhalten dürfe. „Somit hat die Stadtratsmehrheit im Bestreben, ein richtiges Ziel, nämlich mehr Transparenz, zu erreichen, für eine erhebliche Rechtsunsicherheit gesorgt“, kritisieren die FDP-Stadträte.
Auch der Oberbürgermeister selber habe dieses Problem erkannt und in der Debatte im Finanzausschuss zum Ausdruck gebracht, dass er auf eine nachträgliche Legitimation durch den Gesetzgeber hoffe. Da dem Oberbürgermeister somit bekannt gewesen sei, dass man eigentlich einen solchen Beschluss erst nach einer Gesetzesänderung hätte fassen dürfen, erwarte die FDP nun von ihm eine Initiative in seiner eigenen Partei. In der letzten Legislaturperiode habe nämlich die damalige Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) eine neue Transparenzregelung abgelehnt.
Stadler und Dittlmann machen darauf aufmerksam, dass dies umgehend geschehen müsse. „Die Gelegenheit für Herrn Oberbürgermeister, tätig zu werden, besteht sofort!“ Denn bereits am Freitag, 10. Februar, stehe der Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Aktiengesetzes als Punkt 25 auf der Tagesordnung des Bundesrates. Dieses Gesetz sei der richtige Ort, um für das Passauer Transparenz-Anliegen eine saubere rechtliche Grundlage zu schaffen. Man brauche nur eine entsprechende Bestimmung in § 394 des Aktiengesetzes einzuführen, die dann gleichermaßen für GmbHs gelten würde.
„Somit ergibt sich unmittelbar die Chance, den Worten des Oberbürgermeisters im Finanzausschuss Taten folgen zu lassen!“, meint Dr. Max Stadler. Denn nach dem ersten Durchgang im Bundesrat am 10. Februar komme die Aktienrechtsnovelle in den Bundestag. Dort bestehe für die Abgeordneten die Möglichkeit, die von Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) bereits erarbeitete Neuformulierung des § 394 Aktiengesetz während der Ausschussberatungen in die Aktienrechtsnovelle einzufügen.
Damit diese Gelegenheit genutzt werde, richten die beiden FDP-Stadträte dieselbe Bitte wie an den Oberbürgermeister auch an die Passauer CSU. Deren Fraktionsvorsitzender Clemens Damberger habe ja im Finanzausschuss die FDP-Position ausdrücklich geteilt. Stadler und Dittlmann erinnern daran, dass schon im Jahr 2006 der damalige Oberbürgermeister Albert Zankl (CSU) an das Bundesjustizministerium einen Brief mit der Bitte gerichtet habe, das Aktiengesetz für mehr Transparenz zu ändern. Daran solle nunmehr die Passauer CSU anknüpfen und die CDU/CSU-Bundestagsfraktion um Unterstützung der Aktiengesetzänderung bitten.
Zwar hätten, so Stadler und Dittlmann, die Stadträte der ÖDP keinen Ansprechpartner auf Bundesebene, aber Grünen-Stadtrat Karl Synek, der ebenfalls trotz mangelnder gesetzlicher Grundlage für die Öffentlichkeit der Aufsichtsratssitzungen gestimmt habe, könne sich sehr wohl an die grüne Bundestagsfraktion wenden.
Die FDP-Stadträte schlossen ihren Appell mit den Worten: „Wenn auf diese Weise von der kommunalen Basis her den Parlamentariern aller Fraktionen deutlich gemacht wird, dass wir Rechtssicherheit brauchen, wird dies seinen Eindruck hoffentlich nicht verfehlen“.
Überraschende 7:6-Mehrheit im Finanzausschuss für mehr Öffentlichkeit bei Entscheidungen in Aufsichtsräten von WGP, Event und Stadtwerken
Von Christian Karl
„Das war jetzt schon ein kleiner Meilenstein“ meinte Oliver Robl am Montagabend euphorisch, nachdem seine ÖDP-Fraktion überraschend eine Mehrheit fand für einen Antrag auf ein seit Jahren diskutiertes Anliegen. Mit 7:6 Stimmen wurde im Finanzausschuss beschlossen, dass Aufsichtsratssitzungen der städtischen Tochter-GmbHs WGP, Event und Stadtwerke Passau künftig großteils öffentlich abgehalten werden sollen. Tagesordnungspunkte, die aber „zwingend“ der Geheimhaltung unterliegen - zum Beispiel wegen Namensschutz und bestimmter Geldsummen - bleiben aber nach wie vor nichtöffentlich.
Die Entscheidung erfolgte trotz eines kritischen Einwurfs von FDP-Stadtrat und Justiz-Staatssekretär Dr. Max Stadler. Zünglein an der Waage war schließlich OB Jürgen Dupper mit seinem Ja. Gegen das Vorhaben stimmten die CSU, FDP/Passauer Liste und FWG, deren Mitglieder zwar ebenfalls auf mehr Transparenz in den GmbH-Sitzungen pochten, aber auf eine noch laufende mögliche GmbH-Gesetzänderung in Berlin verwiesen. Auch die Verwaltung hatte den Antrag abgelehnt und erläutert, dass der Antrag laut Stellungnahmen des Bayerischen Städtetags und des bayerischen Innenministeriums nicht in Einklang mit geltendem Recht stehe.
Der ÖDP-Ansinnen wird bereits seit gut vier Jahren diskutiert, wurde teils mit Blick auf das Berliner Verfahren vertagt oder in einzelnen Aufsichtsräten städtischer GmbHs befürwortet oder abgelehnt. Im Finanzausschuss war jetzt eine Grundsatzentscheidung angesagt, die allerdings noch vom Plenum mehrheitlich bestätigt werden muss. „Früher wurden die Themen jahrzehntelang öffentlich behandelt und danach in Gremien verlagert, die nicht öffentlich tagen“, meinte Antragsteller Urban Mangold mit Blick auf Diskussionen wie über „zum Beispiel Eintrittspreise, Busnetz oder Investitionen“, die in städtischen GmbHs nichtöffentlich geführt werden. „Inwieweit darf denn Politik privatisiert werden“, fragte der ÖDP-Politiker rhetorisch.
„Wir befürworten ausdrücklich auch das Ziel der ÖDP“, sagte Dr. Max Stadler, der aber zugleich an laufende Diskussionen und mögliche Gesetzesänderungen im Bundestag über „Öffentlichkeit in kommunalen GmbHs“ erinnerte. Und immer wieder höre er dabei dort auch das Argument, dass man bereits bei der Gründung solcher GmbHs üblicherweise auch wisse, dass sie später nichtöffentlich tagen werden - und auch müssen. Wenn man Veränderungen dieses Grundsatzes wolle, dann müsse man die rechtlichen Bestimmungen für kommunale GmbHs ändern. „Ich setze mich dafür ein“, so Stadler auch mit Blick auf laufende, aber noch nicht abgeschlossene Debatten. Der Bundespolitiker könne aber nicht in Berlin für eine Gesetzesänderung eintreten und in Passau dann einem nicht rechtskonformen Ansinnen zustimmen, das impliziert, dass das Gesetzesvorhaben in Berlin überflüssig wäre. Bis das „eigentliche Ziel“ GmbH-Gesetzesänderung erreicht sei, könne man ja in Passau
eine Zwischenlösung anstreben, meinte Stadler und schlug vor, in öffentlichen Plenums-Sitzungen einen Bericht über Beschlüsse in städtischen Tochterunternehmen abzugeben. CSU-Fraktions-Chef Clemens Damberger meinte, den Vorschlägen und Argumenten Stadlers sei „nichts hinzuzufügen“.
FWG-Stadtrat Alois Feuerer erinnerte daran, dass der Passauer FWGUrvater Prof. Dr. Michael Kobler bereits in den 80-er Jahren für mehr Öffnung von Sitzungen eingetreten sei. „Aber streuen wir doch der Öffentlichkeit nicht Sand in die Augen. Wichtige Sachen werden nach wie vor auch in Zukunft hinter verschlossenen Türen behandelt“, so Feuerer, der die Debatte als eine um „Pseudo-Öffentlichkeit“ bezeichnete. Trotzdem aber hatte der Stadtrats-Routinier einen Konflikt. „Wenn ich mit der ÖDP stimme, ist das dann unrechtlich?“, fragte er Rathaus-Jurist Dr. Heinz-Günter Kuhls. Der Rechtsreferent ließ ihn wissen, dass es für das Ansinnen der ÖDP keine gesetzliche Regelung gebe.
OB Jürgen Dupper, der früh Sympathie für den ÖDP-Antrag erkennen ließ, sprach von einer „Phantomdiskussion“. „Wenn man möchte, dass etwas öffentlich wird, muss man es nur auf die nichtöffentliche Tagesordnung setzen, damit es am nächsten Tag in der Zeitung steht“, so der Rathaus-Chef. Der OB befürwortete den Antrag ausdrücklich und hoffte auch auf eine „nachträgliche Legitimation“ durch den Bundesgesetzgeber. Andreas Rother (SPD) gewann dem Antrag ebenfalls Positives ab: „Transparenz ist wichtig. Dies ist ein Schritt, der uns nicht weh tut. Wir hoffen aber, dass dies auch auf Bundesebene seinen Weg nimmt.“
Mit Blick auf mögliche Klagen meinte Mangold: „Rechtsauffassungen werden auch durch Gerichtsentscheidungen fortgeschrieben.“ Verfahren aber seien derzeit nicht bekannt. „Machen wir es so, wie es auch andere Städte machen.“ Bis dato haben laut Mangold fünf bayerische Städte (Amberg, Bamberg, Deggendorf, Ingolstadt und Würzburg) eine ähnliche Öffentlichkeit in städtischen GmbHs beschlossen, wie sie Passau auf den Weg bringen will.
Gestern teilte der Stadtkämmerer Herbert Denk den erfreuten Stadträten im Finanzausschuss mit, dass der Etat 2011 sogar um 14,5 Millionen Euro besser abgeschlossen wurde als erwartet. Doch was tun mit dem unerwarteten Geldsegen? Schulden tilgen oder sparen?
Über das angenehmes finanziellen Polster aus dem vergangene Jahr kann sie die Stadt Passau freuen. Bei der Haushaltsrechnung für 2011 vor einem Jahr war man noch sehr pessimistisch. „Wir haben eine Zuführung in Höhe von rund 8 Millionen Euro vom Vermögens- in den Verwaltungshaushalt veranlagt“, rief der Stadtkämmerer im gestern tagenden Finanzausschuss in Erinnerung. Im Klartext wäre also auf dem „Sparbuch“ ein empfindliches Minus zu verbuchen gewesen. Aber dank der boomenden Wirtschaftslage verlief das vergangene Jahr stattdessen finanziell hervorragend: 14,5 Millionen Euro an Mehreinnahmen hat nun die vorläufige Jahresrechnung 2011 ergeben. Allein bei der Gewerbesteuer konnte ein Plus von 9,3 Millionen Euro verbucht werden. Auch bei der Einkommenssteuer kamen 0,8 Millionen und bei den Schlüsselzuweisungen 1 Millionen Euro mehr dem Stadtsäckel zugute. Andererseits wurde auch intern einiges eingespart. „Es ist besonders erfreulich, dass gewisse Dienststellen so gut abschnitten“, lobte Denk gestern besonders im Hinblick auf den Sozialbereich, der 2,3 Millionen Euro weniger benötigte als erwartet. Und so kann sich der Vermögenshaushalt urplötzlich auf eine positive Rückführung freuen, die Entnahme von Geldern zugunsten des Verwaltungshaushaltes ist kein Thema mehr: 5,6 Millionen Euro können dem Vermögenshaushalt im Jahr 2011 zugeführt werden.
Statt 10 Millionen weniger werden die Rücklagen sogar erhöht
Und der Geldsegen hat auch einen sehr positiven Einfluss auf die allgemeinen Rücklagen der Stadt. Die betrugen Anfang 2011 23,8 Millionen Euro. Damals dachte man nicht, dieses Polster so hoch halten zu können. „Es war für 2011 eine Entnahme von rund 10 Millionen Euro geplant“, sagt Denk. Doch stattdessen gestern die gute Nachricht: „Wir können die allgemeinen Rücklagen sogar auf 27,4 Millionen aufstocken“, freut sich Denk.
Und da die Stadt Passau so unerwartet mehr Geld zur Verfügung hat, stellte sich nun im Finanzausschuss die Frage, was damit geschehen solle: Auf die hohe Kante legen oder lieber damit Schulden tilgen?
Am 5. Dezember vergangenen Jahres bereits stellte die FDP-Fraktion den Antrag, dass die Haushaltsüberschüsse, allerdings schon bezogen auf den Haushalt 2012 - sollten sie über eine Rücklage von 15 Millionen Euro hinaus gehen – zur Schuldentilgung verwendet werden sollen. Im gestrigen Finanzausschuss nun stand der Antrag auf der Tagesordnung und FDP-Stadtrat Dr. Max Stadler erläuterte seine Intention hinter dem Antrag: „Wir sollten uns selber daran binden, dass wir mehr in die Schuldentilgung investieren, wenn die Möglichkeiten dazu da sind.“ Bei der Verwaltung stieß er mit seinem Antrag auf wenig Gegenliebe: „Wir sollten das nicht automatisieren, weil in den nächsten Jahren große Investitionen wie die Dreifachturnhalle oder die Rückführung der Event anstehen. Deshalb schlagen wir vor, wenn zum Jahresende Überschüsse da sind, diese den Rücklagen zuzuführen“, meint Stadtkämmerer Denk.
Das stieß durchaus auf Verständnis beim Antragsteller Stadler: „Da bin ich einig mit der Verwaltung, wir brauchen ein Polster im Rücken.“ Auch sei es nicht nicht zweckmäßig, dass bei großen Investitionen ein Automatismus herrsche. Deshalb schlug er einen Zusatz im Antrag vor, dass der Finanzausschuss von Fall zu Fall entscheiden dürfe. „Das ist dann eine Richtungsvorgabe, aber wir würden uns die letzte Entscheidung bei außergewöhnlichen Investitionen vorbehalten“, so Stadler.
Mit diesem Zugeständnis hatte Stadler schnell alle Stadträte auf seiner Seite. Nur der 2. Bürgermeister Urban Mangold (ÖDP) zierte sich traditionsgemäß ein bisschen: „Ich habe den Eindruck, ich befinde mich auf einer Zeitreise in eine Amtsperiode, wo Schuldentilgung bitter notwendig war.“ Wenn das angesichts der positiven Haushaltslage auch für heute suggeriert werde, sei da das etwas irritierend, „denn wir sind schon auf dem richtigen Weg“. Nichtsdestotrotz könne er dem erweiterten Antrag Stadlers zustimmen. Auch bei den Grünen fand Stadler Unterstützung: „Eine Selbstverpflichtung zum Schuldenabbau ist auf alle Fälle sinnvoll, denn wie wir gemerkt haben: Von selbst kommt´s nicht zustande“, meinte Stadtrat Karl Synek. In der abschließenden Abstimmung war man sich dementsprechend einig und stimmte ohne Gegenstimme für den Antrag der FDP. Umgesetzt wird diese Selbstverpflichtung zum Schuldenabbau allerdings erst zum Ende diesen Jahres, wenn die abschließenden Haushaltsberatungen anstehen.
Bericht wurde veröffentlicht von
Esther Mischkowski
Durchaus für Erstaunen sorgte gestern eine Abstimmung im Finanzausschuss: Die Aufsichtsratssitzungen der städtischen Töchter-GmbHs werden künftig auf Antrag der ÖDP der Öffentlichkeit zugängig gemacht. Der Beschluss fiel denkbar knapp aus.
Die Passauer ÖDP konnte gestern den ersten Sieg des Jahres verbuchen: Der 2. Bürgermeister Mangold hatte vor rund einem halben Jahr den Antrag gestellt, die Aufsichtsratssitzungen der kommunalen GmbHs mit einem öffentlichen und einen nichtöffentlichen Teil grundsätzlich für Bürger und Medien zugänglich zu machen. Eine Baustelle, an der die ÖDP schon seit drei Jahren werkelt und über die gestern endlich entschieden wurde. Mit durchaus überraschendem Ergebnis: Der Finanzausschuss stimmte denkbar knapp mit 7:6 für Mangolds Antrag. Doch insbesondere auf Seiten der FDP/PaL und der CSU gab es rechtliche Bedenken, die auch von der Stadtverwaltung untermauert wurden. Eigentlich war man sich trotzdem irgendwie einig.
Die Krux an der Öffnung von Aufsichtsratssitzungen: Im GmbH-Recht ist das explizit nicht vorgesehen. Seit einiger Zeit gibt es Bestrebungen auf Bundesebene – maßgeblich mit angetrieben von Staatssekretär und FDP-Stadtrat Dr. Max Stadler – diese Gesetzeslage im Bezug auf kommunale GmbHs zu ändern. Doch bisher ist unklar, wann dies letztendlich umgesetzt wird. Mangold traf mit seinem Antrag also durchaus den allgemeinen Tenor, sein Schnellschuss über geltendes Recht hinaus behagte hingegen nicht jedem.
Dabei sind seine Argumente stichhaltig. Als die städtischen Töchter (Stadtwerke, Event und WGP) in GmbHs umgewandelt wurden, wurde, wie Mangold gestern im Ausschuss erinnert, „Themen der Öffentlichkeit entzogen, die jahrzehntelang mit einer Selbstverständlichkeit öffentlich diskutiert wurden“. Man solle sich fragen, so der Bürgermeister, ob man das Öffentlichkeitsprinzip so weit aushöhlen wolle, nur weil das „Papperl GmbH“ draufstehe. Der deutsche Städtetag habe sich zwar gegen ein solch eigenmächtiges Vorgehen ausgesprochen, „doch ich meine, das bindet uns nicht“, betont Mangold. Schon fünf andere bayerische Städte (Angabe des Bayerischen Städtetages), darunter unsere Nachbarstadt Deggendorf, haben sich nicht von dem noch laufenden Gesetzgebungsverfahren auf Bundesebene und der Prämisse des Bayerischen Städtetags abhalten lassen, und die Aufsichtsratssitzungen ihrer städtischen Töchter zum Teil öffentlich gemacht. „Dort hat sich niemand über ein Gericht dagegen gewandt, auch das Handelsregistergericht hat keine Einwände eingebracht“, berichtet Mangold. „Wir sind Alleingesellschafter, also können wir das auch allein entscheiden.“
Das die Gesetzeslage jedoch dagegen spricht, bringt Dr. Max Stadler als Staatsekretär in die Entscheidungsbredouille. Dieser, so betonte er gestern, „teilt ausdrücklich das Ziel des Antrags“. Aber man hätte damals, als die Entscheidung zur Umwandlung in GmbHs in Passau fiel, genau die Bestimmungen gekannt. „Und wenn man die Situation verändern will, muss man an der Wurzel ansetzen und die gesetzlichen Bestimmungen ändern“, so Stadler. „Ich kann einfach nicht im Passauer Stadtrat einem Beschluss zustimmen, der meinen Bestrebungen auf Bundesebene widerspricht“, stellt der FDP-Stadtrat klar. Er könne sich aber vorstellen, dass man die Themen der Aufsichtsratssitzungen im Gesellschafterausschuss, also im Plenum, als Tagesordnungspunkt behandelt und so doch noch indirekt der Öffentlichkeit zugängig mache. „Das ist zwar aber nicht ganz ideal und mit Verzögerung“, gibt Stadler zu, aber es sei eine Zwischenlösung, bis man das endgültige „gemeinsame Ziel“ erreicht habe. Denn Mangolds vorgeschlagener Weg sei für ihn derzeit „juristisch einfach nicht gangbar“. Und er fügte einen direkten Appell an den Bürgermeister Mangold hinzu: „Ich bitte dich im Sinne einer fairen Diskussion nicht mehr zu behaupten, dass wir (die FDP, Anm. d. Red.) uns gegen eine Öffnung der Aufsichtsratssitzungen sperren, das ist schlicht falsch.“ Damit bezog Stadler direkt Stellung zu einer Aussage Mangolds, die im Lokalmagazin Bürgerblick zitiert wurde.
Mangolds und Stadlers Haltungen zur Öffnung der Aufsichtsratssitzungen waren standen gestern auch symbolisch für die zwei Lager, die sich im Ausschuss gestern gebildet haben. Dass mehr Transparenz geschaffen werden soll, da war man sich einig, doch der Weg wurde heiß diskutiert.
Auf der einen Seite waren ÖDP, SPD und die Grünen, die gemäß Mangolds Vorschlag dem Beispiel einiger Städte folgen und jetzt schon die Aufsichtsratssitzungen öffnen wollen. „Das kann viel Luft aus der öffentlichen Diskussion herausnehmen“, meint Grünen-Stadtrat Karl Synek zustimmend. Und auch Andreas Rother (SPD) betonte: „Für uns ist es wichtig, dass wir transparent sind, das ist ein Schritt, der uns nicht weh tut.“ Sensible Themen wie beispielsweise Personalfragen, so gibt Rother zu bedenken, können ja weiterhin im nichtöffentlichen Sitzungsteil geklärt werden. Und selbst Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) schloss sich Mangolds Antrag an. Zwar Führer man hier eigentlich eine „Phantomdiskussion“, meinte der OB, denn „die nichtöffentliche Sitzung gibt es schon lang nicht mehr“. Deren Inhalte gelangen nämlich doch irgendwie immer an die Presse und somit an die Öffentlichkeit. Und er gebe auch Stadler Recht, für den es eine „Zumutung“ wäre, wenn man von ihm fordere, da zuzustimmen. Aber er selbst wolle nicht mehr warten oder es beim Briefeschreiben belassen (ein Seitenhieb an seinen Vorgänger Albert Zankl, der in seiner Amtszeit einen Brief an die damalige Justizministerin Brigitte Zypries mit demselben Anliegen schrieb). Deshalb unterstütze er schon heute den Antrag von Mangold und sehe eine womöglich zukünftige Änderung der Gesetzeslage als nachträgliche Legitimation. „Ich würde das nach Passauer Stadtrecht einfach so probieren“, stellte Dupper klar. Streut der Antrag Sand in die Augen der Öffentlichkeit?
Damit stellte er sich sogar gegen seine eigene Verwaltung, die sich in Persona von Rechtsreferent Dr. Heinz-Günter Kuhls. Der hatte einen Ablehnung von Mangolds Antrag vorgeschlagen: „Die Tatsache, dass das in einigen Städten trotzdem so gehandhabt wird, macht das rechtlich noch lange nicht zulässig.“ Die beantragte Regelung stimme einfach nicht mit der derzeitigen Gesetzeslage überein, untermauerte der Rechtsreferent Stadlers Bedenken. Auch CSU-Fraktionschef Clemens Damberger stellte sich auf die Seite des FDP-Stadtratskollegen: „Den Ausführungen vom Kollegen Stadler ist meines Erachtens nichts hinzuzufügen.“ Und auch die FWG, vertreten durch Fraktionsvorsitzenden Alois Feuerer musste sich Stadlers Argumentation anschließen: „Ich persönlich bin zwar Anhänger der größtmöglichen Transparenz“, betonte Feuerer. Andererseits streite seine Fraktion regelmäßig für eine rechtskonforme Vorgehensweise in den Ausschüssen, wie etwa im Bauausschuss beim Thema Bauen im Außenbereich (wir berichteten hier). Außerdem werde damit den Bürgern Sand in die Augen gestreut, denn in der Öffentlichkeit werden dann auch nur die unstrittigen Themen behandelt - „das Wichtige findet weiterhin hinter verschlossener Tür statt“. Deshalb stimmte auch Feuerer schließlich etwas widerwillig gegen Mangolds Antrag.
Doch die rechtlichen Bedenken konnten am Ende die Mehrheit nicht überzeugen, sodass die abschließende Abstimmung denkbar knapp mit 7:6 Stimmen für Mangolds Antrag stimmten und somit die Ausschusssitzungen der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Bericht wurde veröffentlicht von
Esther Mischkowski
Von Christian Karl
Kaum ist die „staade Zeit“ vorbei, gewinnt man den Eindruck, dass lokale Politiker ganz besondere Vorsätze fürs neue Jahr haben: In ungewohnter Schärfe attackieren sie sich auf verschiedenen Themenfeldern und schenken sich verbal nichts.
Der für seine diplomatische Gangart geschätzte Passauer FDP-MdB und Stadtrat Dr. Max Stadler wirft den Passauer Grünen vor, die Äußerungen von Bayerns Wirtschaftsminister Zeil zum Import von Atomstrom offenkundig bewusst völlig falsch zu interpretieren. In der Berichterstattung über den Neujahrsempfang der Grünen in Passau sowie in Leserbriefen von Naturschützern lese es sich so, als ob Minister Zeil ein Befürworter des Einkaufs von Strom aus Temelin sei. „Das genaue Gegenteil ist richtig!“, betont Stadler. Zeil habe sich vielmehr dafür ausgesprochen, die Energiewende richtig zu gestalten, damit Deutschland Selbstversorger bei der Stromerzeugung bleibe.
Dazu gehöre neben dem Ausbau der regenerativen Energien in der Region auch die Vorsorge, Strom aus Windkraft, der an Nord- und Ostsee produziert werde, nach Süddeutschland transportieren zu können. Dafür brauche man neue Überlandleitungen. Die Planung für solche Trassen dauere derzeit jahrelang. Minister Zeil habe nur die Sorge formuliert, dass diese für die Energiewende erforderlichen Maßnahmen zu langsam vorankämen.
Die Folge wäre dann laut Zeil wörtlicher Aussage: „Es wird Phasen geben - und es hat sie im letzten Jahr schon gegeben - da fließt Strom aus französischen Kernkraftwerken, tschechischen Kernkraftwerken, polnischen und belgischen Kohlekraftwerken in den deutschen und bayerischen Stromnetzen.“ Mit diesem Zitat habe Zeil laut Stadler lediglich eine Tatsache beschrieben und zugleich geradezu dafür geworben, die Energiewende rasch durchzuführen, damit es künftig eben nicht zu dem unerwünschten Import von Strom komme. Stadler fügte hinzu: „Ich bin neugierig, ob die Grünen vor Ort zu den Befürwortern des für den Stromtransport innerhalb Deutschlands notwendigen Leitungsbaus gehören werden oder zu den Verhinderern.“ Fazit des FDP-Stadtrats: „Es ist eine billige Polemik der Grünen, eine Äußerung des Wirtschaftsministers offenbar bewusst falsch zu verstehen, um sie dann kritisieren zu können, um von eigenen Versäumnissen abzulenken.“ Dass sich an dieser Methode auch MdL Eike Hallitzky beteilige, liege - so Stadler - „unter dessen Niveau“.
Die Passauer Liberalen halten die abgeschlossene Baumaßnahme „Maierhof-Brücke“ für eine wichtige Verbesserung des Verkehrsflusses auf und um die Strauß-Brücke. „Auch wenn dieser Brückenbau im Stadtrat von Vertretern der Öko-Parteien abgelehnt worden war, so sieht die FDP in dem von den Fraktionsmitgliedern Peter Pell und Andreas Dittlmann geforderten Bauwerk einen von mehreren notwendigen Schritten zum Ausbau der Brückenköpfe Nord und Süd der Strauß-Brücke“, erwähnt Stadtrat Andreas Dittlmann.
Für viele Autofahrer aber sorgte die neue Verkehrsregelung über die Brücke vom Baumarkt in Maierhof für Verwirrung. „Diese Anfangsprobleme waren auf ein unglücklich angeordnetes Verkehrsschild zurückzuführen“, so Kreisvorsitzender Korbinian Faltner (Foto rechts). Nachdem zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung auch an die Passauer Liberalen herangetragen wurden, suchten Stadtrat Dr. Max Stadler (links) und Korbinian Faltner vor Ort nach den Problemen, da durch so manchen „Falschfahrer“ die gewünschte Verkehrsentlastung nicht erreicht wird.
„Der Wegweiser sei jetzt korrekt im 90 Grad Winkel“, so Dr. Max Stadler mit Blick auf einen ursprünglichen Fehler - der Wegweiser hing schräg und die Richtungspfeile waren daher etwas verwirrend. „Es bestehen aber noch weitere Verbesserungsmöglichkeiten“. So weise die Beschilderung vor allem auf überregionale Ziele wie „Autobahn Richtung Linz“ oder nur pauschal auf Richtung „Stadtmitte“ hin. „Klarer und damit optimaler wäre auch ein Hinweis auf Nahziele“, so Korbinian Faltner. Dieser findet sich aber erst unmittelbar an der Strauß-Brücke. Ein kleines Zusatzschild auf der Hornbachbrücke könnte nach Ansicht der Liberalen mit wenig Aufwand helfen, Missverständnisse und Falschfahrer zu vermeiden und den Verkehrsfluss richtig zu leiten. Mit einem einfachen, ergänzenden und kostengünstigen Schild könnte man den Effekt der Baumaßnahme noch optimieren. - ck/Foto: Dittlmann
Justizstaatssekretär sieht vor Kreisverband Passau viele Ziele als erreicht an
Die Reform des Mietrechts nennt Justiz-Staatssekretär Dr. Max Stadler in seinem Jahresbericht an den FDP-Kreisverband Passau-Stadt als nächstes bedeutsames Projekt. Ziel sei es, Anreize für die energetische Sanierung von Gebäuden zu schaffen. „Dies ist auch kommunalpolitisch bedeutsam, denn in der Stadt Passau wollen wir ebenfalls einen Beitrag zur Energiewende leisten“, erklärte der Passauer FDP-Bundestagsabgeordnete und Stadtrat. Zudem müsse man im Mietrecht einen besseren Schutz vor so genannten „Mietnomaden“ einführen, die bisweilen Wohnungen verwüsten und ohne Bezahlung verlassen würden. „Vermieten muss attraktiv bleiben, das liegt auch im Interesse der Mieter“, betonte Stadler. Unabhängig von der insgesamt äußerst schwierigen Situation der FDP zog der Staatssekretär für den rechtspolitischen Bereich eine positive Jahresbilanz. Seine Hauptaufgabe bestehe darin, über die Gesetzentwürfe des Bundesjustizministeriums mit den Abgeordneten des Rechtsausschusses zu verhandeln, bis Entscheidungsreife erzielt sei. Gerade in den letzten Wochen sei dies bei wichtigen Themen gelungen. „Beispielsweise habe ich mich persönlich stark dafür eingesetzt, dass die Regelungen für einen verbesserten Kinderschutz erfolgreich durch den Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat gekommen sind“, berichtete Stadler.
Mit der „Mediation“, einer Methode zur Beilegung von Rechtsstreitigkeiten im Vergleichswege, betrete man Neuland. Hierzu, so Stadler, habe er zahlreiche Gesprächsrunden mit der Koalition und Opposition geleitet. Der Lohn der Mühe: In der letzten Sitzungswoche vor Weihnachten wurde das Gesetz einstimmig verabschiedet.
Endlich sei es auch gelungen, den Schutz der Bürger vor überlangen Gerichtsverfahren zu verbessern. Eine Reform der Rechtsmittel im Zivilprozess sei sogar auf eine Anregung eines Bürgers aus dem Landkreis Passau zurückzuführen.
Das Bundesministerium der Justiz habe in dieser Legislaturperiode bis jetzt 32 Gesetzentwürfe ins Kabinett eingebracht. Hiervon konnten laut Stadler zwanzig Verfahren erfolgreich abgeschlossen werden. Immer mehr Raum nehme für ihn, so Stadler, die Teilnahme an EU-Ministerräten ein, zuletzt mit den Verhandlungen zum Europäischen Patent. Die Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger kämpfe dafür, dass München Sitz den neuen Europäischen Patentgerichts werde.
Bei einem für viele Betroffene vorrangigen Thema konnte der Staatssekretär noch keine Einigung in der Koalition vermelden: Die Neuregelung der gemeinsamen elterlichen Sorge für die Kinder von nicht miteinander verheirateten Elternteilen steht noch aus. Stadler kündigte an, hierüber sofort im Januar mit den Rechtspolitikern der Koalition neue Gespräche zu führen.
Als zusätzliche Aufgaben auch im Jahre 2012 nannte der Passauer FDP-Politiker die Leitung der Thomas-Dehler-Stiftung und des deutschtschechischen Gesprächsforums. - ck
Rathaus reagiert auf Anregung eines Bürgers und montiert Tafeln auch für angrenzende Straßen und die Schrottgasse
Von Christian Karl
Schnell reagiert hat das Rathaus auf den Rüffel eines Passauer Bürgers, der die mangelnde Beschilderung am und um den Ludwigsplatz reklamiert hat. Auch in der Schrottgasse soll es Verbesserungen geben.
„Wenn Touristen in Passau vom Bahnhof zu Fuß über die Bahnhofstraße den Ludwigsplatz erreichen, fragen sie mich desöfteren, wie denn dieser Platz wohl heißt. Das einzige Schild ,Ludwigsplatz‘ gegenüber beim Telekom-Laden ist nur mit dem Fernglas lesbar - und natürlich auch nur, wenn man weiß, dass es sich dort befindet“, informierte der PassauerStephan Schmidt unlängst Stadtrat Dr. Max Stadler. Zudem ließ er den FDP-Politiker wissen, dass auch Namens- bzw. Hinweisschilder an der benachbarten Dr.-Hans-Kapfinger-Straße und der Nikolastraße fehlten.„Passau gibt viel Geld aus für Tourismuswerbung, aber elementare Hausaufgaben werden offensichtlich nicht gemacht. Das Problem besteht nach dem Umbau der Neuen Mitte immerhin schon seit mindestens drei Jahren.“ Auch am oberen Eingang der von Touristen viel frequentierten Höllgasse mangele es an einer Beschilderung. Der Passauer empfindet diese Tatsachen auch als „Unhöflichkeiten“ gegenüber Touristen, Hotel- Gästen oder Stadtgalerie-Kunden.
„Wenn eine Kommune ihre Straßen nicht beschildert und damit die Orientierung von Besuchern, Touristen, Geschäftsleuten, aber auch von Ärzten und Rettungsdiensten erschwert - gibt es dazu keine Verordnung?“, fragte Schmid beim Justiz-Staatssekretär Dr. Max Stadler nach. Der FDP-Politiker wusste um die Pflicht eines jeden privaten Hauseigentümers, sein Gebäude mit Nummernschildern zu versehen und gab das Anliegen des besorgten Passauers ans Rathaus weiter. Dort stieß das Schmidt’sche Anliegen auf positive Resonanz. Bei einer Prüfung durch das Baureferat vor Ort wurde den Hinweisen nachgegangen. „Es hat sich herausgestellt, dass diese Hinweise alle zutreffend waren“, informierte Rathaus-Sprecherin Karin Schmeller anschließend Stadler. Seitens der Verwaltung sind danach Angebote für Straßennamen-Schilder eingeholt worden und der Auftrag Ende Oktober an eine Lieferfirma vergeben worden. „Die Lieferfirma hat auf Nachfrage des Baureferats jetzt mitgeteilt, dass es bei den erforderlichen Alu-Hohlprofilen derzeit zu Lieferschwierigkeiten kommt und sich deshalb die Lieferung verzögert“, erklärte Karin Schmeller jetzt. „Sobald die Schilder bei der Stadt Passau eintreffen, werden diese umgehend montiert.“
Eine in Passau bekannte Tradition wird auch im Bundesjustizministerium in Berlin gewahrt: alljährlich überbringen Pfadfinder in der Adventszeit das Friedenslicht aus Bethlehem. Die Pfadfinder wurden von Ministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger empfangen, ebenso von Justizstaatssekretär Dr. Max Stadler. Der hatte ausgerechnet in den jetzigen turbulenten Zeiten seinen ersten offiziellen Termin bei Bundespräsident Christian Wulff. Der FDP-Politiker nahm gestern gemeinsam mit Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich und Verfassungsgerichtspräsident Prof. Dr. Andreas Voßkuhle an einem Festakt im Schloss Bellevue in Berlin teil, bei dem der Bundespräsident Verfassungsrichter Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio verabschiedete und dessen Nachfolger, den früheren saarländischen Ministerpräsidenten Peter Müller ebenso wie die Richterin am Bundesverfassungsgericht Sibylle Kessal-Wulf in ihre Ämter einführte. - red
Stadtrat Dr. Max Stadler (FDP) regt eine Ergänzung der Geschäftsordnung für den Gestaltungsbeirat an, der in Passau maßgeblich mitwirkt bei sensiblen Bauvorhaben. „In der Vergangenheit waren Entscheidungen des Gestaltungsbeirats bei unmittelbar Betroffenen nicht immer nachvollziehbar“, sagt Stadler.
Durch die Ergänzung der Satzung soll einerseits für Nachbarn eine Anhörung ihrer Sicht der Dinge und Einwände sowie mehr Transparenz ermöglicht werden. Andererseits können die Experten - aktuell drei namhafte auswärtige Architekten - ihre Entscheidungen gegenüber den unmittelbar Betroffenen selbst erklären. Die Entscheidung darüber, ab welchem Zeitpunkt die Entscheidung des Beirats erläutert werden kann, solle jedoch dem dreiköpfigen Gremium selbst überlassen bleiben. Die internen Beratungen, Diskussionen und Erläuterungen mit dem Bauherren sind nach wie vor - falls von ihm gewünscht - nichtöffentlich. - ck
Jüngst waren Bewohner des Batavia-Hauses ratlos, warum der Gestaltungsbeirat gegen mehr Licht und Luft vor ihren Wohnungen gestimmt hatte. Das Gremium, in dem die geplanten fünf Bürogebäude an der Grünau beraten wurden, tagt nichtöffentlich. Die FDP will das ändern.
An der Grünau- und Erhardstraße entstehen nach Plänen der Kapfinger Vermögens-Verwaltung (KVV) fünf Bürogebäude. Unter anderem bei den Bewohnern des Batavia-Hauses hat das Empörung hervorgerufen: Sie fürchten Verschattung und die Verbauung jeglichen Ausblicks. Sogar KVV-Bevollmächtigter Rudi Ramelsberger war einverstanden, eines der Gebäude so abzurücken, dass den Nachbarn mehr Licht und Luft bleibt. Doch im Gestaltungsbeirat war man dagegen. Die konkreten Gründe erfuhr man nicht: Die Sitzung war, so wie es die Geschäftsordnung vorschreibt, nichtöffentlich.
Beispiele wie dieses haben Dr. Max Stadler nun dazu veranlasst, an OB Jürgen Dupper den Antrag zu stellen: Der Gestaltungsbeirat soll für Betroffene teil-öffentlich tagen - jedoch nur, wenn der Bauherr einverstanden ist. Zudem sollen Betroffene die Möglichkeit haben, nach der Sitzung angehört zu werden.
"Entscheidungen und Stellungnahmen des Gestaltungsbeirates sollen dadurch für betroffene Bürger transparenter gemacht werden", schreibt FDP/PaL-Stadtrat Andreas Dittlmann, der den Stadler-Antrag verschickt hat. Durch die Ergänzung der Satzung soll einerseits für Nachbarn eine Anhörung und Transparenz ermöglicht werden. Andererseits können die Experten ihre Entscheidung gegenüber den unmittelbar Betroffenen selbst erklären. Die Entscheidung darüber, ab welchem Zeitpunkt die Entscheidung des Beirates erläutert werden kann, sollte jedoch dem Gestaltungsbeirat überlassen werden. Weiterhin nichtöffentlich können interne Beratungen, Diskussionen und Erläuterungen mit dem Bauherrn bleiben, so der Stadler-Vorschlag.
Stadler fordert außerdem: Über jede Sitzung ist von der Geschäftsstelle ein Protokoll zu erstellen. Auch so könne man Betroffenen Einblick in Entscheidungen geben, die "in der Vergangenheit nicht immer nachvollziehbar" gewesen seien. Auf diese Weise könnten die Experten ihre Entscheidung erklären.
Was macht der Gestaltungsbeirat?
Der Gestaltungsbeirat soll laut Satzung "zur Verbesserung des Stadtbildes beitragen, die architektonische Qualität auf einem hohen Standard sichern sowie städtebauliche und architektonische Fehlentwicklungen verhindern". Der Beirat soll für ein intensiveres und besseres Architekturbewusstsein bei allen an der Stadtgestaltung Beteiligten sorgen.
Er unterstützt als unabhängiges Sachverständigengremium den Oberbürgermeister, den Stadtrat und die Verwaltung. Er begutachtet insbesondere Vorhaben von besonderer städtebaulicher Bedeutung in ihrer Auswirkung auf das Passauer Stadt- und Landschaftsbild. Der Gestaltungsbeirat hat die Aufgabe, die ihm vorgelegten Vorhaben im Hinblick auf städtebauliche, architektonische und gestalterische Qualitäten zu überprüfen und zu beurteilen.
Der Beirat setzt sich aus drei Mitgliedern zusammen, die der Stadtrat beruft. Die Mitglieder sind Fachleute aus Städtebau, Landschaftsplanung und Architektur. Mindestens ein Mitglied sollte aus dem Ausland sein. Die Mitglieder dürfen ihren Wohn- oder Arbeitssitz nicht innerhalb eines 80-Kilometer-Radius um Passau haben, sie dürfen zwei Jahre vor und ein Jahr nach der Beiratstätigkeit nicht in Passau planen und bauen.
Bericht wurde veröffentlicht von Susanne Wax
Bericht von der Basis: Passauer Spitzen-Liberale sprechen sich durchgängig für einen Richtungswechsel ihrer Partei aus
Auch die politische Landschaft in Passau rätselt über die Gründe für den überraschenden Rücktritt von FDP-Generalsekretär Christian Lindner. Die PNP befragte Mandatsträger der FDP zur aktuellen Krise ihrer Partei:
Dr. Max Stadler, Finanz-Staatssekretär und Stadtrat: „Christian Lindner ist ein brillanter Kopf, sein Rücktritt ist sehr bedauerlich. Ich war davon vollkommen überrascht, wie die meisten. Sein Schritt zeigt die schwierige Situation, in der wir uns befinden. Der Vorsitzende Philipp Rösler hat aber Tatkraft bewiesen, indem er gleich einen Nachfolger benannt hat. Es ist sehr wichtig, dass zwischen Generalsekretär und Vorsitzendem ein enges Vertrauensverhältnis besteht - und Rösler und Patrick Döring kennen sich ja aus Hannover.
Der Imageschaden durch den Vorgang? Der liegt schon länger zurück: In den vergangenen zwei Jahren ist es uns nicht gelungen, die zentrale Aussage zu transportieren, also niedrigere Steuersätze. Wir konnten dieses Ziel nicht umsetzen, weil wir keine Mehrheit im Bundestag gefunden haben. Darüber nimmt die Öffentlichkeit kaum wahr, welche Erfolge wir auf anderen Gebieten erzielen, wie etwa Abschaffung der Wehrpflicht, Einleiten der Energiewende usw.“
Rolf Frommelt, Ehren-Kreisvorsitzender Passau-Stadt: „Das ist wirklich außerordentlich zu bedauern, dass Christian Lindner zurückgetreten ist. Ein begabter, sehr intelligenter Mann, der hervorragende Arbeit geleistet hat - und ich denke, ich kann das beurteilen, ich bin lange genug dabei. Lindner hat sich ja nicht zum Grund geäußert, also sollten wir keine großartigen Spekulationen darüber anstellen.
Ich bin überzeugt, Christian Lindner ist nicht verschwunden, er kommt wieder. Als Nachfolger hat sich Patrick Döring angeboten. Der Imageverlust der FDP beruht aber nicht auf einer Personalie, sondern darauf, dass die großen Verdienste unserer Bundestags-Fraktion nicht richtig bekannt gemacht werden. Und wenn unter Westerwelle in zwei Jahren alle Wahlen gewonnen werden und er anschließend Alleinschuldiger für schlechte Ergebnisse sein soll, das ist nicht in Ordnung.“
Korbinian Faltner, FDP-Kreisvorsitzender Passau-Stadt: „Christian Lindner war einer unserer fähigeren Politiker, ich bedauere seinen Schritt sehr. Es gibt zwei mögliche Gründe dafür: Entweder er hat sich mit Rösler bekriegt. Oder er hat das Ergebnis des Mitglieder-Entscheids gefürchtet, das heute Mittag bekannt gemacht wird. Da geht’s um den Schaeffler-Antrag zu den Euro-Rettungsschirmen.
Natürlich ist jetzt schnell ein Nachfolger präsentiert worden. Rösler hat damit Handlungsfähigkeit bewiesen. Wir müssen darüber nachdenken, ob man nicht die Vorstandschaft auswechselt und mit neuen Personen und neuen Themen Boden gewinnt.“
Andreas Dittlmann, Stadtrat für die FDP seit sechs Monaten und Mitarbeiter in der Passauer FDP-Zentrale: „Zu den besten Köpfen der FDP gehört zweifelsohne Christian Lindner, ich habe ihn sehr geschätzt. Deshalb bedauere ich es auch sehr, dass er zurückgetreten ist. Er wird uns eines Tages die wahren Gründe dafür verraten, da bin ich sicher. Die Krise der FDP ist ja unstrittig. Die Partei beschäftigt sich viel zu sehr mit sich selbst. Sie macht eine gute Politik, verkauft sie aber hundsmiserablig schlecht.
Der neue Generalsekretär harmoniert offenbar besser mit dem Parteivorsitzenden, was ja auch nötig ist. Philipp Rösler hat seine Ziele bisher nicht erreicht, auch die Chance des Mitgliederentscheids - übrigens ein einzigartiges Instrument - wurde ziemlich vertan.“
Dr. Anton Jungwirth, 3. Bürgermeister: „Den zurückgetretenen Generalsekretär habe ich als total kompetent empfunden. Doch auf die Möglichkeit hin, dass das nicht der letzte personelle Umbruch war, könnte der Schritt von Christian Lindner unterm Strich was Gutes bewirkt haben, indem er den Anstoß zu Neuem gab. Denn eine neue Richtung brauchen wir unbedingt.“
- Interviews: Franz Danninger
Berlin/Passau - Das Bundesjustizministerium plant deutlich schärfere Gesetze gegen unerlaubte Telefonwerbung und dubiose Gewinnspieldienste.
In einem Eckpunktepapier wird vorgeschlagen, dass Verträge über Gewinnspieldienste künftig nur wirksam sein sollen, wenn sie schriftlich, per Fax oder per E-Mail abgeschlossen worden sind. Außerdem sollen die Bußgelder bei unerlaubten Werbeanrufen von derzeit höchstens 50 000 Euro auf bis zu 300 000 Euro erhöht werden. „Mit diesen Maßnahmen sollen Abzocke-Fälle, wie sie in der letzten Am Sonntag beschrieben worden sind, künftig möglichst verhindert werden“, erklärt der Passauer Justizstaatssekretär Max Stadler (FDP). (sd)
von SEBASTIAN DAIMINGER
Die Glanzzeiten der FDP sind gezählt. Letzte Umfragen zu den Wählerstimmen brachten einen vernichtenden Wert von nur noch zwei Prozent. Die Liberalen stecken bis zum Hals im Schlamassel - und dort scheint sich jetzt auch noch Galgenhumor breit zu machen!
Der FDP-Querdenker Gerhard Drexler aus dem Wahlkreis Freyung-Grafenau schockiert seine Kollegen auf Landes- und Bundesebene mit einer spontanen Aktion: In einer Mail an Karl Theodor zu Guttenberg hat er den Ex-Star der CSU zum Parteiwechsel aufgefordert. Drexler vergleicht die FDP mit der Zweitligamannschaft TSV 1860 München und sagt: „Stellen sie sich doch vor, der Ribéry würde zu den Sechz’gern wollen, dann könnten die auch nicht sagen, wir mögen ihn nicht.“ Von einer Parteigründung rät er Guttenberg zudem ab und bietet eine „neue Heimat“ bei der FDP an. Die Landeschefin und Bundesjustizministerin Sabine Leut-heusser-Schnarrenberger ist wenig amüsiert über den Anwerbeversuch aus den eigenen Reihen. Sie poltert schroff: „Es gibt kein Angebot. Guttenberg ist CSU-Mitglied. Punkt. Ende der Debatte“. „Das ist doch eine Schnapsidee“, wettert auch Landtagsvizepräsident Jörg Rohde. Und Wirtschaftsminister Martin Zeil, der auch FDP-Landesvize ist, meint: „Das sieht dem Gerhard ähnlich!“
Apropos Zeil: Der fordert den Humor der Wähler ebenfalls heraus. Hat er doch jüngst eine bayernweite Plakatkampagne starten lassen - mit dem grenzgenialen Werbeslogan: „Gute Sprüche machen gute Laune. Gute Wirtschaftsminister machen gute Wirtschaftspolitik.“ Im Stimmungstief klopft die FDP also starke Sprüche und setzt auf Humor - die Kampagne gerät damit selbst zum Lacher.
Einfallen lassen hat sich den Polit-Klamauk übrigens die Münchner Werbeagentur „Neophyten“. Deren Chef, der Passauer Karl-Heinz Hasenöhrl, betreibt im Internet selbst einen Blog, wo er sonst die Auswüchse der Politik satirisch auf die Schippe nimmt.
Auch Justizstaatssekretär Dr. Max Stadler (FDP) setzt sich dafür ein, dass Passau das neue Landesmuseum erhält: „Ich habe mich an dem Tag, an dem bekannt wurde, dass Regensburg Favorit sei, an Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch gewandt und ihm noch einmal die Vorzüge Passaus als Standort dargelegt.“ Ebenso habe der Freyunger FDP-Kreisrat Gerhard Drexler sich als Mitglied im Vorstand der Vereinigung Liberaler Mittelstand bei Heubisch sowie Wirtschaftsminister Zeil für Passau verwandt. - red
Der Streit um die Arbeitnehmer-Mitbestimmung bei den Stadtwerken geht in die nächste Runde. Der Vorstoß von Bürgermeister Urban Mangold, bei den Stadtwerken die betriebliche Mitbestimmung im Aufsichtsgremium einzuschränken, stößt bei der Gewerkschaft ver.di auf Unverständnis.
„Wer das Recht von Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat einschränken will“, so Hartmut Veitengruber, Bezirksgeschäftsführer von ver.di, „der muss von Seiten der Gewerkschaft mit einer harten Auseinandersetzung rechnen.“ 1998 sei bei der Überleitung der Stadtwerke Passau vom Eigenbetrieb in eine GmbH ausdrücklich mit dem Stadtrat im Rahmen der Tarifverhandlungen vereinbart worden, dass die betriebliche Mitbestimmung bei der Stadtwerke Passau GmbH mit zwei Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat umgesetzt wird. „Wenn nun diese Mitbestimmung einschränkt oder gar in Frage gestellt werden soll, nur weil Gremien das Abstimmungsverhalten der Arbeitnehmervertreter nicht passt, dann kann dies aus Sicht der Gewerkschaft ver.di nicht akzeptiert werden“, so Veitengruber. Aufgabe des Aufsichtsrats sei es, die Geschäftsführung zu überwachen und zu begleiten. Er sei kein politisches Entscheidungsorgan, denn dafür gebe es das Stadtratsplenum und die Gesellschafterversammlung. Der Stadtrat habe als alleiniger Gesellschafter bei den Stadtwerken so oder so die alleinige politische Einflussnahme und könne somit seine Politik durchsetzen.
In seltener Einigkeit mit den Gewerkschaften hat gestern auch die FDP nachgelegt: Die Rechte der Arbeitnehmervertreter müssten in vollem Umfang erhalten bleiben. „Hier darf es keine Unterschiede zwischen kommunalen und privaten Unternehmen geben“, so die beiden Stadträte Dr. Max Stadler und Andreas Dittlmann, die eine „eindeutige Positionierung des Oberbürgermeisters und der Stadtratsfraktionen“ fordern. Die ÖDP versuche, die „Gleichberechtigung abzuschaffen, nur weil die Arbeitnehmervertreter nicht so abstimmen, wie sich dies Bürgermeister Mangold wünscht“.
Weil sie nicht so abstimmten, wie er das wollte, will Bürgermeister Urban Mangold die Arbeitnehmervertreter im Stadtwerke-Aufsichtsrat beschneiden.
Die Stadtwerke sind seit jeher ein Steckenpferd von Passaus ÖDP-Boss und Bürgermeister Urban Mangold: Mit Strom, Bus, Bad und Gas kann sich ein Polit-Populist vom Schlage Mangolds wunderbar beim Wählervolk profilieren – und ganz nebenbei fallen für den Aufsichtsratsposten noch ein paar Euro für die eigene Kasse ab. Aber gerade in seinem Lieblingsgremium hat ausgerechnet der selbsternannte Gralshüter der Demokratie alle Regeln derselben über Bord geworfen und sich als Politiker nach Gutsherrenart enttarnt: Weil die beiden Arbeitnehmervertreter im Stadtwerke-Aufsichtsrat mit ihrem wirtschaftlichen Sachverstand nicht mit Mangolds populistischer Unvernunft stimmten, hat er die beiden öffentlich bloßgestellt und will sie nun sogar ihrer demokratischen Rechte berauben: Sie sollen künftig im Aufsichtsrat bei wichtigen Dingen nicht mehr mitstimmen dürfen.
Diese Entgleisung ruft in den Stadtratsfraktionen zurecht Empörung hervor. Mangolds Stadtratskollegen melden berechtigte Zweifel an, ob der Bürgermeister jetzt wirklich von allen guten Geistern verlassen sei. Ausgerechnet Rechte von Arbeitnehmervertretern einzuschränken, und das auch noch fadenscheinig zu begründen, die hätten bei der Politik nix mitzureden, das ist ein Rückfall in dumpfe Zeiten. Sich Demokratie so zurechtzulegen, wie es einem selber in den Kram passt, und bei Niederlagen beleidigt den störenden Gegner Kraft der Bürgermeistersmacht zur Räson zu zwingen, das ist entweder Kindergartengehabe oder ein eigenwilliges Demokratieverständnis, wie es Sonnenkönig Louis XIV. nicht schlimmer hätte geprägt haben können, nämlich: „Die Demokratie bin ich!”
Langsam aber sicher gehört Bürgermeister Mangold selber zur Räson gebracht. In diesem Fall sollte nicht nur OB und Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Dupper – der hat übrigens die Arbeitnehmer-Mitbestimmung im Stadtwerke-Aufsichtsrat mit eingeführt – seinen Stellvertreter und Aufsichtsrat der Stadtwerke sauber zur Brust nehmen. Hier sind alle Fraktionen aufgefordert, eindeutig Stellung für die Arbeitnehmer zu beziehen und Mangolds dreistem Ansinnen eine ordentliche Abfuhr zu erteilen – und zwar in dem politischen Gremium, das dafür auch vorgesehen ist: dem Stadtratsplenum. Also quasi eine heilsame politische Watsch’n verabreichen. Damit der Mann wieder auf den Boden der Demokratie heruntergeholt wird, von dem er scheinbar immer weiter abhebt…
Autor: Stefan Brand
FDP-Stadträte verteidigen die Mitbestimmung der Arbeitnehmer bei den Stadtwerken
Ohne Wenn und Aber sprechen sich Dr. Max Stadler, Vorsitzender der FDP-Stadtratsfraktion, und FDP-Stadtrat Andreas Dittlmann für den Fortbestand der Unternehmensmitbestimmung durch Arbeitnehmer im Aufsichtsrates der Stadtwerke aus. Die beiden stellten sich damit gestern in einer Presseerklärung eindeutig gegen den Vorstoß von Urban Mangold (ÖDP), die Mitentscheidungsrechte der beiden Arbeitnehmervertreter im Stadtwerke-Aufsichtsrat einzuschränken. Stadler und Dittlmann erklärten: „Offenbar aus Frust über eine verlorene Abstimmung hat sich Bürgermeister Mangold dazu hinreißen lassen, völlig unangebracht auf die Arbeitnehmervertreter loszugehen.“
Ärger sei aber in der Politik ein schlechter Ratgeber. Stadler und Dittlmann meinen, Mangold sei dabei „von allen guten Geistern verlassen gewesen“. Für die FDP sei nicht nachvollziehbar, warum sich Mangold dabei der Argumente der Mitbestimmungsgegner aus den Siebziger Jahren bedient habe.
Nachdem Mangold im Aufsichtsrat mit einem Antrag, Stromsparer mit Gratis-Buskarten zu belohnen, an den Stimmen der CSU, FDP, eines SPD-Stadtrats sowie der beiden Arbeitnehmervertreter gescheitert war, kündigte er eine Initiative an, wonach das Stimmrecht der Arbeitnehmervertreter auf „Personal- und Arbeitnehmerfragen“ zu beschränken sei. Dies wäre nach Meinung der FDP ein „Verstoß gegen eine moderne Unternehmenskultur“.
Stadler meint, wahrscheinlich sei Mangold bei seiner Attacke nicht bewusst gewesen, dass er damit einer bloßen „betrieblichen Mitbestimmung“ das Wort rede. Diese stehe aber den Betriebsräten zu. Streitig sei nur die Zahl der Arbeitnehmervertreter bei kleineren Gesellschaften gewesen. Daher sei durch das „Drittelbeteiligungsgesetz“ von 2004 festgelegt worden, dass in Unternehmen mit mindestens 500 Beschäftigten ein Drittel der Aufsichtsräte den Arbeitnehmern zustünden. Da es sich beim Stadtwerke-Aufsichtsrat um ein fakultatives Gremium handle, habe man dort die Zahl der Arbeitnehmervertreter auf zwei Personen festgelegt. Das sei, so Stadler, nun wirklich maßvoll. Die Mitbestimmung der Arbeitnehmer gelte als Eckpfeiler der deutschen Sozialordnung. Stadler: „Ich glaube daher, dass Urban Mangold die Dimension seines übereilten Angriffs auf die Arbeitnehmerrechte nicht überblickt.“ Im übrigen gebe es im Fall der Stadtwerke ja auch noch das Stadtratsplenum als Gesellschafterversammlung. „Dort sind die Politiker ohnehin unter sich“, meint Stadler.
Andreas Dittlmann macht darauf aufmerksam, dass nach seiner Bewertung die beiden Vertreter der Arbeitnehmer „stets zum Wohle des Unternehmens“ handeln würden. Der Antrag der ÖDP, der Anlass für die aktuelle Debatte war, hätte einen Aufwand verursacht, der in keinem Verhältnis zum Nutzen gestanden wäre. Dittlmann: „Die Strompreise sind hoch genug, um für den Einzelnen Anreiz zu sein, seinen Verbrauch und damit Kosten einzusparen. Dies mit Busfahrkarten zu honorieren, ist zwar nett, hätte aber für viele eher nur einen Mitnahmeeffekt dargestellt.“ - red
Dr. Max Stadler ist neuer deutscher Leiter der Konferenz
Erstmals findet die Jahreskonferenz des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums in Passau statt. Am Samstag werden etwa 200 Gäste im Großen Redoutensaal erwartet, die über das Thema „Identitäten und Bürgerschaften in Europa. Tschechische und deutsche Perspektiven“ diskutieren. Die Bundesregierung hat zum neuen deutschen Konferenzleiter den Passauer MdB und Justizstaatssekretär Dr.Max Stadler ernannt. Tschechischer Co-Vorsitzender des Forum ist Senator Dr. Ludek Sefzig. In vier „Panels“ werden verschiedene Aspekte des Tagungsthemas beleuchtet. Den Abschluss bildet ein Streitgespräch zum Thema „Was Europa zusammenhält: Wertegemeinschaft oder Interessenverbund?“ Um 19 Uhr empfängt OBJürgen Dupper die Teilnehmer des Gesprächsforums im Großen Rathaussaal. Dr. Zuzana Jürgens, Direktorin des Tschechischen Zentrums München, wird die Ausstellung „Stimmen der Freiheit, Radio Free Europe im Kalten Krieg“ eröffnen. - red
Staatssekretär Dr. Max Stadler, Vorsitzender der Stadtratsfraktion FDP/Passauer Liste, hat der SPD Respekt für ihre Entscheidung gezollt, in der Probephase den Livestream-Übertragungen aus dem Stadtratsplenum und den Ausschüssen nun doch zuzustimmen. Stadler betonte, es sei den Sozialdemokraten vermutlich nicht leicht gefallen, von ihrer bisherigen gegenteiligen Haltung abzugehen. „Umso mehr Anerkennung verdient es, dass die SPD sich mit dem vor zwei Wochen in einer Podiumsdiskussion erarbeiteten Kompromissvorschlag einverstanden erklärt hat.“ Stadler meinte, dem FDP-Kreisvorsitzenden Korbinian Faltner gebühre das Verdienst, die bereits etwas verfahrene Debatte mit der Organisation einer Podiumsdiskussion wieder vorangebracht zu haben. „Es hat sich auch als richtig erwiesen, dass wir bei dem Gespräch mit der SPD im Gasthof Bayerischer Löwe auf jegliche Polemik verzichtet und eine rein sachliche Auseinandersetzung geführt haben.“ Stadler appellierte zugleich an die wenigen Stadträte aus den Reihen der CSU und ÖDP, sich ebenfalls wie die SPD in der Probephase mit den Livestream-Übertragungen einverstanden zu erklären. „Vor allem die Haltung der drei Kollegen der CSU, im Plenum sich filmen zu lassen, in den Ausschusssitzungen jedoch einer Übertragung zu widersprechen, ist mit Vernunft nur schwer nachvollziehbar“, ergänzt FDP-Stadtrat Andreas Dittlmann. - red
Schlechte Umfrageergebnisse Hauptthema beim FDPBezirksparteitag - Leitantrag zur Energiewende verabschiedet
Von Walter Schöttl
Bad Birnbach. Trotz der niederschmetternden Wahlergebnisse und Umfragen gibt sich die niederbayerische FDP kämpferisch. „Bayern braucht eine Koalition“, stellte Bezirksvorsitzender Dr. Andreas Fischer auf dem Bezirksparteitag am Samstag in Bad Birnbach fest, während Wirtschaftsminister Martin Zeil mit Blick auf die Kandidatur von Münchens OB Christian Ude spöttelte: „Bayern braucht keine Auszubildenden in der Landespolitik.“ Mehrheitlich verabschiedeten die Delegierten den Leitantrag zur Energiewende in Niederbayern, zurückgestellt wurde dagegen die Abstimmung zum FDPMitgliederentscheid zur Euro-Schuldenkrise.
„Es wird keine Region aufgegeben“
Mit einem eindeutigen „Ja“ beantwortete Bezirksvorsitzender Fischer die Frage, ob es in einer veränderten politischen Landschaft noch eine FDP brauche: „Bayern braucht keine CSUAlleinherrschaft, in der man alles unter den Tisch kehren kann.“ Stellvertretender Ministerpräsident Zeil stimmte zu: „Die Koalition hat zur Demokratisierung Bayerns geführt, die Liberalen sind in Bayern und im Bund unverzichtbar.”
Wenn Bayern die größte Wirtschaftskrise in Rekordzeit bewältigt habe, sei dies ein Erfolg der liberalen Wirtschaftspolitik. „Rot-Grün hat nicht das Führungspersonal, das Bayern für entschlossenes politisches Handeln braucht“, konstatierte Zeil.
Dem Zukunftsrat bescheinigte Zeil, die Lebenswirklichkeit Bayerns nicht verstanden zu haben: „Bayern besteht nicht aus sechs Zentren und ansonsten aus Naherholung und Natur. Solange wir regieren, wird keine Region aufgegeben, wir stehen zum ländlichen Raum, er ist die Innovationsschmiede.“ Vorrangige Ziele für Niederbayern seien die Gründung innovativer Unternehmen, um die jungen Menschen in der Region zu halten, der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und der Breitbandausbau („eine Standortfrage ersten Ranges“). Als „Existenzfrage für Bayern“ wertete Zeil die Energiewende, übte Kritik an der schwarzgelben Bundesregierung, die sich „in unnötiger Hast auf Daten beim Atomausstieg eingelassen hat, ohne zuerst die notwendigen Rahmenbedingungen zur Gestaltung zu schaffen wie etwa die Sicherung der Standorte für unsere energieintensive Industrie.“
„Windenergie vorsichtig steigern“
Verabschiedet wurde der Leitantrag zur Energiewende in Niederbayern. Darin spricht sich die FDP für die Modernisierung und Nachrüstung bestehender Wasserkraftwerke und eine „vorsichtige Steigerung der Windenergieanlagen“ aus. Im Nationalpark Bayerischer Wald kämen sie allerdings nicht infrage. Die Niederbayern-FDP befürwortet indes Pleinting als Gaskraftwerk-Standort sowie das Pumpspeicherwerk Riedl.
Die Debatte um den Datenschutzskandal machte Bezirksvorsitzender Fischer zum Schwerpunkt seiner Ausführungen. „Dass der Trojaner in Bayern trotz einer bindenden Gerichtsentscheidung von der bayerischen Justiz und dem Innenministerium 25 Mal eingesetzt wurde, ist für uns Liberale nicht hinnehmbar. Das Internet ist kein rechtsfreier Raum, das gilt auch für staatliche Organe.“
„Der Demokratie einen Bärendienst erwiesen“
veröffentlicht von Esther Mischkowski
Lokalnews hat drei Experten nach ihrer Meinung zur Debatte um den Livestream aus dem Passauer Rathaus befragt.
Der Livestream aus den Stadtratsitzungen – was ging er schon durch die Medien. Mittlerweile wird auch überregional über die Politposse aus Passau gelacht. Die öffentliche Diskussionsrunde um Befürworter Dr. Max Stadler (FDP) und Verweigerer Markus Sturm von der SPD brachte gestern nicht wirklich Licht ins Dunkel – geschweige denn einen Kompromiss, mit dem beide Seiten einverstanden wären (nachzulesen hier). So bleibt es wohl dabei, dass sich rund die Hälfte der Stadtratsmitglieder in den Ausschussitzungen nicht live im Internet zeigen lassen. Bei den Bürgern sorgt die Verweigerungshaltung ihrer gewählten Vertreter überwiegend für Kopfschütteln. Doch wie sieht es denn bei denen aus, die sich allein schon aus beruflichen Gründen mit einer solchen Problematik auseinandersetzen?
Lokalnews hat drei Experten nach ihrer Meinung gefragt.
"Nicht mit einer solchen Akzeptanz und diesem Ansturm gerechnet"
Es fing ja noch harmlos an, als eher die schlechte Qualität der Übertragung an den Pranger gestellt wurde. Das eigentlich zu Unrecht, findet Dr. Ulrich Zukowski. Der Leiter des Zentrums für eLearning- und Campusmanagement der Universität Passau (kurz InteLeC) kann den ruckeligen Start nachvollziehen: „Die technischen Probleme am Anfang überraschen mich nicht, denn diese sind in der Tat nicht trivial.“ Zukowski spricht aus Erfahrung: An der Universität wird bei überfüllten Hörsälen die Vorlesung live in den Nachbarhörsaal übertragen, online sind zudem viele Vorlesungen als Aufzeichnung verfügbar. „Auch bei unseren Übertragungen gab es zu Beginn Startschwierigkeiten“, gibt er zu.
Und auch von Klaus Furtner kommen verständnisvolle Worte, und er muss es wissen. Der Chef der VSH Medientechnik aus Kellberg half nach den ersten Problemen der Stadt aus der Klemme: „Die technischen Probleme wurden durch mangelnde Bandbreite des Internetanschlusses hervorgerufen. Man hatte schlicht nicht mit einer solchen Akzeptanz und diesem Ansturm gerechnet.“ Furtner vermittelte der Stadt einen Streamingserver in Norddeutschland, den er kürzlich auch für die Liveübertragung des CSU-Parteitages genutzt hatte.
„Die Gründe sind ebenso karg dargelegt wie beachtlich“
So hat sich die Debatte rund um die Technik mittlerweile wohl erledigt. Die Verweigerungshaltung von Sturm und Co. dominiert sowieso stattdessen die mediale Berichterstattung. Und da hört auch bei unseren Experten das Wohlwollen weitestgehend auf. So wie bei Stefan Loebisch. Er ist Rechtsanwalt in Passau und auf IT-Recht spezialisiert. Von der gesetzlichen Warte her kann er diese Haltung zwar nachvollziehen, doch seine persönliche Meinung fällt nicht so verständnisvoll aus: „Datenschutzrechtliche Aspekte – welche überhaupt gemeint sein sollen, bleibt seltsam vage – und das bislang wohl noch gar nicht so wirklich in die Diskussion eingeworfene Recht am eigenen Bild, Furcht vor verzerrter Darstellung: Die Gründe verschiedener Stadträtinnen und Stadträte, sich gegen eine Videoübertragung der Passauer Stadtratssitzungen im Internet auszusprechen, sind ebenso karg dargelegt wie trotzdem beachtlich.“
„Ich persönlich finde es komisch“
„Parlamentarismus – nicht nur im Bundestag und in den Landtagen, sondern auch in den Gemeinderäten – lebt von seiner Öffentlichkeit und seiner Transparenz,“ gibt Loebisch weiter zu Bedenken, „unsere Volksvertreter sind keine gewählte Geheimloge, die im Verborgenen waltet. Aus diesem Grunde sind die Sitzungen öffentlich. Eine Übertragung per Livestream ist nur eine neue technische Form, diese Öffentlichkeit herzustellen.“ Dass Politiker mit ihrer Darstellung in der Öffentlichkeit leben müssen, findet auch Unternehmer Klaus Furtner: „Meiner Meinung nach haben Abgeordnete und Volksvertreter eine gewisse Pflicht, Aussagen in öffentlichen Sitzungen den Bürgern zugänglich zu machen. Ich sehe keinen Unterschied darin, ob dies durch Anwesenheit im Sitzungssaal oder vor dem Monitor passiert.“ Und die Angst der Politiker, dass ihre Aussagen durch die Liveübertragung im Netz verzerrt dargestellt werden könnten? Rechtsanwalt Loebisch: „Diese Gefahr besteht im Web 2.0 immer, ob als Videoveröffentlichung, als bloßes Wortzitat in einem Blog, über Twitter.“ Dieses Argument kann er sogar ins Gegenteil ummünzen: „Die Videoveröffentlichung schützt gerade vor dieser Gefahr: Der volle Beitrag ist für jeden, den es interessiert, verfügbar. Die verzerrte Darstellung kann jederzeit widerlegt werden. Das Argument der Video-Verweigerer zieht nicht.“ Oder wie es Furtner einfach ausdrückt: „Ich persönlich finde es komisch, wenn man sich bei der Tätigkeit als gewählter Volksvertreter bei der Erfüllung seiner Aufgabe nicht zusehen lässt.“
„Ein ganz heißes Thema“
Dass das Gesetz dennoch auf Seiten der Livestream-Gegner ist, kann Loebisch als Anwalt jedoch nur bekräftigen, das Recht am eigenen Bild und Ton gelte es zu akzeptieren. Dennoch muss er feststellen: „Der Demokratie wird dadurch ein Bärendienst erwiesen.“ Auch Unternehmer Furtner sieht ein: „Da scheinbar gesetzliche Grundlagen wie die Datenschutzrechte vorsehen, dem zu widersprechen, muss man die Entscheidung, sich nicht live im Internet zu zeigen, respektieren und akzeptieren.“ Der Datenschutz ist hier in Passau nicht nur bei den Liveübertragung aus den Stadtratsitzungen ein hochbrisantes Thema. Mit derselben Problematik musste sich auch Dr. Ulrich Zukowski auseinandersetzen: „Bei unseren Übertragungen aus dem Hörsälen ist der Schutz der Persönlichkeitsrechte auch ein ganz heißes Thema. Wir haben die strikte Vorgabe, dass Studierende ohne Einwilligung keinesfalls hör- oder sichtbar sein dürfen. Das lösen wir damit, dass der Dozent deren Fragen einfach nochmals für die Aufzeichnung wiederholt.“
Leider eine Lösung, die bei den umfangreichen Wortmeldungen in einer Stadtratssitzung schwer umzusetzen wäre. Und so bleibt es wohl derweilen beim Kleinklein ums Zeigen und Gezeigt werden. Unsere Experten dürfen somit auch weiterhin den Kopf schütteln.
"Sand'S dagegen? Dann sagen'S des klipp und klar"
veröffentlicht von Susanne Wax am 14.10.2011 11:24 Uhr im Ressort Politik
Zwei sachlich argumentierende Kontrahenten, ein nicht ganz unparteiischer Moderator und einige erhitzte Gemüter im Publikum: Drei Aspekte, die die Diskussion zum Thema Livestream gestern Abend auszeichnen.
"Sand's dagegen? Dann sagen'S des klipp und klar." Siegfried Bauer, links am Tisch neben dem Podium im Gasthof Bayerischer Löwe sitzend, in der Hand ein Weizenglas, war sauer. Zu langatmig waren ihm die Argumente von Markus Sturm, der als SPD-Fraktionsführer die Argumente gegen eine Live-Übertragung von Stadtratssitzungen schilderte. Drum schrie er dazwischen. Die Faust schlug geballt auf den Tisch, der Blick war grantig. Während der gesamten fast zwei Stunden langen Debatte.
Markus Sturm und Dr. Max Stadler von der FDP, die zu diesem Abend geladen hatte, bemühten sich umso mehr um Sachlichkeit. Ausführlich wurde argumentiert. Einen richtigen Kompromiss schlossen die beiden nicht. Die SPD will zwar über eine Übertragung im Plenum nachdenken. Die mehrfach vorgetragene Bitte von Stadler aber, es doch mit der Probephase zu versuchen und Passau nicht weiter nach außen zu blamieren, fand - noch? - keinen Anklang.
Den nächsten Zwischenruf aus dem Publikum, zu dem neben etwa 20 Stadträten nur wenige Bürger gehörten, betraf Moderator Alois Feuerer (FWG): Er ließ sich ein bisschen zu lange zum Argumentieren statt zum Fragen hinreißen. "Sind Sie Moderator oder Diskutant?", rief Hans Kriegl aus der vorderen Reihe. Ein einsichtiges Lächeln von Feuerer. Dann mehr Disziplin.
Die Argumente der beiden Seiten: Zitate und Auszüge
Markus Sturm, SPD und contra Livestream:
"Wir haben die berechtigte Sorge, dass der Mehrwert nicht in gerechtfertigtem Verhältnis zum Aufwand steht."
"Weder meine Kollegen noch ich haben Angst vor der Öffentlichkeit. Bedenken habe ich hinsichtlich der Mitarbeiter der Stadtverwaltung." Hier führte Sturm im Verlauf der Diskussion aus: Man dürfe die Mitarbeiter nicht dazu zwingen, auf ihr Recht an Wort und Bild zu verzichten. "Hier darf der Druck nicht so groß werden, dass sich ein Mitarbeiter auf hoher Position vielleicht auf eine andere Stelle bewirbt."
Verwaltungsmitarbeiter könnten im Gegensatz zu Stadträten in Sitzungen nicht selbst entscheiden, ob sie einen Redebeitrag liefern: "Sie werden gefragt, sie müssen Auskunft geben." Auch wenn sich kein Mitarbeiter verstecken müsste, wie Sturm betonte. Bei Referenten könne man wieder eine separate Entscheidung treffen.
"Mir scheint, Livestream lässt sich mit dem Wort ,lebenswichtig' übersetzen. Gerade wenn ich mir die mediale Aufmerksamkeit anschaue könnte ich meinen, es sei so."
"Als ich zum ersten Mal mit der Thematik konfrontiert wurde - in Weihenstephan von Sebastian Frankenberger - da habe ich, ungeachtet der Person Frankenberger, gesagt: Im Grunde genommen ist's mir wurscht."
Zum Argument, man müsse sich übertragen lassen, wenn man in ein öffentliches Amt gewählt wird: "Wir haben immer noch ein Ehrenamt. Keiner, der in den Stadtrat eintritt, gibt damit irgendwelche Rechte ab. Die Öffentlichkeit, die wir in einer Sitzung haben, ist nicht vergleichbar mit der, die wir in der Live-Übertragung haben." Er schätze es außerdem, wenn Bürger direkt an der Sitzung teilnehmen, sagte Sturm: Vor allem, wenn sie ein Thema direkt betrifft. Zum Beispiel bei der Donaubrücken- Angelegenheit war die Anwesenheit von Betroffenen sehr hilfreich."
"Wenn man sich die letzten Ausschüsse vor Augen führt: Es ist die Tendenz da, dass Dinge in einer Breite diskutiert werden, die nicht der Sache geschuldet sind." Es bestehe die Gefahr, dass die Zuschauer "Aufdringlichkeit und Selbstdarstellerei verwechseln mit Kompetenz".
"Ich habe Bedenken, dass spontane Redebeiträge verloren gehen, die oft viel zur Sache beitragen. Wenn mitgefilmt wird, besteht die Gefahr, dass man sich fünf Minuten vorher schon seine Worte überlegt."
Hier übrigens wieder ein grantiger Siegfried-Bauer-Zwischenruf: "Ja, des soin'sa se ah überlegen."
Sturm: "Wenn man die Berichterstattung der Medien verfolgt, beginnt man selbst, manches zu hinterfragen. Ich habe diese Tragweite der medialen Aufmerksamkeit nicht vorhergesehen."
"Wenn es negativ ist, dass man sich als Partei ernsthaft mit einem Thema beschäftigt und nicht gleich ,Ja' schreit, dann ist das bedauerlich."
In Gesprächen mit Bürgern habe er Bestätigung für den Kurs der SPD erhalten, sagte Sturm: Argumente der Leute seien die hohen Kosten, die bestehende Möglichkeit, an Sitzungen teilzunehmen, und die Bürgerversammlungen in den Stadtteilen, bei denen man sich ohnehin ausführlich am Stadtgeschehen beteiligen könne.
Dr. Max Stadler, FDP und pro Livestream:
"Wir wollen mehr Demokratie wagen", zitierte Stadler zu Beginn Auszüge aus der Regierungserklärung von Willy Brandt: "Dieses Postulat kann man auch auf die Kommunalpolitik übertragen." Demokratie hänge natürlich nicht von einem Livestream ab: "Aber es ist eine neue technische Möglichkeit, die es Bürgern ermöglicht, an der Stadtpolitik teilzuhaben."
"Die SPD hat überhaupt keinen Grund, sich mit ihren Beträgen im Stadtrat zu verstecken. Das sind sehr gehaltvolle Beiträge."
"Mit diesem Projekt hätte Passau eine Vorreiterrolle einnehmen können. So ist es eher eine Steilvorlage für den nächsten Starkbieranstich."
"Wir haben niemals gewollt, dass wegen dieser Sache so eine Spaltung in den Stadtrat kommt."
Stadler verwies auf die Übertragung von Debatten aus dem Bundestag: "Ich weiß, dass viele Bürger das nutzen. Es ist für sie eine Erleichterung." Die Möglichkeit, bei Stadtratssitzungen im Saal dabei zu sein, könnten und wollten nicht alle nutzen, "so mancher hat auch die Zeit nicht."
"Zu den Aufgaben eines Verwaltungsmitarbeiters gehört es, bei Bürgerversammlungen öffentlich Auskunft zu geben. Ich rede hier von Spitzenbeamten, von denen würde ich erwarten, dass sie sich zeigen lassen. Die wissen vorher: Wenn ich mich auf eine Führungsposition bewerbe, dann gehört Öffentlichkeit dazu."
Zum Schritt der SPD, sich im Plenum zeigen zu lassen, in den Ausschüssen weiterhin nicht, sagte Stadler: "Die wahren Diskussionen finden doch in den Ausschüssen statt. Im Plenum ist meist sowieso schon alles gesagt."
"Die SPD hat sich kompromissbereit gezeigt. Ich möchte vorschlagen, über einen weiteren Kompromiss nachzudenken", sagte Stadler. Sein Vorschlag: Die SPD gibt ihr Einverständnis für alle Sitzungsübertragungen für die Zeit der Probephase. Dann könne man eine abschließende Bewertung vornehmen: "Sie hätten dann auch die Chance zu bewerten, ob die eigene skeptische Haltung richtig war oder nicht", sagte er an Sturm gerichtet.
Das hatte das Publikum zu sagen:
Karl Synek, Grünen-Stadtrat, plädierte für eine Zusammenarbeit mit der Uni Passau in Sachen Livestream: Dort gebe es sowohl den Lehrstuhl für Medien und Kommunikation als auch den Lehrstuhl für Computervermittelte Kommunikation, beide mit der nötigen Technik ausgestattet. Man könnte sich zusammentun – und das oft kritisierte viele Geld für die Übertragungen sparen: „Ich habe von der Uni Signale bekommen, dass die Studenten gerne die Möglichkeit wahrnehmen würden, die Sitzungen zu übertragen. Qualitätvoll. Und kostenlos.“
Ralph Friedenberger, Mitarbeiter der Stadt Passau, nahm in seinem Wortbeitrag seine Verwaltungskollegen in Schutz: „Was ich vermisse, ist Toleranz.“ Einer seiner Kollegen sei wegen eines Beitrags in einer Sitzung von einer Zeitung „wie die Sau durchs Dorf getrieben worden“. Der Großteil der Presse, sagte Friedenberger, „will eine Schlagzeile, koste es, was es wolle.“ So könnte es auch Ziel der Presse sein, in Sitzungen zu schauen, „wer im Gremium im Moment nicht gerade so toll dreinschaut, wer sein Hosentürl offen hat oder wer Loriots vielzitierte Nudel am Kinn hat. Das findet man dann am nächsten Tag bei Youtube.“
Boris Burkert, Sprecher des Kreisverbandes der Grünen, entgegnete: "Als Politiker wird man ohnehin durch den Kakao gezogen." Die Sturm-Argumente verstehe er nicht: "Der Mehrwert ist nicht die Frage. Es ist eine Chance, Demokratie für den Bürger erfahrbar zu machen." Man müsse auch viel weiter gehen als schlicht zu übertragen: "Das muss gespeichert und verschlagwortet werden. Auch die Unterlagen zu den öffentlichen Sitzungen sollten vorab ins Internet: Damit der Zuschauer sich einlesen kann."
Korbinian Faltner, Kreisvorsitzender der FDP Passau-Stadt und Mitveranstalter gestern, sah das ähnlich: "Ich verstehe nach wie vor keines der Gegenargumente." Den Kosten-Nutzen-Aspekt könne man nicht abwägen, so lange es "diesen Fleckerlteppich" an Ausblendungen gebe. Nach FDP-Absicht hätte im Übrigen auch eine fest installierte Webcam mit guter Tonausrichtung im Sitzungssaal gereicht. Zur öffentlichen Rolle eines Stadtrats sagte Faltner: "Stadträte sind gewählt, damit sie Interessen der Bürger vertreten. Die Übertragungen ermöglichen dem Bürger zu schauen, wie ihr Stadtrat wirklich abgestimmt hat."
JU-Mitglied Hans Kriegl machte auf die maue Besetzung im Saal aufmerksam: "Wenn Sie Politiker und Pressevertreter abziehen können Sie sich ausrechnen, wie relevant das Thema Livestream für die Bevölkerung wirklich ist." Zu langatmig und zu einer Uhrzeit, zu der die meisten noch in der Arbeit seien: Er kritisierte die Übertragungen. Und den Umgang mit dem Begriff der Öffentlichkeit: "Es wird hier von Öffentlichkeit geredet als wäre das ein Wert an sich. Öffentlichkeit kann aber auch schädlich sein."
FDP/PaL-Stadtrat und Stadtfuchs Matthias Koopmann sprach das befürchtete "Schindluder" an, das laut SPD mit Übertragungsmaterial getrieben werden könnte: "Dann muss ich als Politiker so konsequent sein und sagen: Ich möchte gar keine Aufnahmen von mir, auch kein Wahlplakat, auf das dann eventuell ein Schnurrbart draufgeschmiert wird."
Peter Klimczak aus dem Publikum äußerte sich vor allem kritisch an Max Stadler gerichtet: "Sie sagen, die Übertragung ist die unmittelbarste Form der Information. Das stimmt nicht. Die unmittelbarste Form ist die Anwesenheit in der Sitzung." Er betonte den Unterschied zwischen etwas direkt Wahrgenommenem und etwas Gefilmtem: "Abfilmen verändert die Wirklichkeit." Wenn die Kanzlerin am Rande einer Sitzung gefilmt werde, wie sie Zeitung liest, wirke sie auf den Zuschauer desinteressiert - zu Unrecht, wie Klimczak findet: "Durch Filmen generieren Sie Bedeutung." Wenn jemand auch vor 250 Leuten öffentlich spreche, "so hat das Gesprochene dennoch eine Flüchtigkeit", sagte er. Die Hemmschwelle, etwas zu sagen, wenn es nicht dauerhaft archiviert wird, sei außerdem niedriger.
Kurz und knapp war der letzte Beitrag von Siegfried Bauer, dessen Empörung bis zum Schluss nicht abnahm: "Livestream, Livestream. Jeder redet immer von Livestream. Wir san hier eine bayerische Versammlung." Man könnte ja "Direkt-Übertragung" sagen, schlug Moderator Alois Feuerer vor.
Von Jörg Klotzek
Einen Kompromissvorschlag hat gestern Abend der FDP-Stadtrat und Bundespolitiker Dr. Max Stadler unterbreitet, wie man die aktuelle Streitdebatte über Live-Übertragungen via Internet aus dem Stadtrat beenden könnte. „Stimmen Sie doch zu, dass wir für die vereinbarte Probezeit vollständig mit Bild und Ton aus Ausschüssen und Plenum senden und danach völlig offen entscheiden“, sagte Stadler in Richtung SPD bei einer Podiumsdiskussion am Abend.
Man könne doch erst abschließend urteilen, wenn man genügend Erfahrungswerte habe, sagte er vor etwa 50 Zuhörern, darunter knapp 20 Stadträte aus den Reihen von FDP, Freien Wählern, Grünen, Passauer Liste und vor allem von der SPD. Deren Stadträte (und auch mehrere aus den Reihen der nicht vertretenen CSU) lehnen nach wie vor eine Direkt-Übertragung ins Internet, einen sogenannten Livestream, vehement ab.
SPD-Fraktionschef Markus Sturm führte eingangs noch einmal die Argumente seiner Kollegen auf, wie Persönlichkeitsrechte, hohe Kosten, geringer Nutzen, wenig Interesse der Bürger sowie die Gefahr, dass dies eine Plattform für politische Selbstdarsteller sein könnte. Angesichts der öffentlichen Debatte, die Passaus Politik mittlerweile als rückständig und kleinkariert dastehen lässt, räumte Sturm aber ein, dass man über Bild-Übertragungen aus den Stadtratsvollversammlungen, dem Plenum, nicht aber aus den Ausschüssen reden könne.
Moderiert wurde die Debatte von Alois Feuerer, Stadtrat der Freien Wähler, und hörbarer Anhänger der Direktübertragungen. Zwischenzeitlich beteiligte sich Feuerer sogar selbst ausführlich und lebhaft an dem ansonsten nüchternen Meinungsaustausch der Juristen Stadler und Sturm. Ein kritischer Zwischenruf eines Zuhörers bewirkte, dass sich Feuerer wieder weitgehend seiner Aufgabe eines Moderators widmete.
Max Stadler betonte, dass die neue Technik eine Chance für mehr und direktere Demokratie auch in der Kommunalpolitik mit sich bringe. Geschickt brachte er den Slogan „Mehr Demokratie wagen“ ins Gespräch. Den hatte einst SPD-Bundeskanzler am Beginn der Koalition von SPD und FDP als Motto seiner Regierungszeit ausgerufen. „Die Wortbeiträge der Passauer SPD-Fraktion brauchen sich doch vor der Öffentlichkeit nicht zu verstecken“, schmeichelte Stadler. Er könne ja die Bedenken von Verwaltungsmitarbeiter nachvollziehen, nicht jedoch die von gewählten Mandatsträgern. „Darauf wäre ich nie gekommen, als wir auf Initiative unseres Kreisvorsitzenden Korbinian Faltner den Antrag auf Livestream-Übertragungen gestellt hatten.“
Der war übrigens nahezu einstimmig angenommen worden, wie Moderator Feuerer erläuterte. Später hätten große Teile der SPD sowie einige andere Stadträte ihre schriftliche Zustimmung, in Bild und Ton übertragen zu werden, verweigert. Feuerer berichtete, maximal hätten sich bislang 150 Internet-Nutzer in die von der kommunalen Medienzentrale übertragenen Sendungen eingeklickt.
Nach dem Meinungsaustausch der beiden Diskutanten waren Wortmeldungen erwünscht. Mehrere Stadträte und Parteipolitiker nutzten diese Möglichkeit und beschworen die SPD, auf den Stadler-Kompromissvorschlag einzugehen. Matthias Koopmann von der Passauer Liste etwa warf der SPD vor, die Chancen zu verkennen, die die neue Technik bietet. Der Bürger könne die Bedenken nur schwer nachvollziehen, ein mündiger Wähler erwarte größtmögliche Transparenz. Auch Boris Burkert von den Grünen sah „eine Chance für mehr Demokratie“. Entwicklungen wie Livestream werden so oder so kommen, es werde noch weitaus mehr Information über politische Entscheidungen fließen. Alle Redner waren sich einig, dass die Passauer Politik derzeit eine schlechte Figur abgibt angesichts von Standbildern ohne Ton aus laufenden Sitzungen. Max Stadler: „Es droht eine Blamage für Passau.“
Passauer MdBs bekommen von BA-Verantwortlichen Erhalt von 150 Arbeitsagentur-Stellen bestätigt
Von Christian Karl
Die beiden Passauer Staatssekretäre Dr. Max Stadler (FDP) und Dr. Andreas Scheuer (CSU) geben Entwarnung in Sachen möglichem Stellenverlust bei der Passauer Agentur für Arbeit.
„Mein Büro hatte heute Kontakt mit der Vorstandsebene der Bundesagentur für Arbeit (BA) und bekam versichert, dass es zwar eine Veränderung der Organisation geben wird, aber die Mitarbeiter in Passau bleiben können“, so Stadler. Bereits am Vorabend hatte sich auch Stadlers Passauer Amtskollege Dr. Andreas Scheuer mit maßgeblichen Stellen in Berlin und Nürnberg, dem Sitz der Bundesagentur, in Verbindung gesetzt und gestern positive Mitteilungen von Ralf Holtzwart, dem Vorsitzenden der BA-Regionaldirektion Bayern, erhalten. „Es geht um eine Strukturund Organisationsreform, aber nicht über eine Personalreform“, zitierte Scheuer gestern den BA-Verantwortlichen.
„Der OB freut sich über diese positive Entwicklung und hofft natürlich, dass die Antwort der zuständigen Ministerin genauso eindeutig und positiv ausfällt wie diese Verlautbarungen der Herren Staatssekretäre“, sagte gestern Abend OB-Sprecher Herbert Zillinger.
Wie berichtet, setzten sich OB Jürgen Dupper und mehrere Abgeordnete in Schreiben nach Berlin und Nürnberg für den Erhalt von 150 möglicherweise gefährdeten Stellen in der Passauer Agentur für Arbeit ein. Bei einer Personalversammlung in Pfarrkirchen soll von Eberhard Einsiedler, dem BA-Hauptpersonalrats-Vorsitzenden, angedeutet worden sein, dass es wegen größerer Strukturänderungen bei agenturinternen Verwaltungstätigkeiten, wie sie massiv auch in Passau abgewickelt werden, zu Konzentrationen und Reduzierungen kommen solle. Dem Vernehmen nach waren dabei auch 150 Stellen in Passau ein Thema. Der Passauer Personalratsvorsitzende Josef Meisinger, der bei der Versammlung dabei war, hat deswegen vergangene Woche OB und Abgeordnete informiert und um Hilfe gebeten.
Vorgestern bereits hatte Eberhard Einsiedler gegenüber der PNP mögliche Aussagen und Andeutungen in Pfarrkirchen teils relativiert und dementiert. Es sei vielmehr davon auszugehen, dass nach wie vor in Passau vom selben Personal verwaltungsinterne Aufgaben erledigt werden sollen, auch wenn neue „virtuelle Verbünde“ geschaffen würden und die Federführung dafür in München oder Regensburg liege, so Einsiedler am Dienstag gegenüber der PNP.
Auch Passaus Landrat war gestern bei verantwortlichen Stellen aktiv geworden, um sich für die diskutierten Passauer Arbeitsplätze zu engagieren. „Sollte es tatsächlich solche Pläne geben, dann können wir den Rückzug aus der Fläche nicht akzeptieren“, fordert Franz Meyer, der sich deshalb auch schriftlich an die Bundesagentur für Arbeit, Bundesministerin Ursula von der Leyen, die bayerische Arbeitsministerin Christine Haderthauer und Ministerpräsident Horst Seehofer gewandt hat. Im Bereich der Wirtschaft und auf Behördenebene werde eine Verlagerung von Einheiten in den ländlichen Raum nicht nur befürwortet, sondern auch umgesetzt. Umso unverständlicher sei es, dass nun angeblich Überlegungen angestellt würden, Teile und vor allem in Passau abgewickelte Organisationsabläufe nach Regensburg und München zu verlegen, so Meyer.
David gezwingt Goliath
von CHRISTOPH EBERLE
Kann ein einzelner Bürger übermächtige Gegner wie große Versicherungskonzerne und die deutsche Justiz bezwingen? Ja, er kann. Das beweist der Fall von Horst Glanzer.
Der Niederbayer arbeitete früher als Polizist. Vor acht Jahren warf dann eine Krankheit sein Leben völlig aus der Bahn. Eine gefährliche Kieferhöhlenentzündung breitete sich in seinem Kopf immer weiter aus. Doch die Assekuranzen verweigerten ihm monatelang eine stationäre Behandlung in einer Spezialklinik. „Und das obwohl die Entzündung schon kurz vor dem Gehirn angekommen und ich fast tot war“, sagt Glanzer. Die Konsequenz der Verzögerung sind bleibende Schäden: „Die Knochen in meinem Kiefer sind zu einem großen Teil zerfressen und ich leide rund um die Uhr unter höllischen Schmerzen“, so der Betroffene.
Daraufhin wollte er zumindest Schmerzensgeld erstreiten. Doch die Gerichte lehnten in erster und zweiter Instanz ab und beim Oberlandesgericht war Endstation! Denn ein kleiner Paragraf versperrte den Weg zum Bundesgerichtshof: gemäß § 522 Abs. 2 Zivilprozessordnung (ZPO) dürfen Richter eine Berufung schriftlich ablehnen, wenn diese nach ihrer Ansicht keine Aussicht auf Erfolg hat. Eigentlich wäre diese Regelung dazu gedacht, um Verfahren zu beschleunigen, wenn diese ohnehin chancenlos sind. In der Praxis wird dieser „kurze Prozess“ dem ARD-Magazin „Ratgeber Recht“ zufolge je nach Gerichtsstandort in bis zu 30 Prozent aller Fälle angewendet, auch wenn es um komplizierte Sachverhalte geht - beispielsweise beim Arztrecht, in dem die Beweisführung oft sehr schwierig ist. Den Betroffenen wird druch § 522 von vornherein die Chance genommen, ihre Argumente erneut darzulegen - und etwa durch zusätzliche Gutachten zu untermauern.
Horst Glanzer begann deshalb einen erbitterten Kampf gegen Justiz und Versicherungen. Seine Waffen: Ein Telefon und ein Faxgerät. Seine Aussicht auf Erfolg: Eher dürftig. Bei zahlreichen Politikern sprach Horst Glanzer vor - auch Justizstaatssekretär Max Stadler und Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) klagte er sein Leid. Durch Berichte in Nachrichtenmagazinen fand er außerdem weitere Mitstreiter, denen es ähnlich erging.
Die Hartnäckigkeit über mehrere Jahre zahlte sich nun endlich aus. Im Juli verabschiedete der Bundestag eine entsprechende Reform der Zivilprozessordnung. Am vergangenen Freitag gab es auch grünes Licht vom Bundesrat. Der Gesetzesänderung steht daher nichts mehr im Weg!
Max Stadler zeigt sich froh über diesen Beschluss: „Der Rechtsschutz der Bürger wurde dadurch verstärkt“, sagt der ehemalige Richter. „Außerdem ist es ein Musterbeispiel für Demokratie und der Beweis, das jeder Einzelne etwas bewegen kann.“
Für Horst Glanzer ist es sogar schon der zweite Erfolg. Vor gut einem Jahr erreichte er schon einmal eine Gesetzesänderung: Seitdem müssen Versicherer schneller über die sogenannte Deckungszusage entscheiden - also ob sie die Kosten etwa für eine notwendige Behandlung übernehmen. „Dank meiner Motivation habe ich so als kleiner Bürger Europas größte Versicherer besiegt“, sagt er.
Für den Niederbayern haben diese herausragenden Erfolge aber auch ihre Schattenseiten. Weil der mutige Einzelkämpfer bereits mehrmals bedroht wurde, befindet er sich in einem speziellen Schutzprogramm. Seinen Wohnort hält er streng geheim und er telefoniert nur über abhörsichere Handys. Doch obwohl ihm sein Engagement die Gesundheit nicht zurückbringen kann, kämpft Horst Glanzer gerne. „Ich war schon immer ein Gerechtigkeitsfanatiker“, erzählt der ehemalige Polizist.
„Digitalfunk: Seriöse Planung geht anders“ - unter diesem Titel beklagte die Passauer Feuerwehr gestern Defizite bei der Einführung des Digitalfunks für Rettungskräfte sowie bei der Informationslage. Mit Verweis auf den Bericht wurde gestern FDP-MdL Dr. Andreas Fischer aktiv: In einem Brief an Innenminister Joachim Herrmann bittet er diesen, den BOS-Digitalfunk zügig, flächendeckend und umfassend zu realisieren. „Bei allem Verständnis für die Schwierigkeiten der Realisierung dieses bedeutsamen Projekts sorge ich mich, dass die Ziele der Einführung nicht wie gedacht erreicht und die Feuerwehren und Kommunen nicht ausreichend eingebunden werden“, so der Abgeordnete. Das Ministerium solle hier „mit offenen Karten spielen“ und vor allem auch über die Kosten der Umsetzung aufklären, so Fischer mit Verweis auf ausweichende Antworten des Ministeriums auf ein gemeinsames Schreiben von Gemeinde-, Städte-, Landkreistag und Landesfeuerwehrverband. Erst wenn nach einem Probebetrieb mit mehreren Teilnehmern positive Ergebnisse vorliegen, sollte die flächendeckende Umsetzung erfolgen. „Unsicherheiten dürfen nicht zugelassen werden“, schreibt der Abgeordnete. - red
Seine Zusage aus der letzte Passauer Runde hat Staatssekretär Dr. Max Stadler eingehalten uns sich jetzt im Finanzministerium für eine gerechtere Gewerbesteueraufteilung stark gemacht. Derzeit fällt bei Solaranlagen die gesamte Gewerbesteuer am Betriebssitz der Projektfirma an, bei Windkraftanlagen dagegen gibt es laut Stadler seit einiger Zeit eine Aufteilung der Kommunalsteuer zwischen der Gemeinde des Betriebssitzes der Projektfirma und der Gemeinde, in der die Anlage errichtet wird. Eine „Zerlegen“ der Gewerbesteuer auch bei Solarfirmen würde den Kommunen einen Anreiz geben, entsprechende Flächen auszuweisen, dies wiederum sei „gerade nach der von der Bundesregierung eingeleiteten Energiewende äußerst wünschenswert“, so Stadler in seinem Schreiben an den Staatssekretär-Kollegen Hartmut Koschyk. - red
Passau/Prag - Justizstaatssekretär Max Stadler (FDP) ist im Namen von Außenminister Guide Westerwelle zum Vorsitzenden des Beirates des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums ernannt worden. Die „Talkrunde“ aus hochrangigen Politikern ist seit ihrer Gründung durch die deutsch-tschechische Erklärung im Jahr 1979 zu einem etablierten Bestandteil der Beziehungen beider Länder geworden. Neben wirtschaftlichen und politischen Themen geht es auch um Tourismus, Kultur und die EU. Die nächste Jahreskonferenz wird zudem unter Leitung von Max Stadler in Passau stattfinden, wo die rund 100 Teilnehmer im November in der Universität zusammentreffen sollen. Das Thema lautet dann: „Identitäten und Bürgerschaften in Europa“. (sd)
Es war der versprochene offizielle Besuch im Landratsamt, den Wolfgang Heubisch gestern absolvierte. Dort spielten Schüler der Kreismusikschule auf, wurden Häppchen und Getränke gereicht, herrschte eine lockere Stimmung. „Die Geschenke gibt’s schon vorher, jetzt steh’ ich noch mehr unter Druck“, scherzte Heubisch als Landrat Meyer das gewichtige Paket - sämtliche Kataloge aus der Reihe „Kultur im Landkreis Passau“ - überreichte, womit er untermauern wollte, dass „wir der Kulturlandkreis in Bayern sind“.
Der Wissenschafts- und Kunstminister war zum wiederholten Mal in seiner erst zweieinhalbjährigen Amtszeit in der Region Passau, Anlass gestern war die Grundsteinlegung an der Universität. Warum er häufig hier ist - das nächste Mal zur Eröffnung der Europäischen Wochen am 24. Juni - das konnte der Minister auch erklären: „Eminent wichtig“ sei es, „dass wir Passau stärken“. Denn hier, so das Kompliment, „gehen die Uhren richtig“.
Vom TechnikPlus-Konzept der Universität, das deren Vizepräsident Prof. Dr. Burkhard Freitag jüngst im Kreisausschuss vorgestellt hatte, waren nicht nur die Kreisräte vor zwei Wochen beeindruckt. Auch im zuständigen Wissenschaftsministerium kommen die Pläne gut an, das gab Heubisch nicht nur schriftlich, er erklärte das auch gestern vor der versammelten Runde - bestehend unter anderem aus Staatssekretär Dr. Max Stadler sowie den Landtagsabgeordneten Eike Hallitzky, Konrad Kobler, Alexander Muthmann und Walter Taubeneder. In der Region müssten Einrichtungen geschaffen werden, die junge Leute hier halten. So zeigte sich Heubisch auch als „Fan der Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Deggendorf“, die das Konzept ebenfalls vorsehe. Eines sagte Heubisch aber auch deutlich: „Es wird keine Technische Universität geben.“ Insgesamt werde kein Projekt unterstützt, „das zum Scheitern verurteilt ist“. Dies sei hier aber absolut nicht der Fall, versicherte er.
Heubisch will Qualität, „und das bedeutet nicht unbedingt Größe.“ Das kann für die Universität gelten - in diesem Fall galt es für Aldersbach, den Ort der Landesausstellung 2016. Für die Unterstützung bei der Bewerbung war Heubisch gestern der Dank des Landkreises gewiss. Vom Markt im westlichen Landkreis zeigte sich Heubisch nach wie vor begeistert: Das Ambiente mit dem Kloster, der Asamkirche, dem Biergarten und der Brauerei: „Ein kleiner, feiner Diamant“, schwärmte Heubisch auch gestern wieder. „Das passt, das ist Bayern.“
„Es ist nicht die Meinung der FDP, die ganze Kraft auf die Ballungsgebiete zu konzentrieren“, sagte Hacker. Er lobte alternative Vermarktungsstrategien, wie sie etwa „mymuesli“ realisiert. Der ländliche Raum biete mit günstigen Mieträumen und Lebenshaltungskosten Vorteile für Betriebe.
„Wir brauchen auch Forschung und Entwicklung in der Region“, sagte Hacker. Es gebe zu geringe Investitionen in den Randlagen des Freistaats. Passau konkurriere nicht nur mit Straubing, Regensburg und Bayreuth, sondern müsse weltweit vorne dabei sein. Das Modell der FDP: durch Förderung der Wissenschaft die Unternehmen vor Ort stärken.
Eine Herausforderung sah Hacker in Bildung und Schule. Er plädierte für kleinere Klassen und den Erhalt von Kleinschulen. Klassenübergreifender Unterricht berge auch Chancen. Die Kooperation zwischen Haupt- und Realschulen, um mehr Kindern den mittleren Schulabschluss zu ermöglichen, sei ein Modell der FDP. Er warb für zusätzliche Realschulen.
MdB Dr. Max Stadler hob die hohe Lebensqualität des ländlichen Raums hervor. Er teilte die Sorge um genügend Arbeitsplätze für junge Menschen und empfand es als Glücksfall, dass die bayerische FDP das Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium führe. Begrüßenswert seien die Vorschläge zum Ausbau der Uni Passau für technische Studiengänge.
Die FDP arbeite zudem an der Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur weiter, sagte Stadler. Als Fortschritt bezeichnete er den Ein-Stunden-Takt bei der Bahn. Die Bahnstrecke müsse jedoch schneller werden. Er plädierte dafür, die Verbindungen und wirtschaftlichen Verflechtungen zu Österreich und Tschechien auszubauen. Sie beflügelten den Wettbewerb, etwa auf dem Bankensektor. Auch bei der Verkehrsplanung gelte es, über den Tellerrand zu schauen und die Anbindungen zu verbessern.
MdL Franz-Xaver Kirschner trat für eine enge Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft ein. Ziel sei, junge Menschen hier zu halten, um Produkte herzustellen, die international gefragt sind. Auch Ärzte und Lehrer müssten bleiben. Als größtes Gut des ländlichen Raums wertete er die Arbeitsmoral der Menschen. Sie sei ein bedeutender Wettbewerbsvorteil. Die Menschen seien mit der Gegend verwurzelt, betrachteten die Unternehmen als Familie.
In der Diskussion mit FDP-Kreischef Korbinian Faltner ging es um schnelleres Internet. Hier sahen die FDP-Vertreter Handlungsbedarf. Sie mahnten ein freies letztes Kindergartenjahr und flächendeckende Ganztagsangebote in Schulen an. Kirschner rief die Unternehmen auf, Praktikumsstellen zu schaffen. Faltner bat Hacker, sich für mehr Polizisten einzusetzen.
Von Christian Karl
Soll jedermann am Computer Passauer Politik live miterleben können? Über diese Möglichkeit, die vor allem Antragsteller und FDP-Stadtrat Dr. Max Stadler gutheißt, diskutieren und beschließen die potenziellen Hauptdarsteller von Internet-Übertragungen am kommenden Montag. Die Verwaltung ist aus mehreren Gründen gegen dieses Vorhaben, mit dem die Stadt ein Vorreiter in Bayern wäre. Auf Seiten der Stadträte aber deutet sich eher Zustimmung an.
Die Gegenargumente, die von der Verwaltung vorgebracht werden, sind vielfältig: Da gäbe es zunächst den rechtlichen Aspekt. Der Landesdatenschutz-Beauftragte nämlich legt nahe, dass Sitzungsbeiträge von Stadträten oder Bediensteten im Internet nur zulässig seien, wenn diese der Übertragung ausdrücklich zugestimmt haben. Der Personalrat habe sich ausdrücklich gegen eine solche Übertragung ausgesprochen, auch weil er Bedienstete unter Druck gesetzt sieht. Auch könnten in einer Sitzung fahrlässig Tatsachen genannt werden, die nicht für die Öffentlichkeit gedacht seien, was schnell zu haftungsrechtlichen Ansprüchen führen könnte. Im Rathaus sehe man zudem den großen technischen und auch finanziellen Aufwand für solche Live-Übertragungen. Eine installierte Webcam würde eher unbefriedigende Aufnahmen bieten. Ein professionelles Kamerateam würde bei 100 Sitzungen pro Jahr mit bis zu 300 000 Euro zu Buche schlagen, wie Anfragen ergaben.
„Es ist richtig, dass Livestream-Übertragungen mit einem gewissen Aufwand verbunden sind. Aber sie würden interessierten Bürgern eine zusätzliche Informationsquelle bieten“, meint Dr. Max Stadler (FDP/PaL). „Wer nicht Zeit hat, sich eigens als Zuhörer ins Rathaus zu begeben, könnte dann doch online Stadtratssitzungen verfolgen. Damit wäre wieder ein Stück mehr Transparenz in der Kommunalpolitik verbunden. Deshalb sollte Passau eine Vorreiterrolle bei der Nutzung dieser neuen technischen Möglichkeit einnehmen.“
„Die CSU-Fraktion kann sich eine Livestream-Übertragung von Stadtratssitzungen durchaus vorstellen“, gibt Sprecher Armin Dickl die Meinung seiner Kollegen wieder. „Die Politik sollte näher am Menschen stattfinden, dies könnte dabei helfen, Vorurteile gegenüber der Politik im Allgemeinen abzubauen. Sollte sich die Realisierung in einem finanziell überschaubarem Rahmen darstellen, sollte man das Ganze als einen Beitrag zur Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit und Transparenz-Steigerung sehen.“ Das Argument, man würde dabei den Druck auf die Beteiligten erhöhe, will Dickl nicht gelten lassen, „denn jeder interessierte Bürger hat schon jetzt die Möglichkeit, an öffentlichen Stadtratssitzungen teilzunehmen“. Aber nicht jeder habe unter der Woche um 16.15 Uhr die Zeit, ins Rathaus zu fahren.
„Wir haben unterschiedliche Tendenzen in der Fraktion und noch keine abschließende Mehrheitsmeinung. Unabhängig davon aber: Ich bin eher dagegen“, meinte Manfred Springinklee, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD. „Wenn die Presse mit im Raum ist, dauern Sitzungen oft schon länger, weil bestimmte Kollegen dann unbedingt auch ihre Statements noch abgeben müssen. Ich weiß nicht, ob das der sachdienlichen Politik so zuträglich ist und fürchte, dass die Selbstdarstellung dadurch eher noch zunimmt. Vieles wird da sicher dann drei-, viermal wiedergekaut.“
„Mit Ausnahme von Fraktionskollege und Bürgermeister Urban Mangold, der eine Livestreamübertragung positiv findet, gibt es seitens der restlichen Fraktionsmitglieder vielfältige Bedenken zu Live-Übertragungen aus dem Plenum“, erklärt ÖDP-Fraktions-Chef Paul Kastner. „Bedenklich werden die zu erwartenden hohen Kosten sowie die rechtlichen Aspekte bezüglich des Datenschutzes und die Gefährdung der Persönlichkeitsrechte Einzelner gesehen. Es besteht aber auch die Gefahr, dass Stadtrats-Debatten zu Showveranstaltungen Einzelner verkommen. Dass die FDP/Passauer Liste mit Internetübertragungen ohnehin öffentlicher Diskussionen vorgibt, für Transparenz zu kämpfen, erstaunt uns. Gerade aus dieser Fraktion kam der größte Widerstand gegen die Zulassung der Öffentlichkeit bei den GmbH-Sitzungen.“
„Die Fraktion der Grünen ist der Meinung - und war dies immer schon -, dass Bürger ein Anrecht auf Informationen haben, die kommunalpolitischen Inhalts sind. Schließlich ist es ihre und unsere Stadt und wir sind die gewählten Vertreter, die Entscheidungen fällen“, meint Erika Träger. „Ich kann mir vorstellen, dass es für den Bürger durchaus von Interesse ist, zu sehen, wie sich einzelne Politiker und Politikerinnen Entscheidungen stellen.“ Vorab aber gelte es laut der Grünen-Fraktions-Chefin, die Kostenfrage abzuklären. „Ein grundsätzliches Ja zum Antrag der FDP. Jedoch besteht durchaus noch Klärungsbedarf. Deshalb wird von meiner Seite ein Antrag auf Verweisung in die Fraktion zu erwarten sein.“
„Die sich seit langem für größtmögliche Öffentlichkeit der Stadtratsarbeit einsetzende FWG-Fraktion sieht in Live-Übertragungen der Stadtrats-Sitzungen grundsätzlich einen Beitrag zur schnellen, aktuellen und objektiv-umfassenden Information der an kommunalen Entscheidungsprozessen interessierten Bürger“, sagt Alois Feuerer. „Der Bürger könnte sich dabei selbst ein Bild von der Argumentation und der Haltung der Stadträte wie auch von Seiten der Bürgermeister und der Verwaltung machen.“ Allerdings habe die Sache für Feuerer nach derzeitig vorliegenden Informationen einen großen Nachteil: „Die dabei entstehenden hohen Kosten, die momentan - bei fragwürdiger Kosten-Nutzen-Relation - eine nicht unerhebliche Belastung für den Stadtsäckel bedeuten und an anderer Stelle wieder fehlen würden.“
von SEBASTIAN DAIMINGER
Wo bleibt die neue Transparenz im Rathaus, die OB Jürgen Dupper (SPD) und sein Vize Urban Mangold (ÖDP) vor ihrer Wahl so gerne predigten? Das Thema scheint aktuell etwas unliebsam geworden. Es geht um die geplante Live-Übertragung von Stadtratssitzungen im Netz. Der Plan: Mehr Bürgerbeteiligung durch mehr Information via Internet. Die FDP brachte diese Idee im Dezember letzten Jahres per Antrag ein. Die Stadt selbst ist nun redlich bemüht, das Thema im nächsten Ausschuss für Verwaltung und Personal (2. Mai) abzuschmettern. In einer fünfseitigen Beschlussvorlage ergießt sich die Rathausspitze in Gegenargumenten und versucht sich mit juristischen Finessen und viel Bedenkenträgerei geschickt rauszuwinden.
So finden die Verantwortlichen gleich mehrere Gründe, warum die Räte dem Antrag für mehr Transparenz bei Stadtratssitzungen nicht zustimmen sollten. Vor allem habe man rechtliche Bedenken, weil Stadtratsmitglieder und Referenten aus der Verwaltung einer Übertragung der Sitzungen im Internet ausdrücklich zustimmen müssten. So eine Entscheidung könne bei manchen „psychischen Druck“ auslösen. In der Beschlussvorlage heißt es: „Rückfragen bei den Bediensteten der Stadtverwaltung haben so gut wie ausschließlich negative Rückmeldungen ergeben.“ Der Personalrat gab zu bedenken: „Ich sehe unser Personal Drucksituationen ausgesetzt, sollte der Stadtrat einstimmig zustimmen.“ Sonderbar nur, dass Beförderungen und finanzielle Zulagen diverser Stadtbediensteter gerne damit begründet werden, dass diese schließlich stärker in der Öffentlichkeit stehen.
Ein Stadtratsmitglied sagte gegenüber der AS: „Offenbar haben da einige Angst, dass sie künftig intensiver kontrolliert werden, wenn sie Halbwahrheiten oder fachlichen Müll von sich geben!“ Ähnliches befürchtet man offenbar auch bei der Stadt - formuliert es nur anders: „Sollten in einer öffentlichen Sitzung rein fahrlässig bestimmte Tatsachen genannt werden, die für die Öffentlichkeit nicht bestimmt sind, kann dies schnell zu haftungsrechtlichen Ansprüchen führen.“
Weitere Begründungen der Stadt gegen die Live-Übertragungen im Internet: Technisch sei die Sache schwer umsetzbar und teuer. Die Installation einer festen Webcam an der Decke sei für eine Bildübertragung zu statisch. Die Beauftragung einer Spezialfirma würde hingegen 300 000 Euro pro Jahr kosten. Der Lokalsender TRP1 habe allerdings angeboten, für 1050 Euro pro Sitzung eine Übertragung zu ermöglichen, plus einer einmaligen Gebühr von zusätzlich 6500 Euro. Offenbar hat die Stadt Passau keine Lust, in der Sache eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Die negative Einstellung wird auch damit begründet, dass noch keine andere kreisfreie Stadt in Bayern derzeit Live-Debatten ihres Plenums weltweit ins Internet stellt.
Justiz-Staatssekretär Max Stadler (FDP) sagte gestern zur AS: „Die Gegenargumente überzeugen mich nicht. Da wir nur von öffentlichen Sitzungen reden, sehe ich juristisch kein Problem. Ich denke, die Verantwortlichen haben nur Sorge vor etwas Neuem und dem damit verbundenen Aufwand.“
In eine ähnliche Richtung schießt sein neuer Parteikollege: „Offenbar will man Transparenz immer nur dort haben, wo man sie selbst brauchen kann“, frotzelt FDP-Mitglied Andreas Dittlmann und nimmt dabei vor allem Transparenz-Verfechter Urban Mangold (ÖDP) ins Visier. Dieser erklärte: „Ich bin grundsätzlich nicht gegen den Vorschlag, möchte mich aber noch mit meiner Fraktion beraten. Mit Transparenz hat das für mich aber nichts zu tun. Denn schon jetzt kann ja jeder Bürger die öffentlichen Sitzungen besuchen.“n
Staatssekretär Stadler gab nach PaWo-Artikel Gas und kann jetzt Vollzug
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Gut Ding will Weile haben! Der Passauer Bundestagsabgeordnete Dr. Max Stadler zeigt sich zufrieden damit, dass die Berichterstattung in der PaWo nun zu einer Änderung im Kommunalrecht führt. Die „Passauer Woche” hatte bereits 2008 einen Vorgang aus Thurmansbang kritisch dargestellt: Der Kommunalpolitiker und damalige CSU-Fraktionschef Andreas Bauer war nach 22 Jahren aus dem Gemeinderat geworfen worden, weil er zusätzlich einen Wohnsitz in Grainet angegeben hatte. Dieser wurde als Hauptwohnsitz gewertet. Nach altem Gemeindewahlrecht darf man aber nur an seinem Hauptwohnsitz Gemeinderat sein. Die PaWo berichtete seitdem mehrfach und Dr. Max Stadler nahm sich der Thematik an. Der Einsatz hat Früchte getragen.
Justizstaatssekretär Dr. Stadler: „Ich habe diese Regelung immer für veraltet angesehen. Denn heutzutage ist es nicht mehr selten, dass die Menschen mehrere Wohnsitze haben, sei es aus beruflichen oder privaten Gründen. Das muss der Gesetzgeber akzeptieren!” Auch im Passauer Stadtrat hatte es in den Neunziger Jahren einen ähnlichen Vorgang gegeben. Laut Stadler sei es generell landauf, landab zu „unwürdigen Nachforschungen” gekommen, ob sich jemand drei Tage an dem einen und vier Tage an dem anderen Wohnsitz aufgehalten habe. „Unser früherer Landtagsabgeordneter Dietrich von Gumppenberg durfte sogar in seiner Heimatgemeinde Bayerbach bei Landshut nicht für den Gemeinderat kandidieren, obwohl er dort Schlossherr war und das Schloss Peuerbach seiner Familie bewohnte, weil er zugleich eine Werbeagentur in München betrieben hat und sich daher beruflich viel in der Landeshauptstadt aufgehalten hat.” Nach Stadlers Auffassung sei entscheidend, ob die Wähler dem Kandidaten das Vertrauen schenken. „Wer sich nur an dem einen von beiden Wohnsitzen aufhält und sich nie dort sehen lässt, wo er kandidiert, wird sowieso von der Bevölkerung nicht gewählt”, meint der Staatssekretär.
Im Fall Thurmansbang konnten auch die Verwaltungsgerichte nichts ändern.
Daher brachte Stadler gemeinsam mit dem FDPLandtagsabgeordneten Dr. Andreas Fischer das Thema in die Koalitionsverhandlungen in Bayern ein. Mit der CSU wurde vereinbart, das Kommunalwahlrecht der Realität anzupassen. Man wollte aber keinen Schnellschuss machen, sondern diese Änderung dann anpacken, wenn ohnehin eine Reform des Gemeindewahlrechts anstand.
Nun ist es endlich so weit. Vor kurzem entschied die Staatsregierung, dass nicht mehr der Hauptwohnsitz in der Kommune oder dem Landkreis Voraussetzung für die Wählbarkeit sei. Es genügt künftig ein Nebenwohnsitz. Stadler: „Es freut mich, dass die PaWo mit ihrer Berichterstattung Auslöser für diese vernünftige Änderung war. Ich bin überzeugt, dass sich der Landtags zügig dem Vorschlag des Kabinetts anschließen wird!”
Die Neuregelung gilt allerdings erst für die Zukunft. Für den geschassten Thurmansbanger Ex-Gemeinderat Andreas Bauer dürfte die Entscheidung auf jeden Fall eine späte Genugtuung sein
Die Fraktion FDP/Passauer Liste hat in ihrer Sitzung am Montagabend einen Ergänzungsantrag für den Kulturausschuss am morgigen Donnerstag zum Thema „Weltkulturerbe“ beschlossen und gestern bei OB Jürgen Dupper eingereicht. Darin pocht man auf deutlich mehr Bürgerbeteiligung, Aufklärung und Erfahrungen anderer Städte, ehe man eine auf mindestens 300 000 Euro geschätzte formelle Bewerbung in Angriff nimmt.
In den vergangenen Tagen hatte es einige verbale Scharmützel gegeben, weil FDP und Passauer Liste (PaL) einen Antrag zur Vertagung eines Beschlusses zu dem durchaus bedeutenden Vorhaben andeuteten. Dies allerdings hätte massive Konsequenzen gehabt, weil die Frist zum notwendigen sogenannten „Interessensbekundungsverfahren“ gegenüber der Staatsregierung am 1. März endet.
Vor allem Weltkulturerbe-Befürworter Urban Mangold und Stadtrat Andreas Dittlmann (PaL) gerieten zuletzt ziemlich aneinander. Der PaL-Stadtrat legte gestern nochmals nach: „Ist ja schon erstaunlich, dass der Kollege Mangold früher unter OB Zankl bei jedem Thema ein großer Anhänger der Bürgerbeteiligung war. Da mussten wegen einer Tempo-30-Diskussion in einem Straßenzug von der Verwaltung Hunderte von Fragebögen versendet werden. Und bei einem solch wichtigen Thema wie ,Weltkulturerbe‘ wird eine Beteiligung der Bürger außen vor gelassen“, so Dittlmann. „Nicht nur die Kosten werden nicht exakt ermittelt, sondern auch andere negative Auswirkungen und Beeinträchtigungen für Bürger werden nicht näher genannt.“ In Richtung Aufklärung und Beteiligung geht deswegen auch der Änderungsantrag der FDP/PaL.
Fraktionsvorsitzender Dr. Max Stadler teilte gestern zunächst mit, dass Passau zweifellos die städtebauliche und historische Qualität aufweise, um den Titel „UNESCO-Weltkulturerbe“ zu erlangen. Der Imagegewinn und Werbewert wäre beträchtlich. Derzeit gehe es aber erst einmal daran, bis spätestens 1. März gegenüber der Bayerischen Staatsregierung das Interesse daran zu bekunden. Dieser Schritt sei zunächst auch nicht mit größeren Kosten verbunden. „Es ist wünschenswert, dass die Stadt Passau hierbei nach außen einheitlich auftritt, damit die Bekundung des Interesses angesichts der beachtlichen Mitbewerber bestmögliche Chancen hat“, sagte Stadler. „Daran möchte die Fraktion FDP/Passauer Liste mitwirken und stellt daher derzeit noch bestehende Bedenken zurück.“
Morgen soll in der Kulturausschuss-Sitzung das Gremium zunächst über das Procedere und mögliche Kosten informiert werden und die Teilnahme am bayernweiten „Interessenbekundungs-Verfahren“ beschließen.
Die FDP/PaL beantragt aber jetzt folgende Zusatzformulierung, die mitbeschlossen werden soll: „Sollte das Interessensbekundungsverfahren der Stadt Passau Erfolgsaussichten eröffnen, sind von der Verwaltung die Kosten der Bewerbung, von zusätzlichem Personal und weiteren Maßnahmen der Stadt als Folge der Bewerbung detailliert aufzuzeigen. Ebenso sind die Folgen für Gewerbetreibende und Immobilienbesitzer zu nennen. Die fehlende Beteiligung, Information und Anhörung der betroffenen Bürger ist nachzuholen. Eine endgültige Entscheidung über die Abgabe der Bewerbung ist dann vom Stadtratsplenum zu fällen.“
Stadler begründet diesen Zusatz damit, dass bisher das Stadtratsplenum keine Entscheidung getroffen habe, obwohl es sich um eine äußerst wichtige Angelegenheit handle. Dies solle nach Auffassung von FDP/Passauer Liste nachgeholt werden, wenn das jetzt vorerst in Angriff genommene „Interessensbekundungsverfahren“ Erfolg habe und es darum gehe, die endgültige Entscheidung über die eigentliche Bewerbung zu treffen. Die Fraktion FDP/Passauer Liste wolle, dass die Kosten und Folgekosten vor einer Plenarentscheidung detailliert dargestellt werden.
Zudem herrsche derzeit laut Stadler bei vielen Bürgern Unsicherheit, was denn das Prädikat „Weltkulturerbe“ bedeuten würde, beispielsweise für Hauseigentümer und Gewerbetreibende in der Altstadt. Es bestehe die Sorge, dass keinerlei Veränderungen vorgenommen werden dürften. Eine Bürgerbeteiligung in Form von Gesprächen mit Betroffenen und einer Bürgerversammlung, in der über Vor- und Nachteile aufgeklärt werde, sei aber für die FDP/PaL unabdingbar, so Stadler. Dies alles müsse selbstverständlich in einem späterem Verfahrensstadium nachgeholt werden.
Passau. Seit dieser Woche hat der Passauer MdB Max Stadler (FDP), Staatssekretär bei der Bundesministerin der Justiz, als erster seiner Politiker-Kollegen ein App für Internethandys und iPads. Das heißt: Interessierte können Termine, Reden und das persönliche Profil von Max Stadler überall und zu jeder Zeit per Handy oder eben iPad abrufen. Ein App ist eine Software, die dem Benutzer in kompakter Form Infos bietet. „Ich selbst habe seit kurzem ein iPad und nutze es, um mich in Berlin über die Heimat zu informieren“, sagt Stadler. Dass auch Politiker, die schon zu den „älteren Semestern“ gehören mit der Zeit gehen müssen, da ist der 61-Jährige sicher: „Jeder informiert sich heute über das Internet. Durch die App kann sich der Bürger gezielter über mich kundig machen.“ Der einzige unter den Abgeordneten mit eigener App wird Stadler nicht bleiben. „Irgendwann hatte der erste eine eigene Homepage und alle zogen nach. Jetzt habe ich wohl als erster ein eigenes App. Die Kollegen werden bald auf den Geschmack kommen“, glaubt der Jurist. – köx
Es war als Streitgespräch angekündigt und hat wohl nicht zuletzt wegen des Bekanntheitsgrades der beiden Diskutanten Dr. Max Stadler (FDP) und Sebastian Frankenberger (ÖDP) gestern Abend knapp 100 Interessenten angelockt. Doch nach eineinhalb Stunden lebhafter Debatte war klar: Zwischen zwei klugen Köpfen, die sich im Prinzip über das Ziel ihres Handelns einig sind, kann es keinen packenden Streit geben. Herauskam ein informativer Abend zum Thema „Mehr Demokratie“ − nicht mehr und nicht weniger.
Götz Amann, der 21-jährige Vorsitzende der Jungen Liberalen, hatte gestern wohl noch den schwersten Job zu bewältigen. Galt es doch eine Gaststätte in Passau zu finden, in der Sebastian Frankenberger, der Macher des Nichtraucher- Volksentscheids, kein Lokalverbot hat.
Weniger schwierig war da bereits die Aufgabe des Moderators: Karl-Heinz Hasenöhrl, Werbefachmann und Betreiber eines virtuellen Polit-Stammtischs namens „Wahlinfo“, blieb im Endeffekt neben einer kurzen Vorstellung der Diskutanten die Rolle eines Wort-Erteilers. Das lag im Wesentlichen an den wenig streitlustigen Politikern, die sich nach einem öffentlichen Briefwechsel via Medien vor Wochen geeinigt hatten, die Debatte zum Thema „Mehr Demokratie“ von Angesicht zu Angesicht zu führen. Sebastian Frankenberger, der die in Passau und in Bayern schon mehrfach erprobten Instrumente Bürger- und Volksentscheid gerne auf Bundesebene übertragen möchte, stellte seine Pläne vor. Man müsse die Bürger vor Großprojekten wie zum Beispiel Stuttgart 21 einbinden, dann komme es gar nicht erst zu Situationen wie der in Baden-Württemberg, wo die Landtagswahl in wenigen Wochen, die über die gesamte Politik von vier Jahren entscheiden soll, auf dieses eine Thema reduziert werde. Sein Credo: Bei grundsätzlichen Entscheidungen vorher das Volk fragen, dann ist es für die Politik leichter, Details zu klären.
Max Stadler räumte ein, dass auch er ein Anhänger von Formen direkter Demokratie sei, doch habe zum Beispiel der von Frankenberger initiierte Volksentscheid zum Rauchverbot eine dafür erforderliche Grundgesetzänderung in weite Ferne rücken lassen. Stadler: „Dafür brauchen wir im Bundestag eine Zwei-Drittel-Mehrheit, doch die meisten Kollegen sagen: Ihr seht doch, wozu das in Bayern geführt hat.“ Stadler stellte als Gegenentwurf sein Modell einer Volksinitiative vor, die im Online-Verfahren bei einer Zustimmung von 100 000 Bürgern das Parlament zur Behandlung bestimmter Themen zwinge. Das Projekt steht bereits im Koalitionsvertrag.
Spätestens da war klar, dass beide Politiker, die sich wie gewohnt rhetorisch versiert und argumentativ sattelfest zeigten, zumindest an diesem Abend kein Streitgespräch zu Stande bringen werden. Denn im Ziel waren sich letztlich beide einig: mehr Demokratie ja, nur über den Weg dorthin herrscht noch Uneinigkeit.
Da die Liberalen als Veranstalter die Mehrheit der Zuhörer stellten, kam es bei der anschließenden Fragerunde im Publikum zu der für eine Partei paradoxen Situation, dass FDP-Matador Stadler kaum noch zu Wort kam, weil die meist kritischen Wortmeldungen ausschließlich in Richtung Frankenberger gerichtet waren: Rauchverbot, Sperrzeitverlängerung oder Stuttgart 21. Doch der ist dies seit Monaten gewöhnt. Geschickt wich er jeglicher Kritik aus.
Volksentscheid, Rauchverbot, Stuttgart 21, Castor-Transporte - in der Republik wird der Aufstand geprobt. Zum Wohl oder Wehe unserer demokratischen Gesellschaft?
Über diese Frage diskutieren Staatssekretär Dr. Max Stadler (FDP) und Sebastian Frankenberger (Initiator Volksentscheid Rauchverbot und Bundesvorsitzender der ÖDP) am
Donnerstag, 3. Februar, ab 19 Uhr im Gasthaus „Bayerischer Löwe“.
Die Februar-Ausgabe des renommierten Schach-Magazins 64 berichtet über Großmeister-Turniere und die Frauen-Weltmeisterschaft. Es findet sich darin aber auch ein doppelseitiger Artikel mit dem Titel: „Max Stadlers Rezept: Vernunft in der Politik − Leidenschaft im Schach“. Obwohl der Passauer FDP-Politiker, der seit drei Jahrzehnten bei den Schachfreunden Haselbach das „königliche Spiel“ pflegt, nie über Bezirksliga-Niveau hinaus gelangt ist, sah der Berliner Journalist Norbert Wallet doch genug Anlass für ein Porträt, denn es ist nicht alltäglich, dass sich ein Politiker für Schach interessiert. Eine besondere Ehre für den Justiz-Staatssekretär bestand darin, dass Chefredakteur Otto Borik, selber Internationaler Meister und deutscher Nationalspieler, drei Partien Stadlers aus der Niederbayernliga in die Zeitschrift aufnahm und wohlwollend kommentierte.
Regierung zu weiteren Änderungen an Mediengesetz bereit
Nach Angaben des stellvertretenden Regierungschefs und Justizministers Tibor Navracsics am Freitag in Gödöllö, beanstandet die EU-Kommission drei Punkte im umstrittenen Mediengesetz. Die Regierung Ungarns sei zu weiteren Änderungen an dem Gesetz bereit.
Die ungarische Regierung erwartet nur wenige Beanstandungen der EU-Kommission an dem umstrittenen Mediengesetz des Landes. Der stellvertretende Regierungschef und Justizminister Tibor Navracsics sagte am Freitag im ungarischen Gödöllö, dass er von der EU-Kommission darüber unterrichtet worden sei, dass drei Punkte in dem Gesetz beanstandet würden. Die ungarische Regierung zeigte sich erneut zu Änderungen an dem Gesetz bereit.
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Kritiker befürchten, dass die Neuregelung zu einer Selbstzensur der Medien führen wird. Ungarn, das zum Jahresbeginn turnusmäßig die EU-Ratspräsidentschaft übernahm, steht wegen des Mediengesetzes seit Wochen in der Kritik.
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesjustizministerium, Max Stadler, äußerte sich bei dem Treffen nicht ausdrücklich zu dem Gesetz und verwies auf die Prüfung der Kommission. Die Bundesregierung lege jedoch „sehr großen Wert darauf, die Pressefreiheit umfassend zu schützen“, fügte er hinzu.
Der FDP-Politiker Max Stadler sieht nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zur nachträglichen Sicherungsverwahrung keinen Handlungsdebarf. Die Entscheidung betreffe ausschließlich das alte Recht.
Christoph Heinemann: Wenn ein Schüler auch im zweiten Anlauf die Hausaufgaben fehlerhaft abliefert, dann weiß der Lehrer spätestens, er hat den Stoff grundsätzlich nicht verstanden, oder aber, er nimmt die Aufgaben nicht ernst. Ein Eintrag ins Klassenbuch ist dann fällig, Rüge oder Tadel.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat die deutsche Praxis der Sicherungsverwahrung abermals gerügt. Das Gericht gab gestern in Straßburg vier Sexualstraftätern recht, die, trotz Verbüßung ihrer Freiheitsstrafen, nicht auf freien Fuß gesetzt wurden. Drei Klägern muss Deutschland insgesamt 125.000 Euro als Entschädigung zahlen. Und am Telefon ist Max Stadler (FDP), Staatssekretär im Bundesjustizministerium. Guten Morgen.
Max Stadler: Guten Morgen!
Heinemann: Was nun?
Stadler: Ja, ich kann nur sagen, glücklicherweise hat die Bundesregierung - übrigens schon vor der allerersten Straßburger Entscheidung - erkannt, dass das Recht der Sicherungsverwahrung völlig neu geregelt werden muss. Es ist in den letzten zehn Jahren ständig aufgrund von Einzelfällen reformiert worden. Es war kein in sich stimmiges Konzept mehr und deswegen hat die Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger ein neues Konzept auf den Weg gebracht, das auch die Zustimmung von Bundestag und Bundesrat gefunden hat und seit 1. Januar gilt. Das bedeutet, dass für die Zukunft die von Straßburg problematisierte nachträgliche Sicherungsverwahrung ausgeschlossen wird, dass wir aber die Anordnung der vorbehaltenen Sicherungsverwahrung schon im Urteil und die Anordnung überhaupt der Sicherungsverwahrung im Urteil ausgebaut haben und dass es zusätzlich für diejenigen Fälle, die jetzt aufgrund der Straßburger Rechtsprechung womöglich in Freiheit kommen werden, eine neue Unterbringungsmöglichkeit gibt, eine therapeutische Unterbringungsmöglichkeit, die speziell dafür geschaffen worden sind.
Ich kann nur sagen, wir fühlen uns durch die Straßburger Rechtsprechung darin bestätigt, dass es höchste Zeit war, das Recht der Sicherungsverwahrung in Deutschland zu reformieren und es ist eine umfassende Reform jetzt geschaffen worden aus einem Guss wie seit 1970 nicht mehr.
Heinemann: Herr Stadler, Sie haben das Therapieunterbringungsgesetz angesprochen, dessen Kompliziertheit ja allein durch die 28 Buchstaben schon unterstrichen wird. Da gibt es auch andere Stimmen, zum Beispiel der Tübinger Rechtsprofessor Jörg Kinzig, Fachmann für Sicherungsverwahrung, den die Süddeutsche Zeitung heute zitiert mit dem Satz, "das neue Urteil verstärkt die Zweifel an dieser Regelung". Droht da die nächste Schlappe in Straßburg?
Stadler: Das sehe ich nicht so, denn Straßburg hat sich ja befasst mit dem alten Recht. Das ist ganz wichtig, dass man das erkennt. In Ihrem Vorspann hieß es ja auch, wer zweimal seine Hausaufgabe schlecht macht, bekommt einen Eintrag ins Klassenbuch. Die Straßburger Entscheidungen betrafen allesamt das alte Recht. Es ist dort keine Aussage getroffen zu dem neuen Recht, das ja eben erst auch seit 1. Januar gilt. Und diese therapeutische Unterbringung betrifft diejenigen Straftäter, bei denen eine psychische Störung vorliegt und bei denen die große Gefahr besteht, dass sie aufgrund dieser psychischen Störung erhebliche schwere Straftaten auch künftig begehen werden, und dafür wird eben keine Sicherungsverwahrung angeordnet werden, sondern eine neue Form der Unterbringung, die auf Therapie abzielt, damit aber zugleich natürlich auch der Sicherung vor diesen Tätern dient, und ich bin überzeugt, dass wir uns hier an die Vorgaben der europäischen Menschenrechtskonvention strikt gehalten haben.
Heinemann: Und wenn der Täter nicht in Therapie will, dann ist sein Grundrecht auf Freiheit doch weiterhin eingeschränkt. Dieses Grundrecht heißt Grundrecht auf Freiheit und nicht Grundrecht auf ein bisschen Freiheit.
Stadler: Ja, aber das Grundrecht auf Freiheit ist unter bestimmten Voraussetzungen einschränkbar. Es gibt auch im deutschen Recht andere Fälle, beispielsweise zwangsweise Therapien bei drogenabhängigen Straftätern nach § 64 Strafgesetzbuch. Das ist also nichts völlig Neues. Und demgemäß stimme ich Wolfgang Bosbach zu, dem Vorsitzenden des Innenausschusses des Bundestags, einem profilierten CDU-Politiker, der ja selber heute in einem Interview sagt, dass man über das neue Recht hinaus derzeit keinen gesetzgeberischen Handlungsbedarf hat. Wir haben eine umfassende Reform geschaffen. Unabhängig übrigens von den Straßburger Entscheidungen war dies zwischen Union und FDP schon im Koalitionsvertrag vereinbart. Aber nach den Straßburger Entscheidungen bin ich erst recht froh, dass wir dieses schwierige Thema angegangen haben und ein neues Konzept erarbeitet haben.
Heinemann: Herr Stadler, müssen rund 20 Straftäter, die in nachträglicher Sicherungsverwahrung sitzen, jetzt freigelassen werden?
Stadler: Das werden die Gerichte entscheiden. Hier gibt es nach dem ersten Urteil aus Straßburg vom Dezember 2009 schon unterschiedliche Auffassungen verschiedener Oberlandesgerichte. Deswegen haben wir eine weitere gesetzliche Neuerung eingeführt, dass nämlich in diesen Fällen im Gegensatz zur Vergangenheit bei unterschiedlicher Rechtsprechung die Oberlandesgerichte den Fall dem Bundesgerichtshof vorlegen müssen. Damit wird es eine einheitliche Entscheidungspraxis in Deutschland geben.
Wir rechnen jetzt mit einer Grundsatzentscheidung des Bundesgerichtshofs, auch das Bundesverfassungsgericht ist mit diesen Fragen befasst, und dies ist eben jetzt eine Entscheidungsbefugnis der Rechtsprechung. Aber eben gerade falls es zu Entlassungen kommt, dann wird in diesen Fällen zu prüfen sein, ob die neue therapeutische Unterbringung bei diesen Tätern eingreift, und das ist in jedem Einzelfall zu entscheiden, sodass man nicht sagen kann, die werden jetzt alle entlassen werden, sondern es wird im Einzelfall geprüft.
Heinemann: Herr Stadler, mutiger als Sie äußert sich da der niedersächsische Landesjustizminister Bernd Busemann von der CDU. Er sagt, ich lasse keinen raus, klare Ansage. Begründung: Der Bundesgerichtshof habe schließlich erst im vergangenen November entschieden, dass ein früheres Urteil des Straßburger Gerichts keine Entlassungsautomatik beinhaltet. Sticht dieses Argument?
Stadler: Dieses Argument sticht aus einem Grund nicht: Auch innerhalb des Bundesgerichtshofs gibt es zu diesen Problemen unterschiedliche Auffassungen. Dafür ist vorgesehen, dass dann der Große Senat für Strafsachen eine einheitliche Rechtsprechung herbeiführt, und auf diese Entscheidung warten wir. Es mag ja sein, dass Herr Busemann selber nicht die Absicht hat, Straftäter freizulassen, aber darüber entscheiden eben die unabhängigen Gerichte und das wird jetzt eine Grundsatzentscheidung geben des Bundesgerichtshofs, gegebenenfalls auch des Bundesverfassungsgerichts. Das ist jetzt abzuwarten.
Ich darf aber darauf aufmerksam machen, dass es natürlich nach den gestrigen Entscheidungen aus Straßburg und auch nach einer Entscheidung vom Dezember 2009 sehr wohl möglich ist, dass manche der Betroffenen zu Unrecht in Unfreiheit weiterhin sich befinden, weil nämlich die Sicherungsverwahrung nachträglich verlängert worden ist. Das hat ja Straßburg gerügt schon im Dezember 2009. Aus diesem Grund haben wir eine weitere Vorsorge getroffen. Wenn es denn zu Entlassungen kommen wird aufgrund von Gerichtsentscheidungen, dann wird ja seit 1. Januar es auch möglich sein, eine elektronische Aufenthaltsüberwachung durchzuführen, sogenannte elektronische Fußfessel. Das ist ja kein Allheilmittel, aber es ermöglicht es der Polizei, solche Täter doch intensiver zu überwachen als in der Vergangenheit. Und wenn ich das noch schnell sagen darf?
Heinemann: Aber ganz schnell!
Stadler: Wenn es dann Verstöße gegen Aufenthaltsanordnungen gibt, die man mit der Fußfessel beweisen kann, wäre das eine eigene Straftat, die zu einer erneuten Inhaftierung führt. Also da ist eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme jetzt auch geschaffen worden.
Heinemann: Max Stadler, FDP, Staatssekretär im Bundesjustizministerium. Danke schön für das Gespräch und auf Wiederhören.
Stadler: Ich danke.
Dr. Max Stadler, Parlamentarischer Staatssekretär und als Stadtrat auch Kollege von Sebastian Frankenberger, akzeptiert das Angebot des jungen ÖDP-Bundesvorsitzenden, sich bei einer Podiumsdiskussion über das Thema Basisdemokratie und Bürgerbeteiligung auszutauschen. Dies hatte Frankenberger dem FDP-Kollegen vorgeschlagen, nachdem der zuvor dessen Vorgehen beim bayernweiten Volksentscheid Nichtraucherschutz etwas gerügt hatte. „Lieber Herr Kollege Frankenberger, hiermit schlage ich Ihnen konkret vor, dass wir im Februar oder spätestens im März eine öffentliche Diskussion über das Thema führen“, teilte Stadler Frankenberger mit. „In unserem Schriftwechsel vor dem Jahreswechsel hat sich gezeigt, dass sowohl Sie als auch ich die Frage, wie man die Bürger sinnvoll stärker an politischen Entscheidungen beteiligen kann, für ein sehr wichtiges Thema halten. Sie haben als ÖDP-Politiker erfolgreich ein Volksbegehren organisiert. Ich habe in die Koalitionsverhandlungen im Bund Verbesserungen des Petitionsrechts eingebracht, die Elemente einer Gesetzesinitiative durch die Bevölkerung beinhalten. Auch das FDP-Präsidium hat am 22. Dezember neue ,Perspektiven liberaler Demokratiepolitik’ beschlossen. Darin wird aufgrund der Erfahrungen mit ,Stuttgart 21’ auch die Option von Volksentscheiden erwähnt. Es gibt also Diskussionsstoff genug. Die Liberale Hochschulgruppe hat bereits Debatten zu aktuellen Fragen im Scharfrichterhaus durchgeführt und sich bereit erklärt, auch unser Gespräch zu organisieren, wenn dies Ihr Einverständnis findet. (...) Die Leitung des Gesprächs sollten wir einem ,neutralen‘ Moderator übertragen“, bot Stadler an. - ck
Übrigens hat Recht-Botschafter Dr. Max Stadler bei dem EU-Festakt auch eins der extra gedehnten Grußworte gesprochen. Er ist in Übung: Kürzlich hielt der Herr Justizstaatssekretär in der Wirtschaftskammer Schärding den Festvortrag zum 20-jährigen Bestehen der Deutsch-Österreichischen Juristen-Vereinigung DÖJV. Eingeladen vom Passauer Arbeitsrechtler und DÖJV-Präsidenten Dr. Ewald Helml sprach Stadler bereits dort über Freiheit, Sicherheit und Recht in der EU und die enge Zusammenarbeit der Justizministerien von Berlin und Wien.
Ehemaliger Uni-Absolvent Markus Ederer(53) wird erster EU-Botschafter in Peking
von SEBASTIAN DAIMINGER
Ein Top-Diplomat, der seine Karriere in Passau begann, tritt einen der wichtigsten Posten für die Europäische Union im Ausland an. Und das Mitten im Wikileaks-Skandal um peinliche Äußerungen von Botschaftern über fremde Regierungspolitiker. Kein leichter Start für Markus Ederer (53), den künftigen Leiter der EU-Vertretung in Peking. Als neuer Botschafter der EU in China besetzt er einen sensiblen Schlüsselposten im neuen Europäischen Auswärtigen Dienst (EAD), der diese Woche offiziell seine Arbeit aufnahm. Bundesaußenminister Guide Westerwelle erklärte es so: „Durch ihn kann Europa mit einer Stimme in der Welt sprechen. Die EU erhält dadurch neues Gewicht in ihrer Rolle als globaler Akteur.“
Ederer startete seine erfolgreiche Laufbahn in Passau. Er studierte Jura an der Universität, war später Referendar beim heutigen Staatssekretär Dr. Max Stadler (FDP). Dieser erinnert sich: „Ich habe ihn als politisch außerordentlich interessiert kennen gelernt und er schien mir ein exzellenter Jurist zu werden. Ich selbst war damals noch Richter. Nach dem zweiten Staatsexamen hat er sich für den diplomatischen Dienst beworben.“ Ederer bekam einen Posten im Außenministerium, wo er schnell zum Leiter des Planungsstabs aufstieg. Immer wieder kreuzten sich die Wege der beiden Juristen aus Passau. Nun nimmt Ederer als erster EU-Botschafter in China einen absoluten Top-Posten ein. Stadler dazu: „Er genießt hohes Ansehen - es hat mich sehr gefreut, dass er dieses Amt bekommt.“ Für Stadler aber auch ein Zeichen für die gute Ausbildung der Passauer Uni, die besonders viele Diplomaten hervorbringt: „Mit Fremdsprachen und zahlreichen ausländischen Beziehungen wird hier einfach das richtige Rüstzeug für diesen besonderen Beruf vermittelt.“ Aus Ederers Jahrgang sind zwei weitere Absolventen in den Auswärtigen Dienst gegangen.
Keine Frage: Mit der Leitung der EU-Vertretung in China wird Markus Ederer eine Position von enormer strategischer Bedeutung innehaben: „Gerade in einer kritischen Region gilt es, hervorragende Fachleute zu entsenden, die sowohl Menschenrechte einfordern als auch wirtschaftliche Interessen vertreten“, erklärte beispielsweise der österreichische EU-Parlamentarier Hannes Swoboda diese Woche.
Angesichts der jüngsten Wikileaks-Veröffentlichungen stelle sich auch die Frage nach einer sicheren Kommunikation. Es wird also eine besonders heikle Mission für den Spitzen-Diplomaten Markus Ederer. Sein ehemaliger „Lehrmeister“ Max Stadler ist sich sicher, dass er die Herausforderungen gut meistern wird: „Ederer tritt seinen Dienst in einer schwierigen Phase an, in der die Kunst des Formulierens besonders gefragt ist. Er ist dafür aber bestens prädestiniert!“
Die Sicherungsverwahrung neu zu ordnen, sei eines der größten und wichtigsten rechtspolitischen Projekte der Legislaturperiode, rühmte heute der parlamentarische Staatssekretär Max Stadler. Das ist so. Ob es gelungen ist, steht auf einem anderen Blatt.
Klar ist: Befriedigende Lösungen für diese vielleicht sensibelste Frage der Rechtspolitik kann es kaum geben. Wie geht der Rechtsstaat um mit seinen schwierigsten Klienten? Dabei sind sich heute die meisten einig in Deutschland, dass Straftäter aus dem Verkehr gezogen werden müssen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder Töten oder Vergewaltigen würden. Damit aber ist wenig gesagt. Denn wer zu diesem hoch gefährlichen Kreis gehört, kann niemand sicher vorhersagen. Welcher Maßstab an Wahrscheinlichkeit anzulegen ist, durch welche und wie viele Delikte ein Straftäter seine Gefährlichkeit unter Beweis gestellt haben muss, ist eine politische Entscheidung. Auf der einen Seite steht die Sicherheit, auf der anderen die Gefahr, dass ein Mensch möglicherweise nie wieder in Freiheit kommt, obwohl er seine Strafe verbüßt hat. Und vor allem: Obwohl er vielleicht nie wieder schlimme Taten begangen hätte. Wie viele - wenn man so will - zu Unrecht verwahrt werden, kann man nur raten.
Hochrechnungen gehen davon aus, dass es acht oder neun von zehn sind. Das kann, wer will, bezweifeln. Sicher ist: In den letzten zwölf Jahren, in denen alle Koalitionen den Schwerpunkt immer weiter hin zur Sicherheit verlagert haben, ist die Zahl derer, die nach verbüßter Haft weiter einsitzen um mehr als 160 Prozent gestiegen, auf mehr als 520 Personen. Und nach der heutigen Entscheidung des Bundestages ist es wahrscheinlich, dass es noch einmal sehr viel mehr werden.
Dabei ist der Bundesjustizministerin, zusammen mit der FDP und auf den letzten Metern zusammen mit der SPD, eine wesentliche Weichenstellung gelungen: Für notorische Betrüger oder Einbrecher wird es keine Sicherungsverwahrung mehr geben. Und - nach einer langen Übergangszeit von zehn und mehr Jahren - wird nur noch der Tatrichter die Verwahrung anordnen können, mindestens unter Vorbehalt. Der Preis dafür ist, dass Gewalt- oder Sexualverbrecher in Zukunft viel leichter weiter festgehalten werden können. Und die Gefahr besteht, dass Richter das auch mindestens vorläufig regelmäßig so sehen werden. Denn ihre Entscheidung kann ja später noch revidiert werden.
Das Problem: Wird die Sicherungsverwahrung weiter so vollzogen, wie bisher, dann wird es sehr oft dabei bleiben. Nicht jeder, der will, bekommt eine Therapie. Wer mit seinem Therapeuten nicht zurechtkommt, hat oft keine Alternative. Wer keinen Freigang hat, kann sich nicht bewähren. Und kann so den ersten Eindruck der Gefährlichkeit kaum widerlegen. Die Länder müssen ihren Vollzug ändern, das steht ohnehin fest. Was die Reform wert ist, wird davon abhängen, ob sie das wirklich umfassend tun. Und es wird davon abhängen, wie Richter und Gutachter mit dem neuen Gesetz umgehen. Das hat die Verantwortung für die Abwägung zwischen Sicherheit der Bevölkerung und Rechten der Straftäter noch viel weiter auf Gutachter und Richter abgeschoben als es bisher der Fall war. Die brauchen in Zukunft mehr Zivilcourage, wenn sie ihre Entscheidung verantwortungsvoll treffen wollen. Jeder von ihnen weiß, was noch vor wenigen Jahren Gemeingut war: Absolute Sicherheit kann es nicht geben. Danach zu handeln wird schwieriger in einer Zeit, in der dieser gesellschaftliche Konsens geschwunden ist.
Das „ÖDP Bayern Aktionsbündnis“ mit seiner Gallionsfigur Sebastian Frankenberger war in Würdigung des Nichtraucherschutz-Volksbegehrens für den Politik-Award 2010 nominiert, eine Auszeichnung für erfolgreiche Polit-Kampagnen. Bei der Preisvergabe ging Frankenberger leer aus, dafür bekam er einen Brief vom Justiz-Staatssekretär, seinem Stadtratskollegen Dr.Max Stadler (FDP). Der schlägt eine Mischung aus Trost, Ratschlägen und milder Zurechtweisung an. Einige Auszüge daraus: „Lieber Herr Kollege Frankenberger! Wie ich gehört habe, sind Sie beim Politiker-Award nicht zum Preisträger gewählt worden. Dennoch ist es eine hohe Ehre, dort nominiert gewesen zu sein. Das hat mich auch nicht verwundert, denn Sie haben die Kampagne zum Rauchverbot in Bayern, die ich inhaltlich für falsch gehalten habe, bestens organisiert. Damit haben Sie Ihr großes politisches Talent unter Beweis gestellt. Mein Wunsch an Sie wäre, dass Sie in Ihrer politischen Arbeit mehr als bisher den Aspekt berücksichtigen, dass es in einer Demokratie wichtig ist, verschiedene Interessen zum Ausgleich zu bringen. Politik ist nicht nur die Kunst des Möglichen, wie oft gesagt wird. Politik sollte auch das Ziel haben, differenzierte Lösungen herbeizuführen. Lösungen, die einer Mehrheit entsprechen, aber eben auch Minderheitsinteressen berücksichtigen. Es ist meiner Meinung nach wenig damit gewonnen, die von einem selbst als richtig erkannte Position anderen aufzudrängen. Es kommt auch darauf an, die Interessen anderer zu einem vernünftigen Ausgleich zu bringen. Meinen Respekt für Ihre Nominierung für den Kampagnen-Award verbinde ich daher mit der Bitte, die Schwarz-Weiß-Malerei von Kampagnen nicht absolut zu setzen, sondern offen zu sein für eine differenzierte Politik. Mit den besten Wünschen für Sie, Ihr Max Stadler.“ − sdr
Die Berufung des Passauers Max Stadler (FDP) zum Justiz-Staatssekretär wird in den Papieren als „exzellente Wahl“ bezeichnet. Mit ihm besetze ein ausgewiesener Rechtsexperte das Amt, der zudem Amerika-Erfahrung habe. Vermerkt wird zudem, dass er ein heftiger Kritiker des Abkommens über die Sammlung von Daten von Flugpassagieren sei. Stadler betonte gestern gegenüber der PNP: „Mit dieser Beschreibung meiner Person habe ich kein Problem. Auch was an mir kritisch gesehen wurde, ist zutreffend dargestellt.
Flammender Appell des „Schaldinger Bundestagsabgeordneten” Dr. Stadler
Nach der Serie von überwiegend unglücklichen Niederlagen des SV Schalding-Heining kann es nur eine Reaktion geben: Am Samstag muss die ganze Stadt, ja die ganze Region auf den Beinen sein und um 14 Uhr im Stadion am Reuthinger Weg zeigen: Wir stehen wie ein Mann hinter unserem SV Schalding-Heining! Die Mannschaft hat wiederholt bewiesen, dass sie auf gleicher Augenhöhe mit den Spitzenteams der Bayernliga spielen kann. Sie hat das Potential, mit Unterstützung der Zuschauer gegen Unterhaching II die Wende zu schaffen. Außerdem erinnern wir uns daran, dass im letzten Jahr die Schaldinger im Sportpark Unterhaching, dort wo schon viele Bundesliga-Kämpfe über die Bühne gegangen sind, eines ihrer besten Spiele überhaupt gezeigt haben und mit einem stolzen 3:0-Auswärtssieg nach Passau zurückgekehrt sind. Unterhaching II ist sicher ein starker Gegner. Aber warum sollte es nicht gelingen, an die damalige Galavorstellunfg anzuknüpfen? Es gab eine ähnliche Lage wie jetzt vor einigen Jahren in der Landesliga. Damals war der SV Schalding-Heining die Mannschaft mit der besten Rückrunden-Bilanz und ist nur knapp am Aufstieg gescheitert, und in der Saison darauf kämpfte man plötzlich gegen den Abstieg. Die tüchtigen Schaldinger Fussballer haben es damals geschafft, sich wieder nach oben zu kämpfen. Dasselbe kann auch diesmal wieder gelingen. Die erste Bayernliga-Saison 2009/2010 wurde respektabel absolviert. Das zweite Jahr ist immer das schwerste. Aber ähnlich wie damals in der Landesliga ist noch nichts verloren. Vielmehr heißt die Devise: Jetzt erst recht! Wir sehen uns wieder am Samstag am Reuthinger Weg.
Nach der Serie von überwiegend unglücklichen Niederlagen des SV Schalding-Heining kann es nur eine Reaktion geben: Am Samstag muss die ganze Stadt, ja die ganze Region auf den Beinen sein und um 14 Uhr im Stadion am Reuthinger Weg zeigen: Wir stehen wie ein Mann hinter unserem SV Schalding-Heining!
Die Mannschaft hat wiederholt bewiesen, dass sie auf gleicher Augenhöhe mit den Spitzenteams der Bayernliga spielen kann. Sie hat das Potential, mit Unterstützung der Zuschauer gegen Unterhaching II die Wende zu schaffen.
Außerdem erinnern wir uns daran, dass im letzten Jahr die Schaldinger im Sportpark Unterhaching, dort wo schon viele Bundesliga-Kämpfe über die Bühne gegangen sind, eines ihrer besten Spiele überhaupt gezeigt haben und mit einem stolzen 3:0-Auswärtssieg nach Passau zurückgekehrt sind. Unterhaching II ist sicher ein starker Gegner. Aber warum sollte es nicht gelingen, an die damalige Galavorstellunfg anzuknüpfen?
Es gab eine ähnliche Lage wie jetzt vor einigen Jahren in der Landesliga. Damals war der SV Schalding-Heining die Mannschaft mit der besten Rückrunden-Bilanz und ist nur knapp am Aufstieg gescheitert, und in der Saison darauf kämpfte man plötzlich gegen den Abstieg. Die tüchtigen Schaldinger Fussballer haben es damals geschafft, sich wieder nach oben zu kämpfen. Dasselbe kann auch diesmal wieder gelingen. Die erste Bayernliga-Saison 2009/2010 wurde respektabel absolviert. Das zweite Jahr ist immer das schwerste. Aber ähnlich wie damals in der Landesliga ist noch nichts verloren.
Vielmehr heißt die Devise: Jetzt erst recht!
Wir sehen uns wieder am Samstag am Reuthinger Weg.
„Mulmig ist mir nicht, aber wachsam bin ich schon“, sagt CSU-Bundestagsabgeordneter Dr. Andreas Scheuer mit Blick auf aktuelle Terrorwarnungen und Medienberichte über mögliche Aktionen, bei denen auch der Berliner Reichstag als symbolträchtiges Attentatsziel ganz oben rangiert. Der Staatssekretär aus Passau, der dieser Tage zusammen mit Verkehrsminister Peter Ramsauer eine große Studie in Reichstags-Nähe präsentiert, nimmt die Bedrohungslage rund ums deutsche Demokratie-Herz allerdings eher gelassen. Ähnlich verhält es sich bei Staatssekretärs-Kollege Dr. Max Stadler, der gestern am frühen Morgen wegen einiger Sperrungen rund um den Reichstag zehn Minuten zu spät zu einer Sitzung kam - wie die meisten seiner Kollegen. „Aber das sind kleine Einschränkungen, die man im Sinne der Sicherheit gerne in Kauf nimmt“, sagt der FDP-MdB.
Die PNP hat die beiden Passauer Top-Politiker gestern zu deren Umgang mit der Berliner Gefahrenlage und Auswirkungen auf ihre Arbeit gefragt.
Ein angedeutetes Blutbad im Reichstag, mögliche Terror-Attacken in Flughäfen und Bahnhöfe in Berlin oder München - geht man da als viel reisender Passauer MdB derzeit nicht etwas verunsichert „zur Arbeit“?
Andreas Scheuer: „Das fragen mich diese Tage auch mehrere aus meinem Familien- und Freundeskreis. Aber meine Gewohnheiten, zum Büro oder zum Reichstag zu kommen, haben sich - natürlich - nicht geändert. Ich halte es in Anbetracht der jetzigen Mutmaßungen auch f��r nicht angebracht, Panik zu verbreiten. Ich habe für mich keine speziellen Maßnahmen ergriffen und freue mich jeden Morgen auf den Weg zur Arbeit. Und das auf Wegen, die ich schon immer eingeschlagen habe.“
Max Stadler: „Ich habe kein ungutes Gefühl und vertraue voll unserer Polizei und den Nachrichtendiensten. Sie haben ja auch in der Vergangenheit bereits versuchte Anschläge mit Erfolg verhindert - auch in Deutschland. Ich habe keinerlei Sorge, mich an meinen Arbeitsplatz am Reichstag zu begeben. Heute ist allerdings ein Tag, wo ständig Kollegen und ich auch zu Besprechungen zu spät kommen, weil bestimmte Wege und Strecken abgesperrt sind. Man muss sich erst daran gewöhnen und halt jetzt ein paar Meter mehr zu Fuß gehen - was aber eh nicht schadet.“
Haben Sie in diesen Tagen in ihren Staatssekretär-Funktionen auch vermehrt mit dem Thema Terrorismus zu tun?
Andreas Scheuer: „Ich bin eng eingebunden in verschiedene Abstimmungs- und Koordinationsrunden einer Arbeitsgruppe, die verschiedene Ministerien abdeckt.
Die Hausleistung unseres Ministeriums ist ja auch, die Modalitäten und Bedingungen für Gepäckkontrollen und die Kontakte zu verschiedenen Logistikern und den Umgang mit Paketen zu behandeln. Und da geht man derzeit und nach den Vorkommnissen mit den Frachtpaketbomben zum Beispiel im Bereich der Sicherheit bessere
von SEBASTIAN DAIMINGER
Passau/Berlin - Im Kampf gegen den zunehmenden Vandalismus wagt Max Stadler, Staatssekretär im Justizministerium, einen Vorstoß: Er will betroffenen Kommunen künftig die Möglichkeit geben, die Sperrzeiten im Gastgewerbe leichter auszuweiten. Bayernweit müssen Discotheken, Bars und Kneipen derzeit laut Gaststättengesetz nur in der Zeit zwischen 5 Uhr und 6 Uhr (Putzstunde) schließen.
Hintergrund der neuen Bemühungen sind unter anderem Erkenntnisse der Passauer Ordnungsbehörden, nach denen es vor allem in der Zeit zwischen zwei und vier Uhr nachts zu Vandalismus und heftigen Lärmbelästigungen in der Innenstadt kommt. Schuld daran sind meist stark alkoholisierte Partygänger. Vor allem an den Wochenenden hinterlassen diese immer wieder eine Spur der Verwüstung: Demolierte Autos, zerstörte Schaufenster, ausgerissene Pflanzen, umgeworfene Mülltonnen, beschädigte Straßenlaternen...
Zwar werde zuerst ein Gespräch mit den Passauer Wirten am Runden Tisch (30. November) gesucht. Doch ist nach Ansicht von Max Stadler auch eine Änderung in den Gesetzbüchern nötig, die den Kommunen mehr Möglichkeiten einräumt. „Ich werde anregen, dass die FDP-Landtagsfraktion mit dem Innenminister über dieses Thema spricht“, so Stadler gegenüber der AS-Redaktion. Die FDP und Passauer Liste unterstützen seine Idee vor Ort.
Momentan ist es Kommunen nur gewährt, die allgemeinen Sperrzeiten zu ändern, wenn dies „durch Vorliegen eines öffentlichen Bedürfnisses oder besonderer örtlicher Verhältnisse“ notwendig ist. Genau bei dieser Ausnahmeregelung will Stadler ansetzen. Sie soll künftig für die Behörden viel leichter anwendbar sein. Zum Beispiel durch die Aufhebung oder Erleichterung der Beweislast. Ziel sei es laut Stadler dabei nicht, eine generell landesweit verlängerte Sperrzeit einzuführen, sondern den Kommunen flexible Lösungen zu ermöglichen.
Die FDP/Passauer Liste wird zudem einen Antrag einbringen, wonach die Stadt Passau schon jetzt die vorhandenen Rechtsmittel mit voller Konsequenz ausschöpfen soll. „Aufgrund der Zustände halten wird das auch für nötig, sollten die Wirte keine Bereitschaft zur Kooperation signalisieren“, erklärte Stadtrat Andreas Dittlmann. Oberbürgermeister Jürgen Dupper begrüßte die geplante Unterstützung der Behörden und erklärte: „In der Passauer Innstadt haben wir die Sperrzeit bereits verlängert.“
Passau/München. Der Passauer FDP-Politiker und Staatssekreträr im Bundesjustizministerium, Max Stadler, ist gestern zum Präsidenten der Thomas-Dehler-Stiftung gewählt worden. Er löst Hermann Rind an der Spitze ab. Vizepräsidentin bleibt Cornelia Schmalz-Jacobsen. Die 1979 unter Hildegard Hamm-Brücher und Josef Ertl gegründete Thomas-Dehler-Stiftung ist das liberale Bildungswerk in Bayern. Sie bietet in enger Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit politische Erwachsenenbildung an. - pnp
Von Regina Ehm-Klier
Passau. „Spaßbremsen“ wollen sie nicht sein, weder die Stadt Passau mit Oberbürgermeister Jürgen Dupper noch Landrat Franz Meyer. Aber mit Betrunkenen spät in der Nacht, mit Lärm und Sachbeschädigungen mögen sich die Politiker nicht abfinden. Nur: Die betroffenen Städte und Gemeinden sind machtlos, obwohl die Randale „den Frieden des Zusammenlebens empfindlich stört“, wie es Jürgen Dupper beschreibt. Seine Forderung gestern bei der Passauer Runde: die Sache selbst regeln dürfen.
Ausgangspunkt des Themas ist die Polizeipräsenz in der Region. Diese, so fordert Landrat Franz Meyer, müsse durch Polizeiinspektionen und -stationen in der derzeitigen Stärke unbedingt erhalten - und der Altersdurchschnitt entsprechend angepasst werden.
Denn die Freiheit der Menschen wächst und damit der Berg der Probleme. Bayerns Sperrzeitenregelung, so OB Jürgen Dupper, sehe mittlerweile noch eine „Putzstunde“ zwischen 5 und 6 Uhr morgens vor. Es wird mehr gefeiert, mehr getrunken: „Die Straftaten durch Alkohol nehmen ab 2 Uhr eklatant zu“, zitiert Dupper die Polizeistatistik. Und es wird vorgeglüht und nachgeglüht. Und wenn der Nachschub ausgeht, wird neuer an der „Tanke“ geholt: „Es gibt bis dato keine Möglichkeit, dagegen vorzugehen“, ärgert sich Dupper, auch darüber, dass in der Öffentlichkeit munter der Alkoholpegel gepflegt werden kann. „Bei uns werden die Themen abgeladen, ohne dass wir in der Lage wären, dagegen vorzugehen.“ Er will die Möglichkeit haben, am Ort mit entsprechenden Satzungen Auswüchse in den Griff zu bekommen.
Das koste Geld und sei darum „nicht leicht umzusetzen angesichts der begrenzten Mittel“, meinte Bernhard Roos (SPD). Kommunen Kompetenzen an die Hand zu geben, sei keine Frage des Budgets, so Alexander Muthmann (Freie Wähler). Er hat aber bei der Staatsregierung auch nicht den Willen ausgemacht, den Kommunen hier mehr Spielraum einzuräumen.
Dr. Max Stadler, Staatssekretär im Bundesjustizministerium, weiß von der „liberaleren Haltung“ in der FDP-Landtagsfraktion, kennt aber durchaus auch das Problem und verspricht, es mit aufzunehmen. Auch Dr. Andreas Scheuer will sich für „die Lizenz zum Regeln“, wie er es nennt, einsetzen.
Nicht nur in Sachen Nachtleben setzt die Staatsregierung den Kommunen Grenzen in ihrer Gestaltungsfreiheit. Auch der Landesentwicklungsplan ist ein Regelungsinstrument. Hier ist festgelegt, was in Städten, Großstädten oder Dörfern zum Beispiel gebaut werden darf. Der Plan wird derzeit überarbeitet. Doch das dauert - für Landrat Meyer zu lange. Er fordert eine schnelle Entscheidung, zumindest in einem Punkt: Bei der Größe von Geschäftsansiedlungen solle vorzeitig entschieden werden. Es besteht Handlungsbedarf, das wurde übereinstimmend festgestellt. Denn: 800 Quadratmeter Geschäftsfläche lässt der LEP in Orten, die nicht Oberzentrum sind, zu. Aktuelle Beispiele sind Salzweg, aber auch Eging, wo ein 1200-Quadratmeter-Markt im Ort demnach nicht gebaut werden dürfte. Das will Landrat Meyer so nicht hinnehmen - und auch nicht warten, bis der Landesentwicklungsplan insgesamt fortgeschrieben wird. „Wenn das ein Jahr dauert, dann ist ein Investor weg“, so der Landrat.
Die Landtagsabgeordneten unterstützen das: Denn Ziel und tatsächliche Entwicklung, so Alexander Muthmann, klafften auseinander. Die Nahversorgung des ländlichen Raums bleibe auf der Strecke. Auch er fordert in diesem Punkt mehr Entscheidungsfreiheit für Gemeinden, denen „schon zuzutrauen ist zu klären, wie und wo so ein Markt platziert wird“. Mit gemischten Gefühlen sieht das Eike Hallitzky, der es „eine Unverschämtheit“ nennt, „dass die Politik von den Unternehmen gezwungen wird, Riesenstandorte zuzulassen“. Er befürchtet die Ausdünnung von Versorgungsstrukturen im Ort. Dennoch: „Die Größe werden wir nicht verhindern können“, gab er zu.
Gro��es Thema gestern war auch die Städtebauförderung, vor allem der Erhalt der Programme. Die Streichungen fielen „nicht so drastisch aus wie befürchtet“, so Franz Meyer. 150 Millionen Euro wurden auf das bereits gekürzte Paket noch einmal draufgepackt.
Und wenn in Berlin gestrichen wird, trifft das natürlich die Regionen. Bürgermeister Jürgen Dupper erinnerte, dass im Passauer Haushalt 1,3 Millionen Euro für Veränderungen in der Stadt eingeplant sind, zum Beispiel der in dieser Woche eingeplante Natterhof. Ohne Städtebaufördermittel ginge das nicht, so Dupper erleichtert. Nicht nur Passau wäre von den argen Kürzungen betroffen gewesen, sondern auch der Landkreis: Tittling, Pleinting, Bad Griesbach, Neukirchen am Inn - überall wird und wurde mit Städtebaufördermitteln gebaut. Insgesamt, so Horst Wipplinger, als Bezirksrat in der Runde, sei die Städtebauförderung „für den ländlichen Raum von großer Bedeutung“. Großes Lob von Staatssekretär Max Stadler gab es für Andreas Scheuer, der sich für den Erhalt der Mittel eingesetzt hatte - und das mit Erfolg. Eine „Bewährungsprobe“ sowohl für ihn als auch für Scheuer, denn die Frage war, ob man bei solch schwerem Brocken „tatsächlich etwas gemeinsam bewegen kann“, wie Stadler erinnerte.
Zweimal schon wurde es verhindert, dass vier Orte - Hofkirchen, Eging, Aicha v. W. und Fürstenstein - aus dem Bundeswahlkreis Passau nach Deggendorf verlagert wurden. Und wieder gibt es Bestrebungen für eine Umstrukturierung. Die Passauer Runde will das verhindern und „die Einheit von Stadt und Landkreis Passau beibehalten“. Landrat Franz Meyer hat auch schon entsprechende Schreiben an Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und an den Vorsitzenden des Innenausschusses MdB Wolfgang Bosbach gesandt.
Beim Empfang für den Scheich von Sharjah, Dr. Sultan bin Mohamed al-Quasimi, am Montag im Großen Rathaussaal machte Verlegerin Angelika Diekmann den Justizstaatssekretär Dr. Max Stadler mit Eske Nannen bekannt, der Witwe des "Stern"-Verlegers Henri Nannen und Mäzenin der renommierten Kunsthalle Emden. Zur Überraschung Stadlers kam es zwei Tage später zufällig zu einer erneuten Begegnung. Unter der Schirmherrschaft von Barbara Genscher und in Anwesenheit des FDP-Ehrenvorsitzenden Hans-Dietrich Genscher wurde in Berlin der Bürgerinnenpreis „Liberta“ verliehen. Damit würdigen die Liberalen außergewöhnliche Frauen, die durch ihr wissenschaftliches, soziales, gesellschaftspolitisches oder unternehmerisches Engagement Herausragendes für die Bürgergesellschaft geleistet haben. Mit dem Liberat-Ehrenpreis wurde dieses Jahr Eske Nannen ausgezeichnet.
Passau/Berlin. Das Bundesjustizministerium erhebt keinen Widerspruch mehr gegen die Gesetzesvorlage des Bundesverkehrsministeriums zum Feuerwehrführerschein für Fahrzeuge bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von 7,5 t. Dies teilte Staatssekretär Dr. Max Stadler Feuerwehrführungskräften aus Niederbayern in einem gemeinsamen Gespräch mit. Der Passauer Liberale betonte, dass selbstverständlich auch das Bundesjustizministerium an einer Neuregelung interessiert sei. Das Bundesverkehrsministerium habe dargelegt, dass Ausnahmen von einer entsprechenden EU-Richtlinie möglich seien. Daraufhin habe das Bundesjustizministerium “grünes Licht“ gegeben in der Erwartung, dass das Verkehrsministerium seine Rechtsauffassung in Brüssel erfolgreich durchsetzen werde.
Der ebenfalls aus Passau stammende CSU-Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Andreas Scheuer, hatte sich im Lauf der letzten Monate ebenfalls verstärkt dafür eingesetzt, den Rettungsdiensten und Wehren hier eine Sonderregelung zu ermöglichen. Nun kann die Gesetzesvorlage im Gesetzgebungsverfahren zügig umgesetzt werden.
Der Passauer Stadtbrandrat und Vorsitzende der 1058 niederbayerischen Feuerwehren, Dieter Schlegl, zeigte sich gestern erleichtert. Die Hälfte aller Feuerwehren in Niederbayern würde von diesem Feuerwehrführerschein bis 7,5 t profitieren. Insgesamt fielen 646 Fahrzeuge der Feuerwehren in Niederbayern in diese Gewichtsklasse. Insbesondere für große Flächenlandkreise in Bayern sei es eine Erleichterung der Sicherung der Einsatzbereitschaft der Feuerwehren, stellten die Kreisbrandräte aus dem Landkreis Passau, Josef Ascher, und aus dem Landkreis Rottal-Inn, Johann Prex, fest.
Dr. Stadler sieht im „Feuerwehrführerschein“ auch eine deutliche Kosteneinsparung für die Kommunen und sicherte den Feuerwehren auch weiterhin vollste Unterstützung aus dem Bundesjustizministerium zu. -
Passau. Staatssekretär Max
Herr
Sicherungsverwahrung: „Positiver Druck auf Täter durch neue Regeln“
Gerade bei der Sicherungsverwahrung gibt es viele Ängste bei den Bürgern. Sind die nicht gerechtfertigt?
Was ist juristisch bei den Missbrauchsfällen noch aufzuarbeiten?
Das Bild der Koalition ist vor allem von Streit geprägt. Die CSU stellt sich gegen ein Punktesystem für Zuwanderer. Ist der nächste Konflikt schon wieder programmiert?
Da die Steuereinnahmen derzeit wieder zulegen, hätte vor allem in der FDP so mancher gerne eine neue Entscheidung für Steuersenkungen. Ist das realistisch?
Wie will Ihre Partei dann aus dem Umfragekeller kommen? Und was passiert mit dem Parteivorsitzenden Westerwelle, wenn die Landtagswahlen 2011 für die FDP böse ausgehen?
„Ich werde wohl für Möglichkeit zur PID stimmen“
Uneinig ist die Koalition auch beim Thema Präimplantationsdiagnostik (PID). Die FDP will sie in engen Grenzen erlauben, die CDU am liebsten verbieten. Wahrscheinlich wird die Abstimmung aber freigegeben. Wie werden Sie entscheiden?
Nach der Entdeckung von Paketbomben ist die Terrorangst zurück. Sehen Sie Lücken im Sicherheitssystem? Müssen neue Gesetze her?
Abschließend: Worauf sind Sie nach einem Jahr als Staatssekretär persönlich besonders stolz?
Interview: Ernst Fuchs und Martin Wanninger
Stadler kämpft für die Pressefreiheit
Berlin - Journalisten und Medienschaffende sind nach Ansicht von Max Stadler (FDP), Staatssekretär im Justizministerium, noch nicht ausreichend rechtlich geschützt.
Auf Initiative des Passauers hat die Bundesregierung einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der hier Abhilfe schaffen könnte. Dieser soll klarstellen, dass sich Journalisten nicht strafbar machen, wenn sie behördeninterne Informationen verwenden. Außerdem sollen die Hürden für Durchsuchungen in Redaktionsräumen noch deutlich erhöht werden.
Entgegen ursprünglicher Einwände ließ der Bundesrat den Entwurf passieren. Stadler hofft nun, dass das Gesetz auch seine letzte Hürde nimmt: „Ich erwarte demnächst eine breite Mehrheit im Bundestag.“
Wenn das gelingt, werden nach Meinung Stadlers die rechtlichen Rahmenbedingungen für einen kritischen Journalismus in Deutschland erheblich verbessert. (vp)
Drei kulturelle Botschafter Passaus sind derzeit wieder im Rahmen des vor fünf Jahren etablierten Künstleraustauschs in der Passauer Partnerstadt Malaga aktiv. Bis 6. November noch lassen sich Stefan Meisl (v.l.), Verena Schönhofer und Anja Kutzki auf Einladung der andalusischen Stadt bei spätsommerlichen Temperaturen inspirieren für ihre Werke. Am 3. November werden sie in Málaga im Rahmen einer Vernissage, in Anwesenheit von Stadtrat und parlamentarischem Staatssekretär Dr. Max Stadler, ihre vor Ort entstandenen Arbeiten präsentieren. „Die vor ihnen liegenden knapp drei Wochen wollen sie neben intensiver künstlerischer Arbeit auch dazu nutzen, viele Kontakte mit Künstlern in der Partnerstadt zu knüpfen und so weiter zu arbeiten an dem Künstler-Netzwerk, das vor nunmehr schon fünf Jahren ins Leben gerufen wurde“, sagte Rita Loher-Bronold, die stellvertretende Leiterin des Passauer Kulturamts.
Insgesamt elf Passauer Künstler haben bisher am Künstleraustausch teilgenommen Der Künstleraustausch hat sich mittlerweilen als fester Bestandteil der städtepartnerschaftlichen Aktivitäten zwischen Passau und Málaga etabliert. So ist momentan auch der Passauer Künstler Francesco Sacripanti auf Vermittlung spanischer Künstlerfreunde mit einem Ausstellungsprojekt in Málaga zu Gast. Die Kuratorin des Künstleraustauschs auf spanischer Seite, Veronika Romero, und Ernst Kraft, der in der Nähe von Málaga lebende Künstler mit holländischer Abstammung, der im Jahr 2007 das Steinlabyrinth an der Passauer Ortspitze geschaffen hat, sind in diesem Jahr auf Einladung von Passauer Künstlerfreunden mit Ausstellungen in Passau präsent. - ck
Staatssekretär Dr. Max Stadler hat das Kunststück fertig gebracht, seinen Lieblingsverein SV Schalding-Heining sogar in einem juristischen Fachvortrag zu erwähnen. Der FDP-Politiker sprach am Freitag in Würzburg auf der hochkarätig besetzten Jahrestagung der Internationalen Juristenkommission. Dort war auch der Würzburger Oberbürgermeister Georg Rosenthal anwesend, der zugleich Vorsitzender des Würzburger FV ist. Dies gab Stadler die Gelegenheit, nach seinen rechtspolitischen Ausführungen auch noch anzumerken, dass Rosenthals Verein zufällig das nächste Bayernliga-Spiel in Schalding bestreite. Die anwesenden Verfassungsrichter und Hochschulprofessoren nahmen es schmunzelnd zur Kenntnis, dass sich ein Staatsekretär auch noch für Fußball interessiert, der Würzburger Oberbürgermeister zeigte sich erfreut, dass Stadler über seine Vorstandstätigkeit informiert war. - red
Erstmals seit Jahrzehnten regieren die Liberalen im Vereinigten Königreich (United Kingdom) wieder mit. Mit seinem liberalen Kollegen aus dem britischen Justizministerium, Minister of State Lord Tom McNally (l.), traf sich Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Max Stadler am Mittwoch am Rande einer EU-Tagung vor dem Palais Egmont in Brüssel zu einem Meinungsaustausch. Bei derselben Gelegenheit zeichnete sich der polnische Justiz-Staatssekretär Igor Dzialuk durch Kenntnisse über Passau aus. Er erwähnte gegenüber Max Stadler, dass in Warschau in der Krakauer Vorstadt unweit der Altstadt das „Passauer Marienbild“ steht. Die Figur wurde 1683 durch den in Warschau ansässigen italienischen Bildhauer Giuseppe Bellotti nach dem Vorbild des Gnadenbilds der Passauer Wallfahrtskirche Mariahilf geschaffen.
Sparhelfer Stadler
Verbot und Knast - da denke ich an Justiz und an den Justiz-Staatssekretär: Dr. Max Stadler vertritt immer öfter sein Ministerium auf europäischer Ebene. So setzte der FDP-Mann sich diesen Montag beim EU-Wettbewerbsrat in Luxemburg dafür ein, dass das Anmelden des geplanten EU-Patents auf Deutsch erfolgen kann. Einige Staaten fordern Englisch. Dr. Stadlers Argument: „Europaweit kommen aus Deutschland erfreulicherweise die meisten Patentanmeldungen. Das Europäische Patentamt sitzt in München. Das sind gute Gründe, die Patentanmeldung auf Deutsch zuzulassen. Das erspart gerade den mittelständischen Betrieben teures Übersetzen.“ Die EU-Kommission und die meisten Mitgliedsstaaten sehen das genauso, hat unser Stadler Max mir verraten. Jetzt hofft er auf einen positiven Beschluss in der nächsten Ratstagung im November. Vorgestern war der Passauer Jurist schon wieder in Brüssel, erklärte der Konferenz der Justizminister „Mediation bei Kindsentführungen“.
Besuch von den Grünen hat Staatssekretär Dr. Max Stadler (FDP) gestern in der Bahnhofstraße 11 bekommen. Boris Burkert karrte ein gelbes Atomfass in Stadlers Büro, dabei unterstützten ihn u.a. Stadtrat Stephan Bauer sowie Thea Schmuck.
Mit dem gelben Fass protestieren die Grünen gegen die Atompolitik der schwarz-gelben Regierung. Laut Burkert sollte das Fass sowohl hochradioaktiven Abfall symbolisieren als auch das ungelöste Problem eines Atomendmülllagers. „Das Zeug ist unverantwortlich“, sagte Burkert. In diesem Zusammenhang kritisierte er auch die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke, über die der Bundestag demnächst abstimmen wird. Stadler wiederum kritisierte, dass die Erforschung eines möglichen Endlagers Gorleben unter der rot-grünen Regierung durch ein Moratorium gestoppt wurde. „Dadurch sind zehn Jahre verloren gegangen“, sagte Stadler. Burkert wiederum forderte, dass parallel dazu auch andere Standort untersucht werden sollten. Trotz der Kontroversen hätten FDP und Grüne aber auch gleiche Ziele, betonte Stadler. „Wir sind uns einig, dass wir ein absolut sichere Endlager brauchen, dass der CO2-Ausstoß reduziert werden muss und erneuerbare Energien die Zukunft sind.“ - ez
von VERONIKA PREE
Ein Albtraumszenario für jeden Jobanwärter: Die fachliche Qualifikation passt haargenau auf die ausgeschriebene Stelle und auch der Personalchef ist nach der persönlichen Unterhaltung begeistert. Dann kommt die Absage - scheinbar aus dem Nichts. Was der Bewerber nicht ahnt: Der Personalchef hat sich nach dem Vorstellungsgespräch im Internet schlau gemacht. Dabei ist ein Foto aufgetaucht, das ihn mit seinen Kumpels beim hemmungslosen Feiern zeigt. Der Personalchef denkt: „So soll die Firma nicht repräsentiert werden“. Das Bild ist bereits fünf Jahre alt, der Jobanwärter hat seine „wilde Zeit“ längst hinter sich. Aber die potenzielle Arbeitsstelle ist trotzdem futsch.
„So etwas darf nicht passieren. Vor allem die Privatsphäre von Jugendlichen muss im Internet besser geschützt werden“, sagt FDP-Politiker Max Stadler. Der Passauer Staatssekretär im Justizministerium fordert: „Daten in sozialen Netzwerken wie beispielsweise Facebook sollen mit einem Verfallstermin versehen werden.“ Stadler will das zwar nicht gesetzlich regeln lassen, appelliert aber an die Netzwerkbetreiber, dies freiwillig umzusetzen.
In der Praxis könnte so ein Schutz folgendermaßen funktionieren: Vor Ablauf des Verfallsdatums bekommt der Nutzer eine E-Mail zur Erinnerung. Er muss dann ausdrücklich bestätigen, dass er seine Daten (wie persönliche Interessen, Adresse und Bilder) weiter im Netz behalten will. Ansonsten werden sie automatisch gelöscht. Laut Stadler ist dies technisch machbar. Beispielsweise würden solche Verfalls-Optionen auch von Betreibern von Online-Spielen angeboten. Selber alle möglicherweise schädlichen Dinge aus dem Netz zu entfernen, kann schwierig sein. Denn man erinnert sich oft gar nicht mehr an alte Online-Profile, geschweige denn an die dazugehörigen Passwörter. Sehr lästig ist es auch, wenn andere Personen pikante Fotos, private Informationen oder Gerüchte zu einer Person verbreiten. Das können beispielsweise peinliche Urlaubsfotos, intime Unterhaltungen mit dem Ex-Freund oder böswillige Anschuldigungen sein. Im Netz können sich solche Dinge rasend schnell verbreiten. Für den einzelnen ist das nicht mehr kontrollierbar.
Eine Lösungs-Möglichkeit: Es gibt spezielle Agenturen, die sich darauf spezialisiert haben, das „Internet-Ich“ einer Person wieder zu bereinigen. Sie bieten an, Fotos, Profile und andere ungewünschte Daten aus dem weltweiten Netz zu entfernen.
Als Internet-Nutzer kann es schwierig sein, sich im Dschungel der technischen und rechtlichen Möglichkeiten zurechtzufinden. Die Bundesregierung will hier Abhilfe schaffen. Stadler erklärt: „In absehbarer Zeit wird es eine Stiftung Datenschutz geben. Sie soll den Bürgern - ähnlich wie die Stiftung Warentest - Orientierungshilfe geben.“
Momentan werde noch daran gearbeitet, Geld für die Finanzierung der Stiftung in den Bundeshaushalt einzustellen. Der dafür zuständige Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und die FDP hätten sich aber bereits auf die Ausführung geeinigt. Einige Details wie etwa der Sitz der Stiftung müssten aber noch geklärt werden.
Die Stiftung wird drei Aufgaben haben. Sie soll die Bürger über Datenschutz aufklären, vergleichende Untersuchungen durchführen und Produkte sowie Unternehmen zertifizieren, wenn sie ein bestimmtes Datenschutzniveau einhalten
.
Stadler sagt, warum er die Aufklärungsarbeit der Stiftung für wichtig hält: „Die Debatte über den geplanten Dienst Google Street View hat noch einmal einen Schub für das Bewusstsein um den Datenschutz gebracht. Die Gefahr besteht darin, dass Daten verknüpft und so ganze Bewegungsprofile von Bürgern erstellt werden können. Die Bürger müssten selbstständig und selbstverantwortlich entscheiden können, was sie über sich selbst im Internet lesen wollen.“
Auf Initiative von Stadträtin Dr. Renate Zehner Mitglied der Stadtratsfraktion FDP/PaL, informierte Ulrike Flach, Gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, über die Eckpfeiler der Gesundheitsreform. Vor zahlreichen Zuhörern, darunter FDP-Kreisvorsitzender Korbinian Faltner, verwies sie darauf, dass die jetzige Regierung Altlasten aus der Vergangenheit zu bewältigen habe. Der Zusatzbeitrag zur Krankenkasse stamme noch aus der Zeit der großen Koalition, erst jetzt werde dieser für Sozialschwache ausgeglichen. Wesentliche Forderungen der FDP nach einer grundlegenden Reform im Gesundheitssystem könnten nicht umgesetzt werden, da sich vor allem der Koalitionspartner CSU dagegen ausspreche. Wichtig sei, dass für alle Menschen auch in Zukunft die notwendige medizinische Versorgung qualitativ hochwertig und wohnortnah erhalten bleibe. - red
Kommunale Versorger hätten durch das neue Energiekonzept der
Bundesregierung wenig zu befürchten, versicherte Staatssekretär Dr. Max
Stadler (FDP) bei einem Treffen mit dem Geschäftsführer der Stadtwerke
Passau Gottfried Weindler. Weindler hatte befürchtet, dass sich durch den
Atom-Kompromiss die Wettbewerbsfähigkeit der Stadtwerke gegenüber
den großen Energiekonzernen verschlechtern könnte; Stadler dagegen
verwies im Gespräch darauf, dass der Einspeisevorrang für erneuerbare
Energien und die garantierte Vergütung für 20 Jahre Eckpfeiler der
Energiepolitik blieben. Im Sinne eines fairen Wettbewerbs müssten die
kommunalen Versorger gestärkt werden, so der Staatssekretär. Die
Anregungen der Stadtwerke will Dr. Stadler bei einem Expertengespräch
der FDP-Fraktion mit dem Verband der kommunalen Energieversorger in
der Hauptstadt in den nächsten Tagen einfließen lassen. - red
Doppelte Jubiläumsfeier: Hauptbahnhof und Ostbahnstrecke sind 150 Jahre alt -
450 Fahrgäste erlebten Dampflok bei Sonderfahrt
Von Anna Mirecki
Den lauten Klang und rauchigen Atem einer mehr als sechzig Jahre alten
Dampflok konnten am Wochenende die Besucher beim Bahnhofsfest
bestaunen. Der Passauer Hauptbahnhof und die Ostbahnstrecke Passau-
Straubing feierten ihr 150-jähriges Bestehen. Von der Hüpfburg in Form
eines Schnellzugs über exklusive Einblicke in ein fahrendes Postamt bis
hin zur Jubiläumsfahrt mit einem Sonderdampfzug - für kleine und große
Bahnbegeisterte gab es im Bahnhofsgebäude und im Betriebswerk der
Passauer Eisenbahnfreunde jede Menge zu entdecken. An den zwei Tagen
kamen 5500 Besucher, hat Stadtarchivar Richard Schaffner gestern
gemeldet: „Wir sind sehr zufrieden.“
Nostalgiefahrt nach Straubing und zurück
Wie in einem Bienennest muss es früher in den Bahnpostwägen
zugegangen sein: Beutelweise wurden hier Sendungen je nach
Zielbestimmung in die wabenartigen Regalfächer an den Zugwänden
verteilt - und das während der Fahrt. „Bis 1997 stellte man Briefe und
Päckchen mit der Bahn zu“, erklärte Josef Steindl, ehemaliger Dienstleiter,
den Gästen im Original-Postwaggon des Jubiläumszugs. Manch ein
Besucher erinnerte sich an Zeiten, als er seine Sendung kurz vor dem
Pfeifen der Lok noch in den Briefschlitz des anfahrenden Zuges warf. „Das
Innenleben den Wagens durfte damals niemand kennen“, sagte Steindl.
„Wegen des Briefgeheimnisses.“
Ob im Bahnpostwagen, im Speisewaggon oder einer einfachen
Passagierkabine - rund 450 Passauer nutzten am Samstag die Gelegenheit
der Nostalgiefahrt von Passau nach Straubing. Bei einem der
Zwischenstopps in Vilshofen, Osterhofen oder Plattling konnten die
Fahrgäste den glühenden Kessel und das Kohlelager aus nächster Nähe
inspizieren, den Lokführer mit Fragen löchern und in Straubing das
Abkoppeln und Rangieren der Lok erleben.
„Die Eröffnung der Ostbahnstrecke 1860 war für die gesamte Region ein
großer Tag“, freute sich Oberbürgermeister Jürgen Dupper, bei seiner
Ansprache im Bahnhofsgebäude. Die zukunftsträchtige Bedeutung der
Donau-Magistrale als Hauptschlagader unterstrichen auch die
Staatssekretäre Andreas Scheuer und Max Stadler, die ebenfalls zur Feier
gekommen waren. „Die Strecke liegt uns am Herzen“, sagte Scheuer, und
Stadler warnte: „Eine Stilllegung ist immer eine unwiderrufliche
Entscheidung. Wo immer man eine Strecke erhalten kann, sollte man das
tun.“
Welche Ausbauprojekte in nächster Zukunft eine Rolle spielen werden,
stellte Landrat Franz Meyer vor: Neben weiteren Fernzügen seien ihm der
zweigleisige Ausbau zwischen Plattling und Landshut und eine direkte
Anbindung an den Flughafen Erding ein Anliegen.
Bei Kaffee und Kuchen auf dem Bahngleis und einem Ständchen der
Stadtkapelle gab es für die Geburtstagsgäste außerdem den aus diesem
Anlass entworfenen Sonderstempel und eine Sonderbriefmarke zu sehen.
Wie eine „ausrangierte“ Dampflok immer und immer wieder zu neuem
Leben erwacht oder wie ein Schneepflug für Bahngleise aussieht, zeigte
Werner Kummer von den Passauer Eisenbahnfreunden bei Führungen
durch das alte Betriebswerk. Kartenspiele rund um die Dampflok,
Schaffnerzubehör oder lustige Bahnschilder - bis zum Sonntagnachmittag
blieb bei den Werksbesuchern zum Thema Elektrolok, Kleinlok oder
Rangierlok nahezu kein Wunsch unerfüllt.
Sieben bayerische Projekte erhielten den Preis
Burghausen. „Wer, wenn nicht wir“, diesen Projektnamen von Burghauser Jugendlichen machen sich viele Initiativen im Land zum Motto. Einige von ihnen wurden gestern im Rahmen des Wettbewerbs „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ in Burghausen ausgezeichnet.
Über 400 Projekte hatten sich in diesem Jahr bundesweit für den Preis beworben, 81 wurden nun mit einer Urkunde und einem Preisgeld zwischen 1500 und 5000 Euro ausgezeichnet. Staatssekretär Max Stadler und Bundestagsabgeordneter Stephan Mayer haben gestern in Burghausen die Auszeichnung an die sieben bayerischen Preisträger verliehen. Das Bündnis für Demokratie und Toleranz, das vor zehn Jahren von den Bundesministerien des Innern und der Justiz gegründet wurde, vergibt den Preis jährlich an Projekte, die sich durch ihre Wirkung nach außen, das effektive und dauerhafte Engagement und als Anregung für andere auszeichnen. Geehrt wurden Projekte aus München, Würzburg, Nürnberg, Mühldorf, Burgkirchen und Burghausen.
Für den mobilen Familienservice der Arbeiterwohlfahrt in Mühldorf nahmen Christine Fuchs und Hedi Schratt die Urkunde für Demokratie und Zivilcourage entgegen. Bei ihrem Frauenintegrationsprojekt geht es darum, Frauen, die Arbeitslosengeld II beziehen, wieder an den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. „Das Tätigkeitsfeld Familie dient dazu, dass die Frauen sich beweisen können“, erklärt Christine Fuchs. Neun Monate helfen die Frauen in anderen Familien bei der Kinder- oder Seniorenbetreuung und können so wieder an Arbeitgeber vermittelt werden. „Im Jahr 2008 haben 92 Prozent unserer Frauen eine feste Stelle gefunden“, belegt Fuchs den Erfolg des Projekts.
Eine multikulturelle Gemeinde ist Burgkirchen an der Alz, unter den 10 000 Einwohnern sind fast 50 Nationen vertreten. Seit zwölf Jahren engagiert sich der Arbeitskreis Bürgerintegration dort im Rahmen der „Kommunalen Agenda 21“, um das Verhältnis zwischen Deutschen und Migranten zu verbessern. Rudolf Zeiler, der den Preis gestern entgegennahm, und seine 50 Mitstreiter helfen Jugendlichen mit Migrationshintergrund bei dem Übergang von der Schule ins Berufsleben. Zeiler, der von Anfang an dabei war, freut sich „über die Kultur des Miteinanders, die wir gefunden haben.“ Auch ein heikles Thema wie der EU-Beitritt der Türkei könne unter Freunden diskutiert werden.
Rechtsextreme Ideologie bekämpfen, bevor sie überhaupt Fuß fassen kann, dieses Ziel hat sich ein Projekt des Jugendbüros in Burghausen gesetzt. „Wer, wenn nicht wir“, mit diesem Motto haben unter der Leitung von Hannes Schwankner die Jugendlichen Veranstaltungen wie ein Argumentationstraining gegen Stammtischparolen organisiert. Auch eine CD mit dem Titel „Burghausen gegen Rechts“ mit lokalen Bands ist im Rahmen des Projekts entstanden.
Max Stadler betonte, wie wichtig das Engagement der Preisträger sei, die im Vergleich zur Politik im Einzelnen wirklich etwas bewirkt hätten. „Damit verwirklichen sie das Grundgesetz“, sagte er. - fra
Claudia Bandion-Ortner, Max Stadler Sorgerecht auch für die Väter: Justizministerin Bandion-Ortner (ÖVP) und Deutschlands Justiz-Staatssekretär Max Stadler (FDP).
Justizministerin Claudia Bandion-Ortner will, dass das Sorgerecht auch nach einer Trennung von beiden Elternteilen gemeinsam ausgeübt wird. Bei unseren Nachbarn hat man damit gute Erfahrungen gemacht, wie der Staatssekretär im deutschen Justizministerium, Max Stadler, berichtet.
KURIER: Seit zehn Jahren können geschiedene Eltern in Österreich die gemeinsame Obsorge beantragen. Nur jedes zweite Paar wählt den Weg. Warum wollen Sie trotzdem die automatische gemeinsame Obsorge einführen?
Bandion-Ortner: Wir müssen auch überlegen, wieso sie nicht für die gemeinsame Obsorge sind. Im Trennungsstreit wird oft abgetauscht: Unterhaltsforderung gegen Obsorge. Man verzichtet auf Obsorge, um dafür was anderes zu bekommen. Der natürliche Zustand ist die gemeinsame Obsorge. Ich bin gegen das Wort automatisch, weil es einfach der natürliche Zustand ist. Der unnatürliche ist, wenn sie einem Elternteil entzogen wird. Wenn einer sagt, er will sie nicht mehr, ist sie derzeit weg. Ohne Begründung. In Zukunft kann sie einem Teil entzogen werden, wenn das Kindeswohl gefährdet ist. Aber sie wird nicht schon entzogen, nur weil einer nicht will.
Stadler: In 90 Prozent aller Fälle halten die Paare in Deutschland nach einer Trennung am gemeinsamen Sorgerecht fest. Und das hat auch positive Auswirkungen auf andere Bereiche, die über das Sorgerecht hinausgehen. Wir haben festgestellt, dass bei der gemeinsamen Sorge der Kontakt des Kindes mit dem Elternteil, mit dem es nicht ständig zusammenlebt, in stärkerem Maß aufrecht erhalten bleibt. Und: In über 75 Prozent der Fälle des gemeinsamen Sorgerechts funktionieren die Unterhaltszahlungen problemlos, was früher weitaus weniger der Fall war.
Frauenorganisationen sagen, die Väter putzen sich ab, daher brauchen sie auch nicht das Recht, mitzureden.
Bandion-Ortner: Es geht nicht um die Rechte der Frauen oder der Männer, es geht um die Kinder, die keine Lobby haben, und diese Lobby müssen wir schaffen. Ich verstehe nicht, warum sich Frauenorganisationen so gegen die Lösung wenden, zumal man doch die Väter in die Verantwortung nehmen will. Man will mehr Väterkarenz und den Papa-Monat, dann ist es doch ein falsches Signal, wenn man ihnen die Verantwortung vorenthalten will. Die Schweiz führt übrigens jetzt dieses Modell der gemeinsamen Obsorge ein, auch für uneheliche Kinder, quasi als Automatismus. Vor fünf Jahren war das nicht durchsetzbar, weil die Frauenorganisationen so stark dagegen aufgetreten sind. Mittlerweile haben die erkannt, dass es die bessere Lösung ist. Ich hoffe, dieser Prozess dauert bei uns nicht so lange. Das Rollenbild der Väter hat sich geändert. Männer sind mehr bereit und wollen väterliche Verantwortung übernehmen. Und man muss ihnen diese Möglichkeit geben. Die Hälfte der Eltern sind nun einmal Väter. Dem Kind den leiblichen Vater vorzuenthalten ist schlimm. Oder umgekehrt, es gibt auch Fälle, wo die Väter das Kind haben und die Mütter nicht herankommen.
Stadler: Bei uns hat sich die Sicht durchgesetzt, dass nicht den Müttern ein Recht weggenommen wird, sondern die Väter mehr eingebunden werden. Das dient dem Kindeswohl mehr, das ist unsere Erfahrung.
Wie verhindert man, dass gewalttätige Väter Mitsprache bekommen?
Bandion-Ortner: Es werden immer Extremfälle herangezogen: Wenn Väter gewalttätig sind, muss die Obsorge entzogen werden, das ist klar. Aber man kann nicht immer davon ausgehen, dass Männer gewalttätig sind. Es gibt auch gewalttätige Frauen gegenüber Kindern. Das muss man geschlechtsneutral sehen. Außerdem geht es nicht um den tägliche Kontakt. Es heißt nicht, dass der Vater ständig bei der Familie sitzt. Das ist ein großer Irrtum. Das Besuchsrecht ist eine ganz getrennte Frage. Gemeinsame Obsorge bedeutet nur Mitsprache in wichtigen Angelegenheiten wie Schulauswahl, ärztliche Behandlung. Auch bei gemeinsamer Obsorge kann es vorkommen, dass ein Elternteil sein Kind monatelang nicht zu Gesicht bekommt.
Stadler: Auch in Deutschland kann natürlich das Sorgerecht einem gewalttätigen Elternteil entzogen werden. Ebenso das Besuchsrecht. Übrigens gibt es immer wieder Klagen, dass ein berechtigtes Besuchsrecht nicht durchsetzbar ist. Wir haben vor einem Jahr eingeführt, dass ein Ordnungsgeld verhängt werden kann, wenn das Besuchsrecht schuldhaft vereitelt wird.
* » Kommentar: Sieger und Verlierer
Claudia Bandion-Ortner Die Familienrichter wollen, dass Mütter, die das Besuchsrecht verhindern, vom Kindesvater weniger Unterhalt bekommen.
Bandion-Ortner: Ich bin skeptisch, wenn dadurch der Unterhalt des Kindes gefährdet wird. Wir haben ja auch Ordnungsstrafen, aber es wird wenig Gebrauch gemacht, weil auch dadurch schadet man indirekt dem Kind. Wenn man der Mutter eine Geldstrafe gibt, spürt es wieder das Kind. Da müssen wir bei Schlichtung und Mediation ansetzen. Wir haben einen Bonus in Österreich, den Kinderbeistand, das Sprachrohr für die Kinder, das bewährt sich gut. Schon allein die Bestellung des Beistandes wirkt deeskalierend. Schlichtung ist das Zauberwort. Wir müssen die Ressourcen von aufwendigen Sachverständigen-Gutachten ins Vorfeld verlagern. Die Gutachten dauern sehr lang, und in dieser Zeit kommt es oft zu keinen Kontakten zwischen Kindern und dem jeweilige Elternteil.
Stadler: Wir haben voriges Jahr eingeführt, dass für das Umgangsrecht ein amtlicher Pfleger bestellt werden kann, der zwischen den Streitparteien vermitteln soll. Nach meiner Erfahrung ist die Vereitelung des Besuchsrechts ein häufig angesprochenes Thema.
* » Interview: "Das Rollenbild der Väter hat sich geändert"
Max Stadler Wo liegt für das Kind der Unterschied, ob es ehelich oder unehelich geboren wurde?
Stadler: Diese Frage ist völlig berechtigt. Da das Kindeswohl und nicht die eheliche Geburt im Vordergrund steht, kann die bisherige unterschiedliche Regelung beim Sorgerecht keinen Bestand mehr haben. Bei Ehepaaren ist es in Deutschland so, dass das gemeinsame Sorgerecht auch nach der Trennung der Regelfall ist, weil die Eltern vorher zusammengelebt haben. Bei nicht verheirateten Ehepaaren ist es häufig so, dass sie nicht zusammen gelebt haben. Deshalb ließ es das Gesetz für Nichtverheiratete nicht zu, dass Väter gegen den Willen der Mutter das Sorgerecht bekommen konnten. Und da hat sich zu Recht jetzt eine andere Betrachtungsweise durchgesetzt, nämlich, dass auch hier das Kindeswohl der Ausgangspunkt ist. Und dem ist mit der gemeinsamen Sorge besser entsprochen. Nach den Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte und dem Bundesverfassungsgericht müssen und wollen wir eine Neuregelung machen. Es gibt zwei Grundmodelle: Wenn der Vater die Vaterschaft anerkennt und erklärt, dass er sie ausüben möchte, dann gilt es. Wenn die Mutter Widerspruch erhebt, trifft das Gericht die Entscheidung. Das andere Modell ist umgekehrt, da müsste der Vater den Antrag ans Gericht stellen. Wenn sich beide Elternteile einig sind, braucht man das Gericht überhaupt nicht.
Bandion-Ortner: Auch wir haben ein Verfahren im Laufen. Ohne dem Ausgang vorgreifen zu wollen: Natürlich kann ein Kind nichts dafür, ob die Eltern verheiratet sind oder nicht. Aber die Lebenssituation kann eine andere sein. Ich sehe es kritisch, dass die Mutter einfach durch ein unbegründetes Nein verhindern kann, dass der Vater des unehelichen Kindes Verantwortung übernehmen kann. Die Modelle aus Deutschland sind recht ansprechend. Man muss sich überlegen, ob es bestimmter Voraussetzungen bedarf, etwa eines gemeinsamen Wohnsitzes oder regelmäßiger Unterhaltszahlungen. Denn was macht man, wenn der Vater keinen Unterhalt zahlt, aber mitreden will er schon? Ist das bei euch in Deutschland ein Thema?
Stadler: Ja. Man kann sich ja gewisse Lebenssituationen vorstellen, wo ausnahmsweise das gemeinsame Sorgerecht nicht dem Kindeswohl entspricht - eben, wenn kein Unterhalt gezahlt wird. Oder aber, die Beziehung war so kurzfristig, dass eine gemeinsame Sorgerechtsausübung eher unwahrscheinlich ist. Im Streitfall muss dann das Gericht entscheiden, welche Lösung dem Kindeswohl angemessen ist. Im Herbst soll es in der Regierungskoalition eine Einigung geben, wie die Reform genau aussehen soll
Bandion-Ortner: Die deutschen Erfahrungen werden bei uns sicher mit einfließen.
Sorgerecht: Die Unterschiede
Österreich
Gemeinsame Obsorge nach Scheidung nur auf Antrag. Zieht ein Elternteil die Zustimmung zurück, bestimmt das Gericht, wem das Sorgerecht zusteht. Bei unehelichen Kindern hat der Vater ohne Zustimmung der Mutter nichts zu plaudern.
Deutschland Elternteil
Auch geschiedene Eltern üben gemeinsam das Sorgerecht aus. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat beanstandet, dass Väter von unehelichen Kindern ausgeklammert werden; im Herbst soll es eine Reform geben.
Nicht Bundesaußenminister und Parteichef Guido Westerwelle kommt, wie bisher, sondern der Niederbayer Max Stadler, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesjustizministerium. „Wir wollten jemand Neues bringen“, sagt Landtagsabgeordneter Tobias Thalhammer: „Stadler war mein Wunschkandidat. Ich bin ein Fan von ihm. Er ist ein ganz großer gestandener Niederbayer und mein Vorbild.“ So freue er sich schon auf die Rede Stadlers, die sich um Themen wie Sicherungsverwahrung, „Google Street View“ und andere Aspekte der „Freiheit und Sicherheit“ drehe. Außerdem wird Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch erwartet. Ab 18 Uhr geht es im Festzelt los. Auch Thalhammer hat einiges zu berichten. Seine Forderung, die Laufzeiten der Atomkraftwerke nicht zu verlängern, hat diese Woche für viel Wirbel gesorgt."
Juristen-Treffen am Fußballplatz: Der Passauer Staatssekretär Max Stadler war beim spannenden Bayernliga-Sieg des SV Schalding-Heining gegen Tabellenführer 1860 Rosenheim dabei. Dabei traf Stadler den Präsidenten den Bayerischen Fußballverbandes (BFV), Rainer Koch. Dieser hatte als Gast die erstklassige Partie verfolgt. Es stellte sich heraus, dass Stadler und Koch Kollegen sind. Denn der FDP-Politiker war vor seiner Wahl in den Deutschen Bundestag zuletzt Richter am Oberlandesgericht München. Genau diesen Beruf übt auch der Fußballpräsident aus. Am Ende der Unterhaltung lud Koch den Staatssekretär ein, sich bei nächster Gelegenheit mit der BFV-Spitze zu treffen. Dabei sollen juristische und sportpolitische Themen diskutiert werden.
Aufenthalt mit Patenschaft des Parlaments
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesjustizministerium gesteht:
Er hat schon wiederholt junge Menschen aus dem Raum Passau in die USA
eingeschleust - aber ganz legal und sogar mit dem Segen und im Auftrag
des Parlaments, versichert Dr. Max Stadler. Er macht Werbung für den
deutsch-amerikanischen Austausch im Rahmen des „Parlamentarischen
Patenschafts-Programms PPP“.
Nach der Ausbildung ein Jahr ans College
Damit haben erneut auch Passauer die Chance, nach einer
abgeschlossenen Berufsausbildung ein Jahr auf Staatskosten an einem
amerikanischen College zu verbringen. Als Mitglied des Bundestags
übernimmt Max Stadler jedes Jahr die Patenschaft für einen
Auslandsaufenthalt in den USA, den er vermittelt. „Davon haben schon
zahlreiche junge Menschen aus der Region Gebrauch gemacht“, berichtet
er. Jetzt sind wieder Bewerbungen möglich, sie gelten fürs nächste, im
August 2011 startende Austauschjahr.
Der Bundestag hat zusammen mit dem amerikanischen Kongress in den
vergangenen 25 Jahren 4000 jungen Berufstätigen die Chance gegeben,
mit einem PPP-Auslandsaufenthalt ihre Zukunfts- und Karriereaussichten
zu verbessern. Nächstes Jahr können erneut 75 Deutsche den American
Way of Life bei einem einjährigen USA-Aufenthalt mit einer Kombination
aus Collegebesuch und berufsbezogenem Praktikum erleben. Die
Parlamente wollen, dass die Teilnehmer als junge Botschafter ihres Landes
zur Verständigung beider Nationen beitragen.
Abgeordnete und Kongressmitglieder übernehmen für die Dauer des
Aufenthalts die Patenschaft für die Teilnehmer. Für die Durchführung ist
die „Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH“ zuständig, bei
der es Informationen und Bewerbungsunterlagen gibt, anzufordern über
InWEnt - Abteilung Amerika - PPP, Friedrich-Ebert-Allee 40, 53113 Bonn,
Tel. 0228/ 4460 1339, [email protected], www.inwent.org/usappp.
Kosten werden übernommen
Die Kosten für Vor- und Nachbereitung, College, Unterbringung in
Gastfamilien sowie Reise- und Versicherungskosten werden von
Bundestag und US-Kongress übernommen. Die Bewerbungsunterlagen
können bis 3. September angefordert werden. Wer sich bewirbt, sollte
nach dem 31. Juli 1986 geboren sein und über einige Jahre Englisch-
Unterricht sowie eine bei der Ausreise abgeschlossene Berufsausbildung
verfügen. - sdr
Die amtliche Dokumentation liegt in deutscher Sprache vor. Max Stadler fand sie wie für jedermann möglich zu den üblichen Öffnungszeiten in den Räumen des städtischen Umweltamts im Alten Rathaus. Noch bequemer zu finden ist sie eigentlich im Internet unter www.reaktorsicherheit.bayern.de auf den Seiten des Bayerischen Umweltministeriums. Stadler ging es aber darum, durch einen persönlichen Besuch zu dokumentieren, dass deutsche und speziell Passauer Politiker Interesse an diesen Vorgängen im grenznahen Gebiet haben.
Alle Bürger in Bayern können bis 31. August Einsicht in die Dokumentation nehmen und bis zu diesem Stichtag auch Stellungnahmen in deutscher Sprache direkt dem tschechischen Umweltministerium oder aber dem bayerischen Umweltministerium zu übermitteln. - sdr
Justiz-Staatssekretär Dr. Max Stadler (FDP) erläuterte am Donnerstagabend in den ARD-Tagesthemen, warum er für die Einführung von zum Thema "elektronischen Fußfesseln" eintritt. Aufgenommen wurde das Interview in Kohlbruck im Studio von Tele Regional. Als Hintergrund war ein eindrucksvolles Bild von Passau zu sehen - eine schöne Werbung für die Dreiflüssestadt vor einem Millionenpublikum! Unter dem Link
http://www.tagesschau.de/inland/sicherungsverwahrung134.html
kann man dies im Internet (im wahrsten Sinne des Wortes) "nachschauen".
Der Passauer MdB und Staatssekretär im Justizministerium, Max Stadler, verteidigt den Reformentwurf zur Sicherungsverwahrung als Weg zu mehr Sicherheit.
Max Stadler (FDP), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesjustizministerium, ist überzeugt, dass gefährliche Sexualtäter mit Hilfe elektronischer Fußfesseln deutlich besser als bisher überwacht werden können.
Nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes ringt die schwarz-gelbe Koalition um eine Reform der Sicherungsverwahrung. In Hamburg ist jetzt ein gefährlicher Serien-Sexualtäter auf freiem Fuß. Können Sie die Ängste der Bevölkerung verstehen?
Stadler: Ich teile die Sorgen und Ängste der Bevölkerung vor möglichen neuen Straftaten - auch wenn ich zu Einzelfällen, für die die Landespolitik zuständig ist, nicht Stellung nehmen kann. Bund und Länder müssen aber nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte (EGMR) den Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Straftätern, die aus der Sicherungsverwahrung entlassen werden, gewährleisten und weiter verbessern. Die Bundesjustizministerin hat vorgeschlagen, künftig im Rahmen der Führungsaufsicht die elektronische Aufenthaltsüberwachung einzuführen. Damit kann der Aufenthaltsort deutlich besser als bisher überwacht und das berechtigte Sicherheitsinteresse der Bevölkerung gewahrt werden. Die Justizministerkonferenz hat diesen Vorschlag fast einstimmig begrüßt.
Unionspolitiker lehnen die Pläne ab. Droht da der nächste Koalitionsstreit?
Stadler: Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger hat bereits vor einigen Wochen Eckpunkte zur Reform der Sicherungsverwahrung vorgelegt, die vom Kabinett gebilligt worden sind. Auch die Minister der Union haben zugestimmt. Deswegen verstehe ich nicht, warum der Bundesinnenminister und die Union insgesamt den Gesetzentwurf der Ministerin, der ja auf den Eckpunkten beruht, jetzt blockieren. Die Reform wird für mehr Sicherheit sorgen. Wir wollen die Möglichkeit deutlich ausweiten, in einem Strafurteil die Sicherungsverwahrung vorzubehalten und später dann die endgültige Entscheidung zu treffen. Damit werden die kritischen Fälle frühzeitig erfasst. Die nachträgliche Sicherungsverwahrung dagegen birgt erhebliche verfassungsrechtliche Risiken und hat zu großen Unsicherheiten in der Praxis geführt.
Wie groß ist der Kreis derer, die in der nächsten Zeit aus der Sicherungsverwahrung entlassen werden?
Stadler: Eine verlässliche Zahl - es wird von 80 Personen gesprochen - können nur die zuständigen Länder angeben. Bisher haben die Oberlandesgerichte keine einheitliche Entscheidungslinie gefunden, wie mit dem EGMR-Urteil umzugehen ist. Daher ist jetzt eine von der Bundesjustizministerin vorbereitete Gesetzesänderung in Kraft getreten. Seit gestern müssen Fälle, in denen ein OLG von der Entscheidung eines anderen OLGs abweichen will, dem Bundesgerichtshof vorgelegt werden. So wird hier die Einheitlichkeit der Rechtsprechung gesichert. Die Politik ist gut beraten, sich darauf einzustellen, dass es zu Entlassungen kommen wird. Die Bundesjustizministerin hat daher veranlasst, dass Ende nächster Woche in einer Fachbesprechung das Ministerium gemeinsam mit Vertretern der Bundesländer darüber berät, wie eine einheitliche Linie in diesen Fragen herbeigeführt und präventiv alles für den Schutz der Bevölkerung getan werden kann.
Benötigen die Bundesländer jetzt mehr Polizeikräfte?
Stadler: Wie Überwachung und Schutz konkret gewährleistet werden, ist Sache der Länder. Wir wollen keine Vorgaben machen, aber den Ländern Gelegenheit geben, dass wir uns über das weitere Vorgehen abstimmen.
Die Union will sich nicht mehr an die gemeinsam vereinbarte Linie halten.
Stadler: Die Argumente der Union sind nicht ganz neu. Das Positionspapier von CDU und CSU zur Sicherungsverwahrung nähert sich unseren Vorstellungen an. Unser Vorschlag liegt schon seit längerem auf dem Tisch. Wir werden jetzt auf Basis der vom Bundeskabinett beschlossenen Eckpunkte mit der Union beraten. Ich bin zuversichtlich, dass der Gesetzentwurf der Ministerin zur Reform der Sicherungsverwahrung, so wie im Koalitionsvertrag vereinbart, zügig umgesetzt wird.
Gespräch: Andreas Herholz
Überwachung mit elektronischer Fußfessel?
Weil der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die deutsche Praxis der nachträglichen Sicherungsverwahrung für unzulässig erklärt hat, können Straftäter nun gerichtlich ihre Freilassung durchsetzen. In einigen Fällen ist dies bereits geschehen. Polizisten müssen sie auf Schritt und Tritt überwachen - eine für Städte und Kommunen zeit- und kostspielige Maßnahme.
Das Bundesjustizministerium will deswegen künftig Täter, die aus der Sicherungsverwahrung entlassen werden, mit elektronischen Fußfesseln überwachen lassen. Das kündigte der parlamentarische Staatssekretär Max Stadler in den Tagesthemen an. Für entlassene Strafgefangene, die eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen könnten, solle es eine satellitengestützte Überwachung geben, sagte Stadler. Auf diese Weise könne festgestellt werden, ob sie sich an Auflagen und Verbote hielten. Solange die elektronische Fußfessel noch nicht installiert sei, müsse die Polizei "größtes Augenmerk" auf diese Personen richten.
Rechtsprechung wird vereinheitlicht
Heute tritt zunächst ein Gesetz in Kraft, dass eine einheitliche Rechtsprechung zum Umgang mit Tätern in Sicherungsverwahrung garantieren soll. Bislang entschieden die Oberlandesgerichte unterschiedlich, ob ein Täter aus der Sicherungsverwahrung zu entlassen ist.
Nun muss der erste Fall, mit dem ein Oberlandesgericht nach dem Inkrafttreten des Gesetzes befasst ist, dem Bundesgerichtshof (BGH) vorgelegt werden. Dieser soll dann eine Grundsatzentscheidung treffen, die verbindlich für die nachfolgenden Fälle ist. "Es geht darum, einen Flickenteppich zu vermeiden, da unterschiedliche Rechtsauffassungen bestehen", erklärte ein Ministeriumssprecher.
Reform der Sicherungsverwahrung - aber wie?
Derweil schwelt der Streit in der Koalition um die Reform der Sicherungsverwahrung weiter. Nach einem Gesetzentwurf von Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger soll es eine Sicherungsverwahrung künftig nur noch geben, wenn diese bereits im Urteil vorgesehen ist oder wenn sich das Gericht eine spätere Anordnung zumindest vorbehalten hat. Die nachträgliche Sicherungsverwahrung, bei der die Maßnahme nach dem Urteil angeordnet wird, soll dagegen abgeschafft werden.
Union fordert "Sicherungsunterbringung"
Der Union gehen die Pläne der FDP-Ministerin nicht weit genug. Die Justiz- und Innenminister der Unions-regierten Bundesländer sowie die Rechts- und Innenexperten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion kritisierten den Gesetzentwurf als an vielen Stellen ergänzungs- und verbesserungsbedürftig. Wie die Zeitung "Die Welt" berichtet, wehrt sich die Union vor allem gegen die von Leutheusser-Schnarrenberger geplante Abschaffung der nachträglichen Sicherungsverwahrung.
Die Union schlug als neues Instrument eine "Sicherungsunterbringung" vor, die mit der Europäischen Menschenrechtscharta vereinbar sei und trotzdem die Verwahrung von Gewalttätern ermögliche. Sie solle bei konkreter Gefahr und bei Tätern mit einer psychischen Störung nach der Haft angeordnet werden können.
FDP-Ministerin für "vorbehaltene Sicherungsverwahrung"
Dagegen verteidigte Leutheusser-Schnarrenberger ihre Pläne: "Nach meinem Konzept wird die nachträgliche Sicherungsverwahrung überflüssig, weil quasi ein Filter - die vorbehaltene Sicherungsverwahrung - dafür sorgt, dass die Gefährlichkeit von Straftäter schon sehr früh, nämlich bei Verurteilung, erkannt wird."
Von Laurent Martinez
Passau. In der schwarz-gelben Koalition bahnt sich neuer Streit um die Sicherungsverwahrung an. Bei einem Treffen in Berlin haben sich Innen- und Rechtspolitiker von CDU und CSU gestern nach PNP-Informationen auf eine gemeinsame Linie verständigt, die klar gegen die Pläne von Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) gerichtet ist. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte der PNP: „Wir haben uns darauf verständigt, dass wir unbedingt an der nachträglichen Sicherungsverwahrung festhalten müssen. Das ist jetzt klare Haltung der Union.“
Das Bundeskabinett hatte noch im Juni Eckpunkte für einen Gesetzentwurf beschlossen, demzufolge eine nachträgliche Sicherungsverwahrung nicht mehr angeordnet werden kann. Die CSU hatte jedoch Widerstand gegen diese Entscheidung angekündigt.
„Die nachträgliche Sicherungsverwahrung ist ein Knackpunkt im Interesse der Sicherheit der Menschen. Da werden wir auf keinen Fall lockerlassen“, sagte Herrmann zu der jetzigen Festlegung der Unionspolitiker. „Wir werden auf eine unverzügliche Umsetzung dieser Linie drängen“, sagte Herrmann. Die Zeit sei knapp, denn es drohe die Freilassung weiterer von Psychiatern als hochgefährlich eingestufter Häftlinge.
Mit der Reform der Sicherungsverwahrung reagiert Deutschland auf Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte. Das Straßburger Gericht hatte im Dezember 2009 geurteilt, dass die rückwirkende Sicherungsverwahrung gegen die Menschenrechtskonvention verstößt.
Um an der nachträglich verhängten Sicherungsverwahrung festzuhalten und gleichzeitig die Einwände des Gerichts auszuräumen, plant die Union nach Angaben Herrmanns einige formale Änderungen. So solle die Sicherungsverwahrung künftig als Sicherungsunterbringung bezeichnet werden und nicht mehr als Vollzugsmaßnahme gelten, sondern als präventive Sicherungsmaßnahme. Auch sollten künftig eigens Richter für Entscheidungen zur nachträglichen Sicherungsverwahrung zuständig sein, um den Vorwurf zu entkräften, die Richter, die die Straftäter zuvor verurteilt hatten, könnten voreingenommen sein.
Max Stadler (FDP), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesjustizministerium, wies die Kritik Herrmanns im Gespräch mit der PNP zurück. Im FDP-Entwurf seien Sicherheitsinteressen der Bevölkerung „vollauf gewahrt“. „Nach unserem Gesetzentwurf wird nämlich die sogenannte, vorbehaltene Sicherungsverwahrung‘, bei der in einem Strafurteil die Entscheidung über eine Sicherungsverwahrung für einen späteren Zeitpunkt vorbehalten wird, erheblich ausgeweitet. Die Eckpunkte seien auf der letzten Justizministerkonferenz von allen mit Ausnahme Bayerns gebilligt worden.
Der Justiz-Staatssekretär Dr. Max Stadler hat sich gestern ins Goldene Buch der Stadt Landau eingetragen. Bürgermeister Josef Brunner freute sich einen „alten“ Bekannten aus der Kommunalpolitik wiederzusehen. „Wir haben uns schon öfter getroffen und uns über die kommunalpolitischen Themen unterhalten. Vieles davon ist nach wie vor aktuell,“ sagte Brunner und wies Stadler und den stv. FDP-Fraktionsvorsitzenden Dr. Andreas Fischer auf die Probleme im ländlichen Raum hin. Besonders wies er auf das Problem der Entvölkerung hin. Dr. Max Stadler, der früher kommunalpolitisch tätig war, bekundete sein Interesse und versprach, sich für den Raum Niederbayern einzusetzen. Das nächste Projekt das ansteht ist der Lärmschutzwall an der B20. „Wir warten noch auf das grüne Licht der obersten Baubehörde, aber demnächst soll ein Brief kommen,“ hoffte Brunner. Stadler, der selbst kürzlich auf der B20 unterwegs war, konnte das Problem sehr gut nachvollziehen. „Aber dennoch ist Landau eine sehr hübsche Stadt,“ meinte Stadler.
Darüber hat sich Staatssekretär Dr. Max Stadler besonders gefreut: Sein Platz auf der Regierungsbank im Deutschen Bundestag ist derzeit in Passau zu betrachten. Stadler stattete dem Info-Mobil des Parlamentes, das noch bis Samstag Station in Passau macht, in Begleitung von Kreisvorsitzendem Korbinian Faltner und des Passauer FDPEhrenvorsitzenden Rolf Frommelt einen Besuch ab. In dem fahrbaren Ausstellungsraum im Klostergarten trafen sie auf Ex-Stadtrat Ludwig Lindmeier. Der Berufsschullehrer führte gerade im Rahmen des Sozialkundeunterrichts eine Klasse junger Damen ins Info-Mobil. Die angehenden medizinischen Fachangestellten nutzten die Gelegenheit und diskutierten mit Max Stadler eine gute Stunde lang über Themen wie Atomausstieg oder mehr Bürgerbeteiligung.
Die Region ist hervorragend aufgestellt, muss dies aber nach außen hin noch besser „rüberbringen“. So eine Erkenntnis eines von Rudi Fellner, Wirtschaftsbeirat der Union, organisierten Politfrühschoppens am Samstag mit den Staatssekretären Dr. Andreas Scheuer (CSU) und Dr. Max Stadler (FDP) sowie MdL Bernhard Roos (SPD).
Wenn österreichische Unternehmer die Landesgrenze überschreiten, klagten sie nicht über Probleme, sondern schwärmten in den höchsten Tönen von Erfolgen und betrieben so kostenlos Werbung für den Wirtschaftsstandort, weiß Scheuer. Doch wie kann die Region Passau mit ihren Vorzügen punkten? Man müsse Werbung verstärkt auf den Empfänger abstellen, so Scheuer, mit deutlich auf die jeweilige Region abgestimmten Botschaften. So wie in Franken jeder von der Metropolregion rede, müssten auch hier positiv besetzte Schlüsselbegriffe wie Passau, Donau oder Bayerischer Wald nicht nur touristisch, sondern auch für die Wirtschaft verstärkt genutzt werden: „Unsere Region muss sich so darstellen, wie sie ist, dass hier die Lebensqualität höher ist als anderswo“, so auch Stadler. Dies gelte auch für die hervorragende Verkehrsinfrastruktur mit Straßen, Bahn, guter Flughafen-Anbindung und Schiff. Verstärkt werden sollten auch die Bemühungen um die Personen, die die Vorzüge der Region schon kennen, beispielsweise als Absolventen der Uni. Hier könnte die „Anschlussbetreuung“ noch verbessert werden, regte Scheuer an. Ein gutes Beispiel ist hier der Alumniverein, der zwischen den Ehemaligen der Universität Kontakte hält und vermittelt. Unverständlich ist für Scheuer, dass der „Tag der Region Passau“ in der Landesvertretung nach seiner erfolgreichen Premiere im Herbst 2007 keine Neuauflage erlebte: Diese wäre eine hervorragende Gelegenheit für Stadt und Land, sich gemeinsam zu präsentieren. Große Hoffnungen setzten alle Gesprächsteilnehmer auf verstärkte internationale Zusammenarbeit, ob in der Europaregion Donau-Moldau oder der Donaustrategie. Der Blick müsse verstärkt Richtung Südosten gehen, diese für die Wirtschaft so wichtige Entwicklungsachse.
Mehr Instrumente, um auch kleinere Unternehmen zu fördern, forderte SPD-Mann Roos. Beispiele wie die XperRegio Arnstorf mit ihrer strategischen Partnerschaft für mehr Wirtschaft, Arbeitsplätze und Lebensqualität sollten Schule machen. Bei Rudi Fellner stieß er da auf offene Ohren: Statt immer nach großen Ansiedlungen zu schielen, sei es oft vielversprechender, sich um die vielen „Champions im Verborgenen“ zu bemühen, die sich oft „sensationell entwickeln“.
Weiteres Thema: noch immer fehlen vielerorts im ländlichen Gebiet die schnellen DSL-Verbindungen. Schon vor zehn Jahren habe klar sein müssen, dass diese ein entscheidender Zukunftsfaktor für die Wirtschaft sind, so Fellner, getan habe sich jedoch nur wenig. Bei Firmenneuansiedlungen sei die Frage des schnellen Internet durchaus entscheidend, so Dr. Max Stadler. Auf die Möglichkeit für Eigenlösungen von Betrieben verwies Andreas Scheuer. Bernhard Roos forderte mehr Unterstützung vom Staat für die Kommunen, allein seien diese für die Konzerne ein „zu schwacher Verhandlungspartner“. Einig waren sich die Vertreter aller Parteien, dass der weitere Ausbau möglichst zügig vorangetrieben werden müsse, ob per Kabel oder Funk. Lob gab es für den Landkreis Passau, der mit seiner Initiative „einer der schnellsten war“, so Roos.
Sowohl Stadler als auch Scheuer verwiesen darauf, dass die wirtschaftliche Lage derzeit besser sei als das Stimmungsbild in der Öffentlichkeit. Stadler verwies auf die guten Arbeitsmarktzahlen, Scheuer auf die Erfolge des Kurzabeitergelds, das geholfen habe, das Know-how in den Betrieben zu halten. Nach der Premiere sollen die parteiübergreifenden Gespräche in regelmäßigen Abständen mit Gesprächspartnern aus der Wirtschaft fortgesetzt werden.
Hauzenberg. Sie heißt Klimakiste, ist grün und gar nicht so groß. Aber ihr Inhalt hat es in sich: Da gibt es ein CO2-Messgerät, ein Infrarotthermometer, mehrere Energiekosten-Messgeräte, Thermometer mit USB-Anschluss, um Temperaturverläufe mit dem Computer aufzeichnen zu können, Beleuchtungsmessgeräte und vieles mehr. Jetzt hat Staatssekretär MdB Dr. Max Stadler im Auftrag des Umweltministeriums diese Kiste im Beisein von Realschulrektor Lothar Leyerseder an Lehrer Bernhard Resch übergeben. Dieser hatte sich mit seinen Schülern aus der 9b und 7a an der „Aktion Klima“ des Vereins „BildungsCent“ beteiligt (PNP berichtete), das vom Bundesumweltministerium gefördert wird. Und für ihr Engagement wurde die Realschule mit der Klimakiste belohnt.
Stadler ließ sich von den Schülern über ihre Projekte informieren und hob hervor, wie wichtig es sei, nach Lösungen zum Energiesparen zu suchen, um die Umwelt zu schützen.
Was Bernhard Resch besonders freut: „Mit diesen Geräten können wir uns jetzt unkompliziert und praxisnah mit dem Thema Klimaschutz beschäftigen.“ - fl
+++ Sicherheitspolitik an der Hochschule: Im nächsten Semester soll es an der Universität Passau eine Sicherheitspolitische Hochschulgruppe geben. Max Stadler, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesjustizministerium, will diesen Arbeitskreis selbst unterstützen. Mit zwei Studenten werden dann Fragen der inneren und äußeren Sicherheit diskutiert. Bereits jetzt gibt es eine eigene Homepage unter www.passau.sicherheitspolitik.de +++
...Staatssekretär Dr. Max Stadler (FDP) die Bewerbungvon Aldersbach als
Veranstaltungsort der bayerischen Landesausstellung 2016 nach Kräften unterstützt?
Nach Stadlers Informationen ist es keineswegs eine ausgemachte Sache, dass der
Favorit Ingolstadt den Zuschlag bekommen wird. Die Landesausstellung, zu der
mindestens 250 000 Besucher erwartet werden, würde nicht nur für Aldersbach,
sondern für die ganze Region Passau und Niederbayern von großer Bedeutung sein.
Staatssekretär Dr. Stadler, der auch von seinem Stadtratskollegen Waschler um
Mithilfe gebeten wurde, wandte sich in dieser Angelegenheit an das Bayerische
Wissenschaftsministerium.
Am Rande der Bundespräsidentenwahl letzten Mittwoch im Berliner Reichstag
sprach der Passauer FDP-Abgeordnete dann auch noch mit seinem Parteifreund
Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch persönlich über dieses Thema.
Demnächst ist auch ein Treffen Stadlers mit Dr. Jörg Haller aus München
vorgesehen, der die Bewerbung vorbereitet.
Das geplante Datenschutzgesetz für Arbeitnehmer stößt auch in der FDP auf heftige Kritik: "Der Entwurf enthält gravierende Mängel bei der Frage, unter welchen Voraussetzungen Arbeitnehmer an ihrem Arbeitsplatz überwacht werden dürfen", sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Justizministerium, Max Stadler (FDP), dem "Spiegel". Zuvor hatten schon Datenschützer moniert, die vom Bundesinnenministerium vorgelegten Pläne gingen hinter die bisherigen Standards zurück. Nach Ansicht des Bundesbeauftragten für Datenschutz, Peter Schaar, besteht sogar die Gefahr, dass bisherige Skandale damit nachträglich legalisiert werden könnten.
Beim PNP WM-Kick lassen Manuel Eisner und Alexander Url für das afrikanische Land auch Gegnern wie Italien und Deutschland keine Chance und gewinnen ein Profi-Kicker - Teilnehmer von der Weltmeisterschaft im Mini-Format begeistert
Erfolgreiches Doppel am Kicker: Manuel Eisner und Alexander Url gewannen nicht nur Platz 1 beim PNP WM-Kick, sondern auch einen einzigartigen Profi-Tisch mit dem Branding der Hacklberger Brauerei
Ein Kick von heimatsport.de: Bei herrlichen Temperaturen hat am Samstag beim Finale des PNP WM-Kicks im Hacklberger Biergarten Außenseiter Algerien den Titel geholt. Zwar gewannen Manuel Eisner und Alexander Url keinen Weltpokal, aber über ihren Preis, einen Profi-Tischkicker im Wert von 1000 Euro, war die beiden Ringelaier völlig aus dem Häuschen. Im Finale der niederbayerischen Tischkicker-WM ließ das Doppel der Vertretung „Italiens“ keine Chance - glatt in drei Sätzen musste das Geschwisterpaar Stefanie und Michael Kojer (Passau) die Segel streichen. Traurige Mienen gab es dennoch nicht: weder bei den „Azzurris“ noch bei einem anderen Team, denn die besten neun Teams wurden mit wertvollen Preisen für ihre Leistung belohnt und erhielten - wie alle Final-Teilnehmer - ein Fünf-Liter-Fass Bier vom Hauptsponsor, der Hacklberger Brauerei.
Auf den Weg hatte das Turnier heimatsport.de und der Bayerische Tischfußballverband, in Person dessen Präsidenten Thomas Przesdzink, gebracht. Bei vier Vorrunden-Turnieren in Passau, Simbach, Viechtach und Deggendorf hatten sich rund 100 Amateur-Teams für das Finale in Passau beworben, wo nach dem WM-Spielplan gespielt wurde. Eigens dafür hatten die Veranstalter Länder-Shirts organisiert, in denen die Kicker an die Tische gingen. Durch die Bank lobten die Freizeit-Kurbler die „großartige Organisation von heimatsport.de“, wie es Stefan Mitterdorfer ausdrückte, der am Samstag für „Argentinien“ ins Rennen ging, dort aber schon im Achtelfinale an einem äußerst starken „Frankreich“ scheiterte. Wie in Südafrika kam es auch beim PNP WM-Kick zum Klassiker zwischen Deutschland und England. Und wie in Südafrika behielt auch im Hacklberger Biergarten die deutsche Mannschaft mit Ernst Moser und Josef Winter die Oberhand. Überhaupt zeigten sich die „Deutschen“ von ihrer Schokoladenseite: Die Vorrunden-Sieger von Viechtach marschierten problemlos durchs Turnier und scheiterten erst in einem an Dramatik nicht mehr zu überbietenden Halbfinale am späteren Sieger „Algerien“. Über drei spannenden Sätze mit allerlei Kicker-Finessen und -Finten gewannen die „Nordafrikaner“ am Ende mit 8:7 im dritten Satz, dem knappsten aller möglichen Ergebnisse.
Auch das andere Halbfinale stand lange auf des Messers Schneide, bei dem sich „Italien“ (Stefanie und Michael Kojer) und „Japan“ (Benjamin Brandl - Raphael Köck) gegenüberstanden. Nach dem 1:0 nach Sätzen für das Team aus Ringelai und Perlesreut, drehten die Geschwister mit beherztem Angriffsschwung Spiel noch das Spiel.
Weniger spannend, dafür umso unterhaltender verlief der von Radio-Galaxy-Moderator Moritz Hücher moderierte Promi-Kick zwischen PNP-Chefredakteur Ernst Fuchs und Dr. Max Stadler (parlamentarischer Staatssekretär im Justizministerium/FDP) auf der einen und Brauerei-Direktor Stephan Marold und BTFV-Präsident Przesdzink auf der anderen Seite. 4:10 hieß es am Ende für das gemischte Doppel von Politik & Presse, doch Dr. Stadler schien aber nicht unzufrieden über das Ergebnis: „4 von 10, das sind 40 Prozent, und wenn wir so ein Ergebnis bei der nächsten Wahl schaffen, freue ich mich.“
Rundum zufrieden war natürlich auch das Sieger-Doppel, die ihren Kicker gleich mit nach Hause nahmen. Dennoch hatte das glückliche Duo Eisner/Url noch einen Wunsch: „PNP WM-Kick, da würden wir jedes Jahr mitspielen“. - mis
Sieger und Preise
1. Algerien (Tischkicker), 2. Italien (Wochenende in einem Wellness-Hotel für zwei Personen), 3. Deutschland (Wochenende in einem Wellness-Hotel für zwei Personen), 4. Japan (Bayern-Outfit mit Lederhose, Hemd, Strümpfe, Schuhe), 5. Frankreich (2 Karten für ein Spiel des FC Bayern in der Allianz-Arena), 6. Südafrika (2 Original WM-Trikots), 7. Honduras (2 Trikots 1860 München), 8. Brasilien (Micro-Anlage mit Plattenspieler), 9. England (2 Karten für eine MiE-Veranstaltung), 10. Serbien, 11. Portugal, 12. Kamerun, 13. Argentinien, 14. Paraguay, 15. Schweiz, 16. Südkorea.